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In der Entwicklungs-Begleitung von Babys/Kleinkindern mit ihren Eltern geht es mir vor allem um den Aufbau eines tragenden, vertrauensvollen Kontaktes.
Aus wiederholter achtsamer Kontaktnahme kann nach und nach eine entwicklungsförderliche Therapie-Beziehung erwachsen.
Erst wenn der Kontakt angebahnt ist, gehe ich daran, die methodischen Angebote zu klären.
Diese Angebote sollten in einer die Babys/Kleinkinder zur experimentellen Aktivität anregenden Lern-Atmosphäre möglichst personen-, situations- und motivationsgerecht sein.
Sie sollten zu den Babys/Kleinkindern passen, von ihnen gewollt sein und möglichst mit Freude/Begeisterung - einem Blitzen in den Augen - verbunden sein.
Die Eltern oder Erziehenden in den Kitas sollten die Angebote nachvollziehen und möglichst in ihren Alltag mit dem Kind integrieren können.
Kontakt-Aufbau und Motivations-Nutzung im Zusammenhang mit Bewegungs- und Erkundungs-Angeboten bilden die zwei zusammengehörigen Seiten meines Vorgehens.
Kontakt in der physiotherapeutischen Arbeit mit Babys/Kleinkindern ist für mich weit mehr und zugleich damit auch etwas anderes als Bewegungs-Anordnen und funktionelles Berühren.
Kontakt, wie ich ihn verstehe, ist ein respektvoller, achtsamer Prozess der Annäherung an ein liebenswürdiges, autonomes Mensch-Wesen als Körper-Gefühls-Verstandes-Einheit in einer Sozial-Mitwelt.
Ich trete mit der inneren Frage an die Kinder heran: Wer bist du und was brauchst du?
Ich achte in jedem Schritt der Annäherung an ein Baby/Kleinkind auf dessen Resonanz, auf seine Antworten in den Augen, in der Mimik, in seinen Gesten samt Handlungs-Impulsen und in seinen Lauten, später auch Worten.
Aus dieser Haltung heraus erwächst mit den Kindern ein ganzheitlicher Dialog, ein Zwiegespräch, durch das mein Vorgehen bestimmt wird.
An diesem Dialog sind experimentell erkundendes Leib-Erleben sowie Selbst- und Sozial-Gefühle beteiligt.
Erkundung der Babys/Kleinkinder richtet sich auf
Ich greife in meinem körpertherapeutischen Vorgehen die jeweiligen Handlungs- und damit Bewegungs-Motive der Babys/Kleinkinder auf:
Erst in Verbindung mit diesen Motiven und Bedürfnissen stellt sich mir die Frage, wie einschränkende Körper-Strukturen (z. B. ein Spitzfuß, eine Fehlhaltung oder Verformung des Kopfes) durch bestimmte Funktions-Angebote (Bewegungs-Abläufe, Berührungen und Handlungs-Angebote) verändert werden können.
Dazu werden die jeweiligen Erkundungs-, Ausdrucks- und Bewegungs-Motive der Babys/Kleinkinder aufgegriffen, je nach Erfordernis verstärkt, abgeschwächt oder umorientiert.
Allgemein gesehen findet auf der Grundlage eines guten Kontaktes eine Entwicklungs-Arbeit im Zusammenspiel von Körper-Struktur, Körper-Funktion und Wahrnehmungs- und Bewegungs-Motivation
statt.
Dabei hat das Aufgreifen der Motive der Kinder den Vorrang.
Die Bewegungs-Motivation geht der Ausbildung der neuen Körper-Funktionen verbunden mit dem Abbau der problematischen Körper-Funktionen voraus.
Die Körper-Struktur ergibt sich aus den bevorzugten Körper-Funktionen.
Dieser Zusammenhang ist jedoch nicht linear zu sehen, sondern der Weg kann auch über Körper-Struktur-Lösungen (z. B. Lösung von Verspannungen durch Massage und andere Techniken) zu Funktions-Veränderungen führen. Dabei spielt jedoch immer die Bewegungs-Motivation, also die psychosoziale und emotionale Komponente der Bewegung, in jeder Phase des therapeutischen Prozesses eine entscheidende Rolle.
Die Bearbeitung der Bewegungs-Probleme der Babys/Kleinkinder braucht in erster Linie einen anregenden und unterstützenden motivationalen Rahmen.
Diesen Rahmen herzustellen und aufrechtzuerhalten, ist für die Herbeiführung der erwünschten Veränderungen ebenso wichtig wie die Durchführung angemessener problemspezifischer Bewegungs-Übungen.
Wo immer neue Wahrnehmungs- und Bewegungs-Weisen, neue Reaktionen und Bewältigungs-Fähigkeiten aufgebaut werden sollen, um problematische zu ersetzen, zu hemmen und zu verdrängen, kommt es entscheidend darauf an, dass dies in einem positiven motivationalen und emotionalen Rahmen eingebettet erfolgt.
