In diesen Gedichtzyklus sind Gedanken aus folgenden Büchern eingeflossen:
Gerald Hüther und Christa Spannbauer (Hrsg.): „Verbundenheit – Warum wir ein neues Weltbild brauchen“ von 2018, 2. aktualisierte Auflage
P.M.: „Warum haben wir eigentlich immer noch Kapitalismus?“ von 2020,
Konzeptwerk Neue Ökonomie (Hrsg.): „Zukunft für alle - Eine Vision für 2048“ von 2020,
Bruno Latour: „Das terrestrische Manifest“ von 2018 und
Joachim Bauer: „Fühlen, was die Welt fühlt – Die Bedeutung der Empathie für das Überleben von Menschheit und Natur“ von 2020
Ich danke den Autoren für ihren Mut, ihre Kreativität und ihre Mühe, Ursachen für die derzeitigen Krisen zu erkunden und Wege aus den Krisen zu beschreiben.
Zudem beziehe ich mich auf die Regeln zum Zusammenleben auf der Website der Möckernkiez Wohnungsgenossenschaft Berlin, auf das Buch von Christian Felber: „Gemeinwohl-Ökonomie“, 3. Auflage 2018 und auf die Gemeinwohlbilanz 2019 der Genossenschaft.
Wir entscheiden! Entscheiden wir?
Wir entscheiden, in welche Richtung wir gehen:
Zur Verträglichkeit oder zum Einzelgängertum?
In welcher Wertewelt wir zukünftig uns sehen:
Kooperativ oder bedacht auf Macht und Ruhm?
Ob Einfühlung oder Narzissmus und Dissozialität,
Ob Menschlichkeit oder aber Unmenschlichkeit:
Wir bestimmen, welche Sozialordnung entsteht,
Wenn wir uns zusammentun - wandlungsbereit.
Doch wie frei sind wir in unserem Entscheiden?
Wie weit können wir über uns selbst bestimmen?
Was bewirken Verletzungen und Kindheitsleiden?
Wie befreit man sich von seelischem Grimmen?
Wie sehr sind wir in unsere Kultur eingebunden?
Wie sehr begrenzt Sprache, Zeitgeist und Moral?
Was kann sozial heilen, was weiter verwunden?
Wie erreichen wir bewusste Freiheit der Wahl?
Wie werden vom Wirtschaftsregime wir bestimmt?
Was bewirkt unser Bild von Menschen und Welt?
Welchen Stellenwert für uns die Natur einnimmt?
Welchen Platz darin künftig die Menschheit erhält?
Wie gleichberechtigt ist unser Zusammenleben?
Welche Gestaltungmöglichkeiten gibt Demokratie?
Nach welchen Werten lohnt es sich zu streben?
Krisen in sich und Welt: Wie bewältigt man sie?
Bewusst leben heißt, derartige Fragen zu klären,
Krise vorzubeugen, Problem und Konflikt zu lösen,
Manipulativer Fremdbestimmung sich zu erwehren,
Nicht länger in Trance der Gewohnheit zu dösen.
Bewusst leben heißt, Gemeinschaften zu gründen,
Abhängigkeit von Mensch und Natur akzeptieren,
Zur Selbstverwirklichung in Verbundenheit finden,
Kontakt zu sich wie zur Mitwelt nicht zu verlieren.
Bewusst leben heißt, Wandelangst zu überwinden,
Schritte in eine ungewisse Zukunft zu riskieren,
Mit vorgefundenem Elend sich nicht abzufinden,
Lebendigkeit nicht an Konventionen zu verlieren.
Bewusst leben heißt, Traumata aufzuarbeiten:
Was hat dich und Vorfahren gekränkt, entsetzt?
Für Schmerz und Trauer den Raum zu bereiten,
Auf dass heilen kann, was uns damals verletzt.
Bewusst leben heißt, eigenständig zu denken,
Wahre Nacktheit Herrschender zu enthüllen,
Aufmerksamkeit aufs Wesentliche zu lenken,
Sich selbst zu erkennen, zu stärken den Willen.
Bewusst leben heißt, kooperativ zu gestalten,
Wie gutes Zusammenleben wir uns erdenken,
Sich an gemeinsame Werthaltungen zu halten,
Auf dass wir vereint unser Fortkommen lenken.
Gemeinschaftswerte klären und leben
Die Frage stellt sich uns: Wie wollen wir leben?
Wie stellen wir lebenswerte Zukunft uns vor?
Welche Werte sollen Handeln Richtung geben,
Auf dass man in Beliebigkeit sich nicht verlor?
Jeder Gesellschaftsentwurf beruht auf Werten,
Die auf kokreative Umsetzung in Praxis warten,
Sie geraten uns zu geistigen Weggefährten,
Um in eigenen Zonen gemeinsam zu starten.
Lebensglück erwächst uns aus Verbundenheit,
Aus Gemeinschaft mit anderen in Kreativität.
Sich aktiv frei zu verbinden, ist es an der Zeit,
Auf dass eine bessere Weltordnung entsteht.
Am besten ist es, in Gemeinschaften zu leben,
Wo jede Person ganz grundsätzlich anerkannt,
Wo wir Verständigung untereinander anstreben,
Man erfährt, man hat sein Wohl mit in der Hand,
Wo Wohlwollen wir erfahren, zu lieben wir lernen,
Wir besonders sein dürfen und zugleich bezogen,
Wir Trennendes zwischen uns klärend entfernen,
Wo nicht nötig wird, dass geblufft und gelogen,
Wo wir ein Territorium gut bewohnbar gestalten
Für uns selbst wie für Kinder und Kindeskinder,
Wo wir rückmelden, was voneinander wir halten,
Man beachtet, dass man nicht andere behinder‘,
Wo wir verantwortlich werden, doch ohne Zwang,
Wir uns alle bemühen ums Gelingen des Ganzen,
Wir gemeinschaftlich klären: Dort geht es entlang,
Uns nicht in starre Regel und Norm verfranzen,
Wo auf Einschränkungen wir Rücksicht nehmen,
Teilverantwortung für Gemeinschaft mittragen,
Uns, Konflikte vermeidend, nicht länger lähmen,
Demokratische Entscheidungsprozesse wagen,
Wo wir wertschätzend miteinander umgehen,
Wir geben und nehmen, wie ein jeder es kann,
Wir auf Unterschiede wie Gemeinsames sehen,
Wo man lebensbejahende Stimmung gewann,
Wo genug Raum für Distanz, viel Platz für Nähe,
Wir gemeinschaftsorientiert wie rückzugsoffen,
Wo ich mitteilen darf, wie ich die Lage verstehe,
Und ich lerne, geerdet mitgestaltend zu hoffen,
Wo wir uns ehrlich und transparent informieren,
Wege, gewaltfrei zu kommunizieren, erwerben,
Wo wir uns humorvoll und konstruktiv gerieren,
Miesmachern die Freude am Machen verderben,
Wo wir uns durchweg am Gemeinwohl orientieren,
An Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit,
Ökologische Folgen aus dem Blick nicht verlieren,
Zu Transparenz der Entscheidungen gern bereit,
Wo wir die Würde beteiligter Personen beachten,
Nicht nur untereinander, sondern auch bei denen,
Die Dienstleistung für Bewohnende erbrachten,
Sich ähnlich wie wir nach Wertschätzung sehnen,
Wo wir solidarisch nicht nur im Privatbereich sind,
Sondern Solidarität in der Gesellschaft verbreiten,
Für Wirkungen alltäglichen Handelns nicht blind,
Besserer Zukunft für Menschheit Wege bereiten.
Entscheidungsprozesse demokratisieren
Viele Schritte haben aufeinander zu wir gemacht,
Uns für gedeihliches Zusammenleben engagiert.
Wohnbezogenes ward zeitgemäß meist bedacht,
Mitwirkung vorerst nur als Mitsprache eingeführt.
Mitsprache wie Kinder, doch Eltern bestimmen.
Sozialverantwortlichkeit wird unvollständig erlernt.
Realitätsbezogen die Motivation zu schwimmen,
Ist der Seegrund weit genug von Füßen entfernt.
Zahnlos sind zugelassene Mitsprachestrukturen.
Andere Wohnprojekte sind an uns vorbeigezogen.
Mit bescheidenem Anspruch wir vorwärts touren.
Satzungsanpassung wird derzeit wenig erwogen.
Ohne stete Anpassung kein Wandel zum Guten.
Gut für uns wäre, was andere besser machen.
Wir brauchen dazu hinreichend flexible Statuten,
Die Neufreude und Experimentierlust entfachen.
Es wäre an der Zeit, Basisdemokratie einzuüben,
Entlang konkreten alltagsgestaltenden Werken,
Psyche nicht länger durch Gehorsam zu trüben,
Verantwortung und Selbstwirksamkeit zu stärken.
Selbstverwaltung und Solidarität: Kerngedanken
Der Genossenschaftsbewegung auf der Welt.
Warum setzen wir enge Satzungsschranken,
Wo Entscheidung Bewohnender wenig zählt,
Wo der Vorstand sagen kann: Das will ich nicht,
Auch wenn Mehrheit der bewohnenden das will.
Selbstverwaltung zerstört mit einem Federstrich.
Was Wunder, dass viele Bürger*innen so still.
Selbstverwaltung meint, wir selbst uns verwalten.
Übernehmen Verantwortung im leistbaren Maß.
Gemeinsam wir unser Lebensumfeld gestalten.
Sorgen mit für Sinn, Klarheit, Freude und Spaß.
Nicht Vorstand bestimmt. Wir selbst bestimmen.
Vorstand achtet auf Rechtmäßigkeit, koordiniert.
Entscheidungshierarchie wir auf Minimum trimmen,
Auf dass wahre Demokratie an der Basis passiert.
Echte Mitbestimmung erfordert Verbindlichkeit.
Was wir entschieden haben, das wird gemacht.
Wir zusammen bestimmen, nicht eine Obrigkeit.
Dann macht es Sinn, dass man sich eingebracht.
Zur Selbstverwaltung sind viele Schritte zu tun.
Wirksame Demokratie ist weitgehend unbekannt.
Doch wir lassen die Dinge nicht auf sich beruh’n.
Wandel haben weitgehend wir hier in der Hand.
Wir lernen, uns abzusprechen, zu konsensieren,
Denkfühlen der Nachbar*innen nachzuvollziehen,
Dialoge echt und klug argumentierend zu führen,
Uns friedlich-wohlwollend aufeinander zu beziehen.
Gemeinschaftlich selbst bestimmen
Kooperative Selbstbestimmung ist für fast alle neu,
Gab es kaum in Familie, Schule und Unternehmen.
Viele sind demgegenüber skeptisch bis scheu.
Gesellschaftliche Erfahrungen eher uns lähmen.
Doch das ist kein Grund, dabei stehenzubleiben.
Klar sind wir im Unbekannten ein wenig verloren.
Klar werden wir trauern, uns ängstigen und reiben.
Aus Zweifeln ward stets wirklich Neues geboren.
Selbstbestimmung erfordert sicheren Rahmen:
Die Grenzen der Gemeinschaft sind klar definiert.
Es gelten Regeln für alle, die später dazu kamen,
Auf dass Gemeinschaftliches auch weitergeführt.
Da Gründungsmitglieder wegziehen oder sterben,
Darf die Gemeinschaftsidee nicht mit untergehen.
Wandel darf Werte und Strukturen nicht verderben.
Nur was bei vielen fest verankert, bleibt bestehen.
Ordnungen müssen überwacht und anpassbar sein.
Ändert sich Bedingung, werden Ordnungen überprüft.
Ein geklärter Prozess der Neuanpassung setzt ein,
Anpassung wird besiegelt, in der Satzung verbrieft.
Wer Nutzen aus Gemeinschaftszugehörigkeit zieht,
Ist verpflichtet zugleich, sich an Ordnungen zu halten.
Wenn wer um Ordnungseinhaltung sich nicht bemüht,
Haben klug abgestufte Sanktionen sich zu entfalten.
Ordnungen ohne Sanktionen sind zahnlose Tiger.
Nach innen und außen sollten wehrhaft wir sein.
Kluge Sanktionen verhindern Verlierer und Sieger.
Gemeinschaft zerfällt, hält man Ordnung nicht ein.
Da Zusammenlebenskonflikte unumgänglich sind,
Aus Gründen sozialer Vielfalt schlicht dazugehören,
Ist man für deren achtsame Klärung nicht blind.
Konflikte, die anerkannt sind, viel weniger stören.
Gemeinschaftswichtig klarer Konfliktklärungsprozess,
Mit Personen, die von der Haltung her allparteilich,
Konstruktiv umgehen können mit Störung und Stress.
Vermeiden von Konfliktklärung ist kaum verzeihlich.
Ungeklärt Konflikt in Gemeinschaften weiter eitert.
Konfliktvermeidung macht das nur noch schlimmer.
Schon manche Gemeinschaft ist daran gescheitert.
Wer Konflikte bewältigt, wird klüger, nicht dümmer.
Selbstbestimmung braucht Gesellschaftsakzeptanz.
Einerseits gut, dass es gesetzlichen Rahmen gibt.
Andererseits nimmt es Engagement seinen Glanz.
Zu enge Ordnung gemeinsame Begeisterung trübt.
Recht, Ökonomie, Bildung, Ökologie, Technologie,
Psyche, Politik, Gesellschaft, Kultur und Globales:
Nur kollektiv selbstbestimmt beachten wir all die.
Selbstbestimmung ist etwas Solidarisch-Soziales.
Selbstbestimmung gelingt real uns niemals allein,
Zu sehr sind wir abhängig miteinander verflochten.
Selbstbestimmt kann man nur in Gemeinschaft sein,
Wo wir Ich- und Wir-Sicht zu vereinen vermochten.
Vernetzt von Gemeinschaftsprojekten lernen
Es ist an der Zeit, an Vernetzungen zu denken
Von Gemeinschaftswohnprojekten, die in der Welt
Zusammenwohnen in humane Richtung lenken.
Hilfreich ist, wenn man sich zueinandergesellt.
Menschen, neues Zusammenleben erprobend,
Können und sollten Erfahrungen austauschen.
Misslungenes benennend, Geglücktes lobend
Erfolge jedoch nicht dogmatisch aufbauschen.
Was dort erfolgreich war, kann hier scheitern.
Etwas Gutes ist nicht überall und jederzeit gut.
Uns vernetzend wir Denkhorizonte erweitern.
Doch die Praxis verlangt experimentellen Mut.
Welchen Rechtsrahmen habt ihr euch gegeben?
In welchen Strukturen wird wie entschieden?
Welche Werte bestimmen Zusammenleben?
Welches Tun wird gefördert oder gemieden?
Welche Konflikte werden wie bei euch geklärt?
Was fördert, was verhindert Zusammenleben?
Was erwies sich für euch als besonderer Wert?
Wonach lohnt es sich, gemeinsam zu streben?
Da kulturkreative Wohnprojekte sich verbünden,
Sogar wissenschaftlich sich begleiten lassen,
Können sie unterstützen, die neu sich gründen,
Und selbst Mut für weiteren Wandel fassen.
Lasst uns das kommende Jahr dazu nutzen,
Voraussetzungen für Kooperation zu bereiten,
Das Fernrohr für bessere Zukunft zu putzen,
Engagement aufs künftige Große zu weiten.
Weitsicht und Weltsicht regional einbeziehen.
Im Kleinen handelnd zugleich groß denkend,
Das mit viel Begeisterung und wenig Mühen,
Unsere Schritte in Richtung Erfüllung lenkend.
Krisen in der Welt beachten
Krisen in der Welt lasst uns konkret beachten.
Aktuelle sowie künftige, die absehbar lauern,
In resignativer Reaktivität nicht verschmachten,
Vorbeugen, nicht nachträglich Mieses bedauern.
Den Blick nicht länger zurückgewandt im Zorn,
Jedoch aus vergangenen Fehlern vieles lernen,
Stattdessen realistisch-optimistisch nach vorn
Die Hemmnisse für bessere Zukünfte entfernen.
Unsere Mitwelt ist weiterhin krisengeschüttelt,
Weil wir noch der Macht der Märkte vertrauen,
Unsere Bezogenheit über Geldwerte vermittelt,
Wie Kaninchen auf Kapitalschlange wir schauen.
Doch Kapitalismus wird niemals nachhaltig sein,
Ist zerstörerisch, als Prinzip nicht ethikgeleitet,
Teilt in viele Arme und wenige Reiche uns ein,
Wobei die Schere beständig weiter sich weitet.
Vernünftige Ökonomie erschafft keine Krisen,
Würde ökologischen Grenzen stets beachten,
Produziert und verteilt, worauf wir angewiesen.
Keiner muss hungern, im Elend verschmachten.
Noch sind für Demokratie wir wenig emanzipiert.
Noch ist Gleichheit der Chancen nicht hergestellt.
Wer Armut aufwächst, sehr viel seltener studiert.
Solche Ungerechtigkeit bringt Krisen in die Welt.
Noch bestimmt jahrtausendealtes Patriarchat,
Wo Mensch und Natur zu Untertanen gemacht,
Mit Abtrennungen und Abspaltungen aller Art
Die Welt privatisiert und zu Eigentum gemacht.
Patriarchales Eigentum hat die Mitwelt zerrissen.
Was ging, wurde zum Ding, zur zählbaren Ware.
Was verkauft werden konnte, wurde verschlissen.
Konsum bestimmt Dasein von Wiege bis Bahre.
Was Geld werden konnte, wurde vorangebracht.
Dabei entstand eine lebensfeindliche Wertewelt.
Wahrhaft Wertvolles wurde Religionen vermacht,
Die sich Staat und Kapital an die Seite gestellt.
Eigentum an Land, das uns gemeinsam gehört,
An Menschen, an Dingen, an Pflanzen und Vieh,
Den Zusammenhalt unter uns Menschen zerstört.
Patriarchalisch gelingt Krisenvermeidung uns nie.
Abgetrennt wurde die Arbeit samt Kooperation
Aus selbstverwaltetem Lebenszusammenhang.
Untauglich ist die gegenwärtige Arbeitsdefinition.
Auch Entlohnungssystem ist absurd und krank.
Täglich zu arbeiten und dafür bezahlt zu werden,
Ist etwas Mysteriöses, ist nahezu unerklärlich.
In entfremdeten Tun wir Gesundheit gefährden.
Arbeitslosigkeit kränkt uns: Wir sind entbehrlich.
Von systemrelevanten, unverzichtbaren Berufen
Werden die meisten schrecklich mickrig entlohnt.
Solange unwichtige Berufe wir besser einstufen,
Wie ist zu erleben, das Relevantsein sich lohnt?
Lohnarbeit beinhaltet Zwang, dass man Dinge tut,
Die man nicht will und nicht verantworten würde.
Katastrophale Wirtschaftsordnung darauf beruht,
Dass zu viele noch ertragen diese lästige Bürde.
Lohnarbeitende sind oft nicht recht bei der Sache.
Was Wunder, wenn zumeist Sinnloses sie tätigen.
Wenn ich das, was ich nicht will, dennoch mache,
Wird das meinen Selbstwert niemals bestätigen.
Wenn unbezahlte Arbeit bezahlt werden müsste,
Flöge das kapitalistische Kartenhaus in die Luft.
Wirtschaft die weiße Kapitulationsfahne hisste.
Kapitalillusionswelt wär‘ binnen kurzem verpufft.
Wertbegriff wurde pervertiert durch Patriarchat.
Wertvoll blieb nur, was getauscht werden kann.
Eine Werteumwertung bleibt uns nicht erspart.
Fangen doch mit Neuwertung noch heute wir an.
Verdinglichung durch Patriarchat wir überwinden,
Lassen eiskalten Kapitalismus hinter uns zurück.
Harmonie mit Ökologie jenseits davon wir finden.
Demokratisierte Ökonomie: Bedingung für Glück.
Freundschaft und Neufreude
Freiheit in Gleichheit und Freundschaftlichkeit.
Demokratische Grundwerte zeitgemäß definiert.
In Gemeinschaft werden wir eher dazu bereit.
Eintreten für Solidarität uns sozial weiterführt.
Demokratie ist nur gemeinschaftlich zu erlernen
Mit Gelegenheit, zu entscheiden und zu handeln.
Die Zukunft verbirgt sich hinter fernen Sternen,
Solange wir nicht bereit, sozial uns zu wandeln.
Demokratie heißt, Mitbestimmung zu erproben,
Unser Lebensumfeld gemeinsam umzugestalten,
Dialogisch nebeneinander ohne Unten und Oben
Gemeinschaftsleben miteinander zu entfalten.
Häuser sind errichtet, Küchen sind eingebaut,
Zusammenzuwohnen im Projekt ist jetzt möglich.
Doch wie werden wir als Personen uns vertraut?
Wie begegnen wir uns in Nachbarschaft täglich?
Ganz oben als Werte stehen Respekt und Würde
Als Anerkennung von uns in unserer Einmaligkeit.
Einmaligkeit ist meist eine Verständigungshürde.
Jedoch Einfühlung macht uns verstehensbereit.
Uns alle kennzeichnet besonderes Welterleben.
Deine Weltsicht entspricht zumeist meiner nicht.
Ohne Mitgefühl wird es Verstehen nicht geben.
Keine Person hat Recht. Jede hat nur ihre Sicht.
Offenere Alltagsgestaltung gilt es zu erlernen,
In der mit Wohlwollen wir aufeinander schauen,
In der Dogmen wir aus Fühldenken entfernen,
Eine friedlichere Mitwelt miteinander erbauen,
Freundschaftliche Geselligkeit nicht vergessen,
Freundschaft als Wahlverwandtschaft begreifen,
Beizeiten zur Ruhe kommen, sich entstressen,
Mühen und Qualen unseres Alltags abstreifen.
Unsere Vorstellungen hin zu Heilsamem weiten:
Was tut uns hier gut und was bringt uns weiter.
Uns selbst wie anderen täglich Freude bereiten.
Wenn Fortschritt, dann schreiten dahin wir heiter.
Nur Neufreude und Begeisterung bringen voran.
Verbesserungen im Leben sind grundsätzlich neu.
Vergangenes man nicht mehr verändern kann.
Als soziale Prozesswesen bleiben wir uns treu.
Neue Formen des Zusammenlebens erkunden.
In lebendiger Vielfalt zu Gemeinsamkeit finden.
In Freundschaftlichkeit Entwicklung abrunden.
In der Gegenwart die Orte für Zukunft gründen
Für menschliche wie für nichtmenschliche Welt,
In der Mensch und Natur nicht im Widerspruch,
In der Mensch sich seiner Verantwortung stellt,
Geheilt wird, was einst zumeist ging zu Bruch.
Unsere Leibnatur anerkennen
Zu Bruch ging Beziehung zum eigenen Leib,
Mit dem unmittelbar mit Natur wir verbunden.
Rein gedanklich in eigenen Welten ich treib‘.
Doch Mitwelt kann separiert nicht gesunden.
Verkörpert im Leib, der zusammengesetzt aus
Täglich umzuformenden Pflanzen und Tieren,
Ist Leben ohne sauberes Wasser ein Graus,
Würden luftlos alsbald wir das Leben verlieren.
Wir sind vollkommen abhängig von der Natur,
Doch als Ich erleben wir uns von ihr getrennt.
Von Verbundenheit erleben wir nicht die Spur.
Spaltung man als Störung der Psyche benennt.
Abhängigkeit scheint uns Sorgen zu bereiten.
In Individualkulturen hat man autonom zu sein.
Deshalb trennt man Geist vom Leib beizeiten.
Was Natur ist, lässt man ins Ich nicht hinein.
Um Ich-Irrtum herum gruppieren wir Handeln,
Treten anderen als einem Nicht-Ich entgegen.
Egozentrisch wir unsere Mitwelt durchwandeln,
Außerhalb der Natur uns scheinbar bewegen.
Statt von einem umfassenden Wir auszugehen,
Das die Mitwelt samt Tier und Pflanze umfasst,
Bleiben wir im naturfernen Selbstbezug stehen.
Es scheint, als ob mensch Abhängigkeit hasst.
Ist zerbrochen der Kontakt zur leiblichen Natur,
Werden eigene Bedürfnisse nur selten gefühlt.
Bedürfnisignoranz macht uns einsam und stur.
Kontakt und Mitgefühl kaum Beachtung erzielt.
Statt zu erspüren, wird gedacht und gehandelt,
Rational kaltblütig oder irrational weltverloren.
Mitwelt wird zu unser aller Nachteil gewandelt.
Bessere Zukunft wird nur magisch beschworen:
Technische Innovation werde uns schon retten.
Bisher sei doch alles noch gut hier gegangen.
Geträumt wird von dem, was gerne wir hätten,
In endloser Ressourcenwelt kindlich gefangen.
Verkindlicht begreift man keine Endlichkeiten.
Möglichkeitswelt scheint noch weitgehend offen.
Beschränkungen Kind meist Missfallen bereiten.
Vernunft wird ersetzt durch irrgläubiges Hoffen.
„Ich denke, also bin ich.“, greift erheblich zu kurz.
Verbundenheit müssen wir erspüren und fühlen.
Die nicht fühlen, denen ist Beziehung oft schnurz.
Andere nur als Objekt eine Rolle für sie spielen.
Objekte treten ihnen nur als Sachen entgegen,
Ihre Gefühle und Würde man rational ignoriert.
Mitgefühl darf sich in den Personen nicht regen,
Weil dann Unberechenbares in ihnen passiert.
Unsere wirkliche Welt besteht aus Bezogenheit.
Alles ist variabel mit allem anderen verbunden.
Tatsachen zu ignorieren, grenzt an Verlogenheit.
Derart ignorant kann mensch nicht gesunden.
Unser Dasein meint, in Beziehungen zu leben,
Bezogen auf den Leib, Menschheit und Natur.
Zu gesunden erfordert, Harmonie anzustreben
Achtsam und flexibel, nicht dogmatisch und stur.
Erdnatur heilen
Zivilisiert ward die Erde zum Gebrauchsobjekt.
Schau auf die Welt ich mit reinem Nutzenblick,
Sich der Eigenwert der Natur vor mir versteckt.
Von Natur entfremdet, ich mich in Elend verstrick‘:
So nutzen wir unsere Erde, ohne sie zu pflegen,
Vermüllen wir durch Überkonsum den Planeten.
Gefühle von Naturliebe sich kaum in uns regen.
Entfremdet dreht sich unser Sein um Moneten.
Geld ist wesentlich eine Marktzutrittsschranke.
Wer nichts hat, ist vom Markt ausgeschlossen.
Verzinsung des Geldes ist ein mieser Gedanke.
Geldgier wird in geduldete Formen gegossen.
Wird eine arbeitsteilige Welt über Geld vereint,
Nicht über gemeinsame Ethik und Globalkultur,
Zusammenhalt nur abstrakt und kalt erscheint,
Geld ist egal, was wird mit Mensch und Natur.
Geistig dürftigste Form des Strebens nach Geld,
Ist Geld zu verwendet, um so mehr zu erlangen.
Verantwortung für die Welt wird infrage gestellt,
Da in berechnender Rationalität wir verfangen.
Ich zähle auf dich und ich rechne fest mit dir.
Der Kontakt wird reduziert auf abstrakte Zahlen.
Doch Leben besteht aus Mensch, Pflanze, Tier:
Konkret und lebendig mit Freuden und Qualen.
Gemeinschaft der Eigentümer, der Geldbesitzer,
Wird nur über Geld und Berechnung geschaffen.
Geldhandel erzeugt keine Friedensbeschützer.
Für Geld verkaufen Gierige alles, auch Waffen.
Verbundenheit nur aus egoistischen Motiven,
Win-win heißt Gemeinsamkeit in Konkurrenz.
Altruisten zählen zu den weltfremden Naiven.
Auf Vorteilsnahme ich alle Kontakte begrenz‘.
Derweil werden Tag für Tag Wälder vernichtet,
Wird Massentierhaltung immer weiter betrieben,
Stört es Wirtschaft, wenn auf Konsum verzichtet.
Wo sind Mitgefühl und Vernunft nur geblieben?
Die Erde, erhitzt, muss sich gegen uns kehren.
Doch unverdrossen heißt es meist: Weiter so.
Artenvielfalt wir zurzeit zivilisatorisch zerstören.
Wen macht der Gedanke an Zukunft noch froh?
Für Frohsinn muss man schon heftig verdrängen.
Fleisch- und Drogenkonsum macht es schlimmer.
Am Tropf irren Fortschritts wir Menschen hängen.
Wie es anders geht? Kaum konkreter Schimmer.
Nur sechs Prozent von uns auf Fleisch verzichten.
Veganer und Vegetarier werden meist belächelt.
Tropenwald für Massentierhaltung wir vernichten,
Auch wenn das Klima der Erde dann schwächelt.
Besonders in Städten, durch Bauten verdichtet,
Ist Naturbezug kaum noch sinnliche Erfahrung,
Solange Asphalt und Beton das Grün vernichtet,
Raum beengt für ökologische Vielfaltbewahrung.
Wenn Felder mit Gülle und anderem überdüngt,
Flüsse und Meere mit Nitrat und Plastik vergiftet,
Man Wildkrautvernichter in die Böden einbringt,
Wird die uns nährende Natur zugrunde gerichtet.
Naturentfremdet in virtuelle Welt wir uns verlegen.
Soziale Netzwerke erzeugen Beziehungsillusion.
Sinnlich-unmittelbarer Kontakt wir selten pflegen.
Uns als sozialen Naturwesen spricht sowas Hohn.
Gefangen in Eigendynamiken dieser Zivilisation,
Die unsere Natur zum Untertanen sich gemacht,
Ist narzisstische Geltungssucht oft einziger Lohn,
Die die Erde an Ränder des Abgrunds gebracht.
Wenn wir nicht mitfühlen, was die anderen fühlen,
Wenn wir nicht erfühlen, was unsere Erde erträgt,
Werden dieses Zerstörungsspiel weiter wir spielen,
In dem auf Kollektivsuizid sich mensch zubewegt.
Der Schlüssel zum Ausweg aus Schwierigkeiten,
In denen wir samt Mitwelt uns derzeit befinden,
Ist, Bezogenheiten emotionalen Weg zu bereiten,
Unser Getrenntsein von Erdnatur zu überwinden.
Mitgefühl als freundliche Grundhaltung zur Welt.
Doch ungutem Verläufen nicht passiv zuschauen,
Sondern Widerstand leisten, wenn uns nicht gefällt,
Wie Machthabende derzeit unsere Erde versauen.
Mitgefühl heißt auch kämpfen für bessere Erde.
Dieser Kampf wird mit friedlichen Mitteln geführt.
Erdwissenschaft in seinen Dienst gestellt werde.
Unsere Solidarität den Vernachlässigten gebührt:
Vernachlässigten Menschen, Pflanzen, Tieren,
Vernachlässigten Erdböden, Trinkgewässern.
Wenn wir Vernachlässigung in uns nicht spüren,
Woher unsere Motivation, Welt zu verbessern?
Mitgefühl in Gemeinschaft erwerben
Bedingungen für Mitgefühl im Innen beginnen,
Wenn Kind ist willkommen, geliebt, geschützt,
Seine Eltern zugleich auf sich selbst besinnen,
Nur das tun, was einander samt Mitwelt nützt,
Wenn junge Menschen mitfühlend begleitet,
Dabei erleben, wie man Mitgefühl weitergibt.
Wer von früh an zu Wertschätzung angeleitet,
Hat es nicht schwer, dass das Leben er liebt.
Jeglicher Friede beginnt in der eigenen Seele.
Schatten, nicht verdrängt, wird nicht projiziert.
Mich schätzend ich andere nicht länger quäle.
Andere versteht nur, wer sich selber kapiert,
Wer freundlich auf all seine Schrullen schaut,
Humorvoll gelassen diese erkennt und erträgt,
Auf Wandel durch Liebe und Einsicht vertraut,
Keinen Mantel des Verleugnens über sich legt,
Wer den Gefühlen erlaubend Räume bereitet,
Gefühle differenziert und zum Ausdruck bringt,
Prozesse im Naturraum mitfühlend begleitet,
Als erweiterten Bereich des Selbst durchdringt.
Habitate von uns Menschen wie die von Tieren,
Werden in ihrer Eigenheit erkannt, respektiert.
Respekt vor Besonderheit wir nicht verlieren,
Wird das Leben, vom Herzen geleitet, geführt.
Menschenrechte wie auch Menschenpflichten
Können in der Gemeinschaft wir konkretisieren.
Auf materiellen Reichtum lässt sich verzichten,
Wenn Solidarität wir in unser Leben einführen.
Solidarität als ein Mitgefühl mit allem und allen,
Mit Mitwelt, in der wir nicht getrennt von Natur,
In der die Armen nicht mehr hinten runterfallen,
In der Privilegien nicht länger gerechtfertigt stur.
Es gilt, eine lebenswerte Mitwelt zu erschaffen
Die Urenkeln ein glückreiches Leben erlaubt,
Ein Zusammenleben ohne egoistisches Raffen,
Ohne Wirtschaftsform, die Existenz uns raubt.
Es gilt, Handlungsmotive wahrhaftig zu klären,
Gewohnheiten, die destruktiv sind, zu wandeln,
Zu klären, ob Leiden wir mindern oder mehren,
Ob berechnend oder aber human wir handeln.
Lokal handeln und global denkfühlen
Es ist sinnvoll, ein Gemeinschaftsgeschehen,
Auf dass wir weder verzweifelt noch betrübt,
Im globalkünftigen Zusammenhang zu sehen.
Mutig Aufbrechende wie uns es weltweit gibt.
Regional handeln und die Erde einbeziehen.
Das Gesamte erfassen, um sich auszurichten.
Nicht länger mehr in Illusionswelten entfliehen.
Nur passiv hoffend wir die Mitwelt vernichten.
Klima- samt Coronakatastrophe ist total real.
Dass vieles zu wandeln ist, ist offensichtlich.
Wir stehen als Mensch konkret vor der Wahl:
Rette ich mich samt Erde oder vernicht‘ ich?
Naturzerstörung durch gierige Menschen liegt
Den zwei Katastrophen in der Tiefe zugrunde.
Wenn Menschheit nicht maßlose Gier besiegt,
Gehen wir alle miteinander bald vor die Hunde.
Fleischgier, Mobilitätsgier, Profitgier und co.
Wohlstandsbesessene ruinieren unsere Erde.
Es gibt für Mitfühlende von uns kein Weiterso.
Mit Gier ich hier Menschheitszukunft gefährde.
Stirbt eine Art aus, auch Vielfalt in uns stirbt,
Fiebert unser Ökosystem, so fiebern auch wir.
Nur Mitgefühl Gier nach Fleisch mir verdirbt.
Schuldgefühl treibt mich noch mehr in die Gier.
Es reicht nicht, nur den Verstand aufzuklären.
Vernunft bedeutet: mit dem Herzen verstehen.
Es gelingt nicht, sich unserer Gier zu erwehren,
Wenn wir Schmerzen hinter Gier nicht sehen.
Geltungs- und Konsumsucht treten oft hinzu.
Liebesmangel samt Einsamkeit wird kaschiert.
Verlernt wurde, wie man konkret Gutes sich tu‘.
Das trägt dazu bei, dass immer weiter gegiert.
Wer gierig ist, wurde als Kind meist verwundet,
Konnte psychosozial sich nur mickrig entfalten,
Hat die Mitwelt nicht mit dem Herzen erkundet,
War oft ausgesetzt entfremdenden Urgewalten.
Urgewalten wie Missachtung, Hunger und Krieg,
Wie Abwertung, Missbrauch, Vernachlässigung.
Getrimmt auf eine Welt der Konkurrenz auf Sieg,
Ist mensch schon verloren, wenn er noch jung.
So geht es nicht weiter
Wenn von drohender Gefahr wir nichts sehen,
Nichts riechen, spüren oder sonst wie erleben,
Reden wir uns oft ein: Es wird weiter gut gehen.
Optimismus bewirkt auch Selbsttäuschung eben.
Darum nicht denken: Es wird schon alles gut.
So gerät Optimismus zum Alibi für Untätigkeit.
Jeder Wandel erfordert experimentellen Mut.
Wir hinterfragen ehrlich: Sind wir dazu bereit?
Wann sagen wir uns: Es hat keinen Zweck?
Wer hat Resignatives uns einst mitgegeben?
Sind wir uns nahe oder weit von uns weg?
Leben wir oder ist Hiersein nur Überleben?
Wo binden uns noch Ängste und Gewohnheit,
Verharren wir in Augen-zu-und-durch-Illusion?
Wie lange noch geben wir uns eine Schonzeit?
Was Ignoranz bewirkt, das ahnen wir schon.
Viruspandemie war Jahre zuvor abzusehen.
Doch Schutzmittelvorrat wurde nicht bedacht.
Müssen Tausende erst vor die Hunde gehen,
Bevor Politik umsichtiger Fürsorge erwacht?
Klimawandel kam nicht von heute und morgen.
Seit neunzehnhundertsiebzig wurde gemahnt.
Eine zweite Erde können wir uns nicht borgen.
Dass das Wachstum nicht endlos, jeder erahnt.
Doch wir huldigen falschen Fortschrittsglauben,
Unverdrossen auf äußeren Wohlstand setzend,
Wobei wir den Urenkeln ihre Zukunft rauben,
Die Stabilität unseres Weltklimas verletzend.
Sind wir so dumm, oder woran mag es liegen,
Dass wir weiterhin dem Untergang zustreben,
Die Kurve für neue Weltordnung nicht kriegen,
Erdräume gefährden und damit unser Leben?
Was bewirkt, dass wir die Gefahr verdrängen,
Davon ausgehen, es kann stets so weitergehen,
Noch am Tropf destruktiver Wirtschaft hängen,
Die Konsequenzen des Handelns nicht sehen?
Grund dafür scheint in der Trennung zu liegen,
Die zwischen Geist und Gefühl in uns vollzogen.
Getrennt vom Gefühl wir die Psyche verbiegen.
Der Verstand, isoliert, hat uns oftmals betrogen.
Was wir brauchen
Was wir brauchen, ist umfassendes Mitgefühl,
Eine emotionsgetragene Mitverantwortlichkeit,
Kein Verdrängungsgefasel, egoistisch und kühl.
Krisenleugnern zu folgen, sind wir nicht bereit.
Was wir brauchen, ist soziale Gerechtigkeit,
Mit der Ausgrenzen von Menschen vorgebeugt,
Verbunden mit einer Bildung voll Wirkmächtigkeit,
Die nicht länger Gewinner und Verlierer erzeugt.
Was wir brauchen, ist ein sorgsames Denken,
Dank dem wir nichtlineare Prozesse erfassen,
Dank dem wir Gedanken auf Vorbeugung lenken,
Von Katastrophen nicht überraschen uns lassen.
Klimawandel wie Pandemieprozess: exponentiell.
Alltagsbewusstsein ist darauf nicht abgestimmt.
Viele Messwerte steigen beizeiten allzu schnell.
Unvorstellbaren Verlauf Katastrophe dann nimmt.
Klimawandel verlangt, neue Formen zu finden,
Wie die Menschheit als Ganze zusammenlebt.
Jegliche Ordnung der Mitwelt ist zu überwinden,
In der jede Person allein ihren Vorteil erstrebt.
Rationales Individuum: eine Fehlkonstruktion.
Ihm ging die Beziehung zum Leben verloren.
Ein Erleben des Für-sich-Sein ist pure Illusion.
In sozialer Gemeinschaft wurden alle geboren.
Eine Rationalität, die nicht gründet in Mitgefühl,
Ist kalt und herzlos, verloren und unverbunden.
Ist unsere Liebe zum Leben nicht Weg und Ziel,
Können weder wir noch Menschheit gesunden.
Keine Schuldzuschreibungen mehr und Hass,
Weil wir so steckenbleiben in einem Dagegen,
Sondern gemeinsames Klären, wie und was
Wir miteinander zusammenlebend bewegen.
Mit der Natur fühlen
Natur als die Lebenswelt gefühlt und gedacht,
Zu der wir als Agierende unter vielen gehören,
In der es keinerlei Sinn und Freude uns macht,
Unsere Lebensgrundlagen dreist zu zerstören.
Natur, deren Reichtum mit Staunen beachtet,
Deren komplexe Vernetztheit wir erst erahnen,
Wo sich Menschheit als eingebettet betrachtet,
So dass Fortschritt wir verbunden anmahnen.
Mensch und Natur sehen in Wechselseitigkeit:
Keiner Seite geht‘s gut, geht‘s einer schlecht.
Nur wenn für Erdnatur wir einfühlungsbereit,
Machen wir Mitwelt samt Menschheit es recht.
Ökologische Bewahrung uns nährender Erde
Als Verpflichtung mit Herz und Geist begreifen,
Der Würde der Menschen gleichgestellt werde.
Natur einschließende Ethik hat in uns zu reifen.
Rechte der Menschen wie der gesamten Natur
Sind als einander ergänzend zu kodifizieren.
Von uns als der Menschheit bleibt keine Spur,
Wenn Wechselwirkungen wir nicht kapieren.
Fühldenkend, von Mitgefühl für Urenkel erfüllt,
Ökologisches Tun als Not wendend begreifend,
Sind zur Neuausrichtung des Alltag wir gewillt,
Endlich auf destruktive Gewohnheiten pfeifend.
Drei ökologische Tugenden sind zu bedenken:
Uns gesundheitsdienlich vegetarisch ernähren,
Verbrauch fossiler Energie radikal beschränken,
Erzeugung von unnötigem Müll uns erwehren.
Im Konsum bescheiden zu sein, wird verlangt,
Rückkehr zu lokaler Produktion wird erwartet.
Gemeinschaftsarbeit man Wohlstand verdankt.
Eine neue Wirtschaftsepoche wird gestartet.
Nicht Markt, sondern die Vernunft uns lenkt.
Was zerstörerisch wirkt, wird darum gelassen.
Geldbeziehungen werden zurückgedrängt.
Eher einvernehmlich Beschlüsse wir fassen.
Mitgefühl für Natur auf zerbrechlicher Erde,
Vor allem in Lebenserhaltenden Bereichen,
Ziel der Persönlichkeitsentwicklung werde.
Gemeinsam lässt sich dies leichter erreichen.
Respekt vor Atmosphäre mit Atemluft, sauber,
Respekt vor Wasser, aus dem wir bestehen,
Respekt vor Humus samt Floravielfaltzauber,
Respekt vor Tieren, woraus hervor wir gehen.
Respekt vor fortdauernden Evolutionsprozess,
Wodurch diese Erde zum Lebensraum gedieh.
Respekt vor Widerstandsfähigkeit bei Stress,
Die uns Menschen bisher viele Fehler verzieh.
Respekt vor Verflechtung in Gesamtökosphäre,
Wie das eine das andere ergänzt und mitträgt.
Oh, wenn ich doch täglich dazu imstande wäre,
Dass mein Herz in respektvoller Liebe sich regt.
Mitgefühl mit uns tragender Natur des Planeten
Kann nur in solchen Gesellschaften gedeihen,
Wo solidarischer Zusammenhalt entsteht, wenn
Wir respektvoll uns in Richtung Würde befreien.
Wir brauchen Erfahrung von Miteinandersein,
Konkretes Erleben von Gruppenzugehörigkeit.
Erst dann stellen Liebe und Frieden sich ein,
Wenn wir Leben mit anderen zu teilen bereit.
Sich mitzuteilen meint, wir teilen unser Erleben,
Verteilen in der Mitwelt psychosoziale Träume,
Verteilen Reichtum durch Nehmen und Geben,
Verteilen fair untereinander die Lebensräume,
Lebensräume für Mensch wie Tier und Pflanze,
Ökologischer Wechselwirkungen stets gewahr,
Mit verantwortlichem Blick aufs nährende Ganze.
Derart bannen wir große Übernutzungsgefahr.
Fruchtbare Fläche wird nicht unnötig versiegelt.
Güterproduktion wird in Kreisläufen gedacht.
Man lebt nicht länger allein, sozial eingeigelt,
Mitwelt wird erlebt und bewohnbar gemacht.
Zusammenleben der Menschheit neu ordnen
Von Pandemien und Klima sind alle betroffen.
Die Menschheit erlebt ihre Probleme global.
Für Klima und Viren sind Grenzzäune offen.
Wie es weitergeht, steht für uns alle zur Wahl.
Was irgendwo geschieht, wirkt sich auf uns aus,
Millionen von Entscheidungen Wandel erzeugen.
Aus Mitverantwortung kommen wir nicht heraus,
Auch wenn zur Beschuldigung anderer wir neigen.
Welche Art von Globalisierung ist anzustreben?
Wie wollen wir uns auf unsere Natur beziehen?
Was sichert dieser Menschheit ein Überleben?
Wogegen haben in den Kampf wir zu ziehen?
Deutlich wird, wie Ungleichheiten explodieren,
Wie die uns tragende Zone der Erde zerstört,
Wie Milliarden von Menschen eher vegetieren,
Solange unsere Erde den Konzernen gehört,
Solange Kapitalismus die Wirtschaft dominiert,
Profitmehrung zentrale Handlungsmotivation,
Die Begrenzung des Wachstums nicht kapiert,
Verantwortliche Wirtschaftsführung wie Illusion,
Solange Märkte Menschheitsgeschick lenken,
Geldabstraktion konkreten Bezug unterhöhlt,
Wir in Zahlen, doch nicht ans Leben denken,
Mitgefühl mit Mitwelt und Urenkeln uns fehlt.
Mehr als acht Milliarden Menschen auf der Welt
Sollten gemeinsam neue Ordnung gestalten,
Wo Natur einen passenden Stellenwert erhält,
Wo wir uns in ihr, nicht gegen Natur entfalten.
Zur Menschnatur: Wunsch nach Zugehörigkeit,
Andererseits die Sehnsucht nach Autonomie.
Zur Selbstreflexion ist nur der Mensch bereit.
Warum reflektieren so viele nur selten bis nie?
Selbstreflexion müsste im Leben sich lohnen:
Deine Erkenntnisse vom Sein sind mir wichtig.
Wir gestalten gemeinsam Zusammenwohnen,
Klären transparent, was für uns gut und richtig.
Selbstreflexion wächst, wenn ernst genommen,
Was mensch zur Qualität der Mitwelt beiträgt,
Wenn wir Gestaltungsmöglichkeiten bekommen,
Sozialengagement etwas konkret mitbewegt.
Einerseits die normierende Kraft der Realität,
Die zur Beibehaltung des Bestehenden zwingt,
Auf anderer Seite unsre Vorstellungskraft steht,
Die in Räume Bisher-Nicht-Erlebten vordringt.
Statt zu tun, als ob es Kapitalismus noch gäbe,
Tun wir so, als würde Vernunft Welt gestalten,
Dass in lebenswerter Mitwelt künftig man lebe,
Weil wir an Grenzen des Machbaren uns halten,
Weil wir eine dauerhafte Ökonomie begründen,
Die die Bedürfnisse aller Mitmenschen erfüllt
Im Hinblick auf psychosoziales Wohlbefinden,
Zum Raubbau an uns und Natur nicht gewillt.
Natur, unsere Kräfte und Nerven wir schonen,
Indem wir unser Leben radikal relokalisieren,
Indem wir unsere Erde pflegnutzend bewohnen,
Was auseinandergerissen, wieder integrieren.
Dies erfordert, Leben radikal zu relokalisieren.
Es muss zusammenkommen, was zerrissen.
Menschheit ist in eine Ordnung zu überführen,
Wodurch die Erde nicht länger verschlissen.
Resilienz, ob wirtschaftlich, ökologisch, sozial
Erfordert Vielfalt, Kooperation und Transparenz.
Unüberschaubarkeit ist psychosozial sehr fatal.
Ich kann mich entfalten, wenn ich mich begrenz‘.
Man lebt in überschaubaren Sozialaggregaten,
Gestaltet gemeinsam aktiv den Nahlebensraum,
Wird zu Pflanzen und Tiere schützenden Paten,
Verwirklicht real bezogen seinen Lebenstraum.
Es braucht Kiez oder Dorf, um Kinder zu bilden,
In der Nachbarschaft anregenden Sozialkontakt,
Längere Erlebenszeiten in natürlichen Gefilden,
Auf dass Begabungen erkannt und angepackt,
Auf dass künftige Generationen sich entfalten
Unter Bedingungen, als verantwortbar benannt.
Mitfühlend kann uns klar werden: Wir alle halten
Zukunft von Mensch und Natur mit in der Hand.
Module des Zusammenlebens:
Nachbarschaften und Dörfer
Wie drei Milliarden Haushalte künftig gestalten.
So dass Leben aller als lebenswert erscheint,
Wir naturgegebene Begrenzungen einhalten
Und Menschheit in kultureller Vielfalt vereint?
Es gilt, weltweit neue Lebensformen zu finden,
In denen die Menschen jedes Alters geborgen,
Die Privatsphäre und Zugehörigkeit verbinden
Zum sozialen Leben für ein besseres Morgen.
Es geht nicht um die Kollektivierung von Leben,
Sondern darum, Entfaltungsräume zu kreieren,
In denen wir uns nehmen können oder geben,
Um ein psychosozial erfülltes Leben zu führen.
Dazu brauchen wir eine Heimstatt, einen Ort
Wo im Kleinen Gesellschaft stattfinden kann,
Sicheres Zuhause, eine Heimstatt, einen Hort,
Wo man für sich spürt: Gern komm‘ ich hier an.
Menschheit wir sozial modular umstrukturieren,
Etwa fünfhundert Personen als Nachbarschaft,
Wo ökologischen Fußabdruck wir respektieren,
Uns selbst verwalten mit gemeinsamer Kraft,
Wo uns zusammen Grund und Boden gehören,
Von Wohngenossenschaft langfristig gepachtet,
So dass wir nicht länger Profit damit mehren,
Als Miteigentümer man auf die Bauten achtet,
Wo Entscheidung basisdemokratisch getroffen,
Wo Bewohnende aufgerufen zum Mitgestalten,
Vor allem in Bereichen, in denen sie betroffen,
Kreative Selbstwirksamkeit sich mag entfalten.
Wir brauchen mehr Stadt, um Land zu erhalten,
Nicht Eigenheime, die Landfläche verschlingen.
Mit Haus im Grünen lässt sich Welt nicht gestalten.
Ein Biosphärenerhalt wird und so nicht gelingen.
Städte sind Lebensräume mit kurzen Distanzen.
Verkehr wird dadurch auf ein Minimum reduziert.
Vielfalt der Kultur und Synergien in dem Ganzen,
So dass, was erträumt, wahrscheinlich passiert.
Nachbarschaft als Grundeinheit für dichte Städte,
Auf dass möglichst wenig an Boden versiegelt,
Koordiniert durch gewählte Nachbarschaftsräte,
Durch Anregungen aus großer Vielfalt beflügelt.
Keine Ghettoisierung und ungewollte Einsamkeit,
Kein sozialer Ausschluss mehr bei Statusverlust,
Nachbarschaft hält mehrere Möglichkeiten bereit,
In denen man sich sozial engagiert, voll bewusst.
Fünfhundert Personen, demografisch gemischt,
Entscheidungsprozesse auf Konsens hingeführt,
Intergeneratives Zusammenleben aufgefrischt,
Inklusion, wobei Randständige sozial integriert.
Stabile Grundeinheit für Lernen von Demokratie,
Für Erfahrung, zu guter Entscheidung zu finden.
In sozialer Vereinzelung erlernt man sowas nie.
Grund genug, um Nachbarschaften zu gründen.
Nachbarschaft, wie Hauswirtschaft organisiert,
Wo wir siebzig Prozent des Lebens verbringen,
Wo bezahlte und unbezahlte Arbeit koordiniert,
Gemeinsam um gelingenden Alltag wir ringen.
Gut ist Haushalts- und Wirtschaftsorganisation,
In der Ressourcen geteilt und besser genutzt.
Geteilte Küche erleichtert Versorgung schon.
Eigenes Zimmer Person für sich weiter putzt.
Von alltäglicher Hauswirtschaftslast entlastet,
Können alle Personen freieres Leben führen.
Jedoch Rückzugsbereich wird nicht angetastet.
Niemand soll seine Autonomie hier verlieren.
Im Mikrozentrum, von Nachbarschaft getragen,
Als logistisches, soziales, kommunikatives Herz,
Kann man sich treffen, austauschen und tagen,
Einkaufen und tauschen, befreit von Kommerz.
Tauschladen und Friseur, Restaurant und Café,
Läden mit all dem, was im Alltag man braucht.
Alles fußläufig gut erreichbar ganz in der Näh‘.
Nahbereichen wird Lebendigkeit eingehaucht.
Nachbarschaften haben Basen auf dem Land,
Die der Versorgung mit Nahrungsmitteln dienen.
So verbunden wächst konkreter Naturverstand
Über Pflanzen und Tiere bis hin zu den Bienen.
Ökologische Landbasen, um Ferien zu verbringen,
Anbaupraktika für Jugendliche zu absolvieren,
Der Natur forschend Geheimnisse abzuringen,
Die Verflechtungen in der Ökologie zu kapieren.
Nachbarschaften zum Wohnen auf vielerlei Art
Für Singles und Paare, Familien und Gruppen,
Wo nicht an Gemeinschaftsbereichen gespart,
Veränderungen sich als realisierbar entpuppen.
Wenn Lebenssituation der Person sich wandelt,
Muss diese die Nachbarschaft nicht verlassen,
Sondern ein Wohnungstausch wird verhandelt,
Der besser mag zu dieser Veränderung passen.
Sechzehn Millionen solcher Nachbarschaften,
Über die acht Milliarden an Menschen verteilt,
Kann gemeinsame Erde dann gut verkraften,
Wenn Lebensform, universalisierbar, angepeilt.
Durch Teilen von Nahrungsmittel und Gütern,
Über gemeinschaftliche Nutzung von Räumen,
Werden die Bewohner*innen zu Mitwelthütern,
Können günstiger erreichen, wovon sie träumen.
Universalisierbar ist Fußabdruck, der bescheiden:
Pro Kopf um zwanzig Quadratmeter Wohnraum.
Veganismus, dass Nutztiere nicht länger leiden.
Kein Auto, null Flüge, Bus und Bahn im Nahraum.
Weil vieles nah bei ist, muss man weniger fahren,
Vieles wird zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht,
So dass wir Städte vor Dreck und Lärm bewahren,
Straßenasphalt neuem Grün in Städten weicht.
Statt Steinen Bäume und Sträucher mit Früchten.
Streuobstwiesen und Gärten in Nachbarschaft.
Wildkräuter für Insekten wir nicht mehr vernichten.
Unser aller Umsicht entfaltet Natur heilende Kraft.
Pro Person zwei Quadratmeter Fläche für alle,
Um ein Mikrozentrum mit tausend zu gründen,
So befreit man sich aus Erdübernutzungsfalle
Und kann Lebensqualität im Sozialleben finden.
In alltäglicher kreativer sozialer Verbundenheit
Sind wahrhafte Quellen für Glück zu erschließen.
Der Verstand bleibt flexibel, das Herz wird weit,
Wenn wir wohlwollendes Miteinander genießen.
Wahres Glück erwächst uns aus liebender Nähe.
Kein Konsum oder Eigentum kann sie ersetzen.
Da ich Mensch und Natur nicht als Waren sehe,
Vermeide ich mitfühlend, die Welt zu verletzen.
Module des Zusammenlebens:
Quartiere und Kleinstädte
Vierzig Nachbarschaften werden zu Quartieren,
Wo vorgehalten vereinte sozialgestaltende Kraft,
So dass alle an Dienstleistungen partizipieren,
Indem man ein Quartierszentrum dafür erschafft
Mit Verwaltungsservice und Gesundheitshaus,
Mit Schulen, Gericht, Feuerwehr und Polizei.
Zentral konzentriert bleibt Synergie nicht aus.
Ein gesellschaftliches Lernpotenzial wird frei.
Dazu kleine Bars und besondere Restaurants,
Kioske, Cafés, Boutiquen und Spezialgewerbe.
Alltagsfreuden verleihen den Quartieren Glanz.
Nur nicht alles praktisch, nützlich und herbe.
Ein Zentrum mit Bürger*innen-Treff und Hotel,
Mit Bibliothek und großem Versammlungstrakt,
Für Veranstaltungen, politisch sowie kulturell,
Für Großleinwand. So hält man politisch Kontakt
Mit vierhunderttausend anderen Quartieren,
Die überall in bewohnbarer Erdgegend verteilt,
Dass wir Bezug nicht zur Menschheit verlieren,
Uns Weltverlorenheit nicht noch einmal ereilt,
Kontakt mit übergeordneten Sozialeinheiten,
Also den großen Städten und den Regionen,
Wo die Dienstleistungen für uns bereit steh’n,
Die sich erst in den größeren Einheiten lohnen.
Entpolitisierung durch Konsum und Unterhaltung
Wird über Einbeziehung rückgängig gemacht.
Konkret einbezogen in die Quartiersgestaltung,
Wird oftmals gesamtmitverantwortlich gedacht.
Am zentralen Quartiersplatz Publikumsverkehr,
Auf dass Distanzen kurz und Synergien erzeugt.
Viel Schönes und Nützliches bietet die Gewähr,
Dass man sich ins Quartier zu verlieben neigt.
Es gilt durchweg das Prinzip der Subsidiarität,
Was meint, alles wird überschaubar gehalten.
Möglichst viel Versorgung im Nahraum entsteht.
Möglichst viel Menschen unmittelbar gestalten.
Nachbarschaft droht Gefahr, sich abzuschotten,
Wenn sie nicht mit politischer Sphäre verbunden.
Verschanzen sich Privilegierte in Häusergrotten,
Kann die Menschheit als Ganze nicht gesunden.
Quartier, Stadt und besonders das Territorium
Verfügen über Fonds zum Ressourcenausgleich.
Bei Ungerechtigkeit bleibt keiner mehr stumm.
Unterschied schwindet zwischen arm und reich.
Was im Quartier machbar ist, wird dort gemacht.
Was dort nur entscheidbar ist, wird entschieden.
Zugleich wird der Einfluss aufs Ganze bedacht.
Unumkehrbares wird, wenn möglich, vermieden.
Versorgung mit Trinkwasser und mit Energie,
Entsorgung mit maximaler Wiederaufbereitung:
Möglichst quartiersnah erleben Bürger*innen sie.
Das fördert unsere Verantwortungsausweitung.
Gebrauchsgegenstand ist meist zu reparieren,
Wird ohne eingebauten Verschleiß produziert.
Marketingmanipulationen an Einfluss verlieren.
Güterproduktion wird in Kreisläufen organisiert.
Transportfuhrpark wird im Quartier vorgehalten.
Autos, wenn nötig, werden nur noch gemietet.
Quartierszentrum wird bedarfsgerecht gestaltet.
Das Grün im Quartier wird von Paten gehütet.
Im Quartier viele Werkstätten für Reparaturen,
Lowtech, nicht Hightech, wo immer das geht.
Braucht man Smartphones oder reichen Uhren?
Eine ökologisch vereinbare Wirtschaft entsteht.
Womit können wir im Quartier uns versorgen?
Wo können Transportwege wir uns ersparen?
In vernunftgegründeter Mitwelt für übermorgen
Rangiert Leben vor Vielfalt unnützer Waren.
Erdbeerkonsum nicht mehr übers ganze Jahr.
Freiwillig verzichten wir auf Überseebananen.
Regionaler Vielfalt wird man wieder gewahr.
Konsumentenmacht ist größer, als wir ahnen.
Was im Kleinen machbar ist, wird dort erledigt.
So werden Verkehr und Ressourcen gespart.
Wirtschaftsform, wo möglich, regional getätigt,
Unsre Erde erhält, Natur vor Schaden bewahrt.
Einfachheit zählt mehr als komplexe Raffinesse.
Selbstwert bezieht man nicht länger aus Haben.
An modischem Firlefanz verliert man Interesse.
Wertvoll werden untereinander soziale Gaben.
Nichtmaterielles wird mehr und mehr getauscht.
Schenkökonomie im Nachbarschaftsbereich.
Besitztum wird nicht als Wert aufgebauscht.
Viel wichtiger wird, dass aller Chancen gleich.
Module des Zusammenlebens:
Große Städte und Regionen
Obwohl wir weiteres Wachstum nicht wollen,
Sind wir doch für Innovationen stets zu haben.
In Großstädten schöpfen wir aus dem Vollen,
Personalsynergie zählt zu besonderen Gaben.
Ressourcen von Kultur und von Wissenschaft
Kann man nur in größeren Städten vorhalten.
In Großstädten der Welt bündelt man die Kraft,
Um Welt human und ökologisch zu gestalten.
Eine Weltstadt müssen alle erreichen können,
Um Reichtümer der Epoche direkt zu erleben.
Menschheit umfassende Bildung wir gönnen.
Nur was man erlebt, lohnt sich weiterzugeben.
An die vierzig Quartiere formen größere Stadt,
Oder als Kleinstädte vereint formen sie Region.
Mensch den Überblick wahrt und Einfluss hat.
Engagiert erfährt mensch seiner Mühen Lohn.
Überschaubare Großstädte in vielen Gefilden,
Mit um einer Million Menschen in der Region,
Werden die Lebensweise der Zukunft bilden.
Dorfleben spricht Universalisierbarkeit Hohn.
Die Milliarden besser in Großstädten leben
Mit Zugang zu Errungenschaften der Kultur.
Sobald wir Vielfalt und Austausch anstreben,
Brauchen für dafür eine passende Struktur
In Form von Bibliotheken und Universitäten,
Von Forschungszentren und Produktindustrie.
Infrastruktur wird wirksam in großen Städten
Mit viel mehr an Möglichkeiten zur Synergie,
Mit kurzen Wegen zwischen den Institutionen,
Mit Modellprojekten, um Neues zu erproben,
Mit Orten und Mitteln für kreative Innovationen,
Mit Sporteinrichtungen, wo Wettkämpfe toben.
Entwicklungsbereiche eher zentral organisiert,
Um auf kurzen Wegen zueinander zu finden.
Was seltener genutzt wird, wird hier ausgeführt.
Opernhäuser wir eher in Großstädten gründen.
Megastädte mit mehreren Millionen Personen,
Gilt zu überschaubaren Größen umzugestalten.
Menschen, die in den Riesenstädten wohnen,
Haben es zu schwer, sich klug zu verwalten.
Transportwege in Megastädten werden zu lang.
Menschen fällt es schwer, sich zu orientieren.
Wer orientierungslos wird, wird leichter krank.
Sozialen Zusammenhalt zumeist wir verlieren.
Module des Zusammenlebens:
Territorien
Territorien aus sechs bis zu zehn Regionen,
Groß genug für gewisse politische Autonomie,
Als souveräne Einheiten, doch keine Nationen.
Nationalstaatlich gelingt uns Neuordnung nie.
Territorien mit Bewohnenden an zehn Millionen,
Wie Estland, Belgien oder Baden-Württemberg,
Wo nicht zu viele und nicht zu wenige wohnen.
Kein imperialer Riese. Kein staatlicher Zwerg
Territorien sind groß genug für eine Autonomie:
Materiell und mit ihren Steuerungsinstrumenten
Für Industrie, Bildung, Nothilfe und Demokratie.
Dominanz großer Staaten wir endlich beenden.
Endlich weg von Klein- und von Großstaaterei,
Weg von nationalistischen Exklusivideologien.
Rein funktional und a-ethnisch werden wir frei.
Nach vorne schreiten, nicht rückwärts fliehen.
Derartige Territorien sind für sich groß genug,
Um überregionale Dienstleistungen zu tragen.
Territorien so zu begrenzen ist politisch klug,
Um mehr direkte Demokratie dort zu wagen.
Jedes der achthundert Territorien als Labor,
Neue Formen des Miteinanders zu erkunden,
Mit Experimentierlust, Umsicht und Humor
Irrwege erkennen, um sozial zu gesunden.
Achthundert Entwürfe für eine bessere Welt,
Gemeinschaftlich entworfen, sorgsam erprobt,
Ins globale Netzwerk zur Verbreitung gestellt,
Von anderen übernommen, kritisiert, gelobt.
Auf Basis von Vielfalt voneinander wir lernen.
Geistige Evolution macht so riesige Sprünge.
Was allen schadet, wir einsichtig entfernen.
Zu hoffen ist, dass diese Neuordnung gelinge.
Gesamtmodul des Zusammenlebens:
Planetare Gemeinschaft
Allumfassendes Modul bildet gesamter Planet,
Allianz, aus achthundert Territorien geschmiedet,
Als Globaldemokratie, basierend auf Legitimität.
Ein großer Weltrat Mensch und Natur befriedet.
Achthundert Männer und achthundert Frauen,
Aus Territorien gewählt in den Rat der Welt.
Wir alle können bei Entscheidungen zuschauen.
Sitzungen werden transparent ins Netz gestellt.
Zusammenarbeit der Territorien ist oberstes Ziel.
Konflikte zwischen ihnen werden gütlich geklärt.
Gerechte Ressourcenverteilung kommt ins Spiel.
Katastrophen werden gemeinsam abgewehrt.
Konkurrenz ist durch Zusammenarbeit ersetzt,
Kokreativität wird das Gebot in der neuen Zeit,
Weltökonomie nicht mehr unsre Mitwelt verletzt.
Entwicklungsidee steht zur Verfügung weltweit.
Die Biosphäre wird überwacht und geschützt.
Produkte werden, wo sie gebraucht, aufgeteilt.
Globales Gerichtswesen Gerechtigkeit stützt.
In Not man selbstverständlich zu Hilfe sich eilt.
Forschungsergebnisse werden global genutzt.
Kein Konzern verdient daran, was wir entdeckt.
Geldwirtschaft ward radikal zusammengestutzt.
Geldhandel auf Territorien meist sich erstreckt.
Regionalwährungen Handel räumlich begrenzen,
So dass viele unsinnige Transportwege erspart.
Territoriale und planetare Produkte nur ergänzen.
Stabilität von Wirtschaft und Ökologie wird gewahrt.
Weltökonomie wird auf regionale Beine gestellt.
Subsidiaritätsprinzip macht sie widerstandfähig.
Wir alle bestimmen über das Schicksal der Welt.
Markt- und Kapitalmacht als abgelöst seh‘ ich.
Die Menschheit wird nach und nach klug genug,
Sich gesamtverantwortlich territorial zu regieren.
Jenseits von Geld, Kommerz und Marketingbetrug
Gelingt es uns, ein Leben in Frieden zu führen.
Fazit
Kiezgemeinschaft als Globalisierungsmodul,
Eines von künftig an die sechzehn Millionen.
Derartigen Fortschritt mitzugestalten ist cool.
Heut schon ein wenig im Morgen wir wohnen.
Sich als teilhabend an etwas Neuem begreifen,
Als mitwirkend am größeren Ganzen zu sehen,
Befreit uns von Ohnmacht, lässt uns nachreifen.
Beherzter und gezielter in die Zukunft wir sehen.
Widerstände auf dem Weg zu unseren Träumen –
Erst wenn wir träumen, erlangen wir eine Wahl –
Sind anfangs nicht leicht aus dem Weg zu räumen
Kein Wandel gelingt einfach. Doch das ist trivial.
Wir brauchen Zuversicht gerade in Krisenzeiten.
Nichts ist psychisch gefährlicher als Resignation.
Lokal handelnd Schau aufs Globale wir weiten.
Erleben von Zusammenhängen ist unser Lohn.
Wir brauchen Dialoge, diese Welt zu begreifen,
Gemeinsame Ethik, die alle Kulturen umfasst,
Vernunft samt Mitgefühl, um psychisch zu reifen,
So dass man nicht mehr das uns Fremde hasst.
Vor allem brauchen wir Wohlwollen und Nähe,
Menschen, die für uns und für Wandel offen,
Die mich verstehen können, die ich verstehe,
Die zum Handeln bereit, weil Gefühle betroffen.
Gefühle von Schmerz, von Leid und von Liebe,
Von Ohnmacht, von Glück und von Leidenschaft,
Vorstellungen ausformend, was zu tun uns bliebe.
Gefühle zu erleben, gibt uns Richtung und Kraft.
Gemeinschaft zu werden, meint Fühldenken teilen:
So erlebst du dein Sein und das stellst du dir vor.
Sich freundschaftlich im Elend zur Hilfe zu eilen,
Auf dass man Liebe zum Leben niemals verlor.