Psychotraumata und Gesellschaft

Gesellschaft setzt sich aus einzelnen Menschen zusammen, die jedoch in sozialen Kontexten heranwachsen.

Gesellschaft ist das immer vorläufige Ergebnis der Kommunikationsprozesse beteiligter Bürger*innen.

Die Beziehungserfahrungen, die ein Mensch in seiner Primärgruppe, im Sozialsystem seiner Herkunftsfamilie und Herkunftskultur  sammelt, bestimmen im Wesentlichen seine Möglichkeiten, in der Gesellschaft zu interagieren und zu kommunizieren.

Die Freiheitsgrade der Interaktion werden durch Verletzungen der Psyche, durch Psychotraumata erheblich eingeschränkt.

Traumatisierte Menschen, die sich ihrer Traumata nicht bewusst sind, wiederholen ihr in der Kindheit erlittenes Leid und wirken so mit an der Traumatisierung der gesamten Gesellschaft. 

 

Für diesen Gedichtzyklus grundlegend war das Buch von Franz Ruppert: "Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft." von 2018.

Psychotraumata und Gesellschaft

Für uns Menschen ist diese unsere Welt

Wie Netzwerk von sozialer Bezogenheit.

Darin sind vor Entscheidungen wir gestellt:

Wählen wir Ehrlichkeit oder Verlogenheit?

 

Wollen wir friedlich oder gewalttätig sein?

Uns nehmen, was andere schon besitzen?

Schließen wir andere aus oder Fremde ein?

Wollen Urenkeln wir schaden oder nützen?

 

Wähle ich Konstruktivität oder Destruktivität?

Bin ich für Kooperation oder für Konkurrenz?

Eine andere Ordnung in der Mitwelt entsteht,

Ob andere ich einbeziehe oder ausgrenz‘.

 

Konkurrenzorientierung samt Destruktivität

Nicht zum Wesen wahren Menschseins zählt.

Dahinter eine Folge von Verletzungen steht,

Als Überlebensprogramm nicht frei gewählt.

 

Ändern wir das Verhalten, ändert sich Welt.

Ändert sich die Welt, ändern wir Verhalten.

Individuelle Entscheidung einerseits zählt,

Andererseits zählt, wie wir Mitwelt gestalten.

 

Struktureller Wandel der Gesellschaft allein,

Ohne unser Denken und Fühlen zu wandeln,

Bringt nichts Gutes in unser Dasein hinein.

Gutes entsteht erst, wenn einzelne handeln.

 

Wie wir über Mensch samt Mitwelt denken,

Wie wir uns im ökologischen Kontext sehen,

Dies Bewusstsein wird unser Handeln lenken.

Die Theorien bestimmen, wohin wir gehen.

 

Große Menschheitsprobleme schrumpfen

Auf Problemlagen in Kindheit zusammen.

Ob hellwach wir sind oder aber abstumpfen,

Wird Kindheitserfahrung meist entstammen.

 

Je mehr wir Kindheitsprobleme verstehen,

Je gezielter wir präventiv diese vermeiden,

Desto eher kann ins pralle Leben es gehen,

Desto seltener werden psychische Leiden.

 

Uns wird möglich, Liebe und Freundlichkeit

Kindern und anderen gegenüber zu zeigen,

Machen wir uns auf zur Partnerschaftlichkeit

Und uns nicht mehr Unterwerfung zu eigen.

 

In welcher Gesellschaftsform will ich leben?

Was verbindet mich zur Mitmenschlichkeit?

Kann wahres Wir es zwischen uns geben?

Was dafür zu erwerben, bin gern ich bereit?

 

Streben wirtschaftliche Kooperation wir an,

Statt Ausbeutungsmonopole zu erreichen?

Ob globale Pflichten man mittragen kann?

Oder geht man mit Gewalt über Leichen?

 

Was lässt glücklich sein, was mich leiden?

Wie könnte mein Dasein mit Sinn ich füllen?

Wo bin ich zu fordernd, wo zu bescheiden?

Wie lerne ich, wahre Bedürfnisse zu stillen?

 

Wie kann ich Unfrieden in mir überwinden?

Woran ist ein illusorisches Wir zu erkennen?

Wie gelingt es, befreit zueinander zu finden?

Was ist das, was wir dafür lernen können?

Zweck und Funktion der Psyche

Hauptzweck der Psyche ist, dafür zu sorgen,

Dass Mensch und Menschheit sich erhalten.

Ohne gesunde Psyche gibt es kein Morgen.

Als Heile wir uns heilende Zukunft gestalten.

 

Was ist lebensfreundlich, was -vernichtend?

Kann mein Wohl auch zu aller Vorteil sein?

Sein Inneres erkennend, von ihm berichtend,

Leitet Zeitalter des Bewusstseins für uns ein.

 

Eine neue Epoche der Menschheit steht an.

Gründe für Lieblosigkeit gilt es zu entdecken.

Wie wohl Liebe als Kraft sich entfalten kann?

Wie helfen wir uns, diese Kraft zu erwecken?

 

Jeder sollte wissen, wie Psyche funktioniert:

Was stärkt sie? Was wird Probleme bereiten?

Wenn inneren Prozesse man besser kapiert,

Kann man sich selbst beim Heilen begleiten.

 

Psyche soll komplexe Realität uns aufzeigen

Aus sich uns entgegenstellender Außenwelt,

Aus Welt, zu der nach innen wir uns neigen,

In die all unser Erleben von Bezogenheit fällt.

 

Unsere Psyche nimmt wahr mit vielen Sinnen:

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Spüren.

Eindrücke von vielem wir sinnlich gewinnen,

Wobei Interessen die Wahrnehmung führen.

 

Das Wahrgenommene wird zugleich gefühlt:

Wo möglich von A bis Z, von Angst bis Zorn.

Durch Biochemisches werden wir aufgewühlt.

Verbotenes liegt hinten. Erlaubtes liegt vorn.

 

Das bis dahin Erlebte wird in Bilder gefasst.

Unsere Vorstellungen können zutreffend sein

Oder Fantasie rückt sie zurecht, bis es passt.

In unserem Welterleben sind stets wir allein.

 

Unsere Psyche erkennt sich selbst im Denken,

Von zu enger Anhaftung an Sinnlichkeit befreit.

Zum Verstehen können Gedanken wir lenken,

Zur kritischen Kontrolle unsres Denkens bereit. 

 

Im Zentrum von Denken, Fühlen und Handeln,

Steht ein Ich, das über sich nachdenken kann.

Mit Willenshilfe kann die Psyche sich wandeln.

Mit geklärten Ich-Will fängt Wandel meist an.

 

Ob kooperativ oder eher destruktiv wir sind,

Ergibt sich aus dem, wie die Psyche verfasst.

Für echte Bedürfnisse wird meist man blind,

Wurde man gehasst, sich selbst darum hasst.

Verletzte Psyche

Lasst über Verletzung der Psyche uns reden.

Nur was man erkannt hat, kann man wandeln.