Neulernen von der Intensität, dass es zu strukturellen Veränderungen im Gerin führt, kann nicht gegen die Willen oder gegen den Widerstand der Babys/Kleinkinder stattfinden. Es erfordert ihre
eigenmotivierte, freudvolle bis begeisterte Mitwirkung.
Strukturelle Veränderungen im Gehirn - und darum geht es bei der Anbahnung neuer Bewegungen - entstehen erst als Ergebnis sehr intensiver, lang anhaltender Einwirkungen bei gleichzeitiger
Ausschüttung von Wohlfühl-Botenstoffen (Dopamin), die als "Dünger" für die Herstellung neuer Vernetzungen im Gehirn dienen.
Die Behandlung erfolgte gemäß ärztlicher Verordnung.
Sie wurde in einem Zeitraum von bis im häuslichen Umfeld durchgeführt.
Der Behandlungsverlauf war durch Krankheit und Kita-Eingewöhnung der Patientin beeinflusst.
Zum Stand der Therapie:
Zu Beginn fiel Julias (Name geändert) starke Verweigerungs-Haltung auf. Sie passte sehr genau auf, dass man ihr nicht zu nahe kam, und reagierte sofort mit Weinen und Abwehr, falls der Abstand nicht eingehalten wurde. Erst nachdem sie erfuhr, dass ihr Distanz-Bedürfnis akzeptiert wurde, ließ sie sich auf die therapeutischen Angebote ein.
Es ist zu vermuten, dass sie häufig Formen von Kontakt erlebte, die ihren Nähe- und Annäherungs-Bedürfnissen und ihrem Kontakt-Aufnahme-Rhythmus nicht entsprachen.
Auch nach einigen Sitzungen achtete Julia immer noch darauf, dass man Kontakt-Aufnahme zu ihr achtsam gestaltete. Erforderlich sind dazu unter anderem
Julia kann alle Positionen bis zum unterstützten Stand aktiv einnehmen. Sie verfügt über gutes Gleichgewicht im Sitzen. Im Langsitz fällt die Gewicht-Verlagerung nach rechts auf (Gewohnheits-Haltung mit Mittelstellung des rechten Beines und Innenrotation des linken Beines).
Die Beinpositionen lassen sich ausgleichen. Eine dementsprechende Handling-Anweisung für die Eltern ist erfolgt.
Julia geht in Krabbelposition und variiert diese. Sie krabbelt noch nicht, sondern bewegt sich mit asymmetrischem Po-Rutschen fort. Dies führe ich auf den rutschigen Laminat-Fußboden in der Wohnung zurück, da alle Voraussetzungen bei Julia für das Krabbeln vorhanden sind. Handling-Anweisung für die Eltern erfolgt: Sie sollen viel mit Julia auf die Wiese und in den Sandkasten gehen, da dort Po-Rutschen nicht funktional ist.
Julia zieht sich über Knie- und Einbeinkniestand in den Stand hoch. Sie steht stabil und führt seitliche Gewichts-Verlagerungen durch. Hin und wieder ist Rotation im Stand zu beobachten.
Den Eltern wurde nahegelegt, dass ein Spiel-Angebot auf verschiedenen Ebenen (z. B. auch auf einem stabilen Kindertisch) die Aufsteh- und Stehversuche unterstützen würde.
Julia ist neugierig und hat Freude, unterschiedliche Funktionen mit Material auszuprobieren: auf und zu, rein und raus, festhalten, tragen und loslassen, ziehen und loslassen, werfen und greifen. Ihre Feinmotorik und ihr Explorations-Verhalten sind gut.
Nach einer krankheitsbedingten Behandlungs-Unterbrechung wurde ich als Therapeutin sofort wieder akzeptiert und in ihre Interaktionen einbezogen. Sie griff auch meine Angebote auf und es entstand ohne Probleme ein guter therapeutischer Kontakt.
Ich wünsche Julia und ihren Eltern für ihren weiteren Weg die Begegnung und positive Erfahrung mit kontaktsensiblen Therapeuten und Pädagogen.
1976 schloss ich mit zwanzig Jahren meine Ausbildung zur Physiotherapeutin ab.
Ich arbeitete viele Jahre in physiotherapeutischer Praxis mit Kindern und Erwachsenen.
Dabei gewann ich umfassende Erfahrungen in verschiedenen Körper-Techniken wie
Seit 2007 arbeite ich ausschließlich mit Kindern, schwerpunktmäßig dabei mit Babys und Kleinkindern von der Geburt bis zum dritten
Lebensjahr.
Von 1992 bis 1999 studierte ich berufsbegleitend an der Humboldt-Universität zu Berlin und gab fast zwei Jahrzehnte als Dipl. Medizin-Pädagogin meine Erfahrungen an Auszubildende für Ergo- und Physio-Therapie, Heil-Pädagogik und Heilerziehungs-Pflege weiter.
Auf der Suche nach Möglichkeiten, selbstgesteuertes Lernen zu unterstützen, ergänzte ich meine Studien- und Berufs-Erfahrungen durch Fortbildungen in systemischer Pädagogik und zur Förderung problemlösungsorientierten Lernens.
