Entwicklungsbegleitung in der Partnerschaft

Auf dieser Seite erfahren Sie,

1. welche Fragen zu Beginn einer Entwicklungsbegleitung für Paare (Paartherapie) gestellt werden könnten.

2. wie Sie Ihre ersten Erfahrungen von Beziehungsqualität einschätzen können.

3. in welche Stufen eine Beziehungsentwicklung unterteilt werden könnte.

4. wie man verzeihen kann, wenn man will.

5. welches meine Grundsätze bei der Entwicklungsbegleitung von Paaren sind.

 

Außerdem können Sie sich

6. illustrierte Texte zu vielen Themen der Paar-Begleitung herunterladen

 

Vertiefend können Sie sich informieren  

7. über meine derzeitige Einstellung zur Entwicklungsbegleitung als Psychotherapie, Coaching, Beratung oder Mediation.
8. zu allgemeinen Vorgehensprinzipien und Konzepten der Entwicklungsbegleitung anhand von illustrierten Download-Texten
9. zu Bedürfnissen und Gefühlen an, die im Fokus meiner Begleitarbeit stehen, anhand von illustrierten Download-Texten
10. zur Begleitung bei Entwicklungsstörungen anhand von illustrierten Download-Texten

 

1. Beginn der Begleitung

Eine Paartherapie – ich nenne meine Arbeit lieber Paarentwicklungsbegleitung – beginnt mit der Entscheidung beider Partner*innen, ihre Beziehung mit Unterstützung Dritter auf den Prüfstand zu stellen.

Die Kernfrage zu Beginn einer Entwicklungsbegleitung ist:

Wollen wir und, wenn ja, wie wollen wir künftig unsere Beziehung gestalten?

Prägnanter gefasst: 

Wohlwollender Neuanfang oder faire Trennung 

Folgende Teilthemen könnten erörtert werden, wenn es der gemeinsame Prozess zulässt. Weitere Themenwünsche können selbstverständlich hinzutreten.

Wohlwollender Neuanfang

(in vielen Bereichen), denn das bisherige Beziehungshandeln war anscheinend nicht befriedigend und tragfähig genug.

 

Anziehung:

Was fanden wir einst und was finden wir noch aneinander attraktiv?

Wieso haben wir uns eigentlich ineinander verliebt?

 

Aufarbeitung alter Verletzungen:

Wie haben wir uns – bewusst oder unbewusst – weh getan?

Wie können wir uns Kränkungen vergeben, um diese aus dem Weg zu räumen?

 

Augenhöhe:

„Liebe ist das Kind der Freiheit.“

Wie unterdrücke ich dich und/oder unterwerfe ich mich dir?

Wie können wir künftig Hierarchien erkennen und – wenn gewünscht – vermeiden?

 

Bindungsbereitschaft:

Können wir uns wirklich aufeinander einlassen?
Wie steht es mit 

·     Vertrauen und Einfühlung

·     Verständnis und Respekt

·     Wohlwollen und Wertschätzung

·     Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit

·     Zärtlichkeit, Erotik und Sexualität

 

Partnerschaft als Entwicklungsgemeinschaft:

Wie gelingt uns derzeit und gelang uns bisher ein repressionsfreies und zugleich tragfähiges gemeinsames Drittes?

 

Ich-Du-Wir:

„Das Wir ist der magische Moment.“

Kommen Ich und Du mit unseren Träumen und Lebensentwürfen und samt unseren Unterschieden im weiten Wir vor?

Faire Trennung

wenn bei einem/einer Partner*in die Motivation für einen Neuanfang nicht mehr da ist.

 

Klärung:

Wieso ist es uns beiden bisher nicht gelungen, eine uns haltende Bindung und ein uns tragendes Wir zu erschaffen?

Warum vermute ich und vermutest du, dass wir beiden keine Chance für ein liebevolles und erfülltes Miteinander haben?

 

Wertschätzung:

Was waren unsere schönen, glücklichen Zeiten miteinander?

Was ist uns in unserer Beziehung gelungen?

 

Verzicht auf Schuldzuweisung:

Wie kann ich meinen sehr wahrscheinlichen Anteil der Verantwortung an unserem gemeinsamen Versagen annehmen?

 

Altlasten

Welche (ver-)störenden Beziehungserfahrungen schränken meine und deine Beziehungsfähigkeit ein?

·     aus dem Kind-Mutter-Vater-Beziehungsdreieck

·     mit anderen wichtigen Bezugspersonen, z. B. Geschwister

·     aus der Schulzeit

·     aus früheren Partnerschaften etc.

 

Neustart:

Was würde ich in einer neuen Beziehung nicht mehr oder nicht wieder tun?

Worauf würde ich in einer neuen Beziehung besonders achten?

Was habe ich zu lernen (dazu zu gewinnen), bevor ich neu in eine Beziehung starte?

 


2. Einschätzung der Erfahrung von Beziehungsqualität

Unsere ersten und damit am stärksten prägenden Beziehungserfahrungen sammeln wir im Dreieck von Kind-Mutter-Vater. Einzeln betrachtet, sind es drei Erfahrungsbereiche

  1. die Beziehung von uns als Kind zur Mutter (Für Mutter ersatzweise die wesentliche frühe weibliche Bezugsperson, die nah und über längere Zeit durch Leben begleitet hat.) 
  2. die Beziehung von uns als Kind zum Vater (Für Vater ersatzweise die wesentliche frühe männliche Bezugsperson, die nah und über längere Zeit durch Leben begleitet hat.) 
  3. die Beziehung von Mutter und Vater zueinander

Prüfen Sie, inwieweit die folgenden 16 Aussagen auf Sie zutreffen:

ja      eher ja       eher nein      nein.       weiß nicht

Meine Mutter* hat mir durch ihr Verhalten gezeigt, was es konkret bedeutet, einen Menschen vorbehaltlos und wohlwollend anzunehmen.

Meine Mutter hat mich gewollt, aber nicht gebraucht, weil sie mit sich selbst weitgehend zufrieden und im Reinen war.

Meine Mutter hat mir den Raum zur Selbstentfaltung zugestanden, den ich in meiner jeweiligen Lebensphasen brauchte, ohne mich in meiner Entwicklung allein zu lassen.

Meine Mutter ist in Resonanz mit meinen Gefühlen gegangen, hat mir diese gespiegelt und mich dabei unterstützt, konstruktiv auch mit schwierigen Gefühlssituationen umzugehen.

Meine Mutter konnte meine Bedürfnisse erkennen, diese zuverlässig und hinreichend bestätigen und erfüllen sowie mich zum Erkennen und Erfüllen meiner Bedürfnisse anleiten.

Mein Vater** hat mir durch sein Verhalten gezeigt, was es konkret bedeutet, einen Menschen vorbehaltlos und wohlwollend anzunehmen.

Mein Vater hat mich gewollt, aber nicht gebraucht, weil er mit sich selbst weitgehend zufrieden und im Reinen war.

Mein Vater hat mich darin unterstützt, meine besonderen Fähigkeiten zu entdecken, mich diesbezüglich gefördert und zugleich hilfreich gefordert, ohne mich zu überfordern.

Mein Vater hat mich unter anderem durch sein Vorbild darin gefördert, meine Gefühle zu zeigen und zu regulieren.

Mein Vater nahm meine Bedürfnisse ernst und unterstützte mich unter anderem durch sein Vorbild darin, sie sozial angemessen auszuleben.

Meine Eltern haben mir vorgelebt, wie ich eine lebendige und tragfähige Beziehung gestalten könnte.

Wenn ich von allen Unfähigkeiten meiner Eltern absehe, erahne ich, dass sie mich gewollt, geliebt und geschützt haben, so gut sie es vermochten.

Es gab und gibt in meinem Leben Menschen, die mir gezeigt und sogar vorgelebt haben, wie eine gute Beziehung gestaltet werden könnte.

Es gab und gibt in meinem Leben Menschen, die mich in meiner Besonderheit erkannt, gemocht und unterstützt haben.

Inzwischen habe ich eine konkrete Idee davon, wie ich mit meinen Möglichkeiten eine tragfähige, liebevolle, partnerschaftliche Beziehung mitgestalten könnte.

Durch meine Partnerwahl und in meiner Partnerschaft muss ich negatives Beziehungserleben aus Kindheit und Jugend weniger wiederholen und es gelingt mir immer mehr, meine Ideen von guter Beziehung umzusetzen.

