Auf dieser Seite erfahren Sie,
1. welche Fragen zu Beginn einer Entwicklungsbegleitung für Paare (Paartherapie) gestellt werden könnten.
2. wie Sie Ihre ersten Erfahrungen von Beziehungsqualität einschätzen können.
3. in welche Stufen eine Beziehungsentwicklung unterteilt werden könnte.
4. wie man verzeihen kann, wenn man will.
5. welches meine Grundsätze bei der Entwicklungsbegleitung von Paaren sind.
Außerdem können Sie sich
6. illustrierte Texte zu vielen Themen der Paar-Begleitung herunterladen
Vertiefend können Sie sich informieren
7. über meine derzeitige Einstellung zur
Entwicklungsbegleitung als
Psychotherapie, Coaching, Beratung oder Mediation.
8. zu allgemeinen Vorgehensprinzipien und
Konzepten der Entwicklungsbegleitung anhand von illustrierten Download-Texten
9. zu Bedürfnissen und Gefühlen an, die im Fokus meiner Begleitarbeit stehen, anhand von illustrierten Download-Texten
10. zur Begleitung bei Entwicklungsstörungen anhand von illustrierten Download-Texten
Zudem gebe ich Ihnen einige
11. Leseempfehlungen
Eine Paartherapie – ich nenne meine Arbeit lieber Paarentwicklungsbegleitung – beginnt mit der Entscheidung beider Partner*innen, ihre Beziehung mit Unterstützung Dritter auf den Prüfstand zu stellen.
Die Kernfrage zu Beginn einer Entwicklungsbegleitung ist:
Wollen wir und, wenn ja, wie wollen wir künftig unsere Beziehung gestalten?
Prägnanter gefasst:
Wohlwollender Neuanfang oder faire Trennung
Folgende Teilthemen könnten erörtert werden, wenn es der gemeinsame Prozess zulässt. Weitere Themenwünsche können selbstverständlich hinzutreten.
(in vielen Bereichen), denn das bisherige Beziehungshandeln war anscheinend nicht befriedigend und tragfähig genug.
Anziehung:
Was fanden wir einst und was finden wir noch aneinander attraktiv?
Wieso haben wir uns eigentlich ineinander verliebt?
Aufarbeitung alter Verletzungen:
Wie haben wir uns – bewusst oder unbewusst – weh getan?
Wie können wir uns Kränkungen vergeben, um diese aus dem Weg zu räumen?
Augenhöhe:
„Liebe ist das Kind der Freiheit.“
Wie unterdrücke ich dich und/oder unterwerfe ich mich dir?
Wie können wir künftig Hierarchien erkennen und – wenn gewünscht – vermeiden?
Bindungsbereitschaft:
Können wir uns wirklich aufeinander einlassen?
Wie steht es mit
· Vertrauen und Einfühlung
· Verständnis und Respekt
· Wohlwollen und Wertschätzung
· Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit
· Zärtlichkeit, Erotik und Sexualität
Partnerschaft als Entwicklungsgemeinschaft:
Wie gelingt uns derzeit und gelang uns bisher ein repressionsfreies und zugleich tragfähiges gemeinsames Drittes?
Ich-Du-Wir:
„Das Wir ist der magische Moment.“
Kommen Ich und Du mit unseren Träumen und Lebensentwürfen und samt unseren Unterschieden im weiten Wir vor?
wenn bei einem/einer Partner*in die Motivation für einen Neuanfang nicht mehr da ist.
Klärung:
Wieso ist es uns beiden bisher nicht gelungen, eine uns haltende Bindung und ein uns tragendes Wir zu erschaffen?
Warum vermute ich und vermutest du, dass wir beiden keine Chance für ein liebevolles und erfülltes Miteinander haben?
Wertschätzung:
Was waren unsere schönen, glücklichen Zeiten miteinander?
Was ist uns in unserer Beziehung gelungen?
Verzicht auf Schuldzuweisung:
Wie kann ich meinen sehr wahrscheinlichen Anteil der Verantwortung an unserem gemeinsamen Versagen annehmen?
Altlasten:
Welche (ver-)störenden Beziehungserfahrungen schränken meine und deine Beziehungsfähigkeit ein?
· aus dem Kind-Mutter-Vater-Beziehungsdreieck
· mit anderen wichtigen Bezugspersonen, z. B. Geschwister
· aus der Schulzeit
· aus früheren Partnerschaften etc.
Neustart:
Was würde ich in einer neuen Beziehung nicht mehr oder nicht wieder tun?
Worauf würde ich in einer neuen Beziehung besonders achten?
Was habe ich zu lernen (dazu zu gewinnen), bevor ich neu in eine Beziehung starte?
Welche Fragen könnte zu Anfang man stellen?
Seht ihr noch Chancen, zusammen zu leben?
Wollt ihr euer wankendes Wir weiter verprellen,
Euch keinen Vertrauensvorschuss mehr geben?
Habt ihr alles, was euer Wir braucht, probiert?
Was blieb unversucht, habt ihr weggelassen?
Habt ihr die Ursachen eurer Probleme kapiert?
Wen solltet ihr statt eures Partners hassen?
Wenn ihr Zusammenlebensbereiche abscannt:
Liebe, Sex, Kind, Eltern, Beruf, Geld und mehr:
In welchem Bereich oft euch die Hütte brennt?
Was meint ihr, wo kommt der Zündstoff her?
Habt ihr Träume, Visionen von Partnerschaft?
Sind die zu realisieren? Tun diese beiden gut?
Wie groß ist Loch, das zur Wirklichkeit klafft?
Habt zum Träume-Verwirklichen ihr noch Mut?
Oder erscheint es euch besser, euch zu trennen,
Bevor ihr in Hass, Zorn, Groll und Ekel erstickt?
