Lehrgedichte zur Persönlichkeitsentwicklung

Lehrgedichte hatten in der Antike und zur Beginn der Neuzeit eine aufklärerische Tradition.

Sie dienten der Vermittlung von philosophischen und später von wissenschaftlichen Erkenntnissen an breitere Bevölkerungskreise. Bert Brecht hat diese Tradition der Lehrgedichte zur Förderung eines politischen Bewusstseins in der Arbeiterklasse aufgegriffen. Auch ich greife diese Lehrgedicht-Traditionen für den Bereich der Vermittlung von Weisheitslehren sowie von geistes-, human- und sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen auf.

Es geht mir dabei um die Auseinandersetzung mit Fragen wie:

Wer bin ich?

Was bedeutet und umfasst es für mich, ein Mensch zu sein?

Worin bestehen meine Möglichkeiten?

Welche Begrenzungen legen mir meine Biologie, meine familiäre und kulturelle Herkunft sowie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen auf?

Welche Begrenzungen sind dabei konstruktiv, welche eher destruktiv?

Welche Begrenzungen sollten wir als Individuen und als Teil der Menschheit respektieren?

Wie kann ich destruktive Begrenzungen erkennen und überwinden, um zu einem lebendigen, kreativen, sinnerfüllten, gelingenden ... Leben zu finden?

Inwieweit bin ich im Fühlten, Denken und Handeln vorbestimmt und festgelegt?

Inwieweit kann ich mich frei entscheiden und mit meinem Handeln das Leben gestalten?

Zu diesen und zu vielen weiteren Fragen, die Persönlichkeitsentwicklung betreffend, werden in den folgenden Gedichtbänden Möglichkeiten zur Selbsterkundung angeboten und Antworten gesucht.

Gedichtbände

Auf dieser Seite sind Gedichtbände zur folgenden Themen versammelt:

  1. Gestaltungsmöglichkeiten im Leben - begrenzen und fixieren oder entgrenzen und lösen - Gedichte zur Erkundung der Handlungsspielräume
  2. Diesseitige oder jenseitige Spiritualität - Gedichte zur Kritik an lebensverneinender Religiosität und Spiritualität
  3. Mitten dazwischen - Dilemmata von Menschen als nach Integrität strebenden Mehrweltenwesen - Poesie zum Menschsein und zur Menschlichkeit
  4. Neufreude - Leben neufreudig erleben, verstehen und gestalten - psychosophische Poesie
  5. Menschheit als Sozialkonstruktion - Zerstörung der Erdökologie, Pandemien und Kriege als Krisen der Demokratisierung, des Zusammenlebens und der Persönlichkeitsentwicklung  - ein Versepos zur politischen Bedingtheit menschlichen Denkens und Handelns
  6. Partnerschaft als Sozialkunstwerk - solidarisch und frei in der Partnerschaft leben
  7. Gelingendes Leben - Bereitschaften zum Entwurf eine vitalen, konstruktiven und kooperativen Lebens - Verdichtetes zur Selbstentfaltung
  8. Zwölf Geburten zum Leben in Liebe und Lebendigkeit - Psychosozialpoesie zur Erkundung der Entwicklungskrisen auf dem Lebensrad
  9. Wege ins Sein:
  • Wege 1: Persönlichkeitsentwicklung begleiten
  • Wege 2: Erleben integrieren
  • Wege 3: Mit Entwicklungsstörungen umgehen lernen
  • Wege 4: Philosophische Grundlagen zum Seinsverständnis
  • Wege 5: Psychosozial-Bildung
  • Wege 6Psychotherapie
10. Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung mit Gedichten

Leseempfehlungen

Obwohl ich mich um Verständlichkeit der Sprache bemüht habe, um einfache Worte und einfachen Satzbau, sind Gedichttexte nicht auf die gleiche Art zu verstehen und innerlich zu verarbeiten wie Prosatexte - gemeint sind vor allem Texte aus Wissenschaftsjournalismus und aus der Ratgeberecke. 

Durch Gedichtform sind viele der psychosozialen Themen stark verdichtet, eine der Qualitäten von „Dichtung“. Es gilt, sich an metrische und reimende Wortstellungen im Satz zu gewöhnen. Metrik und Reim ermöglichen einen eher emotionalen Zugang zu Themen. 

Kursiv sind die Fragen zur Selbsterkundung gekennzeichnet.

Um, sich selbst klärend, zum eher verborgenen Denkfühlen vorzudringen, brauchen Sie meist einige Zeit. Geben Sie sich und Ihrem Kontakt zum Gemeinten in den Gedichten Raum. Achten Sie beim Lesen feinspürig auf Ihre Leibempfindungen einschließlich der Bewegungsimpulse, auf Ihre Gefühle und Gedanken. Halten Sie inne, wenn Sie eine Aussage bewegt, anrührt, zum Widerspruch reizt, irritiert oder nachdenklich macht.

Es wäre zu schade,  Momente von Berührung und Einsicht nicht voll auszukosten.

Nehmen Sie sich deshalb pro Tag maximal ein Gedicht vor. Gönnen Sie sich mehrmaliges Lesen, wobei Sie oft bemerken können, wie sich bei Lesewiederholungen andere thematische Aspekte und neue Zusammenhänge auftun.

1. Gestaltungsmöglichkeiten im Leben - begrenzen und fixieren oder entgrenzen und lösen

Wenn wir unser Leben gestalten wollen, ist es sinnvoll, sich seiner Gestaltungsmöglichkeiten wie der Gestaltungsunmöglichkeiten bewusst zu sein.

Differenzierter betrachtet, geht es darum, die Handlungsspielräume zwischen zerstörerischen und unmöglichen Handlungen zu bestimmen, um Sinnkonstruktion zu ermöglichen.

Im Rahmen dieser Handlungsspielräume geht est einerseits um Begrenzungen und Fixierungen im Leben, andererseits um Entgrenzungen und Lösungen.

Download
Helmut von Bialy: Gestaltungsmöglichkeiten im Leben - begrenzen und fixieren oder entgrenzen und lösen - Gedichte zur Erkundung unserer Handlungsspielräume
o Prolog: mit Poesie Entwicklungen begleiten
o Möglichkeitsräume begrenzen oder entgrenzen
o Bereiche psychosozialer Unmöglichkeiten verlassen
o Fühldenkverirrungen erkennen und abstellen
o Gesellschaftliche Fetischisierungen durchschauen
o Sich aus ideologischer Enge befreien
o Trancezustände erkennen und unterbrechen
o Aus Konventionstrance erwachen
o Aus Schutztrance erwachen
o Aus Kampftrance erwachen
o Aus Erstarrungstrance erwachen
o Persönlichkeitsfixierungen lösen
o Epilog: Nutzen angewandter Philosophie
19_Gestaltung.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.4 MB

2. Diesseitige oder jenseitige Spiritualität

Die meisten Religionen verlegen das wahre Leben in die Zeit nach unserem Tod, also in ein Jenseits außerhalb der irdischen Existenz. Dadurch wird das Leben in der Gegenwart, das konkrete leibliche Leben auf Erden abgewertet.
Zielend Zweck des Hierseins ist es, sich auf ein besseres Jenseits, auf ein unsterbliches, weniges Sein als Seele in der Nähe und unter Obhut eines Gottes vorzubereiten. 

Die Bedingungen des diesseitigen Lebens sind verglichen mit der göttlichen Zukunft zu vernachlässigen. Durch diese Haltung wird viel Elend in die Menschheit hineingetragen.

Download
Helmut von Bialy: Dieseitige oder jenseitige Spiritualität - Gedichte zur Kritik an lebensverneinter Religiosität und Spiritualität
o Religionskritik
o Spiritualität im Diesseits
18_Spiritualität.pdf
Adobe Acrobat Dokument 3.0 MB

3. Mitten dazwischen

Wir erleben uns oft als eingeklemmt und verloren zwischen unterschiedlichen Erlebenswelten, erfahren als innere Zerrissenheit und Aufspaltung in Widersprüche, Daseinskonflikte, Dilemmata und Paradoxien.

In diesem Gedichtband versuche ich zu erhellen, was Menschsein und Menschlichkeit ausmacht und in welchen Erfahrungsfeldern es darum geht, eine Integration, eine passende Mitte zwischen den polar erscheinenden Erlebenswelten zu finden.

Download
Helmut von Bialy: Mitten dazwischen - Dilemmata von uns Menschen als nach Integrität strebenden Mehrweltenwesen
Poesie zum Menschsein und zur Menschlichkeit
o Menschsein und Menschlichkeit
o Mehrwelten-Dilemma
o Mitten dazwischen
0 Atomistische und holistische Welten
o Naturwelten und Kulturwelten
o Erlebens-, Ding- und Geisteswelt
o Vertikale und horizontale Welten
o Reale und virtuelle Welten
o Wachwelten und Traumwelten
o Leib-, Gefühls- und Denkwelten
o Dingwelten und Beziehungswelten
16_Mitten_dazwischen.pdf
Adobe Acrobat Dokument 3.0 MB

4. Neufreude

Dieser Gedichtband stellt die Essenz meiner bisherigen Erkenntnisse über Entwicklungsbereitschaft dar.

Alles Bessere ist neu, aber nicht alles Neue ist besser.

Es geht darum, in sich selbst ein experimentelles Hiersein grundzulegen, in einen Prozess der Bereitschaft zu permanenten Wandel, der sowieso stattfindet, einzutreten.

Neufreude ist für mich der Schlüssel zu einem vitalen Dasein. 

Neufreude ist die Grundlage für kollektive Bemühungen, diese Welt zu einem lebenswerten Ort für alle Menschen und für künftige Generationen zu machen.

Mit Neufreude überwinden wir die menschgemachten Beschränkungen der Vergangenheit, korrigieren wir die Fehler früherer Generationen und schaffen wir eine Welt aus Freiheit, Gleichheit und Freundschaftlichkeit.

Download
Helmut von Bialy: Neufreude - Leben neufreudig erleben, verstehen und gestalten
o Menschlich und lebendig leben
o Neufreudig erleben
o Neufreudig verstehen
o Neufreudig gestalten
15_Neufreude.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.7 MB

5. Menschheit als Sozialkonstruktion

Menschen leben in dem Spannungsverhältnis von Individualität und Sozialität.

Individuelle Entwicklung ist generell nur im Rahmen der politischen und ökologischen Vorgaben möglich.

Mit unseren individuellen Entscheidungen - sei es im Bereich der demokratischen Wahlen oder des Konsums - nehmen wir Einfluss auf das gesellschaftliche Geschehen, auch wenn der individuelle Beitrag klein ausfallen mag. Wir konstruieren unsere individuelle wie gesellschaftliche Existenz insbesondere durch unsere Konzepte von Leben und Zusammenleben.