3. Stufen der Beziehungsentwicklung

1.     Begegnung mit spontaner 

a.   Sympathie 
(Überbetonung der Gemeinsamkeiten, Wunsch-Projektionen, Übertragung positiver Bindungs-Erfahrungen) oder

b.   Antipathie 
(Überbetonung der Unterschiede, Schatten-Projektionen, Übertragung negativer Bindungs-Erfahrungen)

 

2.     Scheinkontakt als 

a.     Höflichkeit 
(Konventionalität, Einhaltung von Umgangs-Regeln und Tabus, gutes „Benehmen“), 

b.     Freundlichkeit 
(Hervorheben des möglicherweise Verbindenden, Anknüpfen am Positiven im anderen) oder 

c.     Verliebtheit 
(Werbung durch Hervorkehren der besten Kontakt-Eigenschaften, Symbiose als Betonung des Gemeinsamen, wechselseitige Idealisierung, Verschmelzung im Gleichen, Sehnsucht nach bedingungsloser Anerkennung, unbewusster Wunsch nach wechselseitiger Reparatur von Traumata – kumulative Mikro- und einmalige Makro-Traumata)

 

3.     Desillusionierung der Symbiose durch Wiedererwachen der Autonomie- und Freiheits-Wünsche 
(Erwachen in der Unterschiedlichkeit, Erkennen der Einzigartigkeit und der damit vermachten Isolation und Einsamkeit, Entzauberung des/der Geliebten und Hass gegen den anderen wegen Verrats der Liebes-Illusion)

 

4.     Echtkontakt durch 

a.     Herstellung der Balance zwischen Bindungs- und Autonomie-Wünschen (Freiheit in Geborgenheit) verbunden mit der 

b.     Entwicklung von Selbst-Verantwortlichkeit:
Ich bin nicht meine Gedanken und Gefühle (Überidentifikation), und ich habe nicht Gedanken und Gefühle (Desidentifikation, Abspaltung), sondern ich mache mir meine Gedanken und Gefühle, bin also 100% für meine Gefühle, Gedanken und die daraus resultierenden Handlungen verantwortlich.

 

5.     Vertrauens-Aufbau durch 

a.     Integrität 
(Ehrlichkeit vor allem sich selbst, aber auch anderen gegenüber; Streben nach Konsistenz/Stimmigkeit)

b.     Entwicklungs-Offenheit 
(Mut und Öffnung zur Auseinandersetzung mit den vorgängigen Beziehungs-Erfahrungen – vor allem mit denen im Zusammenhang mit primären Bezugs-Personen – Eltern, Geschwistern u. a. nahen Menschen – , um Übertragungen abzubauen und Projektionen zurückzunehmen, Unterscheidung von hilfreichen und hinderlichen Beziehungs-Erfahrungen) und 

c.     Verlässlichkeit 
(Verbindung von Wort und Tat im Sinne von Glaubwürdigkeit)

 

6.     Partnerschaft, Freundschaft, Liebe

4. Verzeihen können und wollen

In jeder Beziehung wird einer der Partner*innen oder werden beide Partner*innen früher oder später etwas tun, was den anderen verletzt.

Das geschieht schon deshalb, weil auch in einer Beziehung jeder Partner ein Individuum bleibt mit Wünschen und Bedürfnissen, von denen einige den Wünschen und Bedürfnissen des anderen widersprechen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird daher der Tag kommen, an dem eine/r der Partner*innen etwas tut, was dem/der anderen heftig missfällt, ihn/sie verletzt, kränkt oder anderes.

 

Die häufigste der massiven Verletzungsquellen ist „Fremdgehen“ als intime oder sexuelle Kontakte eines Partners mit einem Außenstehenden.

Aber auf Dauer ähnlich verletzend können Drogenkonsum, Unaufmerksamkeit sowie Desinteresse an den Bedürfnissen des Gegenüber und damit die psychische Abwesenheit eines Partners sein.

 

Ist einer der Partner*innen stark verletzt oder gekränkt, dann ist es wichtig, dass Prozesse der Wiederannäherung in Gang kommen, so dass der/die gekränkte Partner*in der anderen Seite vergeben kann.

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man nach einem solchen Ereignis nur dann eine Chance hat, die Beziehung wieder auf ein gutes Funktionsniveau zu bringen, wenn der/die verletzte Partner*in 

  • der anderen Person irgendwann vergeben kann und damit keine Vorbehalte mehr hat, dem/der Verletzenden nicht ständig Vorwürfe macht und keine „Ausgleichs-Forderungen“ mehr stellt und 
  • der anderen Person irgendwann wieder vertrauen kann, so dass er/sie den/die Partner*in nicht mehr kontrollieren muss, nicht mehr ständig misstrauisch ist und die Verlässlichkeit der Beziehung in Frage stellt.

Denn ansonsten vergiftet der verletzte Partner die Beziehung durch

  • ständiges Misstrauen, Hinterfragen und Ausfragen, durch Anschuldigungen und Verdächtigungen und/oder
  • ständige Kontrolle und/oder
  • ständige Vorhaltungen, Nörgeleien, Vorwürfe und /oder
  • ständiges Hinweisen auf Verletzungen, Kränkungen und deren Folgen.

Im Grund steht ein/eine verletzte Partner*in vor der Wahl zwischen (nur!) zwei Alternativen:

  1. Er/sie verzeiht dem/der Partner*in und baut wieder Vertrauen auf. Dadurch schafft er/sie die Möglichkeit, dass sich die Beziehung wieder positiv entwickeln kann.
  2. Er/sie verzeiht dem/der Partner*in nicht und ruiniert dadurch langsam aber sicher die Beziehung. Im Zweiten Fall kann (und sollte) man sich besser trennen, um zu verhindern, dass man die Beziehung in Stillstand und Elend treibt.

Verzeihen ist leichter für Partner*innne, die Beziehung nicht als „Leibeigenschaft“ und Fremdgehen oder Drogenkonsum nicht als „Kapital-Verbrechen“ betrachten, sondern als etwas, dass man zwar be- und verarbeiten muss, dass ein Bedrohung darstellen kann, dass man klären muss, dass man aber auch verstehen und deshalb auch verzeihen kann.

 

Sollte ein/eine Partner*in tief verletzt sein, dass er/sie glaubt, nicht verzeihen zu können und im Groll steckenbleibt, dann ist dies nicht Gegenstand der Paartherapie, sondern sollte in einer Einzeltherapie aufgearbeitet werden.

5. Grundsätze zur Entwicklungsbegleitung von Paaren

Unter dieser Überschrift erfahren Sie etwas über

  • Voraussetzungen für Potenzial-Entfaltung,
  • Partnerschaft als Entwicklungs-Gemeinschaft,
  • Herausforderungen und Potenziale in Partnerschaft und Familien,
  • ein konstruktives Sozial-Klima und
  • Schritte vom Paar zur Familie

Voraussetzungen für Potenzialentfaltung

Voraussetzung für Potenzial-Entfaltung bei Einzelpersonen, aber auch bei Paaren, in Familien, Gruppen und Gemeinschaften ist eine von allen mit verantwortete dynamische Balance zwischen

  • Gemeinsamkeit (Konformität, Miteinander, Absprache, Zusammenhalt, Geborgenheit, Zugehörigkeit, soziale Nähe) und
  • Unterschiedlichkeit (Diversität, Selbstständigkeit, Eigensinn, Besonderheit, Freiheit, Autonomie, Individualität, Originalität, soziale Distanz). 

Bisweilen verhindern herrschende Normen, wozu auch sich formende Paar-, Familien- und Gruppen-Normen zählen, dass sich die Beteiligten in ihrer kreativen und konstruktiven Unterschiedlichkeit entfalten können.

Dann bilden sich meist Herrschafts-, Gewalt- und Tabu-Strukturen heraus, die eine Weiterentwicklung und gleichberechtigte Beziehung und eine Integration aller in die Familie,die Gruppe oder die Gemeinschaft erschweren bis verunmöglichen.

  • Bei zu viel Gemeinschaftlichkeit, zu viel Konformität implodiert ein Paar, eine Familie oder Gruppe, eine Gemeinschaft und Gesellschaft.
  • Bei zu viel Unterschiedlichkeit, zu viel Individualität und Eigeninteresse explodiert eine Partnerschaft, Familie oder Gruppe, Gemeinschaft und Gesellschaft.