Es kann sein, das zwei nicht sich finden können,
Dass Verständigung misslingt, Liebe missglückt.
Dann ist sinnvoll, sich fair voneinander zu lösen,
Versagensscham, Schuldgefühl stecken zu lassen.
Sich im Guten zu trennen, nicht verbittert im Bösen.
Wem Liebe missglückt, muss andere nicht hassen.
Was hat dein Partner, was du noch nicht hast,
Von äußerem Geschlechtsmerkmal abgesehen?
An was von ihm hast du dich zu sehr angepasst?
Was kannst du am wenigsten von ihm ausstehen?
Was würde dein Mann sagen, was ihn an dir stört:
Im Aussehen, an Gefühlen, Denken, Verhalten?
Hast du Kritik an dir je von ihm deutlich gehört?
Was hast du begonnen, bei dir umzugestalten?
Trägst du die Haltung in dir, du nimmst ihn ernst,
Ohne ihn jedoch zur Autorität aufzubauschen?
Ist es dir auch möglich, dass du von ihm lernst?
Bist du offen dafür, dich mit ihm auszutauschen?
Gibst du ihm Schuld für eure missliche Lage,
Auch wenn du weißt, dass man sowas nicht tut?
Ist er Problemverursacher für dich ohne Frage?
Ginge es dir, wäre er anders, dann endlich gut?
Wie müsste er anders sein, dass besser es ginge?
Was müsste er tun? Was sollte er eher lassen?
Was könntest du tun, dass dieser Wandel gelinge?
Bist du noch liebesbereit? Neigst du zum Hassen?
Was hast du einst an deinem Vater geschätzt?
Was an ihm zog dich an? Was hat dich gefreut?
Womit hat dich einstmals dein Vater verletzt?
Was mit ihm zu klären hast du dich gescheut?
Was hat deine Mutter mit dir früher gemacht?
Inwieweit und wie sehr hat sie dir Liebe gezeigt?
Hat sie mehr mit dir geschimpft oder gelacht?
Hat sie dich abgelehnt? War sie dir zugeneigt?
Wo und wie ist dein Partner wie Vater oder Mutter?
Was magst du daran? Was lehnst du an ihm ab?
Wie gibst du Abgelehntem an ihm noch Futter?
Denkst du auch: Du Depp, in die Falle mir tapp?
Was hat die Partnerin, was dir schmerzlich fehlt?
Auch hier geht es nicht um Geschlechtsorgane.
Was bei dir auszugleichen, hast du sie gewählt?
Ob sie das wohl weiß von dir? Ob sie das ahne?
Wie würde deine Frau dich vielleicht beschreiben,
Wäre sie wach, klar, mutig und ehrlich mit sich?
Was wäre mies? Was würde an Gutem bleiben?
Wenn sie was von dir sagte, was ärgerte dich?
Kannst du sie neben dir als gleichwertig sehen?
Oder wertest du sie eher auf, urteilst eher sie ab?
Bist du auch bereit, ihre Weltsicht zu verstehen?
Fühlst du: Ihre Unterschiedlichkeit lieb ich hab?
Was tut deine Frau, was dir gar nicht gefällt?
Hast du ihr das gesagt? Was ist geschehen?
Hast du, was sie an dir stört, meist abgestellt?
Kann Partnerschaft ungleichberechtigt gehen?
Was sollte deine Frau künftig anders machen?
Wovon bringt sie zu viel ein, wovon zu wenig?
Was fehlt dir: ihr Tiefgang oder ihr Lachen?
Wer ist bei euch Sklave? Wer ist eher König?
Was hat dich einst an deiner Mutter erfreut?
Womit hat sie dir damals wirksam gut getan?
Was zwischen euch hast du inzwischen bereut?
Wo waren Freude, Klärung, Angst und Wahn?
Was hat dir einstmals dein Vater bedeutet?
Wo war er Vorbild, wo ein Schreckbild für dich?
Inwieweit hat er dich damals liebevoll begleitet?
Wo, denkst du, ließ er als Kind dich im Stich?
Wann und wie ist Partnerin wie Mutter oder Vater?
Was hast du daran gern? Was wird daran gehasst?
Dein Hass ist ein schlechter Beziehungsberater.
Sagst du ihr rechtzeitig, wenn dir was nicht passt?
Hast du je gelernt, pfleglich zu unterscheiden:
Was ist Rest von damals? Was ist von jetzt?
Lässt du die Partnerin an der Eltern statt leiden?
Was weißt du, wie du sie am besten verletzt?
