Auf dieser Seite erfahren Sie einiges
über Entwicklungsbegleitung durch
Poesietherapie als
Logo: Roger Weiler
Es gibt seit Jahrzehnten immer wieder vereinzelte Versuche, Prosa-Texte – meist als Kurzgeschichten, Märchen, Mythen und Fabeln – und vielfältige Formen von Gedichten in den Prozess der Persönlichkeits-Bildung, der psychosozialen Entwicklungs-Begleitung, der Psychotherapie und sonstiger Prozesse leibseelischer Gesundung und Persönlichkeits-Wachstums zu integrieren.
Es gibt noch wenig Konzepte und auf die Klienten (Patienten, Entwicklung-Suchenden, Coachees, Lernenden) zugeschnittene Materialien für eine Persönlichkeits-Entwicklung und Psychotherapie begleitende Psycho-Edukation oder Psychosozial-Bildung. Meist erfolgt Psycho-Edukation, damit sie zum jeweiligen besonderen Prozess passt, therapieintegriert in Form von Kurz-Vorträgen der Entwicklungs-Begleitenden (Rat-Gebenden und Therapierenden).
Verständliche, vielleicht sogar anregende und bewegende Materialien zum Nachlesen oder Vertiefen der jeweiligen Informationen werden von Entwicklungs-Begleitenden noch recht selten bereitgestellt. Erst in jüngster Zeit werden im Zusammenhang einer kognitiv-emotionalen Verhaltens-Therapie verständliche Begleit-Materialien für Patient/-innen angeboten.
Zur Psychosozial-Bildung steht inzwischen eine Fülle von Ratgeber-Literatur in Buch-Form oder im Internet zur Verfügung. Für einen Coach gehört es heute fast neben der obligaten Website zur Marketing-Grundlage, mindestens ein Buch über seinen spezifischen Begleit-Ansatz verfasst zu haben. Diese meist unter dem Blick-Winkel einer speziellen Begleit-Methode verfasste Literatur greift jedoch oft nur kurze Abschnitte, Einzel-Krisen oder spezielle Förder-Bereiche aus der Biografie auf oder betont bis verabsolutiert oft das besondere Vorgehen der Entwicklungs-Begleitenden.
Die Rat-Geber-Texte sind zumeist in einer sachlich-trockenen Sprache verfasst, häufig akademisch unverständlich oder sehr weitschweifig mit vielen Wiederholungen zum gleichen Thema, um dem Buch das notwendige Volumen zu verleihen. Oft stehen bei Psychosozial-Rat-Gebern die Marketing-Intentionen der Kunden-Werbung derart im Vordergrund, dass diese Texte aufgrund ihrer Dogmatik und Selbst-Lob-Hudelei unlesbar für mich sind.
Ausgewählte Gedichte möchte ich Ihnen für individuelle und gemeinschaftliche Weiterbildung zu Fragen
der Entwicklungs-Begleitung zur Verfügung stellen.
Warum biete ich Ihnen Gedichte an und nicht einfach schlichte Sach-Texte?
Gedichte liegen durch ihre besondere Sprach-Form oft in einem Grenz-Bereich.
Durch diese Zwischenlage können Gedichte Sie dabei unterstützen, in unerforschte Bereiche des
Intuitiven, des zu Erahnenden und der vagen Vermutungen vorzudringen. Hinter Worten, hinter der sagbaren Ebene kann in Dichtung die Ebene des Unsagbaren hindurchschimmern, zu der Sie mit ein wenig Muße und Beharrlichkeit durch Kontemplation, also durch denkfühlendes, hingebungsvolles Hineinversenken in Rhythmus und Reim, Worte und Bedeutung vielleicht einen Zugang finden können.
Obwohl ich mich sehr um Verständlichkeit der Sprache bemüht habe, sind Gedichttexte nicht
auf die gleiche Art verdaubar wie Prosatexte - gemeint sind vor allem Texte aus der Ratgeberecke, aber auch wissenschaftliche Fachbücher. Durch Gedichtform sind viele der Entwicklungsthemen stark verdichtet, eine der hervorragenden Qualitäten von „Dichtung“, und man muss sich an die varrierende Wortstellung im Satz gewöhnen.