Verletzung der Psyche betrifft nahezu jeden,

Weil in Welt voll Widersprüchen wir handeln.

 

Unmöglich, Verletzungen gänzlich zu meiden.

Man kann nur Verletzungsverarbeitung stärken.

Psychisch gestärkt muss man nicht so leiden.

Doch dass man verletzt ist, muss man merken.

 

Eine verletzte Psyche lebt nicht. Sie überlebt.

Nicht gewollt, geliebt und geschützt zu sein,

Als Damoklesschwert über Dasein schwebt.

Man lässt sich auf Liebe und Leben nicht ein.

 

Welche Erfahrungen wohl Psyche verletzen?

Ist mir selbst solch Verletzendes widerfahren?

Ist in mir Erleben von Schmerz und Entsetzen

Fest verkapselt in all meinen Lebensjahren?

 

Derartige Verkapselung verbraucht Energie.

Vor Schreckeserwecken ist sich zu schützen.

Doch vermeidend heilt man Verletzungen nie.

Wir müssen uns aufsuchen, um uns zu nützen.

 

Verletzendes wird oft in der Psyche vergraben.

Das Gedächtnis ist voll von Erinnerungslücken.

Bezug zum Erschreckenden verloren wir haben.

Unser Ich bewegt sich auf stützenden Krücken.

 

Diese Gedächtnislücken mit Illusionen ich füll‘,

Damit Dämonen aus Verletzung nicht grollen.

Ich weiß nicht mehr, wer ich bin, was ich will.

Erinnerungen muss man schon haben wollen.

 

Wer nicht gewollt ist, muss sich identifizieren.

Identitätslos muss man sich außen verbinden.

Identifiziert mit anderen wir uns selbst verlieren.

Wer wir wirklich sind, ist derart nicht zu finden.

 

Nicht geliebt sein, Liebe nicht geben können

Macht einsam, traurig, ohnmächtig, hassend.

In Gutes und Böses die Welt wir auftrennen.

Man löst sich von Realität, die nicht passend.

 

Jenseits der Realität konstruiert man Welten

Aus Beziehungen, die einzig im Kopf geboren.

Im Erleben diese Welten als wirklich gelten.

Doch Bezüge zum Realen hat man verloren.

 

Man glaubt seinen Fantasien und Illusionen,

Traut dem eigenen Fühlen und Denken nicht.

Konstrukte dämonisch die Psyche bewohnen.

Eigenes liegt im Dunkel, Fremdes im Licht.

 

Tief verletzt wird Erleben oft aufgespalten.

Gutes wird in Kopf, Böses in Leiber gepackt.

Von Leibeshöllen hat man fern sich zu halten.

Man haust im Kopfe, unverbindlich, abstrakt.

 

Gott, heilige Jungfrau, Bill Gates, Paradies,

Klimalüge, Trump, Pandemie, Gut und Böse.

Kontaktbereiche man sich schützend verließ:

Denkst du nicht wie ich, von dir ich mich löse.

 

Kontakt gelingt nur, wenn man bei sich bleibt:

Hier bin ich ganz okay. Und okay bist auch du.

Wertschätzend man aneinander sich reibt.

Jeder achtet darauf, dass man Gutes sich tu.

 

Kontakt misslingt, wenn man sich identifiziert:

Ich bin dann okay, wenn ich wie du oder wir.

Man sein Ich in der Welt der anderen verliert.

Von mir selbst entfremdetes Leben ich führ‘.

 

Ich-Identität wurde so weitgehend eingebüßt.

Man verliert sein Ich im Andersseinmüssen.

Per Identifikation wird Dasein scheinversüßt.

Ein Deutscher muss die Türken nicht grüßen.

 

Ein Deutscher ist deutsch, nicht Muselmane,

Ist stets ordentlich, nicht chaotisch und wild.

Ist stolz auf sein Land, auf Hymne und Fahne.

Identifiziert man psychische Leerstellen füllt.

 

Identifiziert steckt man sich in Zwangskorsett:

Nur so und niemals anders hat man zu sein.

Die mich kritisieren, sind deshalb nicht nett.

Auf mir Fremdes lasse ich niemals mich ein.

 

Auch abgrenzend bleibt man eng verbunden:

So wie Vater oder Mutter will ich nicht sein.

Identifiziert jedoch kann keiner gesunden.

Heilender Selbstbezug stellt sich nicht ein.

 

Als Kind nicht geschützt worden zu sein

Führt zu umfassendem Bedrohungsgefühl.

Frieden stellt sich in der Psyche nicht ein.

Überall ist Angriff und Flucht mit im Spiel.

 

Wohin die misstrauischen Blicke wir kehren.

Überall droht uns Ärger bis hin zur Gefahr.

Statt sich Bedrohung im Innen zu erwehren,

Hält man jede Bedrohung im Außen für wahr.

 

Man kann sich hier nicht mehr frei bewegen.

Was man erlitten, wird in die Welt projiziert.

Man ist für nichts mehr, nur noch dagegen.

Einstige Schutzlosigkeit wird nicht gespürt.

 

Gegen das zu sein, was schmerzte, heißt,

Weiterhin mit Schmerz verbunden zu sein.

Der Pfad, der Richtung Entwicklung weist:

Ich finde mich, lasse mich nicht mehr allein.

 

Ich-bin-nicht-Wie als Abgrenzungsbemühen

Führt zu Misstrauen, Neid, Gier und Betrug.

Eine lieblose Haltung wir dadurch beziehen.

Vom Leben enttäuscht, ist nichts gut genug.

 

Oft unsolidarisch und konkurrenzorientiert

Baut Schutzfassade man um sich herum.

Was Liebe bedeutet, man so nicht kapiert.

Man bleibt für sich und beziehungsdumm.

 

Sklave verletzter Psyche bleibt man dann,

Will Verletzungen nicht wahr man haben.

Von Leidensfesseln man befreien sich kann,

Beginnt Elendserleben man frei zu graben.

 

Dies behutsam als ein Psychoarchäologe:

Mal mit der Schaufel, mal mit Pinseln fein,

Auf dass nicht, überrollt von Elendswoge,

Wir abermals lassen unsere Psyche allein.

 

Achtsam freundlich wird Altelend beschaut:

Das also habe ich in Beziehungen erlitten.

Deshalb habe dem Leben ich wenig vertraut.

Darum also habe ich mit dir mich gestritten.

 

Sonne scheint, wenn Nacht überwunden,

Man sich dem Dunkel der Psyche gestellt.

Zur Freiheit in Bindung hin kann gesunden,

Wer Unfreies, Kränkendes in sich erhellt.

 

Verletzte Psyche zu heilen, ist oft möglich.

Doch dazu muss man hin zu den Quellen,

Dorthin, wo Sein noch dunkel und kläglich.

Gut ist, sich den Kindheitsschatten zu stellen.

 

Was habe von Vorfahren ich übernommen?

Was steckt Familie noch in den Knochen?

Woher mögen die Verstörungen kommen?