Unsere ersten und damit am stärksten prägenden Beziehungserfahrungen sammeln wir im Dreieck von Kind-Mutter-Vater. Einzeln betrachtet, sind es drei Erfahrungsbereiche
Prüfen Sie, inwieweit die folgenden 16 Aussagen auf Sie zutreffen:
ja eher ja eher nein nein. weiß nicht
Meine Mutter* hat mir durch ihr Verhalten gezeigt, was es konkret bedeutet, einen Menschen vorbehaltlos und wohlwollend anzunehmen. |
Meine Mutter hat mich gewollt, aber nicht gebraucht, weil sie mit sich selbst weitgehend zufrieden und im Reinen war. |
Meine Mutter hat mir den Raum zur Selbstentfaltung zugestanden, den ich in meiner jeweiligen Lebensphasen brauchte, ohne mich in meiner Entwicklung allein zu lassen. |
Meine Mutter ist in Resonanz mit meinen Gefühlen gegangen, hat mir diese gespiegelt und mich dabei unterstützt, konstruktiv auch mit schwierigen Gefühlssituationen umzugehen. |
Meine Mutter konnte meine Bedürfnisse erkennen, diese zuverlässig und hinreichend bestätigen und erfüllen sowie mich zum Erkennen und Erfüllen meiner Bedürfnisse anleiten. |
Mein Vater** hat mir durch sein Verhalten gezeigt, was es konkret bedeutet, einen Menschen vorbehaltlos und wohlwollend anzunehmen. |
Mein Vater hat mich gewollt, aber nicht gebraucht, weil er mit sich selbst weitgehend zufrieden und im Reinen war. |
Mein Vater hat mich darin unterstützt, meine besonderen Fähigkeiten zu entdecken, mich diesbezüglich gefördert und zugleich hilfreich gefordert, ohne mich zu überfordern. |
Mein Vater hat mich unter anderem durch sein Vorbild darin gefördert, meine Gefühle zu zeigen und zu regulieren. |
Mein Vater nahm meine Bedürfnisse ernst und unterstützte mich unter anderem durch sein Vorbild darin, sie sozial angemessen auszuleben. |
Meine Eltern haben mir vorgelebt, wie ich eine lebendige und tragfähige Beziehung gestalten könnte. |
Wenn ich von allen Unfähigkeiten meiner Eltern absehe, erahne ich, dass sie mich gewollt, geliebt und geschützt haben, so gut sie es vermochten. |
Es gab und gibt in meinem Leben Menschen, die mir gezeigt und sogar vorgelebt haben, wie eine gute Beziehung gestaltet werden könnte. |
Es gab und gibt in meinem Leben Menschen, die mich in meiner Besonderheit erkannt, gemocht und unterstützt haben. |
Inzwischen habe ich eine konkrete Idee davon, wie ich mit meinen Möglichkeiten eine tragfähige, liebevolle, partnerschaftliche Beziehung mitgestalten könnte. |
Durch meine Partnerwahl und in meiner Partnerschaft muss ich negatives Beziehungserleben aus Kindheit und Jugend weniger wiederholen und es gelingt mir immer mehr, meine Ideen von guter Beziehung umzusetzen. |
1. Begegnung mit spontaner
a. Sympathie
(Überbetonung der Gemeinsamkeiten, Wunsch-Projektionen, Übertragung positiver Bindungs-Erfahrungen) oder
b. Antipathie
(Überbetonung der Unterschiede, Schatten-Projektionen, Übertragung negativer Bindungs-Erfahrungen)
2. Scheinkontakt als
a. Höflichkeit
(Konventionalität, Einhaltung von Umgangs-Regeln und Tabus, gutes „Benehmen“),
b. Freundlichkeit
(Hervorheben des möglicherweise Verbindenden, Anknüpfen am Positiven im anderen) oder
c. Verliebtheit
(Werbung durch Hervorkehren der besten Kontakt-Eigenschaften, Symbiose als Betonung des Gemeinsamen, wechselseitige Idealisierung, Verschmelzung im Gleichen, Sehnsucht nach bedingungsloser
Anerkennung, unbewusster Wunsch nach wechselseitiger Reparatur von Traumata – kumulative Mikro- und einmalige Makro-Traumata)
3. Desillusionierung
der Symbiose durch Wiedererwachen der Autonomie- und Freiheits-Wünsche
(Erwachen in der Unterschiedlichkeit, Erkennen der Einzigartigkeit und der damit vermachten Isolation und Einsamkeit, Entzauberung des/der Geliebten und Hass gegen den anderen wegen Verrats der
Liebes-Illusion)
4. Echtkontakt durch
a. Herstellung der Balance zwischen Bindungs- und Autonomie-Wünschen (Freiheit in Geborgenheit) verbunden mit der
b. Entwicklung
von Selbst-Verantwortlichkeit:
Ich bin nicht meine Gedanken und Gefühle (Überidentifikation), und ich habe nicht Gedanken und Gefühle (Desidentifikation, Abspaltung), sondern ich mache mir meine Gedanken und Gefühle, bin also
100% für meine Gefühle, Gedanken und die daraus resultierenden Handlungen verantwortlich.
5. Vertrauens-Aufbau durch
a. Integrität
(Ehrlichkeit vor allem sich selbst, aber auch anderen gegenüber; Streben nach Konsistenz/Stimmigkeit)
b. Entwicklungs-Offenheit
(Mut und Öffnung zur Auseinandersetzung mit den vorgängigen Beziehungs-Erfahrungen – vor allem mit denen im Zusammenhang mit primären Bezugs-Personen – Eltern, Geschwistern u. a. nahen Menschen –
, um Übertragungen abzubauen und Projektionen zurückzunehmen, Unterscheidung von hilfreichen und hinderlichen Beziehungs-Erfahrungen) und
c. Verlässlichkeit
(Verbindung von Wort und Tat im Sinne von Glaubwürdigkeit)
6. Partnerschaft, Freundschaft, Liebe
In jeder Beziehung wird einer der Partner*innen oder werden beide Partner*innen früher oder später etwas tun, was den anderen verletzt.
Das geschieht schon deshalb, weil auch in einer Beziehung jeder Partner ein Individuum bleibt mit Wünschen und Bedürfnissen, von denen einige den Wünschen und Bedürfnissen des anderen widersprechen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird daher der Tag kommen, an dem eine/r der Partner*innen etwas tut, was dem/der anderen heftig missfällt, ihn/sie verletzt, kränkt oder anderes.
Die häufigste der massiven Verletzungsquellen ist „Fremdgehen“ als intime oder sexuelle Kontakte eines Partners mit einem Außenstehenden.
Aber auf Dauer ähnlich verletzend können Drogenkonsum, Unaufmerksamkeit sowie Desinteresse an den Bedürfnissen des Gegenüber und damit die psychische Abwesenheit eines Partners sein.
