Coronapandemie als Krise in uns und in der Demokratie

Verschwörungsideologen machen in diesen psychopathologisierenden Ausnahmezeiten von sich reden.

Auffällig ist der hohe Grad an Irrationalität und Realitätsferne der Menschen, die gegen Masken- und Abstandspflicht auf die Straße gehen. Auffällig ist, dass diese Personen kaum einen Unterschied zwischen Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit machen, ja sogar wahrscheinlich Unmögliches in ihren Wahrnehmungs- und Glaubenshorizont einbeziehen, um sich vom Mainstream abgrenzen und sich einer Minderheit anschließen zu können.

Corona-Pandemie stellt uns vor die Frage:

Wer soll über Wohl und Wehe entscheiden?

Sind Bürger*innen selbst dazu in der Lage,

Oder mehren sie durch ihr Tun aller Leiden?

 

Sind Menschen schon verantwortlich genug,

Gesundheitsgefahr jeder für sich abzuklären.

Oder brauchen wir einen engen Staatsbezug,

Uns der Gefahr durch die Viren zu erwehren?

 

Ist unsere staatliche Ordnung möglicherweise

Fehlorganisiert, dass Eigenverantwortung nicht

Genug keimen kann auf unserer Lebensreise,

Dass es uns an Gesamtverantwortung gebricht.

 

Brauchen wir viel mehr an Demokratisierung,

An Beteiligung Betroffener in allen Bereichen,

Dass alle Entscheidungen besser kapier’n und

Nicht nur auf Expert*innen-Urteil ausweichen? 

Spaltung der Gemeinschaft

Zurzeit wird unsere Gemeinschaft gespalten,

In die, die das Regierungshandeln kritisieren,

Und in die, die sich präzise an Regeln halten,

Dass bedrohtes Leben wir alle nicht verlieren.

 

Es geht nicht um Verschwörungsmythologen,

Impfgegner, Judenhasser und Rechtsradikale.

Zur Klärung steht: Werden real wir betrogen?

Eine komplexe Klärungssache, keine banale.

 

Handelt unsere Regierung umsichtig und klug?

Bezieht sie den Stand besten Wissens mit ein?

Oder ist vieles willkürlich, dumm und Betrug?

Heißt es zu schweigen? Heißt es zu schrei‘n?

 

Ist alles nur ein Komplott der Pharmaindustrie,

Die dank Weltimpfung Reichtum will mehren?

Auf welche Expert*innen ich mich eher bezieh‘,

Um vermeidbare Schädigungen abzuwehren?

 

Handhygiene, Maskenpflicht, Abstandsgebot, 

Schulschließung, Lockdown und Niesetikette,

Regierungsseits festgelegt als Weg aus Not,

Als ob damit sein Dasein gerettet man hätte.

 

Minderheiten, die dabei nicht mitgehen wollen,

Sind in Mainstream-Medien selten zu hören.

Regeleinhaltende diesen Abweichlern grollen.

Die fantasieren, dass sich jene verschwören.

 

Daraus erwachsen uns Freunde und Feinde:

Maskenverweigernde zerstören mein Leben.

Du gehörst nicht mehr zu meiner Gemeinde.

Nur fort mit dir, so einen darf es nicht geben.

 

Ihr Einfaltspinsel, botmäßig und staatsloyal,

Lasst widerstandslos euch Rechte nehmen,

Bemerkt nicht der Mitmenschen soziale Qual,

Ihr Regierungssklaven solltet euch schämen.

 

Sind alle die, die damit einverstanden sind

Masochistisch, obrigkeitsversklavt und naiv?

Sind alle die, die dagegen protestieren, blind,

Sadistisch, egoistisch, antisozial abgrundtief?

 

Wir können das derzeit nicht klar entscheiden.

Wir wissen als Menschheit noch nicht genug.

Unter Isolation, Angst und Lockdown wir leiden.

War das notwendig? Oder ist das alles Betrug?

 

Antwort wird uns die Zukunft hoffentlich geben.

Doch gegenwärtig gibt es mehr Fragezeichen.

Mit Unklarheit lässt es zwar schwer sich leben,

Doch scheinbar klar wird man nichts erreichen.