Diese Implosions- und Explosions-Prozesse können geräuschlos und schleichend erfolgen.

Wir Menschen sind Beziehungs-Wesen.
Die Art des Selbst-Bezuges wie die Art, wie wir mit anderen Menschen umgehen, leiten wir größtenteils mehr oder weniger bewusst aus unseren Beziehungs-Erfahrungen ab - vor allem aus denen in der Kindheit mit den Eltern. Geschwistern und anderen nahen Kontakt-Personen (Primär-Gruppe).

Wenn wir uns ändern wollen, weil wir unsere Einstellungen und Verhaltens-Weisen als gegenüber uns selbst oder anderen unangemessen und einengend erleben, ist es sinnvoll, sowohl einen Blick nach hinten zu werfen, woher unsere derzeitigen Haltungen und Handlungen kommen, als auch einen Blick nach vorn, wohin wir uns entwickeln wollen, welche Werte und damit korrespondierende Verhaltens-Weisen wir also stattdessen in unserem Leben verwirklichen wollen.

 

Wenn zwei Menschen in einer Partnerschaft zusammenkommen, stoßen real zwei Erfahrungs-Welten und Beziehungs-Systeme aufeinander.
Es heiraten nicht nur zwei Menschen, sondern auch zwei Herkunfts-Familien.

Die meisten Probleme in Partnerschaften erwachsen aus verletzenden und/oder einengenden Erfahrungen (Gebote, Verbote, Bestrafungen, Verletzungen, Demütigungen) aus diesen Herkunfts-Beziehungs-Systemen.

 

Damit wird die gemeinsame Gestaltung einer gelingenden, weil lebendigen, freiwilligen, gleichberechtigten, Entwicklung ermöglichenden Partnerschaft zur wohl komplexesten Herausforderung im Leben.

 

Die "Ent-Deckung" - im sinnbildlichen Sinne des Wortes als Freilegung -  und die Pflege eines tragfähigen Wirs, in dem das Ich und das Du aufgehen, zugleich aber vollständig und unverletzt bleiben und weiterhin wachsen dürfen, ist die vornehmste Aufgabe in Partnerschaften.
Und zwar geht es um ein Wir, das Erfahrungen von Übersummativität ermöglicht, derzufolge das Ganze mehr wird als die Summe seiner Teile.
Mit diesem Wir wird eine Partnerschaft zur Entwicklungs-Gemeinschaft.

 

Wenn man sich mit Paarbeziehungen beschäftigt, kommt man um die Klärung von Begriffen nicht herum, die unterschiedliche Aspekte der Paarbeziehungen beleuchten:

  • Kontakt steht für unsere Fähigkeit zur bewussten, aktiven, psychosozial-kreativen Beziehungsanbahnung und Beziehungsgestaltung zu uns selbst und zu anderen Wesen.Sichere Bindung schafft in uns die Grundlage, uns hingabe- und vertrauensvoll auf die Nähe zu anderen Menschen einzulassen.
  • Unsichere Bindung erschwert Liebe und Partnerschaftlichkeit.Liebe meint das tiefe unmittelbare Erleben von Verbundenheit mit Menschen und Mitwelt und die daraus organisch erwachsende Selbst- wie Gesamtverantwortung für alle und alles.
  • Partnerschaft steht für unsere Sehnsucht und unser Bestreben, miteinander eine zeitlich unbegrenzte Beziehung als experimentelle und liebevolle Entwicklungs-Gemeinschaft kontaktvoll zu gestalten.

Es gibt nach meiner Erfahrung kaum etwas Schöneres, als eine lebendige, für Entwicklungen offene und zugleich dauerhafte, verbindliche Partnerschaft zu genießen. Es gibt zugleich kaum etwas Schwierigeres, als eine Partnerschaft bewusst und gezielt als Entwicklungs-Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit miteinander psychosozialkreativ zu gestalten. Vieles ist dafür zu können. Können erwirbt man durch Lernen. So sind einerseits hinderliche Haltungen und Verhaltensweisen auf dem Weg zu Beziehungskompetenz und Paarliebe zu verlernen, also dauerhaft zu unterlassen. Andererseits sind förderliche Haltungen und Verhaltensweisen neu zu lernen und, soll das Lernen veränderungswirksam sein, letztendlich auch in Alltagshandlungen umzusetzen. 

 

Herausforderungen und Potenziale in Partnerschaften

Auf Menschen, die sich für Zusammenleben oder dauerhafte Kooperation entschieden haben oder in Strukturen des Miteinander hineingeraten sind, kommen über kurz oder lang vielfältige Herausforderungen zu:

  • Unterschiedliche Vorerfahrungen mit erlebten und gelebten Beziehungen treffen aufeinander.
  • Es begegnen sich nicht nur Einzel-Menschen, sondern Herkunfts-Systeme im Kontext von Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur.
  • Wert-Vorstellungen, Lebens-Entwürfe und Lebens-Erfahrungen müssen aufeinander abgestimmt werden.
  • Missverständnisse, Krisen und Konflikte sind zu klären und möglichst konstruktiv zu bewältigen.

Das Potenzial einer Partnerschaft und Familie zeigt sich dann, wenn die Beteiligten nach interner und externer Einschätzung qualitativ Besseres zustande bringen als die Einzelpersonen in Summe: „Das hätte keiner von uns allein so gut - so schön, so neu, so plausibel, so komplex, so stimmig, so liebevoll, so umsichtig - hinbekommen.“

Das Entwicklung-Potenzial ist also aktiviert, wenn das Phänomen der Übersummativität erlebt werden kann, wenn also das Paar oder die Familie mehr Umsicht, Kreativität, Möglichkeits-Räume, Wirksamkeit und Kontinuität entfaltet als jeder und jede einzelne für sich allein.

 

Zur Potenzial-Entfaltung sollten die Partner und Familien-Mitglieder nicht nur ein stabiles Wir-Gefühl entwickeln können.

Es sollte darüber hinaus beim Paar und in der Familie zugleich eine bunte und damit Kreativität fördernde Vielfalt an Einstellungen, Interessen und Ideen gelebt werden können

Ein konstruktives Sozialklima

Ein Sozial-Klima, eine Familien-, Gruppen-, Gemeinschafts- und Organisations-Kultur, in der sich kreative Potenziale entfalten können, wird geschaffen durch:

  • Zulassen von Vielfalt und Öffnung zur Individualität statt
    Abstempelung zu Außenseitern und deren Ausgrenzung
  • Integration, Inklusion und wechselseitige Unterstützung statt
    Mobbing, Ausgrenzung, Ausschluss, Cliquen- und Eliten-Bildung,
  • Selbstkritische Innenschau und Eigenverantwortlichkeit statt
    Suche nach Schuldigen und Sünden-Böcken im Außen,
  • klärende Rückmeldungen und Bemühen um Echtheit und Verständlichkeit statt
    forcierter Missverständnisse durch Ironie, Zuspitzungen, Polemik, Zynismus und Sarkasmus,
  • Partnerschaftlichkeit als respektvolles Nebeneinander
    statt Rang-Kämpfen und starren Hierarchien u. v. a. m. 

Menschen können dafür sensibilisiert werden, Ungleichgewichte in der dynamischen Balance von Gemeinsamkeit und Unterschied zu erkennen.

Fast alle Menschen können qualifiziert werden, diese Ungleichgewichte durch gezielte Interventionen (Rückmeldungen, Befindlichkeits-Runden, Einführung von Vereinbarungen und Gesprächs-Ritualen, Interaktions-Verlangsamung usw.) mit ausgleichen zu helfen. 

Schritte vom Paar zur Familie

Die Erweiterung des Beziehungs-Repertoires um Vater- und Mutter-Funktionen kann zu Verwerfungen in der Beziehung, aber auch zu Spannungen in den Herkunfts-Familien führen:

  • Zusammensein und Zusammenleben erfährt eine neue Verbindlichkeit und Intensität, die auch von Nähe-Ängsten überschattet wird.
  • Ansprüche aus Partnerschaft können in Konflikt zu den Ansprüchen aus dem neuen Vater-Mutter-Kind-Dreieck geraten.
    Dieses neue Beziehungs-Dreieck mit dem ihm innewohnenden Konflikt-Potenzial gilt es konstruktiv zu managen.
  • Zugleich werden aus den Eltern Großeltern mit neuen Ansprüchen, Kontakt-Erfahrungen und Aufgaben gegenüber der jungen Familie und den Enkel-Kindern.