Ist einer der Partner*innen stark verletzt oder gekränkt, dann ist es wichtig, dass Prozesse der Wiederannäherung in Gang kommen, so dass der/die gekränkte Partner*in der anderen Seite vergeben kann.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man nach einem solchen Ereignis nur dann eine Chance hat, die Beziehung wieder auf ein gutes Funktionsniveau zu bringen, wenn der/die verletzte Partner*in
Denn ansonsten vergiftet der verletzte Partner die Beziehung durch
Im Grund steht ein/eine verletzte Partner*in vor der Wahl zwischen (nur!) zwei Alternativen:
Verzeihen ist leichter für Partner*innne, die Beziehung nicht als „Leibeigenschaft“ und Fremdgehen oder Drogenkonsum nicht als „Kapital-Verbrechen“ betrachten, sondern als etwas, dass man zwar be- und verarbeiten muss, dass ein Bedrohung darstellen kann, dass man klären muss, dass man aber auch verstehen und deshalb auch verzeihen kann.
Sollte ein/eine Partner*in tief verletzt sein, dass er/sie glaubt, nicht verzeihen zu können und im Groll steckenbleibt, dann ist dies nicht Gegenstand der Paartherapie, sondern sollte in einer Einzeltherapie aufgearbeitet werden.
Unter dieser Überschrift erfahren Sie etwas über
Voraussetzung für Potenzial-Entfaltung bei Einzelpersonen, aber auch bei Paaren, in Familien, Gruppen und Gemeinschaften ist eine von allen mit verantwortete dynamische Balance zwischen
Bisweilen verhindern herrschende Normen, wozu auch sich formende Paar-, Familien- und Gruppen-Normen zählen, dass sich die Beteiligten in ihrer kreativen und konstruktiven Unterschiedlichkeit entfalten können.
Dann bilden sich meist Herrschafts-, Gewalt- und Tabu-Strukturen heraus, die eine Weiterentwicklung und gleichberechtigte Beziehung und eine Integration aller in die Familie,die Gruppe oder die Gemeinschaft erschweren bis verunmöglichen.
Diese Implosions- und Explosions-Prozesse können geräuschlos und schleichend erfolgen.
Wir Menschen sind Beziehungs-Wesen.
Die Art des Selbst-Bezuges wie die Art, wie wir mit anderen Menschen umgehen, leiten wir größtenteils mehr oder weniger bewusst aus unseren Beziehungs-Erfahrungen
ab - vor allem aus denen in der Kindheit mit den Eltern. Geschwistern und anderen nahen Kontakt-Personen (Primär-Gruppe).
Wenn wir uns ändern wollen, weil wir unsere Einstellungen und Verhaltens-Weisen als gegenüber uns selbst oder anderen unangemessen und einengend erleben, ist es sinnvoll, sowohl einen Blick nach hinten zu werfen, woher unsere derzeitigen Haltungen und Handlungen kommen, als auch einen Blick nach vorn, wohin wir uns entwickeln wollen, welche Werte und damit korrespondierende Verhaltens-Weisen wir also stattdessen in unserem Leben verwirklichen wollen.
Wenn zwei Menschen in einer Partnerschaft zusammenkommen, stoßen real zwei Erfahrungs-Welten und Beziehungs-Systeme aufeinander.
Es heiraten nicht nur zwei Menschen, sondern auch zwei Herkunfts-Familien.
Die meisten Probleme in Partnerschaften erwachsen aus verletzenden und/oder einengenden Erfahrungen (Gebote, Verbote, Bestrafungen, Verletzungen, Demütigungen) aus diesen Herkunfts-Beziehungs-Systemen.
Damit wird die gemeinsame Gestaltung einer gelingenden, weil lebendigen, freiwilligen, gleichberechtigten, Entwicklung ermöglichenden Partnerschaft zur wohl komplexesten Herausforderung im Leben.
Die "Ent-Deckung" - im sinnbildlichen Sinne des Wortes als Freilegung - und die Pflege eines tragfähigen Wirs, in dem das Ich und das Du aufgehen,
zugleich aber vollständig und unverletzt bleiben und weiterhin wachsen dürfen, ist die vornehmste Aufgabe in Partnerschaften.
Und zwar geht es um ein Wir, das Erfahrungen von Übersummativität ermöglicht, derzufolge das Ganze mehr wird als die Summe seiner Teile.
Mit diesem Wir wird eine Partnerschaft zur Entwicklungs-Gemeinschaft.
Wenn man sich mit Paarbeziehungen beschäftigt, kommt man um die Klärung von Begriffen nicht herum, die unterschiedliche Aspekte der Paarbeziehungen beleuchten:
Es gibt nach meiner Erfahrung kaum etwas Schöneres, als eine lebendige, für Entwicklungen offene und zugleich dauerhafte, verbindliche Partnerschaft zu genießen. Es gibt zugleich kaum etwas Schwierigeres, als eine Partnerschaft bewusst und gezielt als Entwicklungs-Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit miteinander psychosozialkreativ zu gestalten. Vieles ist dafür zu können. Können erwirbt man durch Lernen. So sind einerseits hinderliche Haltungen und Verhaltensweisen auf dem Weg zu Beziehungskompetenz und Paarliebe zu verlernen, also dauerhaft zu unterlassen. Andererseits sind förderliche Haltungen und Verhaltensweisen neu zu lernen und, soll das Lernen veränderungswirksam sein, letztendlich auch in Alltagshandlungen umzusetzen.
Auf Menschen, die sich für Zusammenleben oder dauerhafte Kooperation entschieden haben oder in Strukturen des Miteinander hineingeraten sind, kommen über kurz oder lang vielfältige Herausforderungen zu:
Das Potenzial einer Partnerschaft und Familie zeigt sich dann, wenn die Beteiligten nach interner und externer Einschätzung qualitativ Besseres zustande bringen als die Einzelpersonen in Summe: „Das hätte keiner von uns allein so gut - so schön, so neu, so plausibel, so komplex, so stimmig, so liebevoll, so umsichtig - hinbekommen.“
Das Entwicklung-Potenzial ist also aktiviert, wenn das Phänomen der Übersummativität erlebt werden kann, wenn also das Paar oder die Familie mehr Umsicht, Kreativität, Möglichkeits-Räume, Wirksamkeit und Kontinuität entfaltet als jeder und jede einzelne für sich allein.