Um selbstklärend zu Ihrem eher verborgenen, verschütteten Denkfühlen vorzudringen, brauchen Sie meist einige Zeit.
Geben Sie sich und Ihrem Kontakt zum Gemeinten in den Gedichten Zeit und Raum.
Achten Sie sorgsam und wohlmeinend auf Ihre Leibempfindungen einschließlich der Bewegungsimpulse, auf Ihre Gefühle und Gedanken beim Lesen.
Halten Sie inne, wenn Sie eine Aussage bewegt, anrührt, zum Widerspruch reizt, irritiert oder nachdenklich macht. Es wäre zu schade, Momente von Berührung und Einsicht nicht voll auszukosten.
Nehmen Sie sich deshalb pro Tag maximal ein Gedicht vor und gönnen Sie sich mehrmaliges Lesen, wobei Sie oft bemerken können, wie sich bei Lesewiederholungen andere thematische Aspekte, neue Zusammenhänge auftun.
Andere Ansätze zur Bearbeitung von Lebens-Themen mit Hilfe von Texten finden sich als Poesie-, Biblio- oder Lyrik-Therapie wieder. Meist jedoch wird nicht die informative oder Lese-Variante, das (gemeinsame) Erlesen eines zum Problem oder zur Situation passenden Textes angeboten, also ein lesetherapeutisches Vorgehen. Sondern es wird meist nur der schreibtherapeutische Ansatz verfolgt, um die sich erkundenden Klienten über Schreiben zu aktivieren und der Vielfalt der Themen und Problem-Stellungen im Lebens-Alltag gerecht zu werden. Ideal im Sinne einer ganzheitlichen Verwendung von Schrift-Sprache wäre jedoch eine kombinierte Verwendung von Schreiben und Lesen, von Prosa und Lyrik in den Settings der Einzel- und Gruppen-Begleitung.
Die auf dieser Website zusammengestellten Gedichte sollen die Seite der Lyrik-Lese-Begleitung stärken. Speziell geht es um die Verwendung von Gedichten im Zusammenhang mit Selbst-Erkundung (Selbst-Analyse) der Seele, der sozialen Beziehungs-Mitwelt und heilsamer Bewältigung von Lebens-Krisen. Die von mir hier zusammengestellten Text-Materialien dienen so der selbstgesteuerten und selbsterkundenden Persönlichkeits-Entwicklung.
Dabei haben die von mir verfassten Gedichte keinen Ausschließlichkeits-Anspruch. Sie sollen nur vorhandene Lyrik zu bedeutenden Lebens-Themen und Lebens-Krisen ergänzen, z. B. von Bert Brecht, Georg Büchner, Wilhelm Busch, Erich Fried, Johann Wolfgang Goethe, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Georg Heym, Friedrich Hölderlin, Ernst Jandl, Erich Kästner, Christian Morgenstern, Novalis, Rainer Maria Rilke, Joachim Ringelnatz, Eugen Roth, Peter Rühmkorf, Kurt Tucholsky, Georg Trakl, Ludwig Uhland.
Meine Vision wäre ein Lyrik- und Kurzprosa-Pool, geordnet z. B. nach dem Modell der zwölf Geburten oder nach einem anderen für Selbst-Erkundung nützlichen Ordnungs-Prinzip, auf den Interessierte - gleichermaßen Begleitende wie Begleitete - zurückgreifen können, um sich und anderen ein zunehmend bewusstes Leben in Liebe zu ermöglichen.
Ich stelle mir gern vor, dass
Was halten Sie davon? Weitere Ideen zum Ausbau des PsychoPoesiePortals sind jederzeit willkommen.
Bitte nutzen Sie das Kontakt-Formular für Ihre Anregungen, Wünsche, Fragen, Kritik und Kooperation.
Meine durchweg positiven Erfahrungen mit poetischer Psychosozial-Bildung mündeten in ein besonderes Konzept von Entwicklungs-Begleitung mit Lyrik. Diese Entwicklungs-Begleitung besteht aus folgenden Elementen:
Die Schreibe-Variante der Lebens-Begleitung mit Lyrik lässt Rat-Suchende selbst zu Dichtenden werden.