Um Lernen lebendiger zu gestalten, verband ich die Vermittlung psychologischer und medizinischer Kenntnisse mit gezielter Förderung von Körper-Bewusstsein und Sozial-Kompetenz.
Dennoch fehlte mir ein wichtiger Aspekt in meiner Vorstellung von integrativer Entwicklungs-Begleitung, nämlich die Einbeziehung der
Seele.
Wie aber fördert man gezielt das Bewusstsein von psychischen Prozessen und den konstruktiven Selbst-Umgang?
Die Suche nach Antworten auf diese Frage brachte mich 2001 zu einer dreijährigen CoreDynamik-Ausbildung (Core = Seele/Wesenskern).
Zentrales Ziel dieser Ausbildung war es, Kreativität und Intuition für integrative, Leib und Seele einbeziehende, Psychotherapie zu fördern.
Um diese Art transpersonaler und integrativer Psychotherapie sicher umzusetzen, schloss ich 2004 eine dreijährige Fortbildung als Trainerin/Dozentin am Institut für CoreDynamik an.
Dies und die 2004 erworbene Erlaubnis zur Ausübung der heilpraktischen Psychotherapie ergänzten meine therapeutischen und pädagogischen
Kompetenzen.
Eine willkommene Ergänzung meiner Therapie stellte die Visionäre CranioSacralArbeit nach Hugh Milne dar. Es handelt sich um eine sanfte, intuitive Körpertherapie.
Aspekte der CranioSacralArbeit wurden integraler Bestandteil meiner Physiotherapie mit Babys und Kleinkindern.
2007 absolvierte ich eine Ausbildung in HypnoBirthing-Geburts-Vorbereitung.
In den Jahren danach begleitete ich viele Paare durch die Schwangerschaft.
In Ergänzung der HypnoBirthing-Arbeit qualifizierte ich mich 2008 bei Dr. Günther Bayer in Hypnotherapie weiter, um Suggestions-Techniken für Entspannung und Schmerz-Regulierung noch wirksamer anwenden und vermitteln zu können.
Einige Babys finden von sich aus noch keine Balance zwischen Anspannung und Entspannung, Aktivität und Ruhe, geistiger und körperlicher Wachheit und Ausruhen.
Dies äußert sich bei den Babys im Wesentlichen in Schlaf-, Ess- und Schrei-Störungen.
Sind diese Babys wach, stehen sie unter ständiger Spannung.
Diese Spannung ist manchmal an einer überstreckten Körper-Haltung zu erkennen.
Wenn diese Babys trinken, können sie kaum locker lassen und trinken häufig zu hektisch und zu kurz.
Irgendwann, oft nach längeren Schrei-Attacken, schlafen diese Babys erschöpft ein. Jedoch ist ihr Schlaf meist zu kurz und sehr störanfällig.
Die Nerven, die für Aktivität zuständig sind, sind übererregt.
Diese regulationsgestörten Babys brauchen Hilfe, sich selbst in einen entspannten Zustand zu bringen.
Dauer-Belastung durch gestresste Babys stresst auch die Eltern.
Auch sie kommen nicht mehr zur Ruhe, sind oft ratlos und erschöpft.
Immer häufiger wurde ich von Eltern angesprochen, ob es nicht möglich ist, diesen Babys und ihnen zu helfen.
Deshalb begab ich von 2012 bis 2013 in eine umfassende Ausbildung zur körperpsychotherapeutischen Krisen-Begleiterin bei Regulationsstörungen,
um Babys und Eltern professionell zur Seite zu stehen.
Zur Vertiefung meiner Kenntnisse über Regulations-Störungen bei Kleinkindern besuche ich von 2013 bis 2014 Seminare zum IntraAct-Plus-Konzept, unter anderen zu den Themen:
Um die Eltern noch aktiver in die Unterstützung der Babys/Kleinkinder enzubeziehen, begann ich 2015 eine Ausbildung in der MarteMeo-Methode zur Förderung konstruktiver Interaktion mit Hilfe von Video-Feedback, die ich 2017 abschloss.
wie weiter
Praxis für integrative
Entwicklungs-Begleitung
von
Erwachsenen,
Paaren,
Familien mit Babys/Kleinkindern,
Arbeits-Gruppen / Teams,
Gemeinschaften und
Institutionen/Organisationen
als
Psychotherapie
Physiotherapie
praktische Philosophie
Coaching
Supervision
Früherziehung
Psychosozial-Bildung
Personal-Entwicklung
Karin Gailing
Diplom-Medizin-Pädagogin
Physiotherapeutin für Babys/Kleinkinder nach Bobath
Therapeutin für Babys/Kleinkinder
mit Regulations-Störungen
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Helmut von Bialy
Dr. phil. Pädagogik/Psychologie
Autor - Sachbücher/Dichtung
Erziehungswissenschaftler
Ausbilder und Supervisor für
szenisch-dialogische
Entwicklungs-Begleitung
Heilpraktiker für
körperorientierte Psychotherapie
(Schwerpunkt: Paar-Therapie)