Diese Konzepte können eher zur Zerstörung oder zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen, zur Zerstörung oder Erhalt unserer Gesundheit, zu Krieg oder Frieden beitragen.

Diese Konzepte können unser Zusammenleben demokratisieren und von Herrschaft befreien oder uns in Unmündigkeit und Herrschaftsabhängigkeit bringen, sie können unsere Persönlichkeitsentwicklung befördern oder Verunmöglichen. 

Wir entscheiden, was wird.

 

Download
Helmut von Bialy: Menschheit als Sozialkonstruktion - Zerstörung der Erdökologie, Pandemien und Kriege als Krisen der Demokratisierung, des Zusammenlebens und der Persönlichkeitsentwicklung - Verse
o Vorwort

Teil1: Was machen Krisen in und mit uns?
o Demokratisierungskrise
o Persönlichkeitsentwicklungskrise
o Klimakatastrophe
o Corona-Pandemie und die Todesangst
o Psychotraumata und Gesellschaft
o Gemeinschaft und psychosoziale Störungen
o Tendenz zu Verschwörungsvermutungen
o Narzissmus und Dissozialität im Kapitalismus
o Tendenz zur Regierungsloyalität und Kritiklosigkeit
o Normopathie - Leiden an der Normalität

Teil 2: Menschheit als Sozialkonstruktion
o Archie - Gewaltherrschaft
o Mensch als lebendes System
o Anarchie - Befreiung aus Herrschaft

Teil3: Zusammenleben in der Zukunft
o Philosophische Visionen und Utopien
o Wendepunkte im Gesellschaftsleben
o Zusammenleben der Menschheit neu ordnen
o Solidarisch in Gemeinschaften zusammenleben
o Wir entscheiden! Entschieden wir?
o Psychosoziale Konflikte konstruktiv bewältigen
o Intergeneratives Zusammenleben ermöglichen
13_Menschheit-als-Sozialkonstruktion.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.1 MB

6. Partnerschaft als Sozialkunstwerk - solidarisch und frei in der Partnerschaft leben

Die Ihnen vorliegende umfangreiche Gedichtsammlung zu Kontakt, Bindung und Liebe in Paarbeziehungen kann Ihnen die Idee von Partnerschaft als Entwicklungsgemeinschaft aus vielen Perspektiven näher bringen und Ihnen einen Einstieg in diese Haltung zur Paarbeziehung erleichtern.

Entwicklungsbegleitung von Paaren, sei es als Ehe- und Lebensberatung, als Paar-Coaching oder Paartherapie führt immer noch in Deutschland ein therapeutisches Schattendasein, ist teuer, muss selbst bezahlt werden und hat keine allgemeinverbindlichen Mindestqualitätsstandards.

Deshalb entstand eine umfangreiche Ratgeberliteratur zur Selbsthilfe für sich allein gelassen erlebende, irritierte bis verzweifelte, aber immer noch entwicklungsbereite Menschen in Paarbeziehungen.

Ich möchte mit meinen Gedichten die Ratgeberliteratur nicht ergänzen, sondern Ihnen über viele Gedichte zu einer breiten Themenpalette eine prinzipiell andere Begleitquelle für Ihre Paarentwicklung anbieten.

Die Gedichte sind im Zusammenhang meiner Praxis als Entwicklungsbegleitender entstanden, der mit einem besonderen Ansatz der Poesietherapie arbeitet. Ich empfehle Entwicklung suchenden Personen, sich mit Gedichten zu beschäftigen, die zu ihrem Thema passen.

Download
Helmut von Bialy: Partnerschaft als Sozialkunstwerk - Kurzfassung
20_Partnerschaftskunst-Kurzfassung.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.9 MB
Download
Helmut von Bialy: Partnerschaft als Sozialkunstwerk - Verdichtete Erfahrungen eines Paartherapeuten als Anregungen zur Selbsterkundung
o Prolog: Partnerschaft als Sozialkunstwerk
o Wir öffnen uns für den Dialog
o Wir kommen in Kontakt mit den inneren Kindern
o Als Jugendliche testen wir Möglichkeiten aus
o Als Mann und Frau treffen wir kraftvoll aufeinander
o Als Geliebte verschmelzen wir in Verliebtheit
o Wir beschauen und revidieren unsere Erwartungen
o Als Mutter und Vater gründen wir eine Familie
o Als Paar sind wir loyal
o Als Weise und Weiser blicken wir auf das Leben
o Wir erkennen und lösen enge familiäre Vorgaben
o Wir erkennen und überwinden engende Muster
o Wir klären unsere Gefühlsprozesse
o Wir fühlen uns wechselseitig ein
o Wir erkunden und klären unsere Denkwelten
o Wir stimmen uns in der Sprache ab
o Wir erkennen und stillen unsere Bedürfnisse
o Wir berühren uns leiblich
o Wir fördern bewusst unser Beziehungs-Wir
o Wir stimmen unsere Werthaltungen ab
o Wir pflegen unsere Freundschaft
o Epilog: Wir gelangen zu wahrhafter Liebe
19_Partnerschaftskunst.pdf
Adobe Acrobat Dokument 4.0 MB
Download
Helmut von Bialy: Solidarisch und frei in der Partnerschaft leben - Gedichte
Teil 1: Partnerschaftlichkeit anstreben
Teil 2: Heilsame Beziehungs-Erkundung
Teil 3: Sozial-Entwicklungs-Ziele
Teil 4: Paar-Liebe
Teil 5: Erotik, Sexualität und Liebe
Teil 6: Bindungs-Erfahrungen und Beziehungs-Fähigkeit
Teil 7: Bezugs-Personen und Beziehungs-Fähigkeit
Teil 8: Achtsamkeit für innere Eltern und Kinder
Teil 9: Kindheits-Frustrationen und Neubeelterung
Teil 10: Was Partnerschaftlichkeit zerstört
Teil 11: Binden oder trennen
Teil 12: Fragen zur Entwicklungs-Begleitung von Paaren
09_Partnerschaft.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.7 MB

7. Gelingendes Leben

Ich skizziere in diesem Gedichtband 14 personale Kompetenzen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir am Ende  von einem gelungenen Leben sprechen können.

Die Bereitschaft zu diesen Kompetenzen wird in doppelter Bedeutung verstanden als 

  1. ein Sich-Bereit-Machen im Sinne einer echten Motivation, eines wahrhaftigen Wollens und
  2. eine Vorbereitung im Sinne einer Aneignung von Wissen und Fähigkeiten als eine Hinführung zum Können.

Kompetenz umfasst also Wollen und Können.

 

 

Download
Helmut von Bialy: Gelingendes Leben - Bereitschaften zum Entwurf eines vitalen, konstruktiven und kooperativen Lebens - Verdichtetes zur Selbstentfaltung
o Ein gelingendes Leben ermöglichen
1. Bereitschaft zur Achtsamkeit
2. Bereitschaft zur Vitalität
3. Bereitschaft zur Selbsterkenntnis
4. Bereitschaft zur Selbstakzeptanz
5. Bereitschaft zur Konstruktivität
6. Bereitschaft zu Entwicklung und Wandel
7. Bereitschaft zum Wertbewusstsein
8. Bereitschaft zur Selbststeuerung
9. Bereitschaft zu Resonanz und Rückmeldung
10. Bereitschaft zu Integration und Integrität
11. Bereitschaft zu Freundschaftsdialogen
12. Bereitschaft zu Kooperationsdialogen
13. Bereitschaft zur Selbstverantwortung
14. Bereitschaft zur Mitweltverantwortung
17_Gelingen.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.7 MB

8. Zwölf Geburten zum Leben in Liebe und Lebendigkeit

Dieser Themenbereich wendet sich an Menschen, die Interesse an einer weitgehend bewussten und selbstbestimmten Lebensgestaltung und Potenzialentfaltung haben. Dies bedeutet unter anderem, ihre durchlebten Lebenskrisen zu akzeptieren sowie ihre künftig wahrscheinlichen Entwicklungskrisen in ihren Lebensentwurf kreativ einzubeziehen.

Sie können sich mit Hilfe verdichteter Texte zu Lebenskrisen von der Zeugung bis zum Sterben selbst erkunden und sich von den Gedichten durch schwierige Episoden hindurch thematisch begleiten lassen. Aufbauend auf der Geburtsmetapher werden zwölf Umbruch- und Durchbruchstationen im Leben zur Grundlage genommen, um krisenbehaftete Schlüsselsituationen der Lebensspanne in Innenwelt- und Mitwelt-Balladen abzubilden.

Die Idee: Krisenvorbeugung durch Krisenwissen

Wie kommt jemand – in diesem Fall ich - auf die Idee, zwölf Geburten zum gelingenden Leben in Vers-Maß und Reim-Form zu beschreiben?

Ich war mit meiner ersten Frau etwa 20 Jahre zusammen. Unsere beiden Töchter waren sechs und ein Jahr alt. Unsere Beziehung war in einer tiefen Krise, obwohl wir uns sehr liebten.

Zum Glück fiel uns das Buch von Bernard Lievegoed: „Lebenskrisen – Lebenschancen - Die Entwicklung des Menschen zwischen Kindheit und Alter“ (Kösel, München 1979) in die Hände. In ihm beschrieb Lievegoed, dass in manchen langjährigen Beziehungen, die sehr liebevoll und stabil sind, tiefe Herkunfts-Schatten aus dem kollektiven Unbewussten nach oben steigen können, die dann auf den Partner oder die Partnerin projiziert werden.

Aus dem „Obwohl wir uns liebten“ konnte ein „Weil wir uns liebten“ werden.

Diese nur scheinbar minimale Neudeutung (Reframing) der Krisen-Situation rettete damals unsere Beziehung, die wir fast zwei Jahrzehnte trotz aller Schatten-Anfechtungen aus recht unterschiedlicher und schwieriger Herkunft so liebevoll, wie wir damals sein konnten, weiter führten.Heute erst verstehe ich, dass ich damals – anfangs noch unbewusst - die Weichen für diese Arbeit gestellt habe. Ab 2007 war in mir der Entschluss gereift, eine auf den Erfahrungen einer humanistisch-integrativen, systemisch-integralen und transpersonalen Psychotherapie und einer entsprechenden Entwicklungs-Begleitung aufbauende Psychologie der Entwicklung für die gesamte Lebens-Spanne - also für alle Lebens-Phasen - zu verfassen.Die Texte in diesem Bereich der „Geburten zum Leben in Liebe“ möchte ich Ihnen auf dieser Website zur Verfügung stellen.