"Wir brauchen heute dringend Kunst und Poesie, um das Gemeinsame unseres Seins aufleuchten zu lassen, um der wechselnden Bedingtheit der verschieden erscheinenden Teile unserer Wirklichkeit und ihrer wechselseitigen Relevanz gewahr zu werden, und schließlich und nicht zuletzt: um den tieferen Sinn in unserem eigenen Leben zu entdecken.“ (Hans-Peter Dürr, Physiker)
Die hier zusammengestellte lyrische Prosa als Weg-Weiser-Gedichte, Innenwelt-Balladen und Vers-Essays sind dafür gedacht, Ihnen vielfältige Themen-Facetten und damit Zugänge zum großen Lebens-Thema Persönlichkeits-Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Liebe anzubieten.
Sie können die Gedichte für kontemplative Annäherung, für geistige und emotionale Auseinandersetzung mit bedeutsamen Lebens-Themen nutzen. Viele der balladenartigen Texte lassen sich darüber hinaus auch in Begleit-Arbeit (Coaching, Beratung, Psychotherapie) einsetzen in Form von Lyrik-Coaching, Poesie-Therapie und ganz allgemein für Herzens-Bildung, nüchterner für Psycho-Edukation oder Psychosozial-Bildung.
Dieses in drei Teilen dargestellte besondere Bildungs-Angebot dient unter anderem der Prävention von Lebens-Krisen durch eine die Persönlichkeits-Entwicklung unterstützende Selbst-Erkundung der Innen- und Mitwelt.
Das vorläufige Ergebnis von mehreren Jahrzehnten eigener Innenwelt-Erkundung, Bildungs-Arbeit mit Erwachsenen und Kindern sowie Entwicklungs-Begleitung vieler hundert Menschen möchte ich mit Ihnen in dieser thematisch vielfältigen Sammlung teilen.
2011 hörte ich in Berlin einen Vortrag von Hans-Peter Dürr, der 2014 gestorben ist, zu seinem in selben Jahr herausgekommenen Buch: „Das Lebendige lebendiger werden lassen – Wie uns neues Denken aus der Krise führt.“
Darin findet sich ein Abschnitt zur wechselseitigen Ergänzung (Komplementarität) von Wissenschaft und Poesie. Ich zitiere: „Hinter unserem aufgeweckten, hellen Bewusstsein und einer aufmerksamen Wahrnehmung schlummert eine viel allgemeinere Erfahrung, die wir vielleicht mit „Gewahrsein“ oder „Ahnung“ beschreiben könnten, wenn wir diese Begriffe in ihrer offensten, „vorbegrifflichen“ Bedeutung verwenden.
Diese Erfahrung hat noch eine ganz andere Qualität, da sie noch keine scharfe Abtrennung unseres bewussten Ichs von der Gesamtwirklichkeit (was immer wir darunter verstehen) voraussetzt.
Die Poesie kann vielleicht als ein Versuch verstanden werden, diese primäre Erfahrung […] in eine begriffliche Sprache zu fassen, sie also mit Bildern zu beschreiben, die wir direkt unserer täglichen Anschauung entlehnen.“ (S. 99)
Und weiter: „Die poetische Sprache versucht, das Licht, das in uns von innen kommt, in verschiedene Regionen zu spiegeln, die uns begrifflich zugänglich sind. Das Eigentliche, was dahintersteht, kann prinzipiell nicht ausgedrückt werden.“ (S. 100)
Ferner: „Naturwissenschaftliche Betrachtung versucht einen Zusammenbau, die poetische Beschreibung eine Zusammenschau der Wirklichkeit.“ (S. 105)
Schließlich: „Es ist dringend notwendig, dass wir wieder Unschärfe praktizieren, um besser Gestalten zu erkennen und Zusammenhänge zu sehen.
Wir brauchen heute dringend Kunst und Poesie, um das Gemeinsame unseres Seins aufleuchten zu lassen, um der wechselnden Bedingtheit der verschieden erscheinenden Teile unserer Wirklichkeit und ihrer wechselseitigen Relevanz gewahr zu werden, und schließlich und nicht zuletzt: um den tieferen Sinn in unserem eigenen Leben zu entdecken.“ (S. 105)
Lieber Hans-Peter Dürr, danke, ich fühle mich in meinem dichterischen Anliegen verstanden. In meinem letzten hoffentlich noch lange währenden Lebens-Drittel stehe ich jenseits der Zwänge, in Institutionen und aus Tätigkeiten mit wissenschaftlichem Anspruch mein Geld verdienen zu müssen.