Zur Potenzial-Entfaltung sollten die Partner und Familien-Mitglieder nicht nur ein stabiles Wir-Gefühl entwickeln können.
Es sollte darüber hinaus beim Paar und in der Familie zugleich eine bunte und damit Kreativität fördernde Vielfalt an Einstellungen, Interessen und Ideen gelebt werden können
Ein Sozial-Klima, eine Familien-, Gruppen-, Gemeinschafts- und Organisations-Kultur, in der sich kreative Potenziale entfalten können, wird geschaffen durch:
Menschen können dafür sensibilisiert werden, Ungleichgewichte in der dynamischen Balance von Gemeinsamkeit und Unterschied zu erkennen.
Fast alle Menschen können qualifiziert werden, diese Ungleichgewichte durch gezielte Interventionen (Rückmeldungen, Befindlichkeits-Runden, Einführung von Vereinbarungen und Gesprächs-Ritualen, Interaktions-Verlangsamung usw.) mit ausgleichen zu helfen.
Die Erweiterung des Beziehungs-Repertoires um Vater- und Mutter-Funktionen kann zu Verwerfungen in der Beziehung, aber auch zu Spannungen in den Herkunfts-Familien führen:
Die mit dem Übergang vom Paar zur Familie vermachten Probleme, Konflikte, Ängste und Wünsche kann ich mit Ihnen thematisieren und bearbeiten, so dass Sie diese Schwierigkeiten meist mit entsprechender Sorgfalt und erforderlicher Geduld in konstruktive Beziehungs-Erfahrungen verwandeln können.
Ich stelle Ihnen in dem folgenden Download-Texten unter anderem mehrere Ansätze der Paar- und Sexualberatung vor:
In der relationalen Psychoanalyse, von ihr als Beziehungs-Analyse bezeichnet, entdeckte Thea Bauriedl die Bedeutung der
Grenzziehungen zur Herstellung von Selbst- und Fremdkontakten „neu“ und ergänzte bzw. verfeinerte dadurch einige gestalttherapeutischen Erkenntnisse.
Ihr Ansatz ist interessant für Paare, die zur Konfluenz (gefühlsmäßiges Hinüberfließen zum anderen), zu Verschmelzung als Selbst- oder Fremdanpassung an den
Partner oder die Partnerin neigen.
David Schnarch stellt den Interaktionsaspekt der Paare, die Partnerschafts-Ökologie in den Mittelpunkt seiner Betrachtung.
In der Tradition von Wilhelm Reich steht bei Alexander Lowen die Liebesfähigkeit einschließlich einer erfüllenden Sexualität im Mittelpunkt seiner körperpsychotherapeutischen Arbeit. Körperlich konkret und zugleich metaphorisch geht es Lowen in der Bioenergetik um ein Denken, Fühlen und Handeln vom Herzen aus.
Unter dieser Überschrift erfahren Sie etwas über
Meine Vorgehensweisen zur Begleitung von Entwicklung suchenden Menschen basieren auf Werten der humanistischen Psychologie. Das heißt, ich gehe von einer Ethik und einem Menschenbild aus, demzufolge unverfälschte, grundlegenden Bedürfnisse der Menschen die sind nach
Dabei geht es jedoch nicht um die Befriedigung der Grund-Bedürfnisse jeweils für sich genommen, sondern um deren Harmonisierung im Prozess der individuellen und gemeinsamen Bedürfnis-Befriedigung, also um Stimmigkeit oder Konsistenz.
Mein Menschenbild ist dadurch gekennzeichnet, dass ich den Menschen nicht von Natur aus für schlecht oder böse halte. Er trägt nicht die Sünde und das Übel in sich, muss nicht diszipliniert und gezüchtigt werden, sondern ist von Natur aus sozial und gut. Nur destruktive Beziehungs-Erfahrungen als
lassen Menschen egozentrisch, einfühlungsarm, machtbesessen, herrschsüchtig, gemein, feindselig, dominant, skrupellos, gewissenlos und dissozial werden.
Jeder Mensch ist ein Unikat, ein bio-psychisches Sonderwesen
Jeder Mensch ist zugleich in vielen Bereichen mit anderen Menschen ähnlich, ein öko-sozio-kulturelles Gemeinschaftswesen
Menschen können sich ändern, wenn ihnen alternative Erfahrungs-Möglichkeiten in Beziehungen angeboten werden und sie diese
aktiv für ihre Entwicklung nutzen.
Vor dem Hintergrund einer tragfähigen, abgegrenzten und zugleich achtsam, freundschaftlich, wohlmeinenden und liebevoll zugewandten Beziehung entfalten
erst experimentell-methodische Erkundungs- und Entwicklungs-Angebote ihre entwicklungsfördernde Wirksamkeit.
Im Hinblick auf Situationen der Entwicklungs-Begleitung bedeutet gute Beziehungs-Qualität für mich:
Sollten Sie als Unterstützung und Entwicklung suchende Person ein grundlegend unterschiedliches Werte-System vertreten, haben wir ein - hoffentlich konstruktiv zu lösendes - Problem miteinander.
Mein Begleit-Vorgehen ist geprägt vom Verständnis des Menschen als System- und Prozess-Wesen, das mit seiner Mitwelt aus Systemen und Prozessen
untrennbar verbunden ist.