Entwicklungs-Psychologie als Anregung zur Potenzial-Entfaltung

Eine Psychologie oder besser Psychosophie, also Weisheitslehre zur seelischen Entwicklung, wie ich sie verstehe, enthält eine Aufforderung zur Prävention im Sinne einer rechtzeitigen Auseinandersetzung mit Entwicklungskrisen und Wachstumschancen hin zum gelingenden, erfüllenden Menschsein. Dies schließt ein gemeinschaftliches Bemühen um Verwirklichung einer humanen und ökologischen Weltethik und um ein dementsprechendes Zusammenleben ein.

Entwicklungspsychologie wird von mir nicht verstanden als eine Beschreibung verallgemeinerbarer Standardentwicklungen und daraus abgeleiteter Entwicklungsstandards durchschnittlicher, also sogenannt normaler Menschen in einer für mich immer noch eigentümlichen bis skurrilen und absurden Gesellschafts-, Wirtschafts- und Weltordnung. In einer überwiegend neurotisierten Menschheit – so schätze ich den gegenwärtigen Gesellschaftszustand meist ein - ist Normales angstbestimmt und damit entwicklungshinderlich.

Eine psychosophische Entwicklungspsychologie in meinem Verständnis ist Anregung zur aktiven, selbstbestimmten und wirksamen Potenzialentfaltung.

Entwicklungs-Krisen und Wachstums-Chancen

Die Metapher der zwölf Geburten beschreibt zwölf ausgewählte Entwicklungs-Krisen – Krise dabei verstanden als unausweichliche Entscheidungs-Situation mit Gefahren und neuen Optionen. Dabei liegt bei mir der Akzent auf den mit jeder Krise sich neu entfaltenden Entwicklungs-Optionen, wenngleich Krisen auch immer ein Risiko des Scheiterns in sich tragen und zumeist mit der Notwendigkeit von Verabschiedung verknüpft sind.

Geburten als Entwicklungs-, Umbruch- und Transformations-Metaphern beschreiben Abschiede und Wachstums-Chancen, die unser Leben von der Zeugung bis zum Tod – und vielleicht sogar darüber hinaus – begleiten. Entwicklungs-Krisen sind meist keine Ufos vom Mars, die unerwartet und unberechenbar über unser Leben herein brechen und es bedrohen. Auf Standard-Krisen-Situationen wie Geburt und Tod können sich Frau und Mann sich – zumindest zu einem großen Teil – leibseelisch vorbereiten. Vorbereitung ist hier nicht gemeint als Planung, sondern im Sinne des Wortes als ein Sich-zuvor-bereit-Machen. So kann man sich auf das Sterben und den Tod vorbereiten durch Sterbe-Bereitschaft, wobei mit Sterbe-Bereitschaft, mit der Geburt Nummer zwölf, nicht ein resignatives Sich-drein-Finden in unser unumgängliches Ende, sondern eine aktive Einbeziehung der unausweichlichen Tatsache der materiellen Vergänglichkeit und des leiblichen Todes in das Leben gemeint ist – aber lesen Sie selbst.

Wir sind unserem Leben nicht nur ausgeliefert, sondern können es auch mitgestalten. Wir können unter anderem darauf achten,

  • Gefahren, die mit jedem Schritt in neue psycho-soziale Herausforderungen verbunden sind, zu minimieren und Chancen zu nutzen,
  • die mit jeder neuen bio-psycho-sozio-kulturellen Geburt verbundenen Entscheidungen achtsam zu treffen, 
uns  beispielsweise rechtzeitig und vollständig aus dem Eltern-Haus zu lösen und „auf Wanderschaft zu gehen“, um den ersten Schritt ins Erwachsen-Werden zu vollenden – Geburt Nummer sechs zu Selbst-Verantwortung und Selbstständigkeit einschließlich der Verantwortungs-Übernahme für die Schatten-Seiten des Daseins.
Lebens-Krisen entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit bei Generations-Sprüngen, 
  • wenn also durch die Geburt eines Kindes Partner zu Eltern und Eltern zu Großeltern werden oder
  • wenn durch schwere Krankheit, Demenz oder Tod der Großeltern die ehemaligen Kinder, inzwischen oft selbst Eltern, in die Fürsorge-Situation geraten, in der früher ihre Eltern, jetzt oft Großeltern, waren. 

Diese Generations-Sprünge mit den aus ihnen heraus entstehenden Aufgaben als Aufgreifen neuer Sozial-Funktionen und notwendigen Abgaben als Loslassen bisheriger Sozial-Funktionen ermöglichen und erfordern einen teils radikalen Wandel in der Lebens-Perspektive.

Für diesen Wandel der Sicht-Weise auf das Dasein benutze ich die Metapher der bio-psycho-kulto-sozialen Geburt.

Zwölf Geburten auf dem Lebensrad

Für mich ist das Geboren-Sein, was die Tatsache der Endlichkeit und des Todes einschließt, für ein Gelingen des Lebens bestimmend. Mit jeder neuen „Geburt“ entsteht eine besondere Weise, Bewusstsein zu verkörpern und Herausforderungen zu meistern.

Bei seiner leiblichen Geburt ist niemand allein. Diese in meinem Verständnis zweite Geburt kann ein schöpferisches Beziehungs-Geschehen sein, das zwei, drei oder mehr Menschen auf ihre besondere Art zugleich erleben.

Ich wünsche, auch Sterben kann wieder zu so einem Beziehungs-Geschehen werden.

 

Die zwölf Geburten zum gelingenden und erfüllten Leben stellen eine Art Checkliste dar, anhand derer Sie überprüfen können, ob, was in Ihnen geboren sein könnte – manche Geburten sind ein wenig altersabhängig -, auch schon vollständig geboren ist und welcher Geburts-Prozess noch in welchen Teil-Bereichen ansteht.

Bio-öko-psycho-kulto-soziale Geburten

Vollständige Geburts-Prozesse sind immer integral, d. h. sie berühren und wandeln zugleich die Lebens-Dimensionen des Biologischen, des Ökologischen, des Psychischen, des Kulturellen und Sozialen einschließlich seiner politischen und wirtschaftlichen Dimension.

Diese Teil-Geburten verbinden sich durch die Vielfalt ihrer Wechsel-Wirkungen zu einer dynamischen Einheits-Erfahrung.

Biologische Geburt:

Prozesse des leiblichen Entstehens und Vergehens begleiten uns über unser gesamtes Leben.

Wir erleben bewusst die Phasen unseres biologischen Wandels durch Veränderung der Hormon-Struktur, der Immun-Abwehr und anderer subtiler biologischer Prozesse (Geschlechts-Reife, Mutter- und Vaterschaft, Menopause, Krankheits- und Alterungs-Prozesse).

Wir würdigen die Weisheit unseres Leibes, die Zuverlässigkeit der zumeist unbewussten Regulations-Prozesse im Körper, unseren permanenten Austausch mit der Mitwelt und unsere untrennbare Verbundenheit mit ihr.

Wir akzeptieren die Endlichkeit unseres leiblichen Hierseins.

Ökologische Geburt:

Schon unser Gezeugt-Werden beinhaltet, in eine Mitwelt hinein gezeugt zu werden, auch wenn die Mitwelt des Menschen in Entstehung erst einmal als die Gebär-Mutter und der Mutter-Leib erscheint.

Aber auch die Mutter ist als biologisches Wesen eingebettet in die ökologischen Bedingungen für Atmen und Ernähren, von Wärme und Kälte, von Trockenheit und Trinkwasser-Reichtum.

Wir schützen die Menschheit und Mitwelt als Teil der Eigenwelt.

Wir erfahren die Einbettung des Organismus Erde in den Evolutions-Prozess des Kosmos.

Psychische Geburt:

In unserem Denken, Fühlen und Entscheiden werden neue Möglichkeiten freigelegt.

Wir erleben uns bewusster, selbstbestimmter und verantwortlicher in diesen inneren Prozessen.

Wir erkennen und akzeptieren unsere Entwicklungs-Chancen und Grenzen.

Wir können klarer darüber Auskunft geben, wer wir sind und wozu wir da sind.

Wir unterscheiden deutlicher zwischen Wissen, Vermuten und Ahnen.

Wir beziehen unsere Intuition ein und entwickeln diese weiter.

Wir erkennen den Bereich des Unbewussten in uns an und nehmen Kontakt zu unseren noch im Vorbewussten schlummernden Begrenzungen und Potenzialen auf.

Kulturelle Geburt:

Wir achten uns als geistige Wesen.

Wir erleben uns als Traditions- und Gestaltungs-Wesen im Kontext der uns umgebenden Kulturen.

Wir erkennen die Bedeutung der Herkunfts-Milieus, der Subkulturen, der Sprach-Sozialisation, der gesellschaftlichen Übereinkünfte und der Bildungs-Angebote für unsere Persönlichkeits-Entwicklung.

Wir befreien uns von den Fesseln einer uns beengenden Kultur, verstehen und verhalten uns als aktiv Mitgestaltende im globalen kulturellen Kontext.

Wir erkennen und bestimmen den Stellenwert und Zusammenhang von Alltags-Bewältigung, Wissenschaft und Spiritualität.

Soziale Geburt:

Wir erleben uns im Kontext der uns einschließenden und umgebenden sozialen Institutionen.

Wir übernehmen Funktionen in definierten und von uns zu definierenden und auszugestaltenden Feldern der sozialen Interaktion.

Wir begreifen die Bedeutung der durch demokratische Übereinkünfte oder durch Willen zur Macht-Erhaltung geschaffen politischen Institutionen mit ihren offiziellen und heimlichen Regeln und zielführenden wie zielverfehlenden Abläufen.

Wir bestimmen die Bedeutung von Aufbau- und Ablauf-Organisationen – räumlich und gesetzlich – für die Verwirklichung unserer Lebens-Entwürfe.

Wechsel-Wirkungen:

Wir entwickeln zunehmend Verständnis für die Wechsel-Wirkungen dieser fünf Geburts-Bereiche in unserem individuellen Entwicklungs-Gang, Entwicklungs-Prozess anderer Personen, von Gemeinschaften, Gemeinden, Nationen bis hin zur Menschheit. 