Wer hat an mir als Kind was verbrochen?

 

Unweigerlich geben Eltern an uns weiter,

Was sie an psychischer Verletzung erlitten.

Das ist leider normal, ist darum nicht heiter,

Ist wissenschaftlich weitgehend unbestritten.

 

Zu überleben, müssen Kinder sich binden,

Auf die Liebe durch Eltern total angewiesen.

Sie müssen einen Zugang zu diesen finden,

Geraten sie selbst dabei auch in die Miesen.

 

Menschen, die von ihren Eltern kaum geliebt,

Zu wenig bekamen von dem, was benötigt,

Lernten meist nicht, wie Liebe man weitergibt,

Haben unbewusst sich als Verletzer betätigt.

 

Verletzung wirkt über Generationen hinweg.

Es sei denn, Weitergabe wird unterbrochen.

Weg mit dem Tabu. Raus aus dem Versteck.

Nicht länger auf Unverletzbarkeit pochen.

 

Verletzbarkeit der Psyche ist zu verstehen:

Was schmerzt ein Kind? Was engt es ein?

Verantwortliche Eltern sich Kindheit ansehen:

Was mag in uns an Verletzung noch sein?

 

Wie ist Seelenverletzungen vorzubeugen?

Wie lernt man wirksam, man selbst zu sein,

Aus schützenden Mustern auszusteigen,

Psyche zur Freiheit der Wahl zu befrei’n?

 

Gesunde Psyche kann gut unterscheiden:

Das erlebe ich außen, doch das im Innen.

Im Gestern, nicht im Heute gründet Leiden.

Dort bist du. Hier mag Eigenes beginnen.

 

Realität und Illusion ist auseinandergehalten.

Kopf samt Leib wird als eine Einheit erlebt.

Aktiv und kreativ können Welt wir gestalten.

Damoklesschwert nimmer über uns schwebt.

Psychotraumata

Im Leben gibt es Überforderungssituationen,

Die unsere Psyche nicht gut verkraften kann.

Trotz Schutzformen, die Psyche innewohnen,

Fängt ein Verletzungsprozess in der Seele an.

 

Überfordert können Disstress wir nicht klären.

Zu gewaltig erscheint uns drohende Gefahr.

Kein Fliehen hilft da mehr und kein Wehren.

Allzu Bedrohliches nimmt Psyche nicht wahr.

 

Erkennen-Wollen und Verleugnen-Müssen:

Beides zusammen funktioniert nicht so recht.

Persönlichkeit wird in mehrere Teile zerrissen.

Im Kopf ist, was gut, im Körper, was schlecht.

 

Statt Realität zu erschließen, sie verleugnen.

Im Traumazustand spielt Psyche verrückt.

Psyche muss neue Funktion sich aneignen,

Dank der das Traumaleid wird unterdrückt.

 

Der traumatisierten Psyche fällt es schwer

Ich und Du, einst und jetzt zu unterscheiden.

Realität und Fiktionen verschwimmen mehr.

Was ist innen, was außen? Unklar wir leiden.

 

Alternative Realität wird im Kopf geboren,

Mangel an wirklicher Realität auszugleichen.

Der Bezug zur Realwelt geht dabei verloren.

Im Stress ist so wer nur schwer zu erreichen.

 

Mit Verlust des Realitätsbezuges geht einher

Der Verlust einer Selbstregulationsfähigkeit.

Überlegtes Handeln fällt zunehmend schwer.

Blinder Aktionismus begleitet Redseligkeit.

 

Zusammenhalt der Psyche wird so zerstört.

Statt erkannt wird die Realität nun verkannt.

Ein Teil der Psyche nicht mehr zu uns gehört,

Ward abgespalten aus Bewusstsein verbannt.

 

Ich denke, also bin ich. Das ist nicht wahr.

Leibseeleneinheit ward auseinandergerissen.

Die Gesundheit der Psyche ist so in Gefahr.

Körper-Psyche-Spaltung wir heilen müssen.

 

Wahrnehmen und fühlen, denken und wollen,

Erinnern und handeln gehören wiedervereint.

Der Ganzheit als Mensch wir Achtung zollen.

Gesundheit der Psyche ist integrativ gemeint.

 

Intersubjektive Verdrängungs- oder Heilungsprozesse

Verschonst du mich, meine Störung zu sehen,

Hüte ich mich, solche bei dir wahrzunehmen.

Was tabuisiert ist, muss man nicht verstehen.

Unsere Entwicklung wechselseitig wir lähmen.

 

Verletzungen erkennen bei anderen wir eher.

Bei uns wird Verletzung nicht gern akzeptiert.

Uns übergehend kommen wir uns nicht näher.

Nur Selbstakzeptanz, radikal, weiter uns führt.

 

Nicht nur jene sind dumm, verrückt, verbohrt.

Auch wir sind mal verwirrt, arrogant, ignorant.

Auch in uns ein verletzter Seelenanteil rumort,

Auch wenn dies von uns noch selten erkannt.

 

Unsere Wahrnehmung hat selbstblinde Flecken.

Darum brauche ich dich, mich kennenzulernen.

Nur gemeinsam wir blinde Flecken entdecken.

Einfühlsam rückmeldend wir Flecken entfernen.

 

Jedoch wahrscheinlich ist: Funktionsfähigkeit

Der Psyche ist gesellschaftsbedingt reduziert.

Weitverbreitet ist noch unsere Ahnungslosigkeit,

Was und wie unsere Psyche einst traumatisiert.

 

Über Psychotraumaerfahrung ist zu sprechen:

Was hat uns verletzt? Was verletzt noch heute?

Selbstehrlich sind Schweigetabus zu brechen.

Mutig ist anzugehen, wovor man sich scheute.

 

Wer über eine gesunde Psyche verfügen will –

Und Psyche ist störanfällig, zart und sensibel –

Werde bewusst, einfühlend, nachdenklich, still,

Sich so beharrlich befreiend von uraltem Übel.

 

Der Weg in die Befreiung heißt zu verstehen:

So wurde ich einstmals zum Opfer gemacht.

Aus Opferperspektive Geschehen wir sehen:

Das habe als Kind ich gefühlt und gedacht.

Opfersein erfühlen

Es gibt nur einen Weg aus Verletzung heraus.

Das ist der, seine Verletzungen anzuerkennen,

Opfersein zu erspüren, zu fühlen den Graus

Und Täter als Verursacher klar zu benennen.

 

Warum wurde ich hilflos, ohnmächtig, panisch?

Wieso dieser Ekel, diese Angst, diese Wut?

Was lässt mich traurig sein, was eher manisch?

Wieso tue ich den anderen, doch mir nicht gut?

 

War im Bauch meiner Mutter ich nicht gewollt?

Wurde versucht, mich als Fötus abzutreiben?

Haben meine Eltern schon früh mir gegrollt?

War es schwer für mich, am Leben zu bleiben?

 

War die Schwangerschaft eine stressige Zeit?

Wie haben die Eltern sich damals verstanden?