Die mit dem Übergang vom Paar zur Familie vermachten Probleme, Konflikte, Ängste und Wünsche kann ich mit Ihnen thematisieren und bearbeiten, so dass Sie diese Schwierigkeiten meist mit entsprechender Sorgfalt und erforderlicher Geduld in konstruktive Beziehungs-Erfahrungen verwandeln können.

 

6. Illustrierte Download-Texte zur Entwicklungsbegleitung in der Partnerschaft

Ich stelle Ihnen in dem folgenden Download-Texten unter anderem  mehrere Ansätze der Paar- und Sexualberatung vor:

  • In der relationalen Psychoanalyse, von ihr als Beziehungs-Analyse bezeichnet, entdeckte Thea Bauriedl die Bedeutung der Grenz-Ziehungen zur Herstellung von Selbst- und Fremd-Kontakten „neu“ und ergänzte bzw. verfeinerte dadurch einige gestalttherapeutischen Erkenntnisse.
    Ihr Ansatz ist interessant für Paare, die zur Konfluenz (gefühlsmäßiges Hinüberfließen zum anderen), zu Verschmelzung als Selbst- oder Fremd-Anpassung an den Partner oder die Partnerin neigen.

  • David Schnarch stellt den Interaktions-Aspekt der Paare, die Partnerschafts-Ökologie in den Mittelpunkt seiner Betrachtung.

  • Jack Lee Rosenberg und andere stellen den Körper und die Aufarbeitung der individuellen Sexualgeschichte ins Zentrum.
  • In der Tradition von Wilhelm Reich steht bei Alexander Lowen die Liebes-Fähigkeit einschließlich einer erfüllenden Sexualität im Mittelpunkt seiner körperpsychotherapeutischen Arbeit. Körperlich konkret und zugleich metaphorisch geht es Lowen in der Bioenergetik um ein Denken, Fühlen und Handeln vom Herzen aus. 

Download
Konzepte zur Entwicklungs-Begleitung von Paaren, Familien und Gruppen
o Beziehungs-Strukturen und Beziehungs-Qualitäten
o Paar- und Familien-Begleitung
o Klärungsorientierte Paar-Therapie
o Kooperation in Gruppen
o Konzepte der Gruppen-Dynamik
o Themenzentrierte Interaktion
4-1_Konzepte _zur_Entwicklungs-Begleitun
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Download
Liebes-Fähigkeit
o Liebe
o Selbst-Wert-Gefühl als Grundlage der Selbst-Liebe
o Selbst-Erkenntnis als Grundlage der Selbst-Liebe
o Selbst-Umgang
o Werte-Klärung als zentraler Aspekt der Selbst-Erkundung
o Selbst-Beziehung: Stand und Wünsche
4-2_Liebes-Fähigkeit.pdf
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Download
Partnerschaftlichkeit
o Paar-Qualitäten von A bis Z
o Partnerschaft
o Konstruktives sozial-kommunikatives Handeln
4-3_Partnerschaftlichkeit.pdf
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Download
Erkundung von Beziehungs-Erfahrungen und Entwicklungs-Möglichkeiten
Abenteuer Leben
I: Beziehungs-Erfahrungen aus Herkunfts-Familien und -Kulturen
II: Prä-, peri- und postnatale Beziehungs-Erfahrungen
III: Beziehungs-, Autonomie- und Bindungs-Erfahrungen aus der Kindheit
IV: Beziehungs-Erfahrungen aus Jugend und Adoleszenz
V: Beziehungs-Erfahrungen und Beziehungs-Gestaltung als Erwachsene
VI: Beziehungen zur Entwicklungs-Begleitung: Erfahrungen und Erwartungen
4-4_Erkundung_von_Beziehungs-Erfahrungen
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Download
Sexualität und Partnerschaft
o Sexualität und integrative Körper-Psychotherapie
o Erlangung von Liebes-Fähigkeit durch Befreiung des Leibes
o Ganzheitliche Sexualität und Innenerleben
o Intimität und Verlangen
4-5_Sexualität_und_Partnerschaft.pdf
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7. Meine derzeitige Einstellung zur Entwicklungsbegleitung

Unter dieser Überschrift erfahren Sie etwas über

  • meine Ethik der humanistischen Psychologie,
  • Menschen als System- und Prozess-Wesen,
  • Wahl- und Entscheidungs-Freiheit in Grenzen,
  • Menschen als Leib-Seele- und Beziehungs-Wesen,
  • Entfaltung von Entwicklungs-Potenzialen,
  • Bedürfnisse wecken und klären,
  • stimmige Selbst-Verwirklichung als Bedürfnis,
  • konstruktiven Umgang mit Krisen, u. a. als Krisen-Prävention

Meine Ethik der humanistischen Psychologie

Meine Vorgehensweisen zur Begleitung von Entwicklung suchenden Menschen basieren auf Werten der humanistischen PsychologieDas heißt, ich gehe von einer Ethik und einem Menschenbild aus, demzufolge unverfälschte, grundlegenden Bedürfnisse der Menschen die sind nach

  • Bindung und Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Menschen, die als Entwicklungs-Gemeinschaft wohlwollend die individuelle Selbst-Verwirklichung unterstützen, in der man als einzelne Person gern Mitverantwortung übernimmt und in der Beziehungs-Bedürfnisse nach Verlässlichkeit und Solidarität befriedigt werden,
  • Orientierung und Kontrolle als Erleben von Autonomie und selbstwirksamer, kreativer Mitgestaltung der Bedingungen für ein gutes Leben aller Menschen, die eigene Person eingeschlossen,
  • Lustgewinn als Erleben von Freude, Lebendigkeit, Spontaneität und Flow sowie Unlustvermeidung als Abwesenheit von Schmerz, Kummer, Sorgen, Angst, Elend. Leid, Schuld und Scham,
  • Selbstwerterhöhung als Erleben von Beachtung, Anerkennung und Wichtigkeit sowie Selbstwertschutz als Erleben von gegenseitigem Respekt und Sicherheit der eigenen Grenzen

Dabei geht es jedoch nicht um die Befriedigung der Grund-Bedürfnisse jeweils für sich genommen, sondern um deren Harmonisierung im Prozess der individuellen und gemeinsamen Bedürfnis-Befriedigung, also um Stimmigkeit oder Konsistenz.

 

Mein Menschenbild ist dadurch gekennzeichnet, dass ich den Menschen nicht von Natur aus für schlecht oder böse halte. Er trägt nicht die Sünde und das Übel in sich, muss nicht diszipliniert und gezüchtigt werden, sondern ist von Natur aus sozial und gut. Nur destruktive Beziehungs-Erfahrungen als

  • zu viel Nähe, eine die Selbst-Verwirklichung in innerer und äußerer Wahl-Freiheit erstickende, das Bedürfnis nach autonomer Selbst-Entfaltung missachtende soziale Enge und Kontrolle,
  • zu wenig Nähe als Mangel an bedingungsloser, freundlicher, feinfühliger Zuwendung, Anerkennung, Bestätigung und die Person als solche meinender Liebe und/oder
  • falsche, den Selbst-Wert und die Integrität des Menschen verletzende und zerstörende, destruktive Nähe 
  • verbunden mit unnötig einschränkenden, feindseligen, gewalttätigen, armseligen, entwürdigenden und ängstigenden, wirtschaftlichen, politischen. sozialen und kulturellen Rahmen-Bedingungen

lassen Menschen egozentrisch, einfühlungsarm, machtbesessen, herrschsüchtig, gemein, feindselig, dominant, skrupellos, gewissenlos und dissozial werden.

 

Jeder Mensch ist ein Unikat, ein bio-psychisches Sonderwesen

  • mit einer einmaligen genetischen und epigenetischen Ausstattung,
  • mit einzigartigen Körper-Merkmalen und
  • mit in besonderer Weise verarbeiteten geistigen, emotionalen, sozialen und geschichtlich-kulturellen Lebens-Erfahrungen.