Gedichte

Download
Helmut von Bialy: Zwölf Geburten zu einem Leben in Liebe und Lebendigkeit - Gedichte
Prolog
Erste Geburt: Lebens-Bejahung und Krisen-Mut
o Zweite Geburt: Atem-Kontakt, Bindung, Vertrauen
o Dritte Geburt: Ich-Bewusstsein, Typen, Individualität
o Vierte Geburt: Geschlechts-Bewusstsein, Normalität, Neurosen
o Fünfte Geburt: Wir-Bewusstsein, Kommunikation, Gruppen
o Sechste Geburt: Autonomie, Werte, Würde
o Siebte Geburt: Selbst-Liebe und Lebens-Freude
o Achte Geburt: Beziehungs-Fähigkeit und Partnerschaft
o Neunte Geburt: Elternschaft, Familie, Gemeinschaft
o Zehnte Geburt: Lebens-Mitte, Kreativität, Zukunfts-Fähigkeit
o Elfte Geburt: Seelen-Bewusstsein, Transpersonalität und Spiritualität
o Zwölfte Geburt: Alter, Weisheit, Sterbe-Bereitschaft
Epilog
07_12Geburten_neu.pdf
Adobe Acrobat Dokument 57.5 MB
Download
Helmut von Bialy: Zwölf Geburten - Zusatzmaterialien - Gedichte
o Einleitung
o Erste Geburt: Lebens-Bejahung und Krisen-Mut
o Zweite Geburt: Atem-Kontakt, Bindung, Vertrauen
o Dritte Geburt: Ich-Bewusstsein, Typen, Individualität
o Vierte Geburt: Geschlechts-Bewusstsein, Normalität, Neurosen
o Fünfte Geburt: Wir-Bewusstsein, Kommunikation, Gruppen
o Sechste Geburt: Autonomie, Werte, Würde
o Siebte Geburt: Selbst-Liebe und Lebens-Freude
o Achte Geburt: Beziehungs-Fähigkeit und Partnerschaft
o Neunte Geburt: Elternschaft, Familie, Gemeinschaft
o Zehnte Geburt: Lebens-Mitte, Kreativität, Zukunfts-Fähigkeit
o Elfte Geburt: Seelen-Bewusstsein, Transpersonalität und Spiritualität
o Zwölfte Geburt: Alter, Weisheit, Sterbe-Bereitschaft
07_12Geburten.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.9 MB

9. Wege ins Sein

In den folgenden sechs Bänden finden Sie Gedichte zu den Themen

  • was ich derzeit unter einer integrativen Entwicklungs-Begleitung verstehe (Wege 1),
  • welche Erlebens-Bereiche es in die Persönlichkeit zu integrieren gilt (Wege 2)
  • welche Störungen der Selbst- und Sozial-Entwicklung derzeit in Psychotherapie-Kreisen diskutiert werden (Wege 3),
  • auf welche philosophischen Grundlagen bei Begleit-Konzepten in Pädagogik und Psychotherapie zumeist zurückgegriffen wird und welche ich favorisiere im Hinblick auf mein Vorgehen der integrativen Entwicklungs-Begleitung (Wege 4),
  • welche Konzepte der Psychosozial-Bildung im Laufe der Zeit entwickelt worden sind und welche davon mir weshalb wichtig sind (Wege 5),
  • welche Konzepte der Psychotherapie wie entstanden sind und derzeit praktiziert werden und wie ich zu Konzepten und deren Umsetzung stehe (Wege 6). 

Integrative Entwicklung-Begleitung (Wege 1), die sich auf die bio-öko-pycho-kulto-soziale Ganzheit des Menschen bezieht, basiert nach meinem Verständnis auf den vier Hauptbereichen der Persönlichkeits-Bildung, nämlich auf 

  • philosophischer Bildung (Wege 4), soweit sie zur Werte-Orientierung wie zum Verständnis von Pädagogik und Psychotherapie bedeutsam ist,
  • psychotherapeutischer Bildung (Wege 6),
  • Psychosozial-Bildung (Wege 5) innerhalb der Erziehungs-Wissenschaft (Pädagogik) und
  • Askese, verstanden als weitgehend eigenständiges, langjähriges und praktisch-konkretes Persönlichkeits-Entwicklungs-Training, unter anderem  zur Integration der Erlebens-Bereiche (Wege 2),
  • zur Lösung von psychosozialen Entwicklungs-Störungen (Wege 3) und  zur Potenzial-Entfaltung für persönliches Wachstum. 

Ihnen wird in einer Vielzahl von Lehr-Lern-Gedichten, von mir als Selbst- und Mitwelt-Erkundungs-Balladen und Vers-Essays bezeichnet, die Idee einer integrativen Entwicklungs-Begleitung vor dem Hintergrund eines Verständnisses der Entwicklung von Begleit-Konzepten nahe gebracht. 

Die Auseinandersetzung mit den Gedichten kann Ihnen helfen, sich im Dickicht der philosophischen, pädagogischen und psychotherapeutischen Ideen und Angebote zur Begleitung bei Potenzial-Entfaltung oder zum Abbau oder zur Prävention von psychosozialen Störungen - oder auch: für leibseelische Klärung, Heilung und Vervollständigung - besser zurechtzufinden. Hoffentlich entdecken und formen Sie sich dabei Ihren persönlichen Zugangs-Weg zur wirksamen und liebevollen Entwicklungs-Förderung vor dem Hintergrund ihrer Vorstellungen von einem lebendigen, erfüllenden Leben. 

Wege 1: Persönlichkeits-Entwicklung begleiten

In diesem ersten Band zu den Wegen der Entwicklungs-Begleitung habe ich die Essenz meiner Begleit-Erfahrungen, meiner Begleit-Ethik und meiner Qualitäts-Ansprüche an Entwicklungs-Begleitung zusammengestellt. 

  • Entwicklung Suchende können sich hier Orientierung holen, nach welchen Kriterien sie Personen und Verfahren zur Entwicklungs-Begleitung für sich aussuchen.

  • Entwicklungs-Begleitende können sich hier Orientierung holen, nach welchen Kriterien sie Verfahren zur Entwicklungs-Begleitung für andere gestalten.

Da ein Großteil der Menschen sowohl Orientierung braucht als auch anderen Orientierung gibt (als Eltern, Beratende, Vorgesetzte), könnten beide Blick-Winkel für Sie zutreffen.

Download
Helmut von Bialy: Wege ins Sein: Persönlichkeits-Entwicklung begleiten
o Konzeptionelles
o Drei Dimensionen der Entwicklungs-Begleitung
o Menschen-Bild als Wert-Entscheidung
o Annahmen über menschliche Existenz und integrative Entwicklungs-Begleitung
o Begleit-Qualitäten als Entwicklungs-Aufgabe für Begleitende
o Vorgehen bei integrativer Entwicklungs-Begleitung
o Leit-Sätze zur Entwicklungs-Begleitung
o generelle Vorgehens-Schritte bei Entwicklungs-Begleitung
o Vorder-, Hinter- und Untergründiges
o Kompetenzorientierte Entwicklungs-Begleitung
o Entwicklungs-Begleitung mit Gedichten
01_Wege1.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.5 MB

Wege 2: Erleben integrieren

Im zweiten Band zu den Wegen ins Sein stelle ich die Bereiche vor, in denen unser Erleben stattfindet. 

Erleben ist der Treibstoff für unsere Seele.

Bereiche des Erlebens sind die 

  • unserer Leiblichkeit uns Sinnlichkeit, verbunden mit der Erfahrung von Selbst-Regulation, Balance und Dysbalance,

  • der damit zusammenhängenden leiblichen und psychosozialen Bedürfnisse sowie

  • der eng mit den Bedürfnissen und ihrer Befriedigung verkoppelten wertenden Gefühle,

  • der geistigen Ebene mit fantasievollem und abstrahierendem Denken,

  • der Erfahrung von Existenz im Zusammenhang mit der Erfahrung von Liebe oder von Liebes-Mangel. 

Vordringliches Entwicklungs-Ziel ist eine differenzierende Einbeziehung, Wertschätzung und Integration der Erlebens-Bereiche zu einem ganzheitlichen, stimmigen Erleben. 

Download
Helmut von Bialy: Wege ins Sein: Erleben integrieren
o Integration der Erlebens-Welten
o Erlebens-Welt der Bedürfnisse
o Erlebens-Welt der Gefühle
o Erlebens-Welt der Leiblichkeit
o Erlebens-Welt der Gedanken
o Wort-Wahl, Rat-Geber-Stimmen und Erlebens-Weisen
02_Wege2.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.1 MB

Wege 3: Mit Entwicklungsstörungen umgehen lernen

Im dritten Band zu den Wegen ins Sein stelle ich dar, wie man sich auf dem Weg ins Sein in Ab- und Umwegen verirren kann. 

Einige Irrwege hab ich selbst erlebt, andere aus der psychotherapeutischen Literatur aufgegriffen. 

Die Beschreibung psycho-sozialer Störungen, mit denen wir uns selbst wie andere Menschen situativ oder dauerhaft verstören können, soll dazu dienen, 

  • für eigene wie fremde Irrungen und Wirrungen aufgeschlossener zu werden,

  • schneller Störungs-Muster zu erkennen,

  • Störungs-Prävention zu betreiben und

  • eher Wege aus der Störung heraus zu entdecken.

Download
Helmut von Bialy: Wege ins Sein: Mit Entwicklungs-Störungen umgehen lernen
o Umgang mit Störungen der Selbst- und Sozial-Entwicklung
o Denk- und Wahrnehmungs-Störungen
o Ich-Störungen
o Somatoforme Störungen
o Süchte und Ess-Störungen
o Suizid
o Störungen mit offensichtlichem Angst-Anteil
o Zwang als besondere Angst-Störung
o Störungen durch Überlastung
o Störungen des Sozial-Kontaktes
o Gefühls-Regulations-Störungen
o Störungen des Selbst-Wertes
o Narzisstische Persönlichkeits-Störung
o Psychotische Störungen
03_Wege3.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.9 MB

Wege 4: Philosophische Grundlagen zum Seinsverständnis

Die Philosophie, eingebettet in den Kontext der regionalen und zunehmend globalisierten Kultur sowie der Geschichte und des vorherrschenden Zeit-Geistes, der gestaltet wird durch die globale kapitalistische Wirtschafts-Ordnung mit seiner Ressourcen-Vernichtung und Zukunfts-Gleichgültigkeit sowie durch Demokratie- sowie Diktatur-Erfahrungen, wirkt sich stark prägend nicht nur auf meine Welt-Sicht und mein Menschen-Bild aus. 

Soweit ich bisher von mir verstanden habe, ist meine Sicht auf Menschen bestimmt von humanistischer und transpersonaler Psychologie und Pädagogik, insbesondere von der Philosophie des Dialogischen (Martin Buber), vom Konstruktivismus, von der Idee der Ganzheitlichkeit und den Bedingungen der System-Dynamik (Heinz von Foerster). 