Waren für Kinder sie überhaupt schon bereit?

Unter welchen Umständen bin ich entstanden?

 

Hat Mutter schwanger Drogen genommen?

Alkohol, Zigaretten, Tabletten und mehr?

Wie kann einem Fötus so etwas bekommen?

Was bedrückte die Mutter damals so sehr?

 

War meine Geburt schwer und kompliziert?

Worin genau Komplikationen bestanden?

Habe als Baby ich Liebe der Mutter gespürt?

Hat Mutter meine Bedürfnisse verstanden?

 

Wurde als Baby ich länger allein gelassen?

Wurde ich hinreichend oder zu kurz gestillt?

Musste ich mich stets an Eltern anpassen?

Habe oft ich ihren Hass auf mich gefühlt?

 

Wurde als Kleinkind zu lange ich und zu früh,

In Kinderkrippen gesteckt und weggegeben?

Wurde ich bestraft, wenn ich störte und schrie?

Welch Elend musste ich sonst noch erleben?

 

War als Kind ich sicher mit Mutter verbunden,

Oder war da Angst, Kälte und Unsicherheit?

Nur sicher gebunden, kann Psyche gesunden.

Waren Eltern dazu in der Lage und bereit?

 

War mit dem Geschlecht ich unwillkommen?

Wurden rituell mir die Genitalien beschnitten?

Wer hat mir Vertrauen ins Leben genommen?

Unter welchen Umständen habe ich gelitten?

 

Wurde ich vernachlässigt oder überbehütet,

Sexuell, sozial oder psychisch missbraucht?

Haben Kriege und Gewalt im Leben gewütet?

Was sonst hat in der Kindheit geschlaucht?

 

Wurde jugendlich ich gemobbt in der Schule?

Wie gingen andere mit mir um als Außenseiter?

Wie dachte man über Ausländer und Schwule?

Brach ich Schule früh ab oder kam ich weiter?

 

Wie erlebte ich die Zeiten der Arbeitslosigkeit,

Einsätze als Soldat, Feuerwehrmann, Polizist,

Wie als Krankheitsfall meine Krankenhauszeit?

Was als Schmerz davon in der Seele noch ist?

 

Wie erlebte als Frau ich Vertreibung, Flucht,

Gewalt und Vergewaltigung in Alltag und Ehe?

Wie steht es um Selbstzerstörung und Sucht?

Wie häufig erlebe ich, was ich nicht verstehe?

 

Wie habe ich einen schweren Unfall überlebt?

Versorgte man auch die psychischen Wunden?

Welche Furcht noch in der Psyche schwebt?

Habe ich mich verloren, nicht wiedergefunden?

 

Was bedeutet es noch für mich, dass gestorben

Ein Mensch, den ich liebte. Und das viel zu früh.

Wie sehr hat mir Lebensfreude das verdorben?

Woraus wohl noch Mut ich zum Leben bezieh‘?

 

Wir brauchen den offenen Psychotraumablick

Ohne falsche Scham und ohne Verdrängen.

Erst jenseits der Traumata wartet das Glück

Als Leben, befreit von Ängsten und Zwängen.

Opferhaltungen als Elendsfixierungen

Opferhaltungen jedoch sollte man verlassen,

Mit denen verleugnet wird, ein Opfer zu sein, 

Mit denen vermieden wird, Täter zu hassen.

In Opferhaltung lässt man sich als Opfer allein:

 

Ich habe keine Angst. Mir geht es doch gut.

Mein brutaler Vater hatte auch guten Seiten.

Verhindert wird Ohnmacht, Scham oder Wut.

Man muss sich mit den Tätern nicht streiten.

 

Zähne zusammenbeißen, stark sein wollen:

So einfach wirft mich hier nichts mehr um.

Opfersein verdrängen. Tätern nicht grollen:

Als Kind war ich sehr egoistisch und dumm.

 

Opferhaltung muss Schwäche verachten:

Sei nur nicht empfindsam und weinerlich.

Ich habe Schuld, dass Täter das machten.

Zu Recht machte der Vater mich lächerlich.

 

Opfer sich verleugnend für Leiden schämen:

Ich bin dumm und hässlich, bin nichts wert.

Die Täter auch noch in Schutz sie nehmen:

Ich habe es verdient, denn ich war verkehrt.

 

Man fühlt wie einst sich abhängig und klein.

Verhält sich, als wäre Täter noch mächtig.

Verdrängt weiterhin tatsächliches Opfersein,

Lebt mit den Tätern harmonisch, einträchtig.

 

In Opferhaltungen sind viele überangepasst,

Überängstlich, passiv und voll Duldsamkeit.

Harmoniesüchtig, auf dass ja keiner sie hasst,

Sind, frühes Elend zu klären, sie kaum bereit.

 

Abhängige Persönlichkeitsstörung bedeutet:

Ich unterwerfe mich, um akzeptiert zu werden.

Ihre Sehnsucht nach Liebe wird ausgebeutet.

Derart unterwürfig kann sie keiner gefährden.

 

Traumatäter sind lebenslang zu kontrollieren.

Täterkontrolle wird zu Überlebensprogramm.

Lieber eigene Identität als die Eltern verlieren.

Opfersein verdrängen, darüber den Schwamm.

 

Identifiziert mit denen, die einst Leid angetan,

Kann Opferhaltung zur Täterschaft werden.

Aus unterdrückter Wut entsteht Rachewahn:

Ich vernichte, die mich scheinbar gefährden.

 

Opferhaltungen werden als Täter überspielt

Oder man wählt sich einen Täter zum Retter.

Kindheitselend wird reinszeniert und gefühlt:

Mein Mann ist sehr streng, doch ein Netter.

 

Wut auf Täter wird auf Schwache verschoben,

Auf Asylant, Migrant, Sozialhilfeempfänger.

Man kritisiert die Elite und Politiker da oben.

Deren Bevormundung will man nicht länger.

 

Man verschiebt Wut auf die Täter auf sich,

Beginnt sich selbst für Erlittenes zu hassen.

Vergewaltigte Mädchen gehen auf den Strich.

Sie können vom Opfersein nicht mehr lassen.

 

Je massiver Opfererfahrungen einst waren,

Desto derber werden Überlebensstrategien.

Erkrankung bricht aus in späteren Jahren.

Doch Tätern wird weiterhin gütig verzieh’n.

 

Bleibt man in Stricken der Täter gefangen,

Identifiziert, verdrängend oder verzeihend,

Wird nie man ins Reich der Freiheit gelangen.

Nur Erkenntnis des Opferseins ist befreiend.

 

Aus Verstrickung mit den Tätern sich lösen:

Nicht ich als Kind habe denen was angetan.

Nicht Kind war böse. Die waren die Bösen.

Sich als Täter zu sehen: Selbstschutzwahn.

 

Sich aus krallenden Täterklauen befreien:

Was ihr eure Liebe nennt, war für mich Qual.

Traumatisierenden muss man nicht verzeihen.