Mir wird die Gnade zuteil, in aller Muße nach entwicklungs-angemessenen, also befreienden, lösenden und weitenden, Sprach-Formen Ausschau zu halten.
Ich erlaube mir, Erkenntnisse in der Form festzuhalten und bei Interesse weiter zu geben, in der ich mich nicht abermals von mir entfremden muss.
Ich wünsche mir, Gedichte erlauschend und schreibend meinem Wesen, Herzen und Sein, meiner noch verbleibenden Lebens-Aufgabe im Kontext der Menschheit und Mitwelt, meiner Bestimmung und Seele oder wahrem Selbst näher zu kommen.
Ich bin trotz meiner geistigen Interessen ein körperbetonter Mensch, habe viel Sport betrieben, singe, musiziere und tanze gern.
Es mag sein, dass ich deshalb auf die Idee kam, meinen Erfahrungen zur Erkundung von Liebe und Seele diese Form zu geben. Eigentlich meint nämlich Ballade ein Tanz-Lied.
In der deutschen Literatur vom späten 18. Jahrhundert an versteht man unter „Ballade“ ein erzählendes Gedicht mit unbegrenzter Strophen-Zahl, das auch aktuelle Themen aufgreift, wobei es keine Thematik gibt, die spezifisch „balladisch" ist.
Zu dichten ist für mich so, als wenn ich meinem Inneren einen Spiegel vorhalte, um mich in der Tiefe wahrnehmen zu können, um zu erkennen, wer ich wirklich bin und wozu ich hier bin.
Ich hoffe, dass Ihnen bei der Lektüre einiges zu Sinn und Grund Ihrer Existenz als liebesfähiger und liebenswürdiger Mensch und zu unserer Existenz als liebesfähige Menschheit auf dieser noch an vielen Stellen wunderschönen Erde klarer wird.
Rückmeldungen von Menschen, die zu mir zur Entwicklungs-Begleitung (Coaching, Psychotherapie) kamen und denen ich einige der Gedichte gleichsam als Protokolle zu ihren Sitzungen schrieb, von Freunden und Bekannten, die etliche Gedichte von mir vorgetragen oder zu lesen bekamen, vor allem von meiner Frau ermutigten mich zu diesem Schritt, mit den Gedichten an die Öffentlichkeit zu gehen.
Ihnen allen sei herzlich gedankt – vor allem für die konstruktiven kritischen Anmerkungen, die mich ermunterten, alle Gedichte mehrmals zu überarbeiten, zu ergänzen oder prägnanter zu fassen.
Ich hoffe, ich kann Sie mit meinen Gedichten dabei unterstützen, ihren Weg in Richtung auf ein lebendiges und erfüllendes Leben zu finden.
Ich weiß nicht, was für Sie ein gelingendes Leben ausmacht.
Deshalb kann ich vorerst nur mit Ihnen teilen, was lebendig, kraftvoll, sinngebend und erfüllend zu leben für mich derzeit bedeutet:
Lyrik in epischer Form ist eine der ältesten Ausdrucks-Formen für anfangs oft über Jahrhunderte hinweg mündlich überlieferte Weisheits-Lehren. Die Weitergabe von Weisheit der Menschen wurde durch die Lied-Form – durch Vers-Maß und Reim – erleichtert.
Unser Gehirn kann diese Form der Sprache weitaus besser behalten. In dieser Denk-Richtung bestärkte mich das Buch von Raoul Schrott und Arthur Jacobs: „Gehirn und Gedicht – Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren“ aus dem Jahr 2011, nachdem ich schon Hunderte Gedichte zu mir bedeutsam erscheinende Lebens-Themen verfasst hatte.
Integrative und transpersonale Psychologie und Psychotherapie – um die Richtung grob zu bezeichnen, in die ich mich Entwicklung unterstützend orientiere – bezieht die „ewige Psychologie“ der östlichen und westlichen Weisheits-Lehren ebenso in ihren Erkenntnis-Horizont ein wie aktuelle neurobiologische und neuropsychoimmunologische Forschungs-Ergebnisse sowie Erkenntnisse aus der Neuen Physik.