Für mich ist es von großer Bedeutung, für meine Begleit-Tätigkeit und für Klärung meines sonstigen sozialen Miteinanders von Zeit zu Zeit mein Menschen-Bild zu überprüfen und gegebenenfalls zu revidieren. 

Dieser Gedicht-Band soll Ihnen Gelegenheiten eröffnen, Ihre eigenen Denk-Traditionen zu erkunden und gegebenenfalls kritisch zu hinterfragen.

Download
Helmut von Bialy: Wege ins Sein: Philosophische Grundlagen zum Seins-Verständnis
o Überblick über Geistes-Strömungen
o Das Geistes-Phänomen Aristoteles
o Entwicklungs-Motiv - Menschlichkeit leben
o Entwicklungs-Motiv - sich und seine Vernunft befreien
o Entwicklungs-Motiv - Selbst- und Sozial-Wirksamkeit in der Gesellschaft
o Entwicklungs-Motiv - Sinn im Sein finden
o Entwicklungs-Motiv - Einssein mit allen und allem
04_Wege4.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.9 MB

Wege 5: Psychosozial-Bildung

Bildung kann dazu dienen, die Potenziale, die individuellen Talente und besonderen Begabungen in jedem Menschen zu befreien und zu fördern. Sie kann aber auch dazu missbraucht werden, Menschen über einen Prozess systematischer Potenzial-Unterdrückung und Selbst-Entfremdung an die Erfordernisse einer kapitalistischen Wirtschafts-Ordnung anzupassen.

Es liegt an uns als Eltern, Lehrende und Erziehende, welchen Weg wir einschlagen.

Psychosozialbildung als Befähigung zum konstruktiven Umgang mit sich selbst und mit anderen Menschen ist ein vernachlässigter Bildungsbereich in unserem derzeitigen Gesellschaftssystem, das stark geprägt ist von einer Wirtschaftsweise, in der Individualismus, Egoismus, Konkurrenz und Rivalität, Übervorteilung und Ausbeutung oftmals handlungsleitend sind.

Es ist an der Zeit, dass eine Psychosozialethik, die das Überleben der Menschheit  und darüberhinaus ein lebenswertes Leben für alle ermöglicht, in den Mittelpunkt der Diskussion zur Zukunft der Gesellschaft und der Menschheit tritt.

 

Download
Helmut von Bialy: Wege ins Sein: Psychosozialbildung
o Geschichte der Bildung. Lehre, Kindheit und Erziehung
o Reformen in Bildung, Lehre und Erziehung
o Neue Bildungs-Wege in einer lernenden Gesellschaft
o Lehren und Lernen
o Kompetenz-Erwerb als Lehr- und Lern-Ziel
05_Wege5.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.1 MB

Wege 6: Psychotherapie

Menschen, die Entwicklungsbegleitung in Anspruch nehmen wollen, können häufig nicht zwischen Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie unterscheiden. Psycholog*innen und Psychiater*innen haben in vielen Fällen überhaupt keine psychotherapeutische Ausbildung.

Ein weiteres Unterscheidungsmoment ist die zwischen Personen, die aufbauend auf einem Studium der Psychologie und Medizin eine langjährige Qualifizierung in Psychotherapie durchlaufen haben und sich deshalb als Psychotherapeut*innen bezeichnen dürfen, und denen, die als Heilpraktiker*in für Psychotherapie arbeiten. Letztere müssen keinerlei Ausbildung in Psychotherapie nachweisen, sondern nur eine Prüfung bestanden haben, in der im Wesentlichen verdeutlicht wird, welche Personen sie aufgrund der Schwere der psychosozialen Störung sie nicht behandeln sollten.

Innerhalb der Psychotherapie existiert neben den zwei staatlich unterstützten Richtungen der Tiefenpsychologie einschließlich der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie eine Fülle anderer Verfahren, die zum Teil in die Praxis der Psychotherapeut*innen einfließen, zum Teil aber auch aus mehr oder weniger einsehbaren Gründen zurückgewiesen werden.

Das Verständnis der Formen und Hintergründe von Psychotherapie-Verfahren mag dazu beitragen, dass Rat, Unterstützung und Entwicklung suchende Menschen selbstbestimmter ihren Weg zu den passenden Entwicklungs-Begleitenden finden können.

Download
Helmut von Bialy: Wege ins Sein: Psychotherapie
o Geschichte und Richtungen der Psychotherapie - kurz gefasst
o Wege der Tiefen-Psychologie
o Abwehr-Mechanismen als Schutz-Sprache des Unbewussten
o Wege der Körper-Psychotherapie
o Wege der Verhaltens-Therapie
o Wege der Humanistischen Psychotherapie
o Systemische Psychotherapie
o Transpersonale Psychotherapie
06_Wege6.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.3 MB

Es gibt seit Jahrzehnten immer wieder vereinzelte Versuche, Prosa-Texte – meist als Kurzgeschichten, Märchen, Mythen und Fabeln – und vielfältige Formen von Gedichten in den Prozess der Persönlichkeits-Bildung, der psychosozialen Entwicklungs-Begleitung, der Psychotherapie und sonstiger Prozesse leibseelischer Gesundung und Persönlichkeits-Wachstums zu integrieren.

Es gibt noch wenig Konzepte und auf die Klienten (Patienten, Entwicklung-Suchenden, Coachees, Lernenden) zugeschnittene Materialien für eine Persönlichkeits-Entwicklung und Psychotherapie begleitende Psycho-Edukation oder Psychosozial-Bildung. Meist erfolgt Psycho-Edukation, damit sie zum jeweiligen besonderen Prozess passt, therapieintegriert in Form von Kurz-Vorträgen der Entwicklungs-Begleitenden (Rat-Gebenden und Therapierenden).

Verständliche, vielleicht sogar anregende und bewegende Materialien zum Nachlesen oder Vertiefen der jeweiligen Informationen werden von Entwicklungs-Begleitenden noch recht selten bereitgestellt. Erst in jüngster Zeit werden im Zusammenhang einer kognitiv-emotionalen Verhaltens-Therapie verständliche Begleit-Materialien für Patient/-innen angeboten.

Zur Psychosozial-Bildung steht inzwischen eine Fülle von Ratgeber-Literatur in Buch-Form oder im Internet zur Verfügung. Für einen Coach gehört es heute fast neben der obligaten Website zur Marketing-Grundlage, mindestens ein Buch über seinen spezifischen Begleit-Ansatz verfasst zu haben. Diese meist unter dem Blick-Winkel einer speziellen Begleit-Methode verfasste Literatur greift jedoch oft nur kurze Abschnitte, Einzel-Krisen oder spezielle Förder-Bereiche aus der Biografie auf oder betont bis verabsolutiert oft das besondere Vorgehen der Entwicklungs-Begleitenden.

Die Rat-Geber-Texte sind zumeist in einer sachlich-trockenen Sprache verfasst, häufig akademisch unverständlich oder sehr weitschweifig mit vielen Wiederholungen zum gleichen Thema, um dem Buch das notwendige Volumen zu verleihen. Oft stehen bei Psychosozial-Rat-Gebern die Marketing-Intentionen der Kunden-Werbung derart im Vordergrund, dass diese Texte aufgrund ihrer Dogmatik und Selbst-Lob-Hudelei unlesbar für mich sind.

10. Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung mit Gedichten

Die obigen Gedichtbände möchte ich Ihnen für individuelle und gemeinschaftliche Weiterbildung zur Verfügung stellen.

  • Sie können einerseits die Gedichte distanziert gleichsam als komprimierte Information zu sozialen und psychologischen Fragen verwenden.
  • Sie können andererseits die Inhalte nah an sich heranlassen und sie zur Selbst- und Sozialerkundung nutzen.

Warum biete ich Ihnen Gedichte an und nicht einfach schlichte Sachtexte?

Gedichte liegen durch ihre besondere Sprachform oft in einem Grenzbereich.

  • Auf der einen Seite der Gedichte liegt die Grenze zum Wachbewusstsein, zur gesicherten Erfahrung, zum expliziten, mitteilbaren Wissen und zu aktivierten persönlichen Potenzialen.
  • Auf der anderen Seite der Gedichte liegt die Grenze zu Schichten des Un- oder Vorbewussten, zu unerkanntem Erleben, zu implizitem Wissen und zu aktivierbaren, aber noch ungenutzten Persönlichkeitspotenzialen.

Durch diese Zwischenlage können Gedichte Sie dabei unterstützen, in unerforschte Bereiche des Intuitiven, des zu Erahnenden und der vagen Vermutungen vorzudringen. Hinter Worten, hinter der sagbaren Ebene kann in Dichtung die Ebene des Unsagbaren hindurchschimmern, zu der Sie mit ein wenig Muße und Beharrlichkeit durch Kontemplation, also durch denkfühlendes, hingebungsvolles Hineinversenken in Rhythmus und Reim, Worte und Bedeutung vielleicht einen Zugang finden können.

Poesie-, Biblio- oder Lyriktherapie

Andere Ansätze zur Bearbeitung von Lebensthemen mit Hilfe von Texten finden sich als Poesie-, Biblio- oder Lyriktherapie wieder. Meist jedoch wird nicht die informative oder Lesevariante, das (gemeinsame) Erlesen eines zum Problem oder zur Situation passenden Textes angeboten, also ein lesetherapeutisches Vorgehen. Sondern es wird meist nur der schreibtherapeutische Ansatz verfolgt, um die sich erkundenden Klienten über Schreiben zu aktivieren und der Vielfalt der Themen und Problemstellungen im Lebensalltag gerecht zu werden. Ideal im Sinne einer ganzheitlichen Verwendung von Schriftsprache wäre jedoch eine kombinierte Verwendung von Schreiben und Lesen, von Prosa und Lyrik in den Settings der Einzel- und Gruppenbegleitung.

Die auf dieser Website zusammengestellten Gedichte sollen die Seite der Lyrik-Lesebegleitung stärken. Speziell geht es um die Verwendung von Gedichten im Zusammenhang mit Selbst-Erkundung (Selbst-Analyse) der Seele, der sozialen Beziehungs-Mitwelt und heilsamer Bewältigung von Lebens-Krisen. Die von mir hier zusammengestellten Text-Materialien dienen so der selbstgesteuerten und selbsterkundenden Persönlichkeits-Entwicklung.

Dabei haben die von mir verfassten Gedichte keinen Ausschließlichkeits-Anspruch. Sie sollen nur vorhandene Lyrik zu bedeutenden Lebens-Themen und Lebens-Krisen ergänzen, z. B. von Bert Brecht, Georg Büchner, Wilhelm Busch, Erich Fried, Johann Wolfgang Goethe, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Georg Heym, Friedrich Hölderlin, Ernst Jandl, Erich Kästner, Christian Morgenstern, Novalis, Rainer Maria Rilke, Joachim Ringelnatz, Eugen Roth, Peter Rühmkorf, Kurt Tucholsky, Georg Trakl, Ludwig Uhland. 