Sie waren nicht Opfer. Sie hatten die Wahl.

Täterhaltungen als Elendsfixierungen

Wahrscheinlich auch sie einst Opfer waren.

Doch haben sie sich nie um Heilung bemüht.

Auf Elendsschienen sind sie weitergefahren.

Vielstimmig erklingt laut ihr Verleugnungslied:

 

Das war ich nicht. Ich habe nichts Böses getan.

Vertuschen, verheimlichen, Spuren verwischen.

Als Täter flieht gern man in Unschuldswahn:

Ich wollte es nicht, doch habe tun es müssen.

 

Das Kind hat mich schließlich lange provoziert

Bis schließlich mir der Geduldsfaden gerissen.

Der Mensch hat mich zur Gewalttat verführt.

Opfer-Täter-Umkehrung entlastet Gewissen.

 

Ihr wahres Ich haben viele Täter verdrängt.

Zu massiv Gefühle von Schuld und Scham.

Pseudo-Ich wird auf Gesellschaft umgelenkt:

Weltgenesung von deutschem Wesen kam.

 

Wer sein eigenes Ich im Selbstekel verloren,

Auf Opfer sein psychisches Elend verschiebt.

Auf Rache an Schwachen eingeschworen,

Man sich selbst eine Fassade als Retter gibt.

 

Täterschaft wird als Notwendigkeit stilisiert:

Ich quälte nicht gern. Doch das musste sein.

Wenn der Abschaum das nicht anders kapiert,

Foltert man den eben und sperrt man den ein.

 

Täterideologien bestehen hauptsächlich darin,

Feindbilder zu schaffen und diese zu pflegen:

Wie gut, dass ich nicht so wie die anderen bin.

So ein Täterideologe ist vor allem dagegen.

 

Täter radikalisieren sich zumeist immer mehr,

Täterideologien wirken so ähnlich wie Drogen.

Zur Beruhigung muss mehr vom Gleichen her,

Denn man spürt in sich, wie sehr man verlogen.

 

Gewalttätig zerstörend wird Lust empfunden.

Über Scham und Schuld wird der Stolz gelegt.

Nicht mehr an Moral und Gewissen gebunden,

Im Namen der Weltrettung man sich bewegt.

 

Die Welt wird verklärt zum mythischen Ort.

In heiligen Krieg zieht man gegen das Böse.

Ich bin her euer Retter. Der Täter ist dort.

Im heiligen Krieg ich unsere Seelen erlöse.

 

Solch Böses kann alles und jedermann sein:

Muslime, Neger, Juden oder Lügenpresse.

Die Welt teilt klar in Gut und Böse man ein.

Die Bösen verdienen was auf ihre Fresse.

 

Schwule, Schlitzaugen, Rothäute, Frauen,

Bonzen, Sozialschmarotzer, Intellektuelle:

Sie sind schuld. Sie allein Leben versauen.

Man verfolge sie und töte sie auf der Stelle.

 

Unmenschlichkeit können Täter nicht spüren,

Denn ihr Ich ist ihnen abhandengekommen.

Sie ihr Leben jenseits von Mitgefühl führen.

Angst ist blockiert und Freude genommen.

 

Allmachtsvorstellungen, Ohnmachtsgefühle,

Aggression und Depression werden Normalität.

Wahnhaftes Denken ist meist mit im Spiele,

Denn Täter meiden Einsicht in die Realität.

 

Narzisstische Persönlichkeitsstörung heißt:

Man ist in seinen Täterhaltungen verfangen.

Kein friedlicher Weg zur Liebe dann weist.

Mit Gewalt denkt man, dorthin zu gelangen.

 

Täter verbergen tief in sich einen Opferkern.

Täterhaltungen überlagern frühes Opfersein.

Dies sich einzugestehen, tut Täter nicht gern.

Auch Gesellschaft lässt sich kaum darauf ein.

 

Auch hier gilt: Nur wer sein Opfersein fühlt,

Kann die Täterhaltungen endlich begreifen.

Sein Tätersein wird nicht mehr überspielt.

Verkorkste Psyche kann nachtäglich reifen.

 

Nicht Opfer, nicht Täter, nicht Retter werden:

All das sind Dynamiken, die nicht konstruktiv.

In Rollenzwängen vitales Sein wir gefährden,

Denn in der Psyche hängt vieles noch schief.

Symptome traumatisierter Gesellschaften

Sind allzu viele Menschen noch traumatisiert,

Stecken viele in Opfer-Täter-Dynamiken fest,

Zur traumatisierten Gesellschaft das führt,

In der leichter man traumatisieren sich lässt.

 

Viele Frauen, die ungewollt Mutter werden,

Abtreibungen und Geburtskomplikationen,

Mit Eingriffen, die Gesundheit gefährden

Traumatisierter Gesellschaft innewohnen.

 

Babys werden von ihren Mütter getrennt,

Dies viel zu früh und bei weitem zu lange.

Verwahrlosung man bei Kindern erkennt:

Viele sind einsam, zu krank und zu bange.

 

Sehr viele Mütter, die Kinder allein erziehen.

Sehr viele Menschen in Single-Haushalten.

Menschen, die Hunger und Krieg entfliehen.

Kaum Möglichkeiten, Mitwelt mitzugestalten.

 

Viele Kinder, die leibseelisch traumatisiert,

Oft sexuell und psychosozial missbraucht.

Von Eltern und nahen Verwandten verführt.

Deren Seele in Elendstinte tief eingetaucht. 

 

An Schulen Mobbing, Drogen, Depression,

Hoher Konkurrenzdruck und Schulversagen.

Im Beruf zu viel Leistung bei zu wenig Lohn.

Der Eltern Druck wird auf Kinder übertragen.

 

Kind wird auf Konkurrenzverhalten getrimmt.

Wer in Schulen nicht lernt, sich durchsetzen,

Mit dem etwas in der Person nicht stimmt.

Traumagesellschaften die Kinder verletzen.

 

Geldarmut bei Kindern, Erwachsenen, Alten.

Vermögenswerte sind total ungleich verteilt.

Eigenmächtig Reiche die Wirtschaft gestalten,

Während Arme ein Schicksal in Elend ereilt.

 

Gewalt- und Actionfilme auf Medienkanälen,

Zu viel Kriminalität und zu wenig Prävention,

Zu viele Menschen, die Selbsttötung wählen.

Zu wenig an Mitgefühl: Was heißt das schon?

 

Allgegenwärtige Prostitution und Pornografie.

Suchtmittelkonsum ist immens weit verbreitet.

Zu viele Menschen zu oft in der Psychiatrie,

Dort eher verwaltet als zur Heilung begleitet.

 

Immense Kosten für ein Gesundheitssystem,

Das mehr an Profit als an Personen orientiert.

Krankmachende Weltverschmutzung, extrem,

Wobei Verschmutzenden kaum was passiert.

 

Massenunterhaltungsmedien, die verblöden,

Verwirren, manipulieren und Bildung fernhalten.