Spiritualität und Psychologie sowie Geistes- und Natur-Wissenschaft finden dabei zu einer neuen Einheit.
Spiritualität wird von mir verstanden als individuell zu verantwortendes Suchen und Finden von Sinn, Seele und Göttlichem in uns und in der kosmischen Mitwelt. Dieses Such-Finden mit Hilfe des Leit-Sterns der Liebe erlebe ich sowohl als einen Prozess des aktiven Im-Außen-Eingreifens als auch des stillen Nach-Innen-Lauschens.
Auf eine mir nicht erklärliche Weise setzte sich eine epische, balladenartige Lyrik mit relativ strenger Reim- und Vers-Maß-Struktur in mir immer mehr als Hauptausdrucks-Form durch. Ungereimtes ohne Vers-Maß zu formulieren, reizte mich kaum noch, seitdem ich aus dem aktiven Berufs-Leben ausgestiegen bin.
Mich uralter literarischer Ausdrucks-Formen mit Reim und Vers-Maß bedienend, offenbart sich in mir fast durchgehend das tiefe Erleben, an eine Quelle der Weisheit angeschlossen zu sein, die sich mir mit meinen sonstigen sprachlichen Ausdrucks-Möglichkeiten so nicht erschließt.
Als ich an den hier vorliegenden Gedichten arbeitete, war mir des Öfteren so, als reimte nicht ich, sondern es – was immer dieses Es sei – reimte in mir und durch mich. Ein merkwürdiges Gefühl eines fragilen, nicht allein willentlich herstellbaren Verbundenheit mit einer Bewusstseins-Ebene, die C. G. Jung wahrscheinlich als das kollektive Unbewusste oder für mich treffender Über-Bewusstsein bezeichnete, erfasste mich des Öfteren, wenn ich Themen in diese Text-Struktur goss oder sich in heran wehenden Reim-Fetzen Themen – vor allem gegen vier Uhr morgens – andeuteten, die auf sprachliche Gestaltung drängten, sobald ich dies Drängen zuließ.
Weisheit ist für mich weit mehr als Logos, also gedankliches Nachvollziehen und abstrakt-begriffliches Durchdringen. Psycho-„Logie“ als rationale Erkundung der intra- und interpsychischen Abläufe greift zu kurz, wenn es um den Kontakt zur Seele geht.
Logos allein kann die Tiefe der Seele nicht ergründen, kann einem transpersonalen, also auch spirituell orientierten Entwicklungs-Begleit-Vorgehen, sei es als Beratung, Coaching oder Psychotherapie, keinen tragfähigen Grund geben.
Ein Entwicklungs-Begleit-Vorgehen, das zum Ziel hat,
braucht Sofia, die Weisheit als Führerin.
Weisheit als gelebte Lebens-Erfahrung auf der Basis von Herzens-Klugheit mag entstehen durch unsere Such- und vor allem Finde-Bereitschaft zur Integration von Verstehen, Körper-Empfinden, Bedürfen, Fühlen, Wollen, Träumen und Handeln.
Weisheit entwickelt sich vor dem Hintergrund einer kontemplativen und tätigen Auseinandersetzung mit dem, was uns die Weisheits-Lehren der Menschheit als Hinweise zum Weg zur Liebe, zum Einheits-Bewusstsein oder zum Göttlichen bereitstellen.
Psychosophie in der von uns gemeinten Bedeutung beschreibt den geistigen und leiblichen Prozess der (Wieder-) Annäherung an unseren Kern, an unser Wesen, an unsere Seele.
Ich habe erfahren, dass Philosophie als Anfreunden mit Weisheits-Lehren der Welt einschließlich dem Befreunden mit der uns innewohnenden eigenen Weisheit durch Einbeziehung unserer Seele, Psyche oder unseres oft so genannten „Höheren Selbst“ in den meisten Entwicklungs-Begleit-Konzepten wie Pädagogik, Coaching oder Psychotherapie zu kurz kommt.