Meine Vision wäre ein Lyrik- und Kurzprosa-Pool, geordnet z. B. nach dem Modell der zwölf Geburten oder nach einem anderen für Selbst-Erkundung nützlichen Ordnungs-Prinzip, auf den Interessierte - gleichermaßen Begleitende wie Begleitete - zurückgreifen können, um sich und anderen ein zunehmend bewusstes Leben in Liebe zu ermöglichen.

Ich stelle mir gern vor, dass

  • weitere Entwicklungs-Begleitende und Psycho-Poesie-Literaten sich dem PsychoPoesiePortal anschließen und ihre eigenen Gedichte oder literarischen Texte zur Psychosozial-Bildung für dieses Portal zur Verfügung stellen.
  • auch Begleitete (Klient/-innen, Rat-Suchende, Leser/-innen) ihre Gedichte oder ihre Malerei, Fotografien, Songs, Melodien, Skupturen, Videos oder sonstige kreative Entwürfe, die auf Grundlage der vorhandenen Gedicht-Materialien entwickelt wurden, zur Veröffentlichung auf dem PsychoPoesiePortal bereitstellen.
  • wir eine Arbeits-Gemeinschaft, ein Netzwerk bilden und zusätzlich Gedichte und Kurztexte entwickeln oder aus der Literatur auswählen, kommentieren und einordnen.
  • wir Websites zur Psycho-Poesie, Poesie-Therapie und verwandten Bereichen miteinander verlinken.
  • wir die Idee der poetischen Psychosozialbildung, der offenen, selbstgesteuerten textbasierten Psychoedukation und Poesie-Therapie weiter ausbauen,
  • uns dazu auf Initial-Treffen zusammenschließen,
  • gemeinsam die Idee der poetischen Psychosozial-Bildung und das PsychoPoesiePortal bewerben und
  • für interessierte Begleitende dazu Workshops anbieten.

Was halten Sie davon? Weitere Ideen zum Ausbau des PsychoPoesiePortals sind jederzeit willkommen.

Bitte nutzen Sie das Kontakt-Formular für Ihre Anregungen, Wünsche, Fragen, Kritik und Kooperation.

Lyrik-Lesebegleitung

Meine durchweg positiven Erfahrungen mit poetischer Psychosozialbildung mündeten in ein besonderes Konzept von Entwicklungsbegleitung mit Lyrik.

Diese Entwicklungsbegleitung besteht aus folgenden Elementen:

  1. Grundlage der Arbeit bilden die auf dieser Website in vier Teilen (Paar-Beziehungen, Wege ins Sein, Zwölf Geburten zu einem Leben in Liebe und Poetische Biografie-Erkundungen) zusammengefassten Gedichte. Nach einer Einzel- oder Paarbegleitung werden den Entwicklungssuchenden ein bis drei thematisch passende Gedichte zur Integration der Themen mitgegeben bzw. sie wählen sich künftig aus dem PsychoPoesiePortal selbst für sie passende Gedichte aus.
  2. Sollten zum spezifischen Beratungs-Thema noch keine Gedichte vorliegen, so schreibe ich – falls mich die Intuition oder die Muse nicht im Stich lässt – für das nächste Treffen passende Gedichte, oft in Form eines poetischen Sitzungs-Protokolls. Diese Gedichte können per E-Mail zugestellt werden. Indem ich mir das Thema und den Prozess der Begleit-Sitzung vor Augen führe, ergeben sich nebenbei auch für mich supervisorische Effekte: Versäumnisse während der Sitzung können erkannt und möglicherweise im Gedicht aufgegriffen werden.
  3. Oft kommen die Entwicklungssuchenden mit den Gedichten in die nächste Sitzung, besprechen Unklares, bringen ihre Meinung ein, runden das Thema durch ihre Ergänzungen ab.

Lyrik-Schreibebegleitung

Die Schreibvariante der Lebensbegleitung mit Lyrik lässt Ratsuchende selbst zu Dichtenden werden.

  1. Beschäftigung mit vorgegebenen Gedichten kann auch dazu (ver-) führen, eigene Gedichtentwürfe zu verfassen. Ich ermuntere Entwicklungssuchende nach Kräften dazu, eine Art Lyrik-Tagebuch zu führen, also ihr äußeres und vor allem inneres Erleben in der sprachlich freien Form der Gedichte zu verfassen – mit oder ohne Reim und Metrik. Daneben rege ich eine Vielfalt anderer Formen kreativer Themen-Bearbeitung an:
    • Prosa-Tagebuch führen,
    • Briefe verfassen, der vielleicht nie losgeschickt werden,
    • Bilder dazu malen oder zeichnen – z. B. mit Fingerfarben,
    • einen Song verfassen nach eigenen oder vorfindlichen Melodien,
    • eine Tonskulptur formen.
  2. Ich biete Entwicklungssuchenden an, ihre Gedichtentwürfe und andere kreativen Entwürfe in Sitzungen einzubringen. Dort kann nach Maßgabe der Entwicklung-Suchenden an den Inhalten wie an der Form weiter gearbeitet werden. Ergebnis dieser Arbeit ist zumeist größere thematische, aber auch und vor allem gefühlsbezogene Klarheit.
  3. In Partnerschaften kann die Form poetischer oder sonstiger kreativer Mitteilung fester Bestandteil des Kommunikationsprozesses werden.

Wegweiserlyrik

"Wir brauchen heute dringend Kunst und Poesie, um das Gemeinsame unseres Seins aufleuchten zu lassen, um der wechselnden Bedingtheit der verschieden erscheinenden Teile unserer Wirklichkeit und ihrer wechselseitigen Relevanz gewahr zu werden, und schließlich und nicht zuletzt: um den tieferen Sinn in unserem eigenen Leben zu entdecken.“ (Hans-Peter Dürr, Physiker)

Die hier zusammengestellte lyrische Prosa als Weg-Weiser-Gedichte, Innenwelt-Balladen und Vers-Essays sind dafür gedacht, Ihnen vielfältige Themen-Facetten und damit Zugänge zum großen Lebens-Thema Persönlichkeits-Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Liebe anzubieten.

Sie können die Gedichte für kontemplative Annäherung, für geistige und emotionale Auseinandersetzung mit bedeutsamen Lebens-Themen nutzen. Viele der balladenartigen Texte lassen sich darüber hinaus auch in Begleit-Arbeit (Coaching, Beratung, Psychotherapie) einsetzen in Form von Lyrik-Coaching, Poesie-Therapie und ganz allgemein für Herzens-Bildung, nüchterner für Psycho-Edukation oder Psychosozial-Bildung.

Dieses in drei Teilen dargestellte besondere Bildungs-Angebot dient unter anderem der Prävention von Lebens-Krisen durch eine die Persönlichkeits-Entwicklung unterstützende Selbst-Erkundung der Innen- und Mitwelt.

Das vorläufige Ergebnis von mehreren Jahrzehnten eigener Innenwelt-Erkundung, Bildungs-Arbeit mit Erwachsenen und Kindern sowie Entwicklungs-Begleitung vieler hundert Menschen möchte ich mit Ihnen in dieser thematisch vielfältigen Sammlung teilen.

Von der Wissenschaft zur Poesie

2011 hörte ich in Berlin einen Vortrag von Hans-Peter Dürr, der 2014 gestorben ist, zu seinem in selben Jahr herausgekommenen Buch: „Das Lebendige lebendiger werden lassen – Wie uns neues Denken aus der Krise führt.“

Darin findet sich ein Abschnitt zur wechselseitigen Ergänzung (Komplementarität) von Wissenschaft und Poesie. Ich zitiere: „Hinter unserem aufgeweckten, hellen Bewusstsein und einer aufmerksamen Wahrnehmung schlummert eine viel allgemeinere Erfahrung, die wir vielleicht mit „Gewahrsein“ oder „Ahnung“ beschreiben könnten, wenn wir diese Begriffe in ihrer offensten, „vorbegrifflichen“ Bedeutung verwenden.

Diese Erfahrung hat noch eine ganz andere Qualität, da sie noch keine scharfe Abtrennung unseres bewussten Ichs von der Gesamtwirklichkeit (was immer wir darunter verstehen) voraussetzt.

Die Poesie kann vielleicht als ein Versuch verstanden werden, diese primäre Erfahrung […] in eine begriffliche Sprache zu fassen, sie also mit Bildern zu beschreiben, die wir direkt unserer täglichen Anschauung entlehnen.“ (S. 99)

Und weiter: „Die poetische Sprache versucht, das Licht, das in uns von innen kommt, in verschiedene Regionen zu spiegeln, die uns begrifflich zugänglich sind. Das Eigentliche, was dahintersteht, kann prinzipiell nicht ausgedrückt werden.“ (S. 100)

Ferner: „Naturwissenschaftliche Betrachtung versucht einen Zusammenbau, die poetische Beschreibung eine Zusammenschau der Wirklichkeit.“ (S. 105)

Schließlich: „Es ist dringend notwendig, dass wir wieder Unschärfe praktizieren, um besser Gestalten zu erkennen und Zusammenhänge zu sehen.

Wir brauchen heute dringend Kunst und Poesie, um das Gemeinsame unseres Seins aufleuchten zu lassen, um der wechselnden Bedingtheit der verschieden erscheinenden Teile unserer Wirklichkeit und ihrer wechselseitigen Relevanz gewahr zu werden, und schließlich und nicht zuletzt: um den tieferen Sinn in unserem eigenen Leben zu entdecken.“ (S. 105)

Lieber Hans-Peter Dürr, danke, ich fühle mich in meinem dichterischen Anliegen verstanden. In meinem letzten hoffentlich noch lange währenden Lebens-Drittel stehe ich jenseits der Zwänge, in Institutionen und aus Tätigkeiten mit wissenschaftlichem Anspruch mein Geld verdienen zu müssen.

Mir wird die Gnade zuteil, in aller Muße nach entwicklungs-angemessenen, also befreienden, lösenden und weitenden, Sprach-Formen Ausschau zu halten.

Ich erlaube mir, Erkenntnisse in der Form festzuhalten und bei Interesse weiter zu geben, in der ich mich nicht abermals von mir entfremden muss.

Ich wünsche mir, Gedichte erlauschend und schreibend meinem Wesen, Herzen und Sein, meiner noch verbleibenden Lebens-Aufgabe im Kontext der Menschheit und Mitwelt, meiner Bestimmung und Seele oder wahrem Selbst näher zu kommen.