Jeder Mensch ist zugleich in vielen Bereichen mit anderen Menschen ähnlich, ein öko-sozio-kulturelles Gemeinschaftswesen 

  • wegen seiner Existenz in einer gemeinsamen Ökosphäre,
  • wegen seiner Herkunft aus einer gemeinschaftlich erfahrenen geografischen Region mit bestimmten sozialen und politischen Rahmenbedingungen,,
  • wegen seiner mit vielen anderen Menschen gemeinsamen Kultur als Sprache, Religion, Philosophie und Geschichte,
  • wegen seines in den Kern-Bereichen universell gültigen Bedürfnis- und Gefühls-Erlebens und
  • wegen seiner vergleichbaren Erziehungs- und Beziehungs-Erfahrungen. 

Menschen können sich ändern, wenn ihnen alternative Erfahrungs-Möglichkeiten in Beziehungen angeboten werden und sie diese aktiv für ihre Entwicklung nutzen.
Vor dem Hintergrund einer tragfähigen, abgegrenzten und zugleich achtsam, freundschaftlich, wohlmeinenden und liebevoll zugewandten Beziehung entfalten erst experimentell-methodische Erkundungs- und Entwicklungs-Angebote ihre entwicklungsfördernde Wirksamkeit.
 

 

Im Hinblick auf Situationen der Entwicklungs-Begleitung bedeutet gute Beziehungs-Qualität für mich:

  • Was ich Entwicklung suchenden Personen vorschlage, sehe ich ausschließlich als Angebot an diese, also nicht als Gebot, Zwang oder Aufforderung zu einem bestimmten Verhalten mit Sanktions-Androhung bei Nicht-Befolgen.
  • Ich ermögliche Ihnen auf Ihren Wunsch hin einen Prozess der Neu- und Nachbeelterung (reparenting), ohne jedoch - soweit es mir bewusst wird - allzu sehr und allzu oft in die alten verletzenden, entmündigenden, hierarchischen und starren Strukturen und Kommunikations-Muster der Herkunfts-Erfahrungen zu geraten, wofür wir zusammen - aber ich besonders - achtsam zu sorgen haben.
  • Kritik an meinem Vorgehen und meiner Person durch Sie als Entwicklung suchende Person ist legitim, sogar erwünscht und berührt zunehmend seltener meinen Selbst-Wert in seinen Grundfesten. Sollten Sie dennoch meinen Selbst-Wert schmerzhaft ankratzen, so ist das für mich ein dringender Anlass für Supervision, jedoch hoffentlich nie ein Anlass, Ihnen zu grollen und mich innerlich von Ihnen abzuwenden. 

Sollten Sie als Unterstützung und Entwicklung suchende Person ein grundlegend unterschiedliches Werte-System vertreten, haben wir ein - hoffentlich konstruktiv zu lösendes - Problem miteinander.

Menschen als System- und Prozesswesen

Mein Begleit-Vorgehen ist geprägt vom Verständnis des Menschen als System- und Prozess-Wesen, das mit seiner Mitwelt aus Systemen und Prozessen untrennbar verbunden ist.
Zu kompliziert und abstrakt? Dann noch mal anders:
Nahezu jeder weiß, dass unsere Körper einschließlich seines Gehirns mit dem Bewusstsein ein hochkomplexes lebendes System bilden.
Dieses System Mensch ist zusammengesetzt aus an die hundert Billionen miteinander meist kooperierenden Zellen. Allein im Gehirn befinden sich an die 5 Billionen Zellen, die alle durch identische genetische Informationen im Inneren miteinander verbunden sind.
Alle Zellen brauchen permanent Energie durch gesunde Nahrung als Luft, Wasser und Feststoffe aus der Natur. Der Mensch als bio-psycho-öko-kulto-soziale Einheit braucht einen Entwicklung fördernden sinnlichen, emotionalen und geistigen Austausch mit anderen Menschen im Rahmen einer geschichtlich gewachsenen Politik, Wirtschaft und Kultur.

Das lebende System Mensch ist grundsätzlich fähig zur Selbst-Regulation, zumeist auch zur Selbst-Bestimmung und damit leider auch zur Selbst-Schädigung bis hin zur Selbst-Zerstörung.

Viele Prozesse im System Mensch selbst und des Austausches mit den Systemen der Mitwelt zum Zwecke der Selbst- und Sozial-Regulation laufen - und das ist in vielen Fällen funktional angemessen - unbewusst, implizit ab.
Sollen Prozesse verändert werden, sind sie bewusst, also dem expliziten Bewusstsein zugänglich zu machen. Um zu Bewusstsein zu gelangen, brauchen Menschen die Fähigkeit zur Bewusstheit als reflexive Sinnlichkeit verbunden mit kritisch-liebevoller Entwicklungs-Begleitung durch Eltern, Geschwister, Freunde, Liebende, Lehrende, Beratende sowie durch Kunst und Literatur.

Wahl- und Entscheidungsfreiheit in Grenzen

Jeder Mensch hat im Rahmen seiner durch Sterblichkeit endlichen Existenz eine mehr oder minder große Wahl- und Entscheidungs-Freiheit.
Diese Freiheit wird durch Vererbung, familiäre Herkunft, Gebote und Verbote der jeweiligen Herkunfts- und Aufenthalts-Kultur, durch leibseelische Gesundheit, geografische, klimatische, wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Bedingungen, individuelle Deutungen des Daseins, Gewohnheiten, Tabus, unbewusste Persönlichkeits-Bereiche, Verdrängungen, Abspaltungen (Dissoziationen), körperliche Verspannungen und vieles anderes mehr begrenzt.

Wenn Sie mehr seelische Freiheit als innere Wahl-Freiheit sowie Selbst- und Gesamt-Verantwortlichkeit in Ihrem Leben erreichen wollen, unterstütze ich Sie begleitend darin,

  • diese unterschiedlichen Qualitäten von Begrenzungen innerer und äußerer Freiheit zu erkennen und zu unterscheiden,
  • sich mit den Kränkungen durch die Erfahrung von Begrenzung auseinanderzusetzen,  
  • Selbst-Verantwortung für die veränderbare Begrenzung innerer Entscheidungs- und Handlungs-Freiheit zu übernehmen,
  • eine realistische Gesamt-Verantwortung für die veränderbaren Aspekte äußerer Freiheits-Beschränkungen - am besten kooperativ - zu tragen,
  • generell oder auf längere Sicht nicht veränderbare Tatsachen innerer und äußerer Freiheits-Beschränkungen, z. B. unsere Sterblichkeit wie existenzielle Isolation, als Bestandteile des Hierseins, unserer irdischen Existenz anzunehmen.

Menschen als Leibseelen- und Beziehungswesen

Wir Menschen sind soziale und beseelte Körper mit der Möglichkeit, sich zu bewegen, wahrzunehmen und zu fühlen, mit einem Bewusstsein zur Wahrnehmung von Bedürfnissen, Willens-Impulsen, Leib-Empfindungen, Gedanken und Gefühlen und zum lernenden Erfassen von vielen Bereichen der Innen- und Mitwelt.
Wir entstanden aus und leben oft in – hoffentlich liebevollen – Beziehungen und streben in unserer Existenz hier auf Erden meist nach Sozial-Kontakt, möglichst als Herzens- oder Seelen-Kontakt, nach Erfüllung, Glück, Sinnlichkeit, Sinn und Liebe.

All diese Aspekte komplexen, ganzheitlichen menschlichen Seins bilden in ihrer Wechselseitigkeit eine letztendlich untrennbare Einheit. 

Wenn wir vom Leben in Liebe und Selbst-Bestimmung und damit von selbstverantwortlicher Einheits-Erfahrung entfremdet sind, kann es sein, dass wir, anstelle nach Liebe zu streben, nach kompensatorischen Gütern, Beziehungs-Ersatz, Eigentum, Prestige, Erfolg, Status, Macht, Unterwerfung und Bewunderung und/oder Unterdrückung und Bewundert-Werden streben.

 

Wir Menschen sind Leib-Seele-Wesen, bilden eine psycho-biologische Erlebens-Einheit aus

  • einem Körper mit seinem Empfindungen,
  • Gefühlen, in deren Hintergrund sich Bedürfnisse und Wertungen ereignen, und
  • Denken in Symbolen, Bildern, Zahlen und Worten.

Jede Methode zur Entwicklungs-Begleitung, die den Anspruch erhebt, wirksam zu sein, muss diese komplexe Seins-Tatsache des Menschen berücksichtigen.
Wirksame Entwicklungs-Begleitung wird immer auch Körper-Psychotherapie sein müssen, weil der beseelte Körper, das Leib-Selbst, die Basis unseres Erlebens von Anbeginn an - in meinem Verständnis von der Zeugung an - bildet.

Unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungs-Ergebnisse zur Neurobiologie und Neuropsychologie kann ich mir keine Entwicklungs-Begleitung - keine Psychotherapie, kein Coaching und keine Lehr-Tätigkeit -, als wirksam und sinnvoll vorstellen, die nicht das Leib-Erleben, die Körper- und Bewegungs-Erfahrungen auf vielfältige Weise in den (mit-) menschlichen Entfaltungs-Prozess einbezieht.

Entfaltung von Entwicklungspotenzialen

Potenzial ist, was in uns als Möglichkeit, als individuelle Gabe, als besondere Begabung angelegt ist und deren Entfaltung uns ein Lebensgefühl von Gelingen, Wohlgefühl und Erfüllung, Stimmigkeit, Sinnfülle, Beseeltsein, Gemeintsein, Angekommensein und Selbstverwirklichung vermittelt.

 

Wie fühlt sich Erfüllung an?
Uns ist es ebenso wenig möglich, diesen Zustand von erfülltem Dasein in Sprache zu fassen, wie wir den Geschmack eines Apfels beschreiben können. Vor- oder neben-sprachlich - in Gedichten, Bildern, Skulpturen, Musik - gelingt das vielleicht eher.

 

Entwicklungs-Potenziale zu entfalten, bedeutet, auszuloten, offenzulegen, experimentell freizusetzen oder herauszuholen, was an Wachstum und Begabungen, Chancen, Talenten, Schicksals-Aufträgen, Möglichkeiten zur Sinn-Entfaltung oder Lebens-Bestimmung in uns steckt.

Aus einer Eichel wird wahrscheinlich dann eine starke Eiche, wenn der Boden zusammen mit dem ökologischen Umfeld die erforderlichen Nährstoffe bereit hält, das Klima immer genug, aber auch nicht zu viel Sonne, Wärme und Wasser bereit stellt und Wasser wie Luft möglichst unverschmutzt bleiben. Wir können einpflanzen und angießen.

Wachsen muss die Eiche allein. 

 

Entwicklungsbegleitung zur Potenzialentfaltung

  • ist Begleitung von Entwicklung-Suchenden mit dem Ziel, Wahl-Freiheit, Eigen-Verantwortung, Selbstständigkeit, Handlungs-Fähigkeit und erfolgreiche Verwirklichung von Lebens- und Berufs-Entwürfen zu fördern.
  • verbindet einfühlsame Unterstützung in Richtung auf Ziele beruflicher und privater Entwicklung mit anschaulich aufbereiteten, handlungsnah präsentierten hilfreichen Informationen zu psycho-sozialen Schlüssel-Themen des beruflichen und privaten Alltags.
  • ist Selbst-Erkundung und Persönlichkeits-Training (Askese, gemeint als Übungs-Weg) verbunden mit Informationen auf mentaler, emotionaler, körperlicher, sozialer und existenzieller Ebene für Menschen, die präventiv denken und deshalb nicht erst erkranken müssen, bevor sie sich in Umbruch-, Stagnations- und Krisen-Situationen eine professionelle Begleitung auf Zeit gönnen.

Bedürfnisse wecken und klären

Entwicklungs-Begleitung zur individuellen Potenzial-Entfaltung bringt diese ureigenen „Gestaltungs-Anliegen“ wieder in Fluss. 

Als Begleitender unterstütze ich Sie dabei, Ihre Wünsche und Bedürfnisse mit Bezügen zu Leib-Empfindungen, Gedanken (Worten, Bildern) und Gefühlen ins Bewusstsein zu holen, indem Sie diese in unterschiedliche Ausdrucks-Medien übertragen.

  • Beispielsweise können Gedanken durch begleitende Gefühle angereichert oder die den Gefühlen zugrundeliegenden Gedanken freigelegt werden.
  • Gedanken können in einen Zusammenhang mit den ihnen zugrundliegenden Gefühlen gebracht werden und die Gefühle können auf Empfindungen innerhalb Ihres Körpers bezogen werden (Topdown-Prozess) oder umgekehrt können durch eine Konzentration auf Leib-Empfindungen die dahinterliegenden Gefühle und die sie begleitenden Gedanken freigelegt werden (Bottomup-Prozess).
  • Gefühle und Empfindungen können weiter in imaginative Bilder transponiert werden, vielleicht unter Zuhilfenahme von Techniken der Trance-Induktion.
  • Diese Imaginationen wiederum können in Bildern oder Skulpturen festgehalten werden.
  • Bildern können rückverwandelt werden in Sprache - vielleicht sogar in ein Gedicht.
  • Oder das Bild-Motiv reizt zu einer szenisch-dialogischen Gestaltung – als szenischer Dialog, Situations-Aufstellung oder Themen-Skulptur – gegebenenfalls unter Einbeziehung einer Gruppe.

Mit jeder Übersetzung von Bedürfnissen mit Gefühlen und Gedanken in ein anderes Medium, durch gezielten Einsatz individuell zugeschnittener Methoden-Vielfalt kann sich Ihr Erleben in eine klärende und entwicklungsfördernde Erfahrung verwandeln. 

Stimmige Selbst-Verwirklichung als Bedürfnis

Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch in sich das grundlegende Bedürfnis trägt, seine Potenziale in stimmiger, sinnschaffender und zukunftssichernder Weise zu verwirklichen. Diese Potenziale sind körperlicher, handwerklicher, künstlerischer, sozialer, emotionaler und seelisch-geistiger Art.

 

Jede Person ist in ihrer Lebendigkeit bestrebt, in kreativen Prozessen laufend neue, bessere, passendere Anpassungen an die soziale und natürliche Mitwelt und entsprechende Ausdrucks-Formen für ihre jeweils einmaligen, unwiederbringlichen Lebens-Erfahrungen und Lebens-Situationen hervorzubringen, aktiv als Gestaltung von Neuem und passiv als Hingabe an Bestehendes. Diese wesenseigenen kreativen Prozesse können im Optimalfall frei fließen und jeweils erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Lebens-Kreativität, der Erlebens-, Ausdrucks- und Gestaltungs-Fluss kann jedoch auch durch schmerzhafte Verletzungs-Erfahrungen, durch Vermeidungen, Abwehr-Mechanismen, Abspaltungen und Ängste vorübergehend bis dauerhaft blockiert sein.

Blockaden zeigen sich in körperlichen, gedanklichen, gefühlsbezogen und sozialen Einseitigkeiten und Schieflagen, in eingeschränkter Balance-Fähigkeit als Verlust der inneren Mitte und der freien Wahl, zum Beispiel zwischen den grundlegenden existenziellen Anforderungen an

  • Autonomie (Freiheit, Eigenständigkeit, Selbst-Verantwortlichkeit, Selbst-Wert-Stärke und Selbst-Bezug bis hin zur Negativvariante der Isolation, des Egozentrismus und der Unterdrückung) und
  • Interdependenz (Verbundenheit, Zugehörigkeit, Gesamtverantwortung und Mitwelt-Bezug bis hin zur Negativvariante der Abhängigkeit, Hilflosigkeit und Unterwerfung).

Konstruktiver Umgang mit Krisen, u. a. als Krisenprävention

Verblüffend ist, wie wenig wir Menschen in Eltern-Haus und Schule vorbereitet werden

  • auf kontaktvolle Dialoge mit anderen Menschen sowie
  • auf den konstruktiven Umgang mit zwischenmenschlichen Konflikten und wahrscheinlichen Lebens-Krisen.

Die kleinen Zyklen des Lebens wie die Tages- und Jahres-Zeiten sind uns zumeist vertrauter als die großen Zyklen von Geburt und Tod, obwohl auch diese in sozialen, psychischen und biologisch-physischen Bereichen tagtäglich zu erleben sind.

 

Prävention meint im ursprünglichen, bildhaften Sinn des Wortes, in Gedanken einen möglichen oder sogar wahrscheinlichen Weg voraus zu gehen (lat. prävenire), um im Hinblick auf Krisen als Gefahren und Chancen am Weges-Rand so gut vorbereitet zu sein, dass Gefahren gemeistert und Chancen genutzt werden können.