Naturlandschaften, die monokulturell veröden,

Weil Agrargroßkonzerne Ernährung gestalten.

 

Wissenschaftler in Händen der Großkonzerne,

Ideologien befördernd, statt uns aufzuklären.

Politiker, die entscheiden trotz Alltagsferne.

Extremisten, die Demokratien für tot erklären.

 

Menschenfeindlichkeit, Rassismus: verbreitet.

In sozialen Medien zunehmend Hasstiraden.

Mehr und mehr Überwachung Alltag begleitet.

Was wenigen nützt, wird vielen eher schaden.

 

Ausgaben für Militär, Geheimdienst und Polizei

Für Waffenbeschaffung und Waffenproduktion 

Sind erheblich zu hoch und machen nicht frei.

Viele nehmen das hin: Wen stört das schon?

 

Kriegsbereitschaft, Kriege: überall auf der Welt.

Terror, von Staaten und Gruppierungen verübt.

Rechter Mob sich Flüchtenden entgegenstellt.

Die Nation wird mehr als die Menschen geliebt.

 

In Gesellschaften, auf vielerlei Art traumatisiert,

Dominiert Wettbewerb das Wirtschaftsleben,

Nach Profit durch mehr Wachstum wird gegiert,

Auch wenn wir alle dem Abgrund zustreben.

 

Konsum von Produkten, die niemand braucht,

Soll vom Verkauf eigenen Willens ablenken.

In Unternehmerinteressenwelten eingetaucht,

Hören wir auf, an Eigeninteressen zu denken.

 

Das Richtige ist falsch. Das Falsche ist richtig.

Widersprüchliches bleibt weitgehend unerkannt.

Traumatisiert auf ethische Klarheit verzicht‘ ich.

Unmenschliches in Handeln wird nicht benannt.

 

Traumagesellschaft weiß über Psyche wenig,

Es sei denn, man kann andere manipulieren.

Für Ich-Identität interessiert man sich eh nicht.

Mit dem, was ist, soll man sich identifizieren,

 

Mit Vater Staat, mit dem Wirtschaftssystem,

Mit denen, die regierend lang an der Macht.

Für Herrschende ist all das nützlich, bequem,

Für Bürger*innen hat sowas wenig gebracht.

 

Derart identifiziert, weiß man nicht, wer man ist,

Was man wirklich will, man schwerlich erkennt.

Man merkt nicht, dass man sich selbst vermisst,

Weil von ureigenen Bedürfnissen man getrennt.

Hintergründe traumatisierter Gesellschaft

Warum verhalten sich viele Männer brutal,

Herzlos, rücksichtslos, egoistisch und kalt?

Geschieht das bewusst? Ist das ihre Wahl?

Und wer oder was hat sie in seiner Gewalt?

 

Warum auch Frauen brutal sich verhalten,

Mitleidlos, selbstsüchtig, herzlos und starr,

Ihre Kinder nicht lieben, sondern verwalten?

Wer oder was brachte sie einst in Gefahr?

 

Warum nur knechten Menschen noch sich,

Wenn Kooperation unter uns so viel besser?

Warum lassen Menschen einander in Stich,

Bekämpfen mit Worten sich und mit Messer?

 

Wir schädigen uns wider besseres Wissen,

Können nicht aufhören, uns zu ruinieren.

Wer verlangt, dass wir so handeln müssen?

Solch ein Widersinn ist schwer zu kapieren.

 

Gesamte Menschheit wirkt schädigend mit:

Profit- und Konsumsucht, Wachstumszwang.

Unsere Erde hält damit nicht mehr Schritt.

Dieses Wachstum führt zu Weltuntergang.

 

Klimakatastrophe sowie Coronapandemie

Macht nicht Natur, sind menschengemacht.

Gier zwingt gesamte Ökologie in die Knie.

An radikalen Wandel wird wenig gedacht?

 

Warum tun wir uns all dieses Elend noch an,

Wenn doch Neuanfang so viel weiterbringt?

Welcher Dämon in uns nicht aufhören kann,

Uns wie andere stets zur Fortsetzung zwingt?

 

Muss man andere zum Wahnsinn treiben,

Grundlagen ihrer Existenz ihnen rauben,

Um besonders und privilegiert zu bleiben?

Derartige Borniertheit ist kaum zu glauben.

 

Würde auch nur ein Bruchteil an Aufwand,

Verbraucht für Militär, für Kriege und Waffen,

Gelegt in verantwortlich gestaltende Hand,

Welch Reichtum auf Erden wäre zu schaffen.

 

Es ist möglich, friedlich zusammenzuleben.

Asozial ist man nicht. Man wird so gemacht.

Frieden und Wohlstand könnte es geben,

Würden Quellen des Unfriedens bedacht.

 

Im Kernbereich jeder Gesellschaft stehen,

Familien mit ihren Eltern-Kinder-Bezügen.

Konkret auf deren Beziehungen zu sehen,

Sollte für Unfriedensverständnis genügen.

 

Wenn Person in der Kindheit traumatisiert,

Wird Realität nur verzerrt wahrgenommen.

Mit freier Fantasie wird die Welt konstruiert.

Doch Realitätsferne kann nicht bekommen.

 

Man kann nicht von Partner*innen erhalten,

Was unser Elternhaus uns niemals gegeben.

Es gilt, Beziehungen kreativ neu zu gestalten,

Endlich partnerschaftlich in Frieden zu leben.

 

Werden wir als verletzte Kinder erwachsen,

Tragen Störung wir in die Gesellschaft hinein.

Im Bildungs-, im Arbeits- und Politiksystem

Wird akzeptierte Verstörtheit wirksam sein.

 

In verrückter Gesellschaft ist normal verrückt.

Wer sich da anpasst, der hat sich verloren.

Sich selbst zu finden, Menschen nicht glückt,

Sind zur Autonomie sie noch nicht geboren.

 

Unreife Kinder in Wirtschaftsformen agieren,

Wo nur Profit, nicht der Gemeinnutzen zählt,

Voll Gier, während viele ihr Leben verlieren,

Erscheint Kindisches ihnen wie frei gewählt.

 

Konkurrenzökonomie kennt keine Sicherheit.

Man arbeitet gegeneinander, statt zusammen.

Man findet so keine Zeit für Gemeinsamkeit.

Kann das von psychisch Gesunden stammen?

 

Eine unsichtbare Hand des Marktes zerstört,

Von Gier nach Profit und Wachstum getrieben,

Was allen Wesen auch in der Zukunft gehört.

Wie kann diese Wirtschaftsform man lieben?

 

Recht auf Superreichtum und Erdausbeutung:

Muss man diesen Zustand für immer ertragen?

Hat Würde der Menschen keine Bedeutung?

Was braucht es noch, Neuanfänge zu wagen?

 

Reiche zocken an Börsen, verspielen aller Leben.

Miese Handlungsfolgen werden nicht einkalkuliert.

Zweiterde wird es sicherlich irgendwann geben.

Abgespalten vom Leib man kein Mitgefühl spürt.