Es wird in gängiger Begleit-Kultur zu wenig geredet, experimentiert, erlebt und erkundet zu Fragen
Existenz-Bedingungen umfassen unsere biologische Ausstattung einschließlich der Fragen von Genetik und Epigenetik, also des Einflusses der sozialen Mitwelt auf die Spezialisierung unserer Gene, unsere Gesundheit und Krankheit, Geburt und Tod sowie die global-ökologischen Rahmen-Bedingungen.
Existenz-Bedingungen umfassen zudem unsere geistigen Möglichkeiten als Ausstattung mit besonderen Potenzialen und Begabungen, Interessen und Intelligenz-Kombinationen und deren Förderung im Anregungs-Milieu der Familie, des sozialen Umfeldes, der Bildungs-Institutionen und der Gesellschaft vor dem Hintergrund einer spezifischen kulturellen Gesamtprägung.
Herkunft ist hier nicht nur gemeint als Stamm-Baum-Forschung und systemische Betrachtung der Abstammung, z. B. als Familien-Aufstellung, sondern auch
Sinn- und Wert-Konstruktion ist nicht nur zu verstehen als Wert-Auswahl aus dem Fundus bestehender Wert-Konzepte, sondern auch als Sinn- und Wert-Schaffung durch eine aktiv-eigenverantwortliche Beschäftigung mit Fragen von existenzieller Bedeutung wie Erfüllung und Bestimmung sowie mit Einsamkeit, Zwang und Befreiung, Freiheit und Geborgenheit, Begeisterung und Verbindlichkeit, Geburt und Sterben, Glück und Freude, Seele und Liebe.
Zu all diesen Themen finden Sie meist mehrere Gedichte in dieser Sammlung.
Werden philosophische, existenzielle Frage-Stellungen dennoch in den Entwicklungs-Begleit-Prozess einbezogen, so entsteht oft die Situation, dass der Dialog von Rat-Suchenden und Begleitenden zu abstrakt gerät oder zur monologischen Belehrung verkommt, also nicht eine gemeinsame, Gefühle, Leib-Regungen und Gedanken gleichermaßen einbeziehende Suche nach erweiterter Erkenntnis und Entwicklung ist.
Seitdem ich das Konzept von Entwicklungs-Begleitung mit Poesie entwickelte, experimentiere ich erfolgreich mit einer Kombination von Elementen aus Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Poesie.
Die Themenauswahl der Gedichte ist durch existentielle Frage-Stellungen geprägt, die häufig in der Entwicklungs-Begleitung und in der Psychotherapie angesprochen werden.
Die Gefahr der Entemotionalisierung von Lebens-Themen durch Intellektualisieren und Abstraktion wird verringert mit einer „verdichteten" Sprache und Formen-Variationen in Reim – oder auch ungereimt - und mit oder ohne Versmaß.
Wenn ich an Liebe denke und dies mit einer Form verbinde, führt mich mein Gefühl zum Gedicht. Mysteriöses und Mystisches, was der Liebe anhaftet, lässt sich von mir anscheinend besser in liedhaften Sprach-formen ausdrücken.
Mich haben Balladen und epische Gedichte schon als Kind fasziniert.
Ich konnte mich in den versförmig gemalten Seelen-Bildern der Füße im Feuer, des Herrn von Ribbeck, des Erlkönigs oder der Bürgschaft, aber auch der Odyssee verlieren und mich an Reim, Wort-Wahl, Wort-Stellung und Vers-Maß immer wieder erfreuen.
Später in der Phase des gesellschafts-politischen Erwachens einer ganzen Mittelschichts-Generation begeisterten mich gesellschaftskritische Songs und Balladen von Hannes Wader, Wolf Biermann und Konstantin Wecker.
Das Besondere an Balladen, den Tanz-Reimen: Sie sind meist schon auf der Oberflächen-Sprach-Ebene gut zu verstehen, wobei sich eine Tiefen-Ebene der Aussagen erst bei mehrmaliger Lektüre erschließt.
Mir stellt sich Lyrik als Chance dar, tiefer und damit näher als mit Prosa in die Sphäre des Vorsprachlichen, des letztendlich Unsagbaren einzutauchen.