 

Scheinklarheit, die mit Nachdruck vorgetragen,

Gewinnt dabei kein bisschen an Wahrheitswert.

Lasst uns aushalten, dass keiner kann sagen,

Was wahrhaft richtig und was wirklich verkehrt.

Scheinbegründungen

Je länger ich mich mit der Sache beschäftige,

Desto klarer wird in mir: Nur so kann es sein.

Durch vielerlei ich meine Meinung bekräftige.

Die total in Frage zu stellen, fällt mir nicht ein.

 

Zu vieles spricht dafür, dass richtig ich liege.

Lange habe ich das nicht für möglich gehalten.

Nun will ich, dass ich mich nicht mehr verbiege.

Die sollen nicht länger mein Leben gestalten.

 

Deshalb gehe ich besonders Hinweisen nach,

Die meinen Verdacht auf Fernlenkung erhärten.

Was Verschwörungen angeht, bin ich hellwach.

Allzu viele diese Hinweise naiv falsch bewerten.

 

Geheim-Dienste und -Bünde, Kartellabsprachen,

Eliten, Intrigen, Interessengruppen, Konzerne

Zunehmend mein altes Vertrauen zerbrachen.

Das ist die Wahrheit. Ich sehe das nicht gerne.

 

Endlich durchschaue ich die Situation in Gänze,

Bin nicht mehr Spielball manipulierender Mächte.

Dank der Erkenntnis ich mich sicher abgrenze.

Nach außen ich klar meine Meinung verfechte.

 

Beschäftigungsdauer wird zum Wert erhoben:

Seit dreißig Jahren sehe ich mir das schon an.

Wer so lange durchhält, den muss man loben.

Kaum zu glauben, dass da nichts dran sein kann.

 

Wer Wahrheit sucht, weiß von sich sehr klar:

Wir Menschen sind auch aus auf Sicherheit.

Was in den Kram passt, ist darum eher wahr.

Darum sind wir auf Suche zu zweifeln bereit:

 

Was spricht dafür und was spricht dagegen?

Wir machen uns Wahrheitssuche nicht leicht.

Uns ist an verbindender Erkenntnis gelegen.

Vermutungen und Plausibilität uns nicht reicht.

 

Wird Zweifeln jedoch als Schwäche gesehen,

Entschiedenheit zum höheren Wert erhoben,

Muss auf Behauptungen man stur bestehen,

Darf Selbstskepsis nicht länger in uns toben.

 

Doch menschlicher Geist kann sich verirren.

Vorstellungen entfalten in uns mächtige Kraft.

Fantasie kann bereichern oder uns verwirren.

Lücke zwischen Sein und Schein meist klafft.

 

Allzu viele verlieren sich in ihren fixen Ideen,

Konstruieren sich umfassende Wahngebilde.

Auf Wahrhaftigkeit des Erlebens sie bestehen

Und bewegen sich nur noch im Blasengefilde.

 

In Filterblasen mit denen, die ähnlich denken,

Die ihre Vermutungen zu Realitäten erheben,

Ihre Aufmerksamkeit auf Phänomene lenken,

Die sie bestärken könnten im Mitwelterleben.

 

Da seht ihr, das zeigt mir, dass richtig ich liege.

Dabei hat ihr mir das lange Zeit nicht geglaubt.

Was im Verborgenen abläuft, ist eine Intrige,

Dank der allen Menschen die Freiheit geraubt.

 

Machen wir die Sache doch ein wenig konkret:

Bill Gates als Protagonist der Weltverschwörung

Ursächlich für Corona und für Impfzwang steht.

Auf ihn richtet sich ein Großteil der Empörung.

Romanhaftes Sein

Wenn man Romane schreibt, muss der Plott

In sich geschlossen und widerspruchsfrei sein.

Spannend ist zumeist ein geheimer Komplott.

Auf ihn lassen Angsthasenseelen gern sich ein.

 

Wir alle tragen in uns einen ängstlichen Kern.

Todesangst gehört unmittelbar zum Sein dazu.

Mit Angsthasen beschäftigt man sich nicht gern.

Die eigene Angst ist leider noch für viele Tabu.

 

In seinem Gefühlserleben derart abgemagert,

Wir kein Kontakt zum inneren Kind gefunden.

Was ängstigt, das wird in die Mitwelt verlagert.