Zu kompliziert und abstrakt? Dann noch mal anders:
Nahezu jeder weiß, dass unsere Körper einschließlich seines Gehirns mit dem Bewusstsein ein hochkomplexes lebendes System bilden.
Dieses System Mensch ist zusammengesetzt aus an die hundert Billionen miteinander meist kooperierenden Zellen. Allein im Gehirn befinden sich an die 5
Billionen Zellen, die alle durch identische genetische Informationen im Inneren miteinander verbunden sind.
Alle Zellen brauchen permanent Energie durch gesunde Nahrung als Luft, Wasser und Feststoffe aus der Natur. Der Mensch als bio-psycho-öko-kulto-soziale Einheit
braucht einen Entwicklung fördernden sinnlichen, emotionalen und geistigen Austausch mit anderen Menschen im Rahmen einer geschichtlich gewachsenen Politik, Wirtschaft und Kultur.
Das lebende System Mensch ist grundsätzlich fähig zur Selbst-Regulation, zumeist auch zur Selbst-Bestimmung und damit leider auch zur Selbst-Schädigung bis hin zur Selbst-Zerstörung.
Viele Prozesse im System Mensch selbst und des Austausches mit den Systemen der Mitwelt zum Zwecke der Selbst- und Sozial-Regulation laufen - und das ist in vielen
Fällen funktional angemessen - unbewusst, implizit ab.
Sollen Prozesse verändert werden, sind sie bewusst, also dem expliziten Bewusstsein zugänglich zu machen. Um zu Bewusstsein zu gelangen, brauchen Menschen die
Fähigkeit zur Bewusstheit als reflexive Sinnlichkeit verbunden mit kritisch-liebevoller Entwicklungs-Begleitung durch Eltern, Geschwister, Freunde, Liebende, Lehrende, Beratende sowie durch
Kunst und Literatur.
Jeder Mensch hat im Rahmen seiner durch Sterblichkeit endlichen Existenz eine mehr oder minder große Wahl- und
Entscheidungs-Freiheit.
Diese Freiheit wird durch Vererbung, familiäre Herkunft, Gebote und Verbote der jeweiligen Herkunfts- und Aufenthalts-Kultur, durch leibseelische Gesundheit,
geografische, klimatische, wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Bedingungen, individuelle Deutungen des Daseins, Gewohnheiten, Tabus, unbewusste Persönlichkeits-Bereiche,
Verdrängungen, Abspaltungen (Dissoziationen), körperliche Verspannungen und vieles anderes mehr begrenzt.
Wenn Sie mehr seelische Freiheit als innere Wahl-Freiheit sowie Selbst- und Gesamt-Verantwortlichkeit in Ihrem Leben erreichen wollen, unterstütze ich Sie begleitend darin,
Wir Menschen sind soziale und beseelte Körper mit der Möglichkeit, sich zu bewegen, wahrzunehmen und zu fühlen, mit einem Bewusstsein zur Wahrnehmung
von Bedürfnissen, Willens-Impulsen, Leib-Empfindungen, Gedanken und Gefühlen und zum lernenden Erfassen von vielen Bereichen der Innen- und Mitwelt.
Wir entstanden aus und leben oft in – hoffentlich liebevollen – Beziehungen und streben in unserer Existenz hier auf Erden meist nach Sozial-Kontakt, möglichst als
Herzens- oder Seelen-Kontakt, nach Erfüllung, Glück, Sinnlichkeit, Sinn und Liebe.
All diese Aspekte komplexen, ganzheitlichen menschlichen Seins bilden in ihrer Wechselseitigkeit eine letztendlich untrennbare Einheit.
Wenn wir vom Leben in Liebe und Selbst-Bestimmung und damit von selbstverantwortlicher Einheits-Erfahrung entfremdet sind, kann es sein, dass wir, anstelle nach Liebe zu streben, nach kompensatorischen Gütern, Beziehungs-Ersatz, Eigentum, Prestige, Erfolg, Status, Macht, Unterwerfung und Bewunderung und/oder Unterdrückung und Bewundert-Werden streben.
Wir Menschen sind Leib-Seele-Wesen, bilden eine psycho-biologische Erlebens-Einheit aus
Jede Methode zur Entwicklungs-Begleitung, die den Anspruch erhebt, wirksam zu sein, muss diese komplexe Seins-Tatsache des Menschen berücksichtigen.
Wirksame Entwicklungs-Begleitung wird immer auch Körper-Psychotherapie sein müssen, weil der beseelte Körper, das Leib-Selbst, die Basis unseres Erlebens
von Anbeginn an - in meinem Verständnis von der Zeugung an - bildet.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungs-Ergebnisse zur Neurobiologie und Neuropsychologie kann ich mir keine Entwicklungs-Begleitung - keine Psychotherapie, kein Coaching und keine Lehr-Tätigkeit -, als wirksam und sinnvoll vorstellen, die nicht das Leib-Erleben, die Körper- und Bewegungs-Erfahrungen auf vielfältige Weise in den (mit-) menschlichen Entfaltungs-Prozess einbezieht.
Potenzial ist, was in uns als Möglichkeit, als individuelle Gabe, als besondere Begabung angelegt ist und deren Entfaltung uns ein Lebensgefühl von Gelingen, Wohlgefühl und Erfüllung, Stimmigkeit, Sinnfülle, Beseeltsein, Gemeintsein, Angekommensein und Selbstverwirklichung vermittelt.
Wie fühlt sich Erfüllung an?
Uns ist es ebenso wenig möglich, diesen Zustand von erfülltem Dasein in Sprache zu fassen, wie wir den Geschmack eines Apfels beschreiben können. Vor- oder
neben-sprachlich - in Gedichten, Bildern, Skulpturen, Musik - gelingt das vielleicht eher.