Ich bin trotz meiner geistigen Interessen ein körperbetonter Mensch, habe viel Sport betrieben, singe, musiziere und tanze gern.

Es mag sein, dass ich deshalb auf die Idee kam, meinen Erfahrungen zur Erkundung von Liebe und Seele diese Form zu geben. Eigentlich meint nämlich Ballade ein Tanz-Lied.

In der deutschen Literatur vom späten 18. Jahrhundert an versteht man unter „Ballade“ ein erzählendes Gedicht mit unbegrenzter Strophen-Zahl, das auch aktuelle Themen aufgreift, wobei es keine Thematik gibt, die spezifisch „balladisch" ist.

Zu dichten ist für mich so, als wenn ich meinem Inneren einen Spiegel vorhalte, um mich in der Tiefe wahrnehmen zu können, um zu erkennen, wer ich wirklich bin und wozu ich hier bin.

Ich hoffe, dass Ihnen bei der Lektüre einiges zu Sinn und Grund Ihrer Existenz als liebesfähiger und liebenswürdiger Mensch und zu unserer Existenz als liebesfähige Menschheit auf dieser noch an vielen Stellen wunderschönen Erde klarer wird.

Rückmeldungen von Menschen, die zu mir zur Entwicklungs-Begleitung (Coaching, Psychotherapie) kamen und denen ich einige der Gedichte gleichsam als Protokolle zu ihren Sitzungen schrieb, von Freunden und Bekannten, die etliche Gedichte von mir vorgetragen oder zu lesen bekamen, vor allem von meiner Frau ermutigten mich zu diesem Schritt, mit den Gedichten an die Öffentlichkeit zu gehen.

Ihnen allen sei herzlich gedankt – vor allem für die konstruktiven kritischen Anmerkungen, die mich ermunterten, alle Gedichte mehrmals zu überarbeiten, zu ergänzen oder prägnanter zu fassen.

Poetische Unterstützung für ein lebendiges und erfüllendes Leben

Ich hoffe, ich kann Sie mit meinen Gedichten dabei unterstützen, ihren Weg in Richtung auf ein lebendiges und erfüllendes Leben zu finden. Ich weiß nicht, was für Sie ein gelingendes Leben ausmacht. Deshalb kann ich vorerst nur mit Ihnen teilen, was lebendig, kraftvoll, sinngebend und erfüllend zu leben für mich derzeit bedeutet:

  • Ich nehme meine Herkunft, mein So-und-nicht-anders-Gewordensein - einschließlich des Leibes, der Bedürfnisse, Gedanken, Gefühle und vor allem der Störungen - liebevoll an.
  • Ich erlaube mir, mit all den zum Echtheitsstreben gehörenden Wandlungsängsten meine Träume, meine Liebesgefühle, meine Sehnsüchte zu leben und damit zu dem zu werden, der ich in meinen Wunschträumen bin und als der ich gedacht bin, wenn ich auf das höre, was meine Sinne und mein Herz wahrhaft begeistert.
  • Ich gestalte mit anderen Menschen liebevolle Beziehungen als verbindliche, über uns als einzelne Personen hinaus weisende Entwicklungsgemeinschaft auf Wechselseitigkeit.
  • Ich lade in den Bund einer liebevollen, vertrauens- und respektvollen, gleichberechtigten und tragfähigen Partnerschaft meine Kinder, Enkelkinder, Freunde und alle derzeitigen und künftigen Seelenverwandten ein.
  • Ich begleite bei mir Rat und Unterstützung suchende Menschen liebevoll auf ihrem Weg in Eigenständigkeit und Bindungsfähigkeit, auf ihrem Weg zu sich selbst als zu ihrem Herzen.
  • Ich erhalte und bereite Familie, Freunden, Ratsuchenden und der gesamten Menschheit, zu der ich mich zugehörig fühle, durch soziale, politische und kulturelle Aktivitäten eine lebenswerte und liebesbereite Mitwelt.
  • Ich nehme es mir nicht krumm, wenn ich diesen Ansprüchen nicht voll genüge, und suche nach Wegen, bei nächster Gelegenheit mehr von diesen Ansprüchen zu verwirklichen.

Lyrik und Weisheitslehren

Lyrik in epischer Form ist eine der ältesten Ausdrucks-Formen für anfangs oft über Jahrhunderte hinweg mündlich überlieferte Weisheits-Lehren. Die Weitergabe von Weisheit der Menschen wurde durch die Lied-Form – durch Vers-Maß und Reim – erleichtert.

Unser Gehirn kann diese Form der Sprache weitaus besser behalten. In dieser Denk-Richtung bestärkte mich das Buch von Raoul Schrott und Arthur Jacobs: „Gehirn und Gedicht – Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren“ aus dem Jahr 2011, nachdem ich schon Hunderte Gedichte zu mir bedeutsam erscheinende Lebens-Themen verfasst hatte.

Integrative und transpersonale Psychologie und Psychotherapie – um die Richtung grob zu bezeichnen, in die ich mich Entwicklung unterstützend orientiere – bezieht die „ewige Psychologie“ der östlichen und westlichen Weisheits-Lehren ebenso in ihren Erkenntnis-Horizont ein wie aktuelle neurobiologische und neuropsychoimmunologische Forschungs-Ergebnisse sowie Erkenntnisse aus der Neuen Physik.

Spiritualität und Psychologie sowie Geistes- und Natur-Wissenschaft finden dabei zu einer neuen Einheit.

Spiritualität wird von mir verstanden als individuell zu verantwortendes Suchen und Finden von Sinn, Seele und Göttlichem in uns und in der kosmischen Mitwelt. Dieses Such-Finden mit Hilfe des Leit-Sterns der Liebe erlebe ich sowohl als einen Prozess des aktiven Im-Außen-Eingreifens als auch des stillen Nach-Innen-Lauschens.

Auf eine mir nicht erklärliche Weise setzte sich eine epische, balladenartige Lyrik mit relativ strenger Reim- und Vers-Maß-Struktur in mir immer mehr als Hauptausdrucks-Form durch. Ungereimtes ohne Vers-Maß zu formulieren, reizte mich kaum noch, seitdem ich aus dem aktiven Berufs-Leben ausgestiegen bin.

Mich uralter literarischer Ausdrucks-Formen mit Reim und Vers-Maß bedienend, offenbart sich in mir fast durchgehend das tiefe Erleben, an eine Quelle der Weisheit angeschlossen zu sein, die sich mir mit meinen sonstigen sprachlichen Ausdrucks-Möglichkeiten so nicht erschließt.

Als ich an den hier vorliegenden Gedichten arbeitete, war mir des Öfteren so, als reimte nicht ich, sondern es – was immer dieses Es sei – reimte in mir und durch mich. Ein merkwürdiges Gefühl eines fragilen, nicht allein willentlich herstellbaren Verbundenheit mit einer Bewusstseins-Ebene, die C. G. Jung wahrscheinlich als das kollektive Unbewusste oder für mich treffender Über-Bewusstsein bezeichnete, erfasste mich des Öfteren, wenn ich Themen in diese Text-Struktur goss oder sich in heran wehenden Reim-Fetzen Themen – vor allem gegen vier Uhr morgens – andeuteten, die auf sprachliche Gestaltung drängten, sobald ich dies Drängen zuließ.

Psychosophie - Weisheit der Seele

Weisheit ist für mich weit mehr als Logos, also gedankliches Nachvollziehen und abstrakt-begriffliches Durchdringen. Psycho-„Logie“ als rationale Erkundung der intra- und interpsychischen Abläufe greift zu kurz, wenn es um den Kontakt zur Seele geht.

Logos allein kann die Tiefe der Seele nicht ergründen, kann einem transpersonalen, also auch spirituell orientierten Entwicklungs-Begleit-Vorgehen, sei es als Beratung, Coaching oder Psychotherapie, keinen tragfähigen Grund geben.

Ein Entwicklungs-Begleit-Vorgehen, das zum Ziel hat,

  • Sinn und Seele ins Alltags-Handeln zu integrieren,
  • spirituelle und emotionale Intelligenz wieder zu beleben und
  • alltagstaugliche Klugheit des Herzens zu fördern,

braucht Sofia, die Weisheit als Führerin.

Weisheit als gelebte Lebens-Erfahrung auf der Basis von Herzens-Klugheit mag entstehen durch unsere Such- und vor allem Finde-Bereitschaft zur Integration von Verstehen, Körper-Empfinden, Bedürfen, Fühlen, Wollen, Träumen und Handeln.

Weisheit entwickelt sich vor dem Hintergrund einer kontemplativen und tätigen Auseinandersetzung mit dem, was uns die Weisheits-Lehren der Menschheit als Hinweise zum Weg zur Liebe, zum Einheits-Bewusst­sein oder zum Göttlichen bereitstellen.

Psychosophie in der von uns gemeinten Bedeutung beschreibt den geistigen und leiblichen Prozess der (Wieder-) Annäherung an unseren Kern, an unser Wesen, an unsere Seele.

Begleitung zur Entwicklung der Weisen und des Weisen in uns

lIch habe erfahren, dass Philosophie als Anfreunden mit Weisheitslehren der Welt einschließlich dem Befreunden mit der uns innewohnenden eigenen Weisheit durch Einbeziehung unserer Seele, Psyche oder unseres oft so genannten „Höheren Selbst“ in den meisten Entwicklungsbegleitkonzepten wie Pädagogik, Coaching oder Psychotherapie zu kurz kommt.

Es wird in gängiger Begleitkultur zu wenig geredet, experimentiert, erlebt und erkundet zu Fragen

  • der Existenzbedingungen (Ausnahme ist hier Yalom),
  • der Herkunft im Kontext der Geschichte,
  • der herrschenden Wirtschafts- und Politikordnung,
  • der Evolution und der Menschheit sowie
  • der Sinn- und Wertkonstruktion.

Existenzbedingungen umfassen unsere biologische Ausstattung einschließlich der Fragen von Genetik und Epigenetik, also des Einflusses der sozialen Mitwelt auf die Spezialisierung unserer Gene, unsere Gesundheit und Krankheit, Geburt und Tod sowie die global-ökologischen Rahmenbedingungen.

Existenzbedingungen umfassen zudem unsere geistigen Möglichkeiten als Ausstattung mit besonderen Potenzialen und Begabungen, Interessen und Intelligenzkombinationen und deren Förderung im Anregungsmilieu der Familie, des sozialen Umfeldes, der Bildungs-Institutionen und der Gesellschaft vor dem Hintergrund einer spezifischen kulturellen Gesamtprägung.