Angst jedoch wird dabei nicht überwunden.

 

Einen Roman zu schreiben, ist ein langer Weg.

Man konstruiert Ausgangssituation und Ende

Sammelt Passendes und glättet, was schräg,

Integriert raffiniert auch überraschende Wende.

 

Die Erzählung sollte weitgehend plausibel sein:

Es könnte gut sein, dass es genauso gewesen.

Auf Unplausibles lässt man sich nicht gern ein.

Das zerstört Erlebensfluss beim Romanelesen.

 

Plausibilität gewinnt einen hohen Wahrheitswert.

Was du erzählst, wer das machte, leuchtet mir ein.

Und was mir einleuchtet, ist sicher nicht verkehrt.

Das kann doch sicher nicht alles erfunden sein.

 

Doch was plausibel wirkt, muss nicht wahr sein.

Es gilt genau auf die Vorannahmen zu schauen.

Dass es die Aliens nicht gibt, sollte uns klar sein.

Doch kann man den Tatsachen wirklich trauen?

 

Viele Filme über Ufos und fremde Sternenwelten.

Das ist doch sicher nicht alles nur ausgedacht.

Irgendetwas von allem wird hier sicherlich gelten. 

Merkwürdig, dass nicht allen das Sorge macht.

 

Klar sind die Geschichten in Romanen erfunden.

Mein Leben ist das, was ich mir darüber erzähle.

Nur ist das oft nicht geschrieben und gebunden.

Erinnert wird, was ich als erinnernswert wähle.

 

Frühangst wird erzählend nach außen getragen.

Man legt sich eine bedrohliche Mitwelt zurecht.

Kindheit liegt so nicht so schwer auf dem Magen.

Ganz egal, was am Erzählten wahr ist und echt.

 

In Kreisen der Reichen man Kinder verspeist,

Intelligente Schwärme die Tiefsee bewohnen,

Künstliche Intelligenz die Macht an sich reißt,

Überall Aliens, Ufos, Geheimbünde, Drohnen.

 

Die Merkel ist eine Alienechse, wie jeder weiß,

Der mit Gestaltwandlung genau sich beschäftigt.

Zum Schutz der Seele glaubt man jeden Scheiß,

Und findet meist welche, durch die der bekräftigt.

 

Paranoide der Welt, schließt euch zusammen,

Lasst euch doch noch mehr Romane servieren,

Die aus den Hirnen der Angstmacher stammen,

Um weiterhin Kontakt zur Realität zu verlieren.

Demokratie beginnt in uns selbst

Wir leben in repräsentativer Wahldemokratie,

Geschichtlich jung und mit Mängeln behaftet.

Weitere Demokratisierung gelingt jedoch nie,

Da Konflikt und Widerspruch nicht verkraftet.

 

Es gilt zu lernen, mit Konflikten umzugehen,

Sie nicht zu negieren, konstruktiv zu wenden,

Widerspruch als Teil des Seins zu verstehen,

Ihn nicht dogmatisch per Appell zu beenden.

 

Widersprüche sind nur auf die Art zu klären,

Dass man Gegensatzpole für sich integriert.

Es nützt nichts, was widerspricht abzuwehren.

Denn unerkannt Schlimmeres meist passiert.

 

Demokratie fängt in jeder Person einzeln an.

Von inneren Zwängen gilt es sich zu befrei’n.

Ein Mensch nur dann Demokrat werden kann,

Stimmt er sich in sich ab und mit sich überein.

 

Was noch nicht geklärt ist, gilt es auszuhalten.

Innen wie außen nach Erkenntnis wir suchen.

Wir integrieren in uns, was einst abgespalten,

Das hilft dabei, Fremdes nicht zu verfluchen.

 

Es geht darum, zum Nichtwissen zu stehen,

Vermutung nicht durch Behauptung zu ersetzen,

Der Unwissenheit nicht aus dem Weg zu gehen,

Durch Dogma einander nicht mehr zu verletzen.

 

Wir bilden uns und hören offen einander zu.

Finden im Dialog zu einer umfassenden Sicht.

Nichts wird verheimlicht und nichts bleibt Tabu,

Weil sonst zwischen uns Vertrauen zerbricht.