Entwicklungs-Potenziale zu entfalten, bedeutet, auszuloten, offenzulegen, experimentell freizusetzen oder herauszuholen, was an Wachstum und Begabungen, Chancen, Talenten, Schicksals-Aufträgen, Möglichkeiten zur Sinn-Entfaltung oder Lebens-Bestimmung in uns steckt.
Aus einer Eichel wird wahrscheinlich dann eine starke Eiche, wenn der Boden zusammen mit dem ökologischen Umfeld die erforderlichen Nährstoffe bereit hält, das Klima immer genug, aber auch nicht zu viel Sonne, Wärme und Wasser bereit stellt und Wasser wie Luft möglichst unverschmutzt bleiben. Wir können einpflanzen und angießen.
Wachsen muss die Eiche allein.
Entwicklungsbegleitung zur Potenzialentfaltung
Entwicklungs-Begleitung zur individuellen Potenzial-Entfaltung bringt diese ureigenen „Gestaltungs-Anliegen“ wieder in Fluss.
Als Begleitender unterstütze ich Sie dabei, Ihre Wünsche und Bedürfnisse mit Bezügen zu Leib-Empfindungen, Gedanken (Worten, Bildern) und Gefühlen ins Bewusstsein zu holen, indem Sie diese in unterschiedliche Ausdrucks-Medien übertragen.
Mit jeder Übersetzung von Bedürfnissen mit Gefühlen und Gedanken in ein anderes Medium, durch gezielten Einsatz individuell zugeschnittener Methoden-Vielfalt kann sich Ihr Erleben in eine klärende und entwicklungsfördernde Erfahrung verwandeln.
Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch in sich das grundlegende Bedürfnis trägt, seine Potenziale in stimmiger, sinnschaffender und zukunftssichernder Weise zu verwirklichen. Diese Potenziale sind körperlicher, handwerklicher, künstlerischer, sozialer, emotionaler und seelisch-geistiger Art.
Jede Person ist in ihrer Lebendigkeit bestrebt, in kreativen Prozessen laufend neue, bessere, passendere Anpassungen an die soziale und natürliche Mitwelt und entsprechende Ausdrucks-Formen für ihre jeweils einmaligen, unwiederbringlichen Lebens-Erfahrungen und Lebens-Situationen hervorzubringen, aktiv als Gestaltung von Neuem und passiv als Hingabe an Bestehendes. Diese wesenseigenen kreativen Prozesse können im Optimalfall frei fließen und jeweils erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Lebens-Kreativität, der Erlebens-, Ausdrucks- und Gestaltungs-Fluss kann jedoch auch durch schmerzhafte Verletzungs-Erfahrungen, durch Vermeidungen, Abwehr-Mechanismen, Abspaltungen und Ängste vorübergehend bis dauerhaft blockiert sein.
Blockaden zeigen sich in körperlichen, gedanklichen, gefühlsbezogen und sozialen Einseitigkeiten und Schieflagen, in eingeschränkter Balance-Fähigkeit als Verlust der inneren Mitte und der freien Wahl, zum Beispiel zwischen den grundlegenden existenziellen Anforderungen an
Verblüffend ist, wie wenig wir Menschen in Eltern-Haus und Schule vorbereitet werden
Die kleinen Zyklen des Lebens wie die Tages- und Jahres-Zeiten sind uns zumeist vertrauter als die großen Zyklen von Geburt und Tod, obwohl auch diese in sozialen, psychischen und biologisch-physischen Bereichen tagtäglich zu erleben sind.
Prävention meint im ursprünglichen, bildhaften Sinn des Wortes, in Gedanken einen möglichen oder sogar wahrscheinlichen Weg voraus zu gehen (lat. prävenire), um im Hinblick auf Krisen als Gefahren und Chancen am Weges-Rand so gut vorbereitet zu sein, dass Gefahren gemeistert und Chancen genutzt werden können.
Durchs Leben zu gehen, ist vergleichbar damit, einen unbekannten hohen Berg zu besteigen, dessen Gipfel in den Wolken liegt. Wir wissen nicht, was uns auf unserem Lebens-Weg konkret erwartet. Aber wir wissen von den vielen Generationen von Menschen, die vor uns auf ihre Lebens-Berge gestiegen sind, dass man sich besser oder schlechter sowohl auf die wahrscheinlichen Unbillen als auch auf die möglichen Glücks-Momente während der Reise vorbereiten kann. Man kann und sollte in sich und miteinander auch Glücks-Bereitschaft und Glücks-Fähigkeit fördern, um Glück wahrscheinlicher erleben zu können.
Wenn Menschen einen Berg besteigen, bereiten sie sich mental und durch angemessene Ausrüstung vor, wenn sie einigermaßen lebensklug sind.
Bei längeren Wanderungen nimmt man sich hinreichend Proviant mit, vielleicht sogar eine Not-Reserve, falls man in schlechtes Wetter kommt und in einer
Not-Unterkunft auf besseres Wetter warten muss.
Proviant für den Lebens-Weg mitzunehmen, bedeutet in der Analogie die Förderung solcher psychosozialen Kompetenzen, die hilfreich sein können, psychosoziale
Krisen besser zu überstehen. Krisenbewältigende Kompetenz-Bereiche sind beispielsweise:
Selbst-Akzeptanz, konstruktiv-realistische Selbst-Einschätzung, Selbst-Wirksamkeits-Mut, Geduld, Entscheidungs-Freude, Kreativität,
Improvisations-Fähigkeit, Glücks-Bereitschaft, Klarheit, Echtheit, Absprache-Bereitschaft, Dialog-Fähigkeit und Kunst der gewaltfreien Konflikt-Bearbeitung.
Doch wie bereiten wir uns auf zu erwartende psychosozialen Krisen im Leben vor?