Herkunft ist hier nicht nur gemeint als Stammbaumforschung und systemische Betrachtung der Abstammung, z. B. als Familienaufstellung, sondern auch

  • als ursprüngliche Verortung in der Ahnenreihe von Männern und Frauen,
  • als Verständnis der Bewusstsein prägenden Wirkung unseres sozio-kulturellen Kontextes im Zusammenhang mit unserer Sozial- und Kulturgeschichte sowie
  • als leib- und gefühlsgegründetes Einbeziehen der Menschheits-, Arten- und Natur-Entwicklung, also der Evolution insgesamt.

Sinn- und Wertkonstruktion ist nicht nur zu verstehen als Wertauswahl aus dem Fundus bestehender Wertkonzepte, sondern auch als Sinn- und Wertschaffung durch eine aktiv-eigenverantwortliche Beschäftigung mit Fragen von existenzieller Bedeutung wie Erfüllung und Bestimmung sowie mit Einsamkeit, Zwang und Befreiung, Freiheit und Geborgenheit, Begeisterung und Verbindlichkeit, Geburt und Sterben, Glück und Freude, Seele und Liebe.

Zu all diesen Themen finden Sie meist mehrere Gedichte in dieser Sammlung.

Emotion, Weisheit und Poesie

Werden philosophische, existenzielle Fragestellungen dennoch in den Entwicklungs-Begleitprozess einbezogen, so entsteht oft die Situation, dass der Dialog von Ratsuchenden und Begleitenden zu abstrakt gerät oder zur monologischen Belehrung verkommt, also nicht eine gemeinsame, Gefühle, Leibregungen und Gedanken gleichermaßen einbeziehende Suche nach erweiterter Erkenntnis und Entwicklung ist.

Seitdem ich das Konzept von Entwicklungsbegleitung mit Poesie entwickelte, experimentiere ich erfolgreich mit einer Kombination von Elementen aus Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Poesie.

Die Themenauswahl der Gedichte ist durch existentielle Fragestellungen geprägt, die häufig in der Entwicklungsbegleitung und in der Psychotherapie angesprochen werden.

Die Gefahr der Entemotionalisierung von Lebensthemen durch Intellektualisieren und Abstraktion wird verringert mit einer „verdichteten" Sprache und Formenvariationen in Reim – oder auch ungereimt - und mit oder ohne Versmaß. 

Lyrik als Chance zum Denkfühlen

Wenn ich an Liebe denke und dies mit einer Form verbinde, führt mich mein Gefühl zum Gedicht. Mysteriöses und Mystisches, was der Liebe anhaftet, lässt sich von mir anscheinend besser in liedhaften Sprachformen ausdrücken.

Mich haben Balladen und epische Gedichte schon als Kind fasziniert.

Ich konnte mich in den versförmig gemalten Seelenbildern der Füße im Feuer, des Herrn von Ribbeck, des Erlkönigs oder der Bürgschaft, aber auch der Odyssee verlieren und mich an Reim, Wortwahl, Wortstellung und Versmaß immer wieder erfreuen.

Später in der Phase des gesellschafts-politischen Erwachens einer ganzen Mittelschichts-Generation begeisterten mich gesellschaftskritische Songs und Balladen von Hannes Wader, Wolf Biermann und Konstantin Wecker.

Das Besondere an Balladen, den Tanzreimen: Sie sind meist schon auf der Oberflächen-Sprachebene gut zu verstehen, wobei sich eine Tiefenebene der Aussagen erst bei mehrmaliger Lektüre erschließt.

Mir stellt sich Lyrik als Chance dar, tiefer und damit näher als mit Prosa in die Sphäre des Vorsprachlichen, des letztendlich Unsagbaren einzutauchen.

Gedichte mit der Chance zu Gedankensprüngen, kühnen Verbindungen, seitlichen Assoziationen, Metaphern und Analogien sowie zum Sprengen oder Auflösen des Satzbaus und zu sprachlichen Unschärfen spiegeln in meinem Erleben mehr von der realen Pracht, Vielfalt und Unberechenbarkeit des Lebens und der überraschenden Momente der Liebe wider, als es Erzählungen oder Sachtexte vermögen.

Paradoxes, Widersprüchliches lässt sich für mich klarer in poetischer als in sachlicher Prosasprache ausdrücken.

Mit diesen „weicheren“ Sprachformen erschloss sich mir eine neue Dimension sprachgebundenen Denkens.

Mein zweites Lebensdrittel in der Arbeitswelt war überwiegend bestimmt von der Verwendung einer versachlichenden, verobjektivierenden Sprache. Derartiger Sprachgebrauch nährte in mir die Illusion gezielter Einflussnahme auf Wesentliches im Leben und trug zugleich dazu bei, dass ich mich im Meinungs- und Positionskampf um die „rechte Lehre“ in Pädagogik und Psychologie sowie Beratung als Psychotherapie oder Coaching verhärtete und zum Teil auch leibseelisch verschliss.

Mit den Gedichten finde ich leichter Zugang zur Welt des unsystematischen, chaotischen, unfertigen, nur geahnten, ungeklärten, unklärbaren, paradoxen, wilden und letztlich unaussprechlichen wahren Seins hinter dem Schein des Hierseins.

Liebe, Lyrik und Persönlichkeits-Entwicklung

Wir Menschen sind Beziehungs-Wesen. Wir leben in Beziehungen und durch Beziehungen.

Als Beziehungs-Wesen leben wir untrennbar verbunden in einer Mitwelt, die bestimmt ist durch

  • globale, nationale und regionale Zivilisations- und Kultur-Einflüsse,
  • wirtschaftliche Prozesse, die unter der Vorherrschaft der Profit-Erzielung und des damit gekoppelten Wachstums-Zwanges tief und destruktiv in das zerbrechliche sozio-kulturelle System der Menschheit und das bio-ökologische System der Erde eingreifen und
  • enkulturierende und sozialisierende Institutionen, die uns Handeln in bestimmten materiellen und normierenden Grenzen ermöglichen oder durch zu eng oder falsche gezogene Grenzen verunmöglichen.

Spielarten der Liebe

Was Menschen existenziell seelisch miteinander und mit der Mitwelt verbindet, ist Liebe: Liebe zu sich selbst, zum Partner und zur Partnerin, zu Menschen einschließlich der Familien-, Freundschafts-, Nächsten-, Feindes- und Menschheits-Liebe und zur gesamten natürlichen Mitwelt, Tiere, Pflanzen, metaphorisch die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Essenz – was immer dieses fünfte eher geistige Element auch noch an Überraschendem für uns enthält - sowie konkret, wenn auch unfassbar den gesamten Kosmos umfassend.

Ein Entwicklungbegleit- oder Psychotherapiekonzept, das diese wechselseitigen Zusammenhänge in ihrem Menschen- und Weltbild berücksichtigt, wird – nicht nur von mir – als integrativ oder integral bezeichnet. Diese Auffassung von Menschen- und Weltbild stelle ich auch in Gedichtform dar, in Gedichten, die meist prosaische Lyrik oder lyrische Prosa sind.

Es erscheint mir auch noch nach zwanzig Jahren intensiver Reimarbeit als ein gewagtes Unterfangen, komplexe Theorie in Reim- und Metrikstrukturen zu fügen. Aber, wer nicht wagt… Dabei möchte ich gar nicht gewinnen, sondern Ihnen mit meinen Gedichten einen anderen Zugang, einen weiteren Weg zum Verständnis von Menschsein anbieten.

Liebe und Lyrik

Liebe und Lyrik, der Reimgesang zur Lyra, haben es nie leicht miteinander gehabt.

Lyrik wurde allzu oft zur Verkitschung und Verseichtung der Liebe missbraucht. Die Schlagerkultur der letzten hundert Jahre tat das Ihrige, um die Beziehung zwischen Liebe und Lyrik gründlich zu zerrütten. Dabei kann von den Formen der Sprache eigentlich nur die Lyrik eine Annäherung an das Mysterium der Liebe als Antrieb, Tatsache und Ausdruck der inneren Verbindung von allem und allen gewährleisten. Vor allem die Lyrik verfügt mit Hilfe von visuellen Strukturen und Wortbildern, über Rhythmisierung und Reim, durch Freiheit und Variationsbreite des Satzbaus über die Mittel, die Vielfalt der Erscheinungs-Formen der Liebe zu erfassen und ihr Wesen hinter dem Sprachlichen erahnen zu lassen.

In Lyrik kann sich nach meiner Erfahrung die Heilkraft der Sprache, die heilsame Wirkung von Worten am üppigsten entfalten.

Fragt man mich, was mir über die sechs Jahrzehnte meines Lebens zum Kernthema geworden ist, antworte ich inzwischen ohne Angst, mitleidig belächelt zu werden: die Liebe und – dies als richtungsweisende Ergänzung – die Suche nach meiner Bestimmung, meiner Seele oder meinem wahren Selbst.

Je länger ich mich mit dem Thema Liebe befasse und je mehr ich davon begreife oder auch nur erahne, desto handfester und zugleich mysteriöser erscheint mir dieses für mich zentrale Daseinsphänomen.

Liebe ist für mich weit mehr als ein Gefühl des innigen Verbundenheit zu wenigen ausgewählten Menschen. Sie ist für mich inzwischen zu einer Ahnung steter Verbundenheit mit der Menschheit, der Gaia und allen ihren Wesen und dem kosmischen Evolutions-Prozess erwachsen. Je mehr Liebe mir zur Ahnung wurde, je umfassender mein In-Liebe-Sein wurde, desto weniger half mir Prosasprache, mich zu orientieren und auszudrücken.

Reim und Metrik als sprachliche Ausdrucksmittel halfen mir bei der Annäherung an das Phänomen und Mysterium Liebe.

Mit sprachsensibler und liebevoller Unterstützung durch meine Frau machte ich mich daran, Erfahrungen als Kind, Jugendlicher, Mann, Vater, Geliebter, als Sozialwssenschaftler und Lehrender sowie als Einzel-, Paar- und Team-Coach nach Liebesthemen zu durchforsten.

Ich fragte mich und andere – auch aus der psychotherapeutischen Literatur -, welche Bedeutung Liebesbereitschaft und Liebesfähigkeit für die Entfaltung eines gelingenden und erfüllten Lebens hat, wie sich Liebesfähigkeit entwickelt und wie und wodurch sie behindert wird oder gefördert werden kann.

Der Weg zur Liebesfähigkeit über Achtsamkeit im Alltag, über das Herz zur Seele und zurück in den Alltag stellt sich mir als die bislang komplexeste Lebensherausforderung dar, die mich mehr und mehr den Sinn meines Lebens und meinen Auftrag in diesem Dasein erahnen lässt.