 

Durchs Leben zu gehen, ist vergleichbar damit, einen unbekannten hohen Berg zu besteigen, dessen Gipfel in den Wolken liegt. Wir wissen nicht, was uns auf unserem Lebens-Weg konkret erwartet. Aber wir wissen von den vielen Generationen von Menschen, die vor uns auf ihre Lebens-Berge gestiegen sind, dass man sich besser oder schlechter sowohl auf die wahrscheinlichen Unbillen als auch auf die möglichen Glücks-Momente während der Reise vorbereiten kann. Man kann und sollte in sich und miteinander auch Glücks-Bereitschaft und Glücks-Fähigkeit fördern, um Glück wahrscheinlicher erleben zu können.

 

Wenn Menschen einen Berg besteigen, bereiten sie sich mental und durch angemessene Ausrüstung vor, wenn sie einigermaßen lebensklug sind.

  • Sie nehmen sich Karten und einen Kompass mit, falls ihnen das Gebiet noch nicht vertraut ist. Für den Bereich der Prävention im psychosozialen Bereich bedeutet dies, sich mit Land-Karten zur Psyche, mit Menschen-Bildern und Modellen der psychosozialen Entwicklung und Heilung auseinanderzusetzen.
  • Heutzutage nimmt man sich ein Handy mit, um in Notfällen Hilfe herbei telefonieren zu können.
    Auf Prävention übersetzt, meint das, sich ein Netz psychosozialer Begleitung zu schaffen, auf das man bei Ratlosigkeit und seelischer Not zurückgreifen kann.
  • Bei längeren Wanderungen nimmt man sich hinreichend Proviant mit, vielleicht sogar eine Not-Reserve, falls man in schlechtes Wetter kommt und in einer Not-Unterkunft auf besseres Wetter warten muss.
    Proviant für den Lebens-Weg mitzunehmen, bedeutet in der Analogie die Förderung solcher psychosozialen Kompetenzen, die hilfreich sein können, psychosoziale Krisen besser zu überstehen. Krisenbewältigende Kompetenz-Bereiche sind beispielsweise:
    Selbst-Akzeptanz, konstruktiv-realistische Selbst-Einschätzung, Selbst-Wirksamkeits-Mut, Geduld, Entscheidungs-Freude, Kreativität, Improvisations-Fähigkeit, Glücks-Bereitschaft, Klarheit, Echtheit, Absprache-Bereitschaft, Dialog-Fähigkeit und Kunst der gewaltfreien Konflikt-Bearbeitung.

  • Es ist nahezu selbstverständlich, dass Menschen auf die Wanderung eine Regen-Jacke mitnehmen, falls mit Nebel oder Regen zu rechnen ist, und einen warmen Pullover, wenn jahreszeitlich Kälte-Einbrüche zu erwarten sind.

    Doch wie bereiten wir uns auf zu erwartende psychosozialen Krisen im Leben vor?
    Ein undurchlässiges, dickes Fell ist mit Sicherheit nicht die angemessene Seelen-Bekleidung.

8. Illustrierte Download-Texte zu Vorgehensprinzipien und Konzepten zur Entwicklungsbegleitung

Die Erkundung, Reflexion, Klärung und Korrektur der theoretischen Annahmen über die menschliche Psyche und die ethischen Begründungen der Haltung, mit der man mit anderen Menschen, mit der Kultur der Menschheit und mit der gesamten Natur in entwicklungsbegleitenden Kontakt tritt, ist mir ein zentrales Ausdrucks- und Entwicklungs-Anliegen.

 

In den folgenden Download-Texten gebe ich eine Übersicht über die Haupt-Richtungen der Psychotherapie und stelle ich die mir bedeutsam erscheinenden Begleit-Haltungen für eine humanistisch-emanzipatorische Entwicklungs-Begleitung dar.

 

Ein wesentliches Ziel meiner Entwicklungs-Begleitung ist in der emanzipatorischen Tradition von Karen Horney (Selbst-Analyse) die Befähigung von Menschen zur Selbst-Reflexion ihrer Existenz-Grundlagen sowie ihrer Selbst- und Beziehungs-Erfahrungen. 
Ins Leben geworfen zu sein, bedeutet, sich mit den Fragen des psychosozialen Daseins auseinandersetzen zu können, nicht unbedingt zu müssen. 
Was sind die Themen, die uns alle als Menschen betreffen, mit denen sich gedanklich und gefühlsmäßig zu beschäftigen sich lohnt? 
Kern-Fragen unserer Existenz sind:

  • Wer bin ich für mich? Wer bin ich für andere?
  • Bin ich mit dem, wer ich bin, einverstanden, zufrieden oder sogar glücklich?
  • Erlebe ich mich als stimmig (integriert, konsistent) im Zusammenhang mit meinen Bedürfnissen, meinem Leib-Erleben (Empfindungen), meinen Gefühlen, Gedanken und Handlungen?
  • Oder erlebe ich mich als von mir entfremdet, als brüchig, zerrissen, abgespalten von bestimmten oder noch im Unbestimmten verharrenden Persönlichkeits-Anteilen?
  • Wie kann ich mich in Richtung auf Ausweitung meiner inneren und äußeren Wahl-Freiheit entwickeln?
  • Was erfordert es, mit der existenziellen Polarität von Autonomie und Interdependenz, von Individualität und Zugehörigkeit konstruktiv zurechtzukommen?
  • Wie kann ich mich auf die konstruktive Bewältigung der mit Sicherheit auf mich zukommenden Umbruch-Krisen vorbereiten? 
  • Was bedeutet meine und eure Sterblichkeit für mich?

Es lohnt sich, lebensbegleitend immer wieder einmal derartige Fragen zu klären, um mit seinem wahren Selbst, seinem Herzen, seiner Bestimmung, seinem Daseins-Grund in Kontakt zu kommen, um sich seelischen und sozialen Reichtum, Glück und Erfüllung im Leben zu ermöglichen.

 

Zum Zwecke der Selbst-Erkundung habe ich Materialien entwickelt, die neben meinen Gedichten eine Selbst-Entwicklungs-Begleitung in Richtung einer freundlich-bewussten Selbst-Erkundung und eines konstruktiveren Selbst-Umgangs fördern könnten. 

  • Ich ermögliche Ihnen eine Einführung in das system-dynamische und dialektische Denken, unter anderem in die Gedanken-Welt von Ken Wilber aus seinem Buch: "Eros, Logos, Kosmos" aus dem Jahr 1996.
  • Erläutert wird zudem das Konzept von Klaus Grawe zur für mich wegweisenden Grundlegung einer "Psychologischen Psychotherapie"  aus dem Jahr 2000 und zur "Neuropsychotherapie" aus dem Jahr 2004.
  • Zudem biete ich Ideen davon an, wie der Körper, das Leib-Erleben in der Selbst- und Fremd-Bezogenheit in den Prozess der Entwicklungs-Begleitung einbezogen werden kann.  Dabei beziehe ich mich schwerpunktmäßig auf das Buch von Ulfried Geuter: "Körperpsychotherapie - Grundriss einer Theorie für die klinische Praxis" aus dem Jahr 2015. 
    Leider gibt es immer noch sehr wenig Konzepte und praktische Umsetzungen, wie der Körper in außertherapeutische Lern-Prozesse (Coaching, Lehre) einbezogen werden kann. Hier besteht dringender Nachholbedarf.
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Verfahren zur Entwicklungs-Begleitung - Tiefen-Psychologie und Verhaltens-Therapie
o Verfahren der Entwicklungs-Begleitung im Zusammenhang
o Tiefenpsychologische Verfahren
o Verhaltenstherapeutische Verfahren
o Ergänzende Verfahren
1-1_Verfahren_zur_Entwicklungs-Begleitun
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Verfahren zur Entwicklungs-Begleitung - humanistische und systemische Verfahren
o Humanistische Psychotherapie
o Personenzentrierte Gesprächs-Therapie
o Gestalt-Therapie
o emotionsfokussierte Psychotherapie
o logotherapeutisches und existenzanalytisches Vorgehen
o körperpsychotherapeutisches Vorgehen
o Transaktions-Analyse
o szenisch-dialogische Verfahren (Psychodrama)
o integrative Psychotherapie (Petzold)
o systemische Verfahren
1-2_Verfahren_zur_Entwicklungs-Begleitun
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Rahmenkonzepte zur Entwicklungsbegleitung