Ein undurchlässiges, dickes Fell ist mit Sicherheit nicht die angemessene Seelen-Bekleidung.
Die Erkundung, Reflexion, Klärung und Korrektur der theoretischen Annahmen über die menschliche Psyche und die ethischen Begründungen der Haltung, mit der man mit anderen Menschen, mit der Kultur der Menschheit und mit der gesamten Natur in entwicklungsbegleitenden Kontakt tritt, ist mir ein zentrales Ausdrucks- und Entwicklungs-Anliegen.
In den folgenden Download-Texten gebe ich eine Übersicht über die Haupt-Richtungen der Psychotherapie und stelle ich die mir bedeutsam erscheinenden Begleit-Haltungen für eine humanistisch-emanzipatorische Entwicklungs-Begleitung dar.
Ein wesentliches Ziel meiner Entwicklungs-Begleitung ist in der emanzipatorischen Tradition von Karen Horney (Selbstanalyse) die Befähigung von
Menschen zur Selbst-Reflexion ihrer Existenzgrundlagen sowie ihrer Selbst- und Beziehungserfahrungen.
Ins Leben geworfen zu sein, bedeutet, sich mit den Fragen des psychosozialen Daseins auseinandersetzen zu können, nicht unbedingt zu müssen.
Was sind die Themen, die uns alle als Menschen betreffen, mit denen sich gedanklich und gefühlsmäßig zu beschäftigen sich lohnt?
Kernfrragen unserer Existenz sind:
Es lohnt sich, lebensbegleitend immer wieder einmal derartige Fragen zu klären, um mit seinem wahren Selbst, seinem Herzen, seiner Bestimmung, seinem Daseinsgrund in Kontakt zu kommen, um sich seelischen und sozialen Reichtum, Glück und Erfüllung im Leben zu ermöglichen.
Zum Zwecke der Selbsterkundung habe ich Materialien entwickelt, die neben meinen Gedichten eine Selbstentwicklungsbegleitung in Richtung einer freundlich-bewussten Selbsterkundung und eines konstruktiveren Selbstumgangs fördern könnten.
Bedürfnisse und Gefühle sind sowohl leiblich als auch geistig zu verstehen.
Sie bilden gleichsam das Bindeglied zwischen Leib und Geist.
Auch stehen Bedürfnisse und Gefühle in einer engen Wechselbeziehung zueinander.
Diese Regungen der Seele wahrzunehmen, anzunehmen und zu verändern, erfordert
Folgende Gefühlsbereiche sind mir in letzter Zeit besonders wichtig geworden:
Angst, Aggression, Trauer, Neid, Kränkung, Ohnmacht, Stolz, Schuld und Scham.
Diese Gefühle der Selbst- und Beziehungsbewertung stehen in einer engen Beziehung zueinander.
Ich stelle im nachfolgenden Text die Bedeutung dieser Gefühle für Entwicklung bzw. Entwicklungsverhinderung und Ansätze zum Entwicklung fördernden (therapeutischen) Umgang damit vor. Die Download-Texte zu den Gefühlsbereichen entstanden unter anderem
Die Analyse und Erkenntnis, welchem Störungsmuster man folgt und welchen Persönlichkeits-Typ, welchen Erlebens- und Verhaltensmustern man sich derzeit unter den meisten Umständen eher zurechnen könnte, kann uns dazu befähigen,
Die folgenden Download-Texte beziehen sich
B
Jorge und Demian Bucay: Eltern und Kinder – Vom Gelingen einer lebenslangen Beziehung (2018)
C
Victor Chu: Die Kunst, erwachsen zu sein – Wie wir uns von den Fesseln der Kindheit lösen
H
Oskar Holzberg: Schlüsselsätze der Liebe (2015)
Oskar Holzberg: Neue Schlüsselsätze der Liebe (2017)
Gerald Hüther: Was wir sind und was wir sein könnten – Ein neurobiologischer Mutmacher (2011)
J
Hans Jellouschek: Die Paartherapie – Eine praktische Orientierungshilfe (2005)
Hans Jellouschek: Liebe auf Dauer – Was Partnerschaft lebendig hält (2008)
Hans Jellouschek: Achtsamkeit in der Partnerschaft – Was dem Zusammenleben Tiefe gibt (2011)
M
Hans-Joachim Maaz: Die Liebesfalle – Spielregeln für eine neue Beziehungskultur
(2007)
Hans-Joachim Maaz: Die narzisstische Gesellschaft – Ein Psychogramm (2012)
Hans-Joachim Maaz: Das falsche Leben – Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft (2017)
Michael Mary: Begegnungen mit dem inneren Kind in Partnerschaften, in Beziehung zu sich selbst, den Menschen und der Welt (1999)
Michael Mary: Der kleine Paarberater (2015)
P
Jochen Peichl: Warum es auch gut ist, Narzisst zu sein (2017)
S
Rainer Sachse: Wie manipuliere ich meinen Partner – aber richtig (2007)
Rainer Sachse: Selbstverliebt – aber richtig – paradoxe Ratschläge für das Leben mit Narzissten (2004)
Arthur Samuels, Elisabeth Lukan: Im Einklang mit dem inneren Kind – Ein meditativer Weg zu sich selbst (1993)
Stefanie Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden – Der Schlüssel zur Lösung (fast) aller Probleme (2015)
wie weiter
Entwicklungs-Begleitung
von Familien mit
Babys/Kleinkindern
Karin Gailing
Diplom-Medizin-Pädagogin
Physiotherapeutin für Babys/Kleinkinder
wie weiter
Entwicklungs-Begleitung
in der Partnerschaft
Helmut von Bialy
Dr. phil. Pädagogik/Psychologie
Heilpraktiker für
körperorientierte Psychotherapie
(Schwerpunkt: Paartherapie)