Gedichte mit der Chance zu Gedanken-Sprüngen, kühnen Verbindungen, seitlichen Assoziationen, Metaphern und Analogien sowie zum Sprengen oder Auflösen des Satz-Baus und zu sprachlichen Unschärfen spiegeln in meinem Erleben mehr von der realen Pracht, Vielfalt und Unberechenbarkeit des Lebens und der überraschenden Momente der Liebe wider, als es Erzählungen oder Sach-Texte vermögen.
Paradoxes, Widersprüchliches lässt sich für mich klarer in poetischer als in sachlicher Prosa-Sprache ausdrücken.
Mit diesen „weicheren“ Sprach-Formen erschloss sich mir eine neue Dimension sprachgebundenen Denkens.
Mein zweites Lebens-Drittel in der Arbeits-Welt war überwiegend bestimmt von der Verwendung einer versachlichenden, verobjektivierenden Sprache.
Derartiger Sprach-Gebrauch nährte in mir die Illusion gezielter Einflussnahme auf Wesentliches im Leben und trug zugleich dazu bei, dass ich mich im Meinungs- und Positions-Kampf um die „rechte Lehre“ in Pädagogik und Psychologie sowie Beratung als Psychotherapie oder Coaching verhärtete und zum Teil auch leibseelisch verschliss.
Mit den Gedichten finde ich leichter Zugang zur Welt des unsystematischen, chaotischen, unfertigen, nur geahnten, ungeklärten, unklärbaren, paradoxen, wilden und letztlich unaussprechlichen wahren Seins hinter dem Schein des Hierseins.
Wir Menschen sind Beziehungs-Wesen. Wir leben in Beziehungen und durch Beziehungen.
Als Beziehungs-Wesen leben wir untrennbar verbunden in einer Mitwelt, die bestimmt ist durch
Was Menschen existenziell seelisch miteinander und mit der Mitwelt verbindet, ist Liebe: Liebe zu sich selbst, zum Partner und zur Partnerin, zu Menschen einschließlich der Familien-, Freundschafts-, Nächsten-, Feindes- und Menschheits-Liebe und zur gesamten natürlichen Mitwelt, Tiere, Pflanzen, metaphorisch die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Essenz – was immer dieses fünfte eher geistige Element auch noch an Überraschendem für uns enthält - sowie konkret, wenn auch unfassbar den gesamten Kosmos umfassend.
Ein Entwicklung-Begleit- oder Psychotherapie-Konzept, das diese wechselseitigen Zusammenhänge in ihrem Menschen- und Welt-Bild berücksichtigt, wird – nicht nur von mir – als integrativ oder integral bezeichnet. Diese Auffassung von Menschen- und Welt-Bild stelle ich auch in Gedicht-Form dar, in Gedichten, die meist prosaische Lyrik oder lyrische Prosa sind.
Es erscheint mir auch noch nach zehn Jahren intensiver Reim-Arbeit als ein gewagtes Unterfangen, komplexe Theorie in Reim- und Metrik-Strukturen zu fügen. Aber, wer nicht wagt… Dabei möchte ich gar nicht gewinnen, sondern Ihnen mit meinen Gedichten einen anderen Zugang, einen weiteren Weg zum Verständnis von Mensch-Sein anbieten.
Liebe und Lyrik, der Reimgesang zur Lyra, haben es nie leicht miteinander gehabt.
Lyrik wurde allzu oft zur Verkitschung und Verseichtung der Liebe missbraucht. Die Schlager-Kultur der letzten hundert Jahre tat das Ihrige, um die Beziehung zwischen Liebe und Lyrik gründlich zu zerrütten. Dabei kann von den Formen der Sprache eigentlich nur die Lyrik eine Annäherung an das Mysterium der Liebe als Antrieb, Tatsache und Ausdruck der inneren Verbindung von allem und allen gewährleisten. Vor allem die Lyrik verfügt mit Hilfe von visuellen Strukturen und Wort-Bildern, über Rhythmisierung und Reim, durch Freiheit und Variations-Breite des Satz-Baus über die Mittel, die Vielfalt der Erscheinungs-Formen der Liebe zu erfassen und ihr Wesen hinter dem Sprachlichen erahnen zu lassen.
In Lyrik kann sich nach meiner Erfahrung die Heil-Kraft der Sprache, die heilsame Wirkung von Worten am üppigsten entfalten.