 

Früh geschädigte Psyche lebt in ureigener Welt.

Alles, was uns stört, wird schlicht ausgeblendet.

Schützende Weltsicht wird nicht in Frage gestellt.

Sicherheitszone am eigenen Tellerrand endet.

 

Liberal ist dies Wirtschaftssystem für Gewinner.

Solche können vielerlei Freiheiten sich leisten.

Verlierende sind die Von-ganz-unten-Beginner.

Das sind in der Menschheit weitaus die meisten.

 

Täglichem Zwang zum Verdienen ausgesetzt,

Verführt, verschuldet, lohnabhängig gehalten,

Wird Würde von Erwachsenen weiter verletzt,

Während die Reichen frei ihr Leben gestalten.

 

Für Geld bewegt man sich in Arbeitsbereichen,

In denen das produziert wird, was keinem nützt.

Profitsüchtig geht mancher sogar über Leichen.

So rächt sich, dass man als Kind ungeschützt.

 

Wer sich in Kindheit durch Verzicht geschützt,

Verkauft sich samt Leistung zu Schleuderpreisen.

Stachel der Minderwertigkeit in vielen tief sitzt.

Brosamen vom Tisch wir am Boden verspeisen.

 

Vom Tisch der Superreichen, der Großkonzerne,

An dem Traumatäter*innen machtgierig hocken.

Die Brosamen den Armen, doch uns die Sterne.

Wer für uns mitdenkt, mit viel Geld wir locken.

 

Leistung und Lohn sind ohne Zusammenhang.

Nackte Willkür des Marktes regiert Tarifsysteme.

Gehaltsdifferenzen machen wütend und krank.

Gerechtigkeitsgläubig die Gesundung ich lähme.

 

Früh verletzt werden Täter und Opfer verdreht.

So gibt der Arbeitnehmer seine Arbeitskraft hin.

Der Arbeitgeber die Arbeit zu nehmen versteht.

Wortverdrehung macht Traumatisierten nur Sinn.

 

Früh Traumatisierte auch in die Politik es zieht,

Um Ohnmacht aus Kindheitszeit zu überwinden.

Mit Panzern und Bomben man spielen sie sieht.

Doch derart mächtig nie zur Liebe sie finden.

 

Macht statt Liebe: der Deal kann nicht gelingen.

Unterschied: Ob Frühverletzter versteht den?

Uns Menschen kann keiner zur Liebe zwingen.

Liebe erfordert andere Bewusstseinsqualitäten.

 

Früh psychisch Geschädigte sind oft arrogant.

Im Feld der Politik herrscht viel Rechthaberei.

Man tut so, als hätte man Situation in der Hand.

Doch wer nicht zweifelt, ist nicht innerlich frei.

 

Politiker*in, selbst wenn demokratisch gewählt,

Muss sich an den Wählenden nicht orientieren.

Nur traumaverkorkstes Gewissen noch zählt:

Stimmen fangen und die Macht nicht verlieren.

 

Traumatisierte Wählende fördern diese Haltung,

Übernehmen die Rolle von abhängigen Kindern.

Doch mit solcher Verantwortlichkeitsabspaltung

Kann man früh erlittene Schmerzen nicht lindern.

 

Gern wird auch, wo wir einst von Eltern gekränkt,

Scham, Hass, Wut und Ekel aus Kindheitstagen,

Stellvertretend auf die Politiker*innen umgelenkt.

Miese Eltern lassen sich so viel besser ertragen.

 

Vater Staat und Mutti Merkel sind dann schuld.

Was immer die macht, dem wird stets misstraut.

Schluss mit Kontenance, Schluss mit Geduld.

Auf eigene Eltern wird nicht länger geschaut.

Sackgassen der Befreiung

Wie sich aus Opfer-Täter-Koalitionen befrei’n?

Wie diese Zustände beenden und überwinden?

Wie sich erkennen und mit sich identisch sein?

Wie Zugang zu heilsamen Beziehungen finden?

 

Kein Ausweg als Opfer ist es, sich zu rächen.

Indem ich Tätern zufüge, was mir geschehen,

Lässt Gewaltspirale sich nicht unterbrechen, 

Opfer-Täter-Dynamik bleibt weiter bestehen.

 

Man wird selbst zum Täter, schafft neue Opfer.

Stress erzeugt Stress. Gewalt schafft Gewalt.

Derart der Täter niemals aus dem Kopf wär‘.

Rache macht einsam. Unser Herz wird eiskalt.

 

Rebellion bringt Entwicklung auch nicht weiter.

Man bleibt dabei mit seinen Gegnern verhaftet.

Miese Eltern bekämpfend, wird man nicht heiter.

Die Psyche Dagegensein schwerlich verkraftet.

 

Revolutionen haben bisher nur wenig gebracht.

Opfer von gestern wurden oft Täter von morgen.

Zumeist wurde der Bock zum Gärtner gemacht.

Die Mehrheit hingegen hatte weiterhin Sorgen.

 

Materieller Reichtum wird uns niemals befreien.

Symptome der Traumatisierung nicht schwinden.

Nur Klärung hilft, nicht vermeidendes Verzeihen.

Nur wer sich ihm stellt, kann Trauma überwinden.

 

Zur Befreiung ist Verzeihung oft falscher Schritt.

Vergebend bleibt das Opfer auf die Täter fixiert.

Mit fremder Scham und Schuld leidet man mit.

Eigenbeschämung aus dem Blick man verliert.

 

Eigene Traumagefühle bleiben dabei unerlöst.

Angst, Ohnmacht, Scham, Wut, Ekel, Schmerz

Werden, altes Elend betrauernd, nicht aufgelöst.

Eher für andere als für sich schlägt das Herz.

 

Um Opferseinerleben aus dem Weg zu gehen,

Will, um Harmonie bemüht, man sich versöhnen.

Was Täter einem antaten, will man nicht sehen,

Sich stattdessen mit Liebesillusionen volldröhnen.

 

Man will alte Geschichten vergessen machen

In der Hoffnung, die eigene Qual zu vergessen.

In Kontakt mit Tätern hat man wenig zu lachen,

Die von verdrängender Täterhaltung besessen. 

 

Wo Liebe nicht ist, kann man sie nicht holen.

Versöhnung wird zu vergeblicher Liebesmühe.

Die Psyche wird weiterhin von mir bestohlen,

Solange ich die Täter mir als Opfer vorziehe.

 

Von Opfer- und Tätersein ist keiner zu erretten.

Verletzungen kann nur jeder selbst überwinden.

Traumatisierte Rettende das gern anders hätten.

Mit Machtlosigkeit ist schwer sich abzufinden.

 

Pathologisierung der Opfer denen wenig nützt.

Es reicht nicht, Täter als krank zu beschreiben.

Durch Diagnosen zumeist man Täter schützt.

Stress war schuld. Täter können so bleiben.

 

Diagnosen häufig nicht die Ursachen klären.

Magersucht, Depression beschreibt Verhalten.