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Rahmen-Konzepte für Entwicklungs-Begleitung - psychologische Grundlegung
o Systemdynamisch-dialektisches Denken für Entwicklungs-Begleitung
o Psychologische Grundlegung von Entwicklungs-Begleitung
o Wahrnehmen, Erleben und Bewusstsein
1-3_Rahmen-Konzepte_für_Entwicklungs-Beg
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Rahmen-Konzepte für Entwicklungs-Begleitung - Sein als Verkörperung
o Sein als Verkörperung
o Das Selbst und das Körper-Erleben
o Entwicklungs-Begleitung als Körper-Psychotherapie
o allgemein förderliches Vorgehen
1-4_Rahmen-Konzepte_für_Entwicklungs-Beg
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Rahmen-Konzepte für Entwicklungs-Begleitung - Entscheidungen und Wertungen
o Entscheiden
o Wert-Klärungen für Entwicklungs-Begleitung und Kooperation
o integrativ-emanzipatorische Entwicklungs-Begleitung
o Eigenschaften und Haltungen für Entwicklungs-Begleitung
o Qualitäts-Kriterien für Vorgehen bei Entwicklungs-Begleitung
o Werte, Ziele und Wege für Entwicklungs-Begleitung
1-5_Rahmen-Konzepte_für_Entwicklungs-Beg
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9. Illustrierte Download-Texte zu Bedürfnissen und Gefühlen im Fokus

Bedürfnisse und Gefühle sind sowohl leiblich als auch geistig zu verstehen.
Sie bilden gleichsam das Bindeglied zwischen Leib und Geist.

Auch stehen Bedürfnisse und Gefühle in einer engen Wechsel-Beziehung zueinander.
Diese Regungen der Seele wahrzunehmen, anzunehmen und zu verändern, erfordert

  • sowohl eine achtsame und experimentelle Beachtung unserer Leib-Empfindungen in Ruhe und Bewegung
  • als auch unserer Gedanken in Form von Bildern, Symbolen und Worten. 

Folgende Gefühls-Bereiche sind mir in letzter Zeit besonders wichtig geworden:
Angst, Aggression, Trauer, Neid, Kränkung, Ohnmacht, Stolz, Schuld und Scham.

Diese Gefühle der Selbst- und Beziehungs-Bewertung stehen in einer engen Beziehung zueinander.

  • Aggression als Ärger, Wut, Zorn und Hass versteht man besser, wenn man das Wesen der Angst verstanden hat.
  • Scham als Sonderform der Angst und Neid versteht man besser, wenn man das Wesen der Kränkung als Verletzung des Selbst-Wert-Gefühls und des neurotischen Stolzes begriffen hat.
  • Reaktionen auf Kränkungen und verletzten Stolz versteht man besser, wenn man das Wesen der Scham begriffen hat.

Ich stelle im nachfolgenden Text die Bedeutung dieser Gefühle für Entwicklung bzw. Entwicklungs-Verhinderung und Ansätze zum Entwicklung fördernden (therapeutischen) Umgang damit vor. Die Download-Texte zu den Gefühls-Bereichen entstanden unter anderem

  • aus Text-Passagen  von Luc Ciompi: "Außenwelt -Innenwelt - Die Entstehung von Zeit, Raum und psychischen Strukturen" von 1988,
  • aus dem Buch von Egon Fabian: "Die Angst - Geschichte, Psychodynamik, Therapie" von 2010,
  • aus dem Buch von Bärbel Wardetzki: "Ohrfeigen für die Seele" von 2000 zum Thema Selbst-Wert-Gefühl und Kränkung,
  • aus dem Buch von Karen Horney: "Neurose und menschliches Wachstum - Das Ringen um Selbstverwirklichung"  aus dem Jahr 1950 zum Thema Stolz,
  • aus dem Buch von Jens L. Tiedemann: "Scham" aus dem Jahr 2013
  • aus der Vorlesungs-Reihe von Verena Kast: "Psychologie der Emotionen" von 1996 - 2001 zu den Themen Ärger und Aggression, Neid und Eifersucht, Trauer, Freude, Interesse und Langeweile und Angst
  • aus dem Vortrag von Otto Kernberg: "Liebe und Hass" von 2015
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Bedürfnisse und Gefühle im Fokus der Entwicklungs-Begleitung
o Bedürfnisse und Gefühle
o Bedürfnisse, Motivationen, Triebe, Wünschen und Wollen
o Affekte, Stimmungen, Emotionen und Gefühle
2-1_Bedürfnisse_ und_Gefühle_im_Fokus_de
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Download
Angst, Ärger, Liebe und Aggression, Neid und Eifersucht
o Angst
o Ärger und Aggression
o Liebe und Aggression
o Neid und Eifersucht
2-2_Angst,_Ärger,_Liebe_und_Aggression,_
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Download
Trauer, Selbst-Wert-Gefühl und Kränkungen, Stolz, Scham, Interesse und Langeweile, Freude, Inspiration und Hoffnung
o Trauer
o Selbst-Wert-Gefühl und Kränkungen
o Stolz
o Scham
o Interesse und Langeweile
o Freunde, Inspiration und Hoffnung
2-3_Trauer,_Selbst-Wert-Gefühl_und_Kränk
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10. Illustrierte Download-Texte zur Begleitung bei Entwicklungsstörungen

Die Analyse und Erkenntnis, welchem Störungs-Muster man folgt und welchen Persönlichkeits-Typ, welchen Erlebens- und Verhaltens-Mustern man sich derzeit unter den meisten Umständen eher zurechnen könnte, kann uns dazu befähigen,

  • uns über Bedingungen unserer Herkunft klarer zu werden und mehr Verständnis für uns, für unsere Schwierigkeiten, Probleme und Leiden zu gewinnen,
  • Entwicklungs-Einschränkungen aus Kindheit, Jugend und Adoleszenz aufzulösen,
  • neue Entwicklungs-Chancen jenseits der im Gehirn vorwiegend durch Gewohnheit gebahnten und in den Leib eingefleischten Erfahrungs-Muster (Schemata) zu entdecken. 

Die folgenden Download-Texte beziehen sich 

  • auf das Klassifikations-System für psychische Störungen (ICD10, Bereich F), 
  • auf das  Buch von Ulfried Geuter: "Körperpsychotherapie - Grundriss einer Theorie für die klinische Praxis" aus dem Jahr 2015,
  • auf das Buch von Johannes B. Schmidt: "Der Körper kennt den Weg- Trauma-Heilung und persönliche Transformation" aus dem Jahr 2008,
  • auf das Buch von Helga Pohl: "Unerklärliche Beschwerden? Chronische Schmerzen und andere Leiden körpertherapeutisch behandeln" von 2010,
  • im Wesentlichen aber werden meine Erfahrungen aus der Ausbildung in Körper-Psychotherapie von 2012 bis 2016 zusammengefasst dargestellt.
  • Eine sehr differenzierte Persönlichkeits-Typologie bietet Ron Kurtz in seinem Buch: "Körperzentrierte Psychotherapie" aus dem Jahre 1985 an.
    Das von Kurtz entwickelte körperpsychotherapeutische Konzept "Hakomi" stelle ich in seinen mir wesentlich erscheinenden Aussagen dar.
  • Körperbezogene Abwehr-Mechanismen werden von Georg Downing in seinem Buch: "Körper und Wort in der Psychotherapie" von 1996 dargestellt.
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Entwicklungs-Störungen, Suizid, Depression, Angst- und Zwangs-Störungen
o Allgemeines zu leibseelischen Entwicklungs-Störungen
o Klassifikation leibseelischer Störungen (ICD 10)
o Störung leibseelischer Elementar-Funktionen
o Suizidalität
o Menschen mit Depressions-Störungen
o Menschen mit Angst- und Zwangs-Störungen
3-1_Entwicklungs-Störungen,_Suizid,_Depr
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Belastungs-Störungen, Stress, Traumata und Körper-Reaktionen
o Menschen mit Anpassungs-, Belastungs- und dissoziativen Störungen
o Menschen mit somatoformen Störungen
o Haltung, Ernährung, verspannte Regionen und Psychosomatik
3-2_Belastungs-Störungen_ Stress,_Trauma
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Schutz-Mechanismen, Persönlichkeits-Typologien und Persönlichkeits-Störungen
o Schutz- und Abwehr-Mechanismen
o Persönlichkeits- oder Charakter-Typologien
o Menschen mit Persönlichkeits-Störungen
Stoerungen_2.pdf
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