Fragt man mich, was mir über die sechs Jahrzehnte meines Lebens zum Kern-Thema geworden ist, antworte ich inzwischen ohne Angst, mitleidig belächelt zu werden: die Liebe und – dies als richtungsweisende Ergänzung – die Suche nach meiner Bestimmung, meiner Seele oder meinem wahren Selbst.
Je länger ich mich mit dem Thema Liebe befasse und je mehr ich davon begreife oder auch nur erahne, desto handfester und zugleich mysteriöser erscheint mir dieses für mich zentrale Daseins-Phänomen.
Liebe ist für mich weit mehr als ein Gefühl des innigen Verbundenheit zu wenigen ausgewählten Menschen.
Sie ist für mich inzwischen zu einer Ahnung steter Verbundenheit mit der Menschheit, der Gaia und allen ihren Wesen und dem kosmischen Evolutions-Prozess erwachsen.
Je mehr Liebe mir zur Ahnung wurde, je umfassender mein In-Liebe-Sein wurde, desto weniger half mir Prosa-Sprache, mich zu orientieren und auszudrücken.
Reim und Metrik als sprachliche Ausdrucks-Mittel halfen mir bei der Annäherung an das Phänomen und Mysterium Liebe.
Mit sprachsensibler und liebevoller Unterstützung durch meine Frau machte ich mich daran, Erfahrungen als Kind, Jugendlicher, Mann, Vater, Geliebter, als Sozial-Wissenschaftler und Lehrender sowie als Einzel-, Paar- und Team-Coach nach Liebes-Themen zu durchforsten.
Ich fragte mich und andere – auch aus der psychotherapeutischen Literatur -, welche Bedeutung Liebes-Bereitschaft und Liebes-Fähigkeit für die Entfaltung eines gelingenden und erfüllten Lebens hat, wie sich Liebes-Fähigkeit entwickelt und wie und wodurch sie behindert wird oder gefördert werden kann.
Der Weg zur Liebes-Fähigkeit über Achtsamkeit im Alltag, über das Herz zur Seele und zurück in den Alltag stellt sich mir als die bislang komplexeste Lebens-Herausforderung dar, die mich mehr und mehr den Sinn meines Lebens und meinen Auftrag in diesem Dasein erahnen lässt.
Gedichte für
in derzeit 12 Bänden
Band 1: Wege ins Sein – Persönlichkeitsentwicklung begleiten
Band 2: Wege ins Sein – Erleben integrieren
Band 3: Wege ins Sein – Mit Entwicklungsstörungen umgehen lernen
Band 4: Wege ins Sein – Philosophische Grundlagen zum Seinsverständnis
Band 5: Wege ins Sein – Psychosozialbildung
Band 6: Wege ins Sein – Psychotherapie
Band 7: Zwölf Geburten zu einem Leben in Liebe - Poesie zum Rad des Lebens
Band 8: Die Erkundung meines Lebens – eine poetische Autobiografie
Band 9: Solidarisch und frei in der Partnerschaft leben
Band 10: Aus Alltagstrance erwachen
Band 11: Wachbereitschaften aktivieren
Band 12: Klimakatastrophe und Corona-Pandemie als Krisen der Demokratisierung und Persönlichkeitsentwicklung
Die 12 Bände finden Sie zum Download über die Seiten dieser Website verteilt.
wie weiter
Praxis für integrative
Entwicklungs-Begleitung
von
Erwachsenen,
Paaren,
Familien mit Babys/Kleinkindern,
Arbeits-Gruppen / Teams,
Gemeinschaften und
Institutionen/Organisationen
als
Psychotherapie
Physiotherapie
praktische Philosophie
Coaching
Supervision
Früherziehung
Psychosozial-Bildung
Personal-Entwicklung
Karin Gailing
Diplom-Medizin-Pädagogin
Physiotherapeutin für Babys/Kleinkinder nach Bobath
Therapeutin für Babys/Kleinkinder
mit Regulations-Störungen
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Helmut von Bialy
Dr. phil. Pädagogik/Psychologie
Autor - Sachbücher/Dichtung
Erziehungswissenschaftler
Ausbilder und Supervisor für
szenisch-dialogische
Entwicklungs-Begleitung
Heilpraktiker für
körperorientierte Psychotherapie
(Schwerpunkt: Paar-Therapie)