 

Demokratie erfordert Mitgefühl und Resonanz.

Ich teile dir mit, was dein Tun mit mir macht.

Wir offenbaren uns Schatten, nicht nur Glanz.

Zum Tag gehört Licht wie auch düstere Nacht.

 

Demokratie lebt von Toleranz und Solidarität,

Von Begrenzung um des Gemeinwohls wegen.

Gemeinsamer Raum des Handelns entsteht,

Ist uns an Entfaltung aller zusammen gelegen.

Politik, Kompetenz und Privilegien

Wissen Politiker besser als die, die betroffen,

Was in Krisen wie diesen für alle das Beste?

Hören sie auf die Expert*innen, ergebnisoffen.

Wer davon hat eine weiße Interessenweste?

 

Sind Expert*innen, die regierungskompatibel,

Die sich dem Druck der Vorgaben anpassen?

Wäre dem so, wäre für Expertisen das übel.

Wer wird sich gern von denen beraten lassen?

 

Wissenschaft, Wirtschaft und Politiker*innen

Sind meist per Lobby miteinander verflochten.

Karrieren oft durch Gefälligkeiten beginnen,

Die wir außen nicht zu erkennen vermochten.

 

Lobby Control, Transparency International sind

Engagiert dabei, Verflechtungen zu entdecken.

Doch in Gefälligkeitsgrauzonen sind sie blind,

Weil sie zumeist eher das Illegale abchecken.

 

Politiker leben, in den Bundestag eingezogen,

In einer vergleichsweise privilegierten Situation.

Was Privilegien erhält, wird vorrangig erwogen.

Gewissensentscheidung bleibt zumeist Illusion.

 

Wie es den Menschen ergeht, ist häufig egal.

Gefangen in Parteien und Interessengruppe,

Treibt Machtsicherung sie um und Wiederwahl.

Doch was das bewirkt, ist ihnen oft schnuppe.

 

Konflikte werden aufgebauscht oder ignoriert.

Nur nicht an Wirtschaftsgrundpfeilern rütteln.

Widersprüche werden scheinbar harmonisiert.

Offiziell ein Kopf-, heimlich ein Händeschütteln.

 

Man ist viel unter sich, hat ein ähnliches Leben,

Muss in Ausschüssen eng zusammenarbeiten,

Bleibt in den Strukturen seines Berufes kleben,

Darf koalierend sich nicht zu viel Ärger bereiten.

 

Zu unterscheiden ist, was Politikerignoranz,

Mangel an Intelligenz, Sichtweisenverengung,

Und was ganz gezielt ein Verschwörungstanz,

Der erfordert eine Höchststrafenverhängung.

 

Sich dem Sog der Macht zu entziehen, fällt

Einflussreichen auf die Dauer sehr schwer.

Es geht ihnen dabei nicht nur um das Geld.

Aus Liebesmangel muss Macht für sie her.

 

Man verliert den Blick für alltägliches Leiden,

Wie es Menschen geht, die arbeitslos sind,

Sich mit Hartz-vier-Bedingungen bescheiden.

Für Mehrheitssorgen werden gar viele blind.

 

Dabei ist oftmals nicht ein böser Wille dabei,

Denn die Verhältnisse formen unser Verhalten.

Wer sich an Privilegien klammert, ist nicht frei,

Die Mitwelt zum Menschheitswohl zu gestalten.

 

Systemische Probleme werden meist ignoriert,

Werden Personen zugeschoben als Schwäche,

Was oft zu Verschwörungsvermutungen führt,

Auf dass man an Einzelschuldigen sich räche.

 

Merkel muss weg. Doch die AfD darf bleiben.

Wer regiert, ist schlecht. Wer opponiert, ist gut.

Im Irrsinn der Blödheit lässt man sich treiben,

Bedenkt nicht und redet, schaut nicht und tut.

Abstrakt ist vertrackt

Systeme sind unanschaulich, ziemlich abstrakt.

Strukturen sind in vielfältiger Weise verflochten.

Wer systemisch denkt, scheint vielen beknackt.

Intellektuelle viele schon immer nicht mochten.

 

Die wirken auf viele wie unausstehliche Streber.

Setzen sich Brillen auf und reden altklug daher.

Von wegen systemisch, das sind doch Angeber.

Deren Hirn ist zwar voll, doch deren Herz ist leer.

 

Was unanschaulich ist, hat es zumeist schwer,

Als wirkmächtig wahrgenommen zu werden.

Unser inneres Kind wehrt verzweifelt sich sehr,

Welt aus purer Sinnlichkeit nicht zu gefährden.

 

Lange Zeit drehte die Sonne sich um die Erde.

Lange Zeit erschien uns die Erde als Scheibe.

Bevor erwachsen und verantwortlich ich werde,

Ich lieber in kindlicher Ohnmacht verbleibe.

 

Physik, Relativitätstheorie, Quantenmechanik:

Das ist doch alles eher ausgedachter Kram.

Selbst diese Mondlandung gab es gar nicht.

Das Bild aus einem Hollywood-Studio kam.

 

Das kann doch nicht sein, ich bin nicht blind.

Ich weiß, unser Mond hat keine Atmosphäre.

Doch im Video flattert die Amifahne im Wind.

Glauben die da oben, dass bekloppt ich wäre.

 

Gar vieles ist unserer Anschauung entzogen.

Was man nicht riecht, nicht sieht noch hört,

Erscheint wie erfunden, erdacht bis gelogen.

Man gibt sich ignorant, frustriert und empört.

 

Tiefe Empörung wird allzu gern eingebracht.

Das du eine Maske trägst, hat mich bestürzt.

Von dir hätte ich sowas wirklich nicht gedacht.

Mit dem Opferstatus wird Ablehnung gewürzt.

 

Empörung treibt Gegner*innen in Defensive.

Dass du dabei mitmachst, hat mich ersetzt.

Empörung zeugt scheinbar von ethischer Tiefe.

Maskentragen zutiefst meine Würde verletzt.

 

Opfergefühle werden wirkmächtig übertrieben,

Um dahinter seine Täterschaft zu verstecken.

Du hast mich so in die Verzweiflung getrieben,

Dass das den Mörder in mir musste erwecken.

 

Dass du mit mir nicht die gleiche Meinung hast,

Zeigt doch nur, wie sehr die im Griff dich haben.

Verschwörer manipulieren, wie es ihnen passt.

Jegliche Autonomie haben sie dir abgegraben.

 

Atomstrahlungsgefahr ist noch hinzunehmen.

Die Virengefahr jedoch wird uns aufgenötigt.

Die Wissenschaftler, die sollten sich schämen,

Von denen Regierungshaltung stets bestätigt.

 

Nicht mal die Wissenschaftler sind sich einig.

Das mit der Virengefahr kann nicht wahr sein.

Auf derart Unklares lasse ich nicht ein mich.

Für mich muss alles eindeutig und klar sein.

 

Was uneindeutig, paradox, widersprüchlich,

Was unverständlich, komplex und abstrakt,

Ignoriert man schulterklopfend und genüsslich.

Versiffte Linksintellektuelle sind doch beknackt. 

 

Das Präventionsparadox bleibt unverstanden.

Weil es wenig Tote gab, ist es nicht schlimm.

Schutzhandelnden kam Klugheit abhanden. 

Masken und Abstand: Alles nur ein Klimbim.

 

Corona ist doch nicht schlimmer als Grippe.

Keiner musste bei Grippe je Masken tragen.

Ich sprang bisher dem Tod von der Schippe.

Der Tod soll nur nicht mich zu töten wagen.

 

Dass dieses Virus sechszehnmal tödlicher,

Als in den USA vergleichbare Grippeepidemie,

Dass die Coronakrankheitsfolgen schädlicher,

Erwähnen Verschwörungsideolog*innen nie.

 

Denn was nicht sein soll, das kann nicht sein.

Wer es dennoch vertritt, ist ein Verschwörer.

Ihr jedoch passt in unser Weltbild nicht herein,

Ihr rationalistischen Verschwörungszerstörer.

Transparent entscheiden

Politikentscheidung im Kontext der Pandemie

Hat sich Fragen der Gesunderhaltung zu stellen,

Muss den Fortbestand absichern der Ökonomie,

Bürger*innen als Wählende nicht zu verprellen.

 

Gesunderhaltung ist mehr als Infektion zu meiden,

Als vorrangig auf geeignete Impfstoffe zu warten.

Gesundheitspolitik dient der Abwehr von Leiden.

Da reicht es nicht, eine Infektions-App zu starten.

 

Gesunderhaltung meint, Immunkraft zu stärken,

Überforderung von Bürger*innen fernzuhalten,

Sie zu unterstützen, dass sie rechtzeitig merken:

Wann unterwerfe ich mich fremden Gewalten?

 

Wann verliere ich Kontakt zu Leib und zu Seele?

Was wird mir eher nützen, was eher schaden?

Woran merke ich, dass ich mich sinnlos quäle?

Was davon sollte ich mir lieber nicht aufladen?

 

Gesunderhaltung ist ständige Bildungsaufgabe:

Was ist für uns schädigend? Was tut uns gut?

Zu vermeiden ist ein autoritäres Politikgehabe.

So langfristig zu planen, fehlt es vielen an Mut.

 

Politiker neigen eher zu kurzfristigem Denken.

Ihr Zeitmaßwert ist oft eine halbe Wahlperiode.

Mit spektakulären Kurzwirkungen abzulenken,

Kommt leider systemisch zunehmend in Mode.

 

Wenn jemand coronabedingt seinen Job verliert,

Wenn Alte nicht mehr besucht werden können,

Wenn kein Freund mehr seine Freunde berührt,

Können wir da Nutzen und Schaden erkennen?

 

Ökonomie zu fördern, heißt das Ganze zu sehen,

Auch Schädigung durch die, die Luft verpesten,

Konzernlobbyisten nicht auf den Leim zu gehen,

Die Dreck abschrubben von weißen Westen.

 

Politik muss auch soziale Wirkung beschauen,

Was das mit Kindern, Eltern und Alten macht,

Zugleich ein Bollwerk für Grundrechte bauen,

Dass Demokratie nicht zerstört wird unbedacht.

 

Es kann nicht sein, dass die Kitas geschlossen,

Während Autohäuser schon lange geöffnet sind,

Während in den Familien viele Tränen geflossen,

Da von Lockdown überfordert Eltern und Kind.

 

Es kann nicht sein, dass Fußballspielmillionäre

Getestet werden, um Fernsehgeld einzubringen,

Während Ärzte und Pflegende laufen ins Leere.

Mit dieser Politik wird Demokratie nie gelingen.

 

Grundrechte können sich bisweilen ergänzen,

Bisweilen können gegeneinander sie stehen.

Dann heißt es, sie eine Weile zu begrenzen,

Doch die Begrenzung transparent anzugehen.

 

Lebensschutz kann Maskenpflicht erzwingen,

Aber nur solange, wie deren Wirkung geklärt.

Demokratie wird dann akzeptiert und gelingen,

Wenn Grenzsetzung sorgsam begründet wird.

 

Demokratie ist ein äußerst fragiles Gebilde.

Sie steht und fällt mit dem Einsatz von vielen.

Auf Politiker schaut man kritisch, nicht milde,

Wenn das Bürgerengagement sie verspielen.

 

Demokratie lebt von Beteiligung der Massen.

Das erfordert, dass Entscheidungen transparent.

Bei Intransparenz muss man sich sagen lassen:

Von dem Souverän Volk hast du dich getrennt.

 

Intransparenz ist meist der Anfang vom Ende,

Ist die Hauptursache für Verschwörungsmythen.

Gut wäre es, wenn Politik zum Mut zurückfände,

Durch Transparenz Verschwörung zu verhüten.

 

Mit Coronakrise umzugehen heißt, vier Sachen

Stets konkret im Zusammenhang zu bedenken,

Sich diese Sachen nicht zu einfach zu machen,

Aufmerksamkeit nicht auf Teilthemen zu lenken.

 

Grundrechte, Gesundheit, Ökonomie, Soziales:

All das in vielfacher Wechselwirkung zu sehen

Überfordert sehr viele im Fall des Krisenfalles,

Auch die Politiker – das könnte jeder verstehen.

 

Wähler*innen-Gunst, Machterhalt, Wiederwahl,

Ehrgeiz, Lobbyeinflüsterung und Karrierehoffen,

Bereiten Politiker*innen oft Entscheidungsqual.

Wer fest was will, ist kaum noch ergebnisoffen.

 

Doch nicht alles, was sie tun, ist Verschwörung.

Hier gilt es zu überprüfen und zu unterscheiden:

Bin ich ein Opfer meiner Ängste und Empörung

Oder lässt nur die böse Regierung mich leiden?

Corona und der Tod

Die Coronakrise schafft ein schwieriges Feld.

Eine derartige Pandemie hatten wir noch nie,

Die in Echtzeit erlebt auf der gesamten Welt.

Allerorts lauert Gefahr, wohin ich auch flieh‘.

 

Klar gab es Cholera, Typhus und die Pest,

Sars, Ebola und auch die spanische Grippe.

Gesundheit sich nicht immer erhalten lässt.

Der Tod ist ein Gevatter mit dürrem Gerippe.

 

Corona konfrontiert uns mit der Endlichkeit.

Auf Todesgefahr reagieren wir verschieden.

Manche sind sich dem Tod zu stellen bereit.

Von anderen wird wie die Pest er gemieden.

 

Corona-Verharmlosende sich trotzig gebärden:

Gevatter Tod, du kommst nicht an mich heran.

Also: Maske ab, sich wie andere gefährden.

Wer ohne Angst, dem wenig passieren kann.

 

Wer Gefahr verharmlost, hat Angst vorm Tod.

Die Angst wird Gefahr verleugnend verdrängt.

Angst verdrängend gerät unsere Seele in Not.

Weil ein Fühlverbot über das Leben verhängt.

 

Nicht Corona, sondern Angst macht uns krank.

Immunsystem wird durch Ängste geschwächt.

Auf die Impfung zu warten, dauert viel zu lang.

Zu lange zu warten, hat sich oftmals gerächt.

 

Angst, nicht gefühlt, wirkt dennoch verborgen.

Gesundheitsfördernd, sich Ängsten zu stellen,

Für achtsame Klärung der Gefühle zu sorgen,

Dass die uns nicht länger das Leben vergällen.

Zu viel oder zu wenig Angst

Angst spielt die Schlüsselrolle in jedem Leben.

Entweder man zu wenig davon oder zu viel.

Doch ohne Angst würde kein Leben es geben.

Angst zu vermeiden, ist kein brauchbares Ziel.

 

Wer zu viel Angst hat, in Überlebenspanik gerät,

Setzt die Maske selbst auf beim Fahrradfahren.

Wer seine Ängste nicht zu meistern versteht,

Kann sich Lebendigkeit schwerlich bewahren.

 

Aus Angst wird Medizinprodukt abgenommen.

Wer Sterbensängste hat, fast alles unternimmt,

Um an heilsversprechende Waren zu kommen,

Egal, ob Versprechen realistisch und stimmt.

 

Geräte und Arzneien der Gesundheitsindustrie:

Im Kapitalismus ist Ware nur Mittel zum Zweck.

Ethisches Verhalten findet man selten bis nie.

Stimmt der Profit nicht, fallen die Heilmittel weg.

 

Zu viel Angst wird zum untauglichen Berater.

Man wägt nicht mehr ab, fragt nicht nach Sinn.

Man starrt allein in des Todes düsteren Krater.

Vernunft ist im Eimer und freies Denken dahin.

 

Man traut sich nicht, seine Meinung zu sagen,

Erlaubt sich auch nicht, Sympathie zu zeigen.

Gesichtsmaske wird für sich im Auto getragen.

Zur Übervorsichtigkeit diese Personen neigen.

 

Wer zur Vorsichtigkeit neigt, unterwirft sich eher,

Entscheidung kaum hinterfragend, Autoritäten,

Ist der Obrigkeit zumeist als sich selber näher.

Mut und Eigeninitiative da sicher besser täten.

 

Wer zu wenig Angst hat, ist oft in Lebensgefahr.

Man gefährdet sich selbst und zugleich die Welt.

Der Zerbrechlichkeit des Daseins kaum gewahr,

Man im Wahn über Leben und Tod sich stellt.

 

Gefährlich ist es, seine Angst nicht zu fühlen.

Angstfrei kann Umsicht man kaum entfalten.

Bedrohlich sind die, die ihre Angst überspielen,

Sich für jenseits der Ordnung stehend halten.

 

Bedrohlich sind die, deren Gewissen gestört,

Zu Perspektivwechsel unfähig und Mitgefühl,

Auf die, weil sehr machtvoll, von vielen gehört.

Angstarmut gibt es immer noch viel zu viel.

 

Wer ohne Angst ist, hat auch kaum Mitgefühl,

Kann wenig Verantwortung für andere tragen,

Sieht Zusammenleben als Gesellschaftsspiel,

In dem Mächtige sich zu behaupten wagen.

 

Ohne Angst gehen uns alle Skrupel verloren.

Angst ist die Grundlage für unser Gewissen.

Angst erlaubt Schamgefühl mit roten Ohren.

Unverschämt wir uns nicht mäßigen müssen.

 

Personen ohne Angst die Atombomben bauen,

Zerstören mit Tabakrauch empfindliche Lungen,

Nicht auf Mitwelt noch Menschheit sie schauen.

Wer sich ihnen nicht fügt, der wird gezwungen.

 

Ohne Angstempfinden sind viele sozial gestört.

Narzissten, Soziopathen, Nazis und Kriminelle.

Zerstörung zentral zum täglichen Alltag gehört.

Diffuse Todessehnsucht tritt an Lebens Stelle.

 

Es geht darum, die Angst in sich anzuerkennen,

Sie zu Vorsicht, Rücksicht, Umsicht zu wandeln,

Sich nicht in Panik noch Leichtsinn zu verrennen,

Achtsam und solidarisch im Leben zu handeln.

 

In den heutigen neoliberalen Wirtschaftswelt,

In der Individualismus zumeist verinnerlicht ist,

Sind zu viele nur noch auf sich selbst gestellt,

Zusammenhalt samt Solidarität wird vermisst.

Magische Abwehr 

„Wer angstfrei ist, dem kann nichts passieren.“

Glaubenssatz, sich vor dem Tode zu schützen.

Bezug zur Wirklichkeit wir glaubend verlieren.

Solch Glaube wird mehr schaden als nützen.

 

Unmerklich gelangen wir ins Reich der Magie:

Schließe ich die Augen, siehst du mich nicht.

Magisch verwirrt kreiere ich mir eine Ideologie

Aus Schattenmonstern und Guten aus Licht.

 

Vermeidung bereitet Irrationalem den Boden.

Ins Reich der Märchen und Mythen man flieht,

Fragt nicht mehr: Was, wie, wer und wo denn?

Seine Erkenntnis man aus Erzählung bezieht.

 

Erzählung von guten und von bösen Wesen,

Von Mächtigen, die unsere Kinder entführen,

Verschworenen, die Katastrophen auslösen,

Wovon Unwissende leider gar nichts spüren.

 

Mythologisch ist, da man Gegenwartsproblem

Mit dystopischer Zukunftserwartung verbindet.

Virenprobleme selbst sind höchst unangenehm.

Verknüpfend man kaum noch Hoffnung findet.

 

Dystopien, die Ahnungen vom Weltuntergang,

Hochrechnungen in Richtung Schreckenswelt,

Begleiten Menschheit schon viele Leben lang.

Kaum etwas davon hat jemals sich eingestellt.

 

Dystopie muss nicht zwangsläufig geschehen.

Solange ein Elend von uns Menschen gemacht,

Kann man achtsam initiativ dagegen vorgehen.

Nur schwierig ist, wenn man Angst damit macht,

 

Um mit Angsthilfe seine Auffassung zu stärken,

Gegenwärtiges und Erwartetes zu verknüpfen,

Dies so geschickt, dass viele es nicht merken,

Und Verschwörungsaposteln in die Falle hüpfen.

 

Negative Utopien kommen gern von liberal links.

Man wehrt vorbeugend ab die Diktaturengefahr.

Selbst diktatorisch werden Utopisten allerdings,

Wenn andere nicht glauben, dass sowas wahr.

 

Etwa: Virus wurde freigesetzt durch Impfkartell.

Bill Gates ist darin einer der führenden Figuren.

Zur Hilfe eilen ihnen die Regierungen schnell,

Sollten Bürger*innen nicht impffördernd spuren.

 

Dieser medizinisch-industrielle Komplex der hat