Diagnosen nicht selten das Elend vermehren.

Am Pranger kann keiner sein Leben gestalten.

 

Kein Ausstieg aus Verletzungen durch Religion

Mit einem Gebot, Vater und Mutter zu ehren,

Mit allmächtigem Herrgott auf fernem Thron:

Wie soll ein verletztes Kind sich da wehren?

 

Sogar Priester verletzen unschuldige Kinder.

Wahrscheinlich reichen ihr Trauma sie weiter.

Kindheitsschmerzen ich glaubend nicht linder‘.

Mit Aufarbeitung ich auch weiterhin scheiter‘.

 

Und ähnlich verhält es sich mit der Spiritualität,

Bei Intellektuellen beliebte Überlebensstrategie.

Man harmonisch im Großen und Ganzen steht.

Was uns die Täter getan, erkennt man so nie.

 

Ein höheres Bewusstsein gilt es zu erreichen.

Man darf seinem Leiden nicht weiter anhaften.

Im Keller verwesen die psychischen Leichen.

Verwesungsgerüche hat man zu verkraften.

 

Auf Kunst kann man sein Trauma verschieben.

Opfer- und Täterhaltungen werden reinszeniert.

Man leidet kunstvoll, statt zu lernen zu lieben.

Vom Verletzungserleben wird Pinsel geführt.

 

Irrweg auch, um Verletzungen los zu werden,

Mit allerlei Drogen zur Heilung anzukommen.

Auf Drogenwegen wir die Heilung gefährden.

Was erst ermutigt, macht später beklommen.

 

Es fruchtet nichts, Opfer- und Täterhaltungen

Durch rationale Argumentation zu widerlegen.

Haltungen sind entstanden durch Spaltungen.

Nur Erleben kann was in der Psyche bewegen.

 

Mit Körperempfinden, Gefühl und Verstand,

Experimentell probehandelnd eng verbunden,

Hat man, Traumata nachstellend, in der Hand,

Opfersein verstehend, beizeiten zu gesunden.

 

Jede Revolution muss in der Psyche beginnen.

Überlebensstrategien gilt es zu entmachten.

Nicht nach außen sehen, sondern nach innen.

Einstmaliges Opfersein einfühlsam beachten.

 

Wer konnte und wollte uns einst verletzen?

Wer hat was wie dem Kind in uns angetan?

Unser Ich samt Wollen wir wiedereinsetzen,

Befreit von Ohnmachts- und Allmachtswahn.

 

Gebraucht wird eine Bewusstseins-Evolution.

Nur psychisch Gesunde erschaffen eine Welt.

Befreit von Not, Schmerz, Angst und Illusion,

Gemeinsam man echten Problemen sich stellt.

Auswege aus Traumatisierung

Jedermann trägt ein Teil Gesellschaft in sich.

Hier und heute fängt ein besseres Leben an.

In gute Gesellschaft mit mir begebe ich mich,

Auf dass konstruktiv ich mich einbringen kann.

 

Wie gut kann es uns einzelnen wohl gelingen,

In Mitwelt, traumatisiert, Identität zu wahren?

Wie weder sich noch andere zu was zwingen?

Wie kühlen Kopf bewahren in Krisengefahren?

 

Wie Partner*innen finden, kaum traumatisiert,

Einander befreiend aus symbiotischer Liebe,

Indem achtsam man Resttraumata aufspürt,

Damit es bei kargen Überleben nicht bliebe?

 

Wie sich Zwang zum Elternsein entziehen?

Es ist auch sinnvoll, keine Kinder zu zeugen.

Wie nur entfremdender Arbeitswelt entfliehen,

Sich sinnfreier Gelderwerbsnot nicht beugen?

 

Wie sich nicht Gebären aufzwingen lassen,

Das autoritär, gewaltvoll, kalt, technikfixiert? 

Wie Kind denen entziehen, die Liebe hassen?

Lieblos begleitet, Kind Selbstvertrauen verliert.

 

Will konstruktive Gemeinschaft man formen,

Braucht man psychische gesunde Leute dafür.

Befreit von engenden Zwängen und Normen,

Formt sich ein tragendes Solidaritätsgespür.

 

Wie Kind nicht mehr frühzeitig traumatisieren -

Denn so fängt Gemeinschaftsgesundung an?

Wie als Kind lernen, Gefühle so zu regulieren,

Dass ein stabiles Ich sich entwickeln kann?

 

Wie dem Kind zeigen, dass es in Ordnung ist,

Bedürfnissen zu folgen und wichtig zu sein?

Wie es entlasten von üblem Anforderungsmist, 

Sich um Eltern zu kümmern, solange es klein.

 

Gewolltes, geliebtes, geschütztes Kind begreift,

Was zu tun ist, sein Wohlergehen zu pflegen.

Zu konstruktivem Gemeinschaftsleben es reift,

Mag sich gern in sozialen Bezügen bewegen.

 

Wo sind Begleitende, die ihre Traumata geklärt,

In Kitas und Schulen, Staat und Unternehmen,

Von denen Neutraumatisierung wird abgewehrt,

Die Heilungsprozesse initiieren, nicht lähmen?

 

Wo sind ganzheitlich Heilende im Medizinsystem,

Die Körper samt Psyche als Einheit verstehen,

Nicht Menschen auftrennen, wie ihnen genehm,

Auf Entstehungsgründe der Leiden auch sehen?

 

Wo sind Psychotherapeut*innen, Psychiatrien,

Die nicht nur gelistete Symptome wegkurieren,

Sondern Herkunft und Gesellschaft einbeziehen,

Notwendigkeit des Ursachenwandels kapieren?

 

Wo sind die Richtenden und sonstige Juristen,

Die Opfer-Täter-Retter-Dynamiken erkennen,

Für die Verfahren erst dann beendet sind, wenn

Wahre Opfer wieder sie selbst sein können,

 

Wenn Täter die Motive ihrer Taten begreifen,

Sich hinter Prinzipien nicht mehr verstecken,

Wenn beide zu Selbstverantwortung reifen,

Ihr vergangenes Elend mitfühlend checken?

 

Wo sind Organisationsformen im Arbeitsleben,

Die verhindern, das Schädliches produziert,

Wo nicht wesentlich gilt, Gewinn zu erstreben,

Verantwortung für unser aller Zukunft kapiert?

 

Wo sind Staaten, die auf Soldaten verzichten,

Sich um Frieden auf allen Ebenen bemühen,

Massenvernichtungswaffen endlich vernichten,

Dialogisches Verhandeln Kriegen vorziehen?

 

Lasst uns Klarheit und Entschlossenheit lernen,

Überlebensstrategien liebevoll zu überwinden,

Was traumatisiert, wo uns möglich, zu entfernen,

Damit wir zu uns selbst wie zu anderen finden,

 

Damit wir den Kontakt mit uns selbst erhalten,

Was uns guttut für uns selbst auch erkennen,

Körper, Gefühle und Gedanken nicht spalten,

Von miesem Alten entschlossen uns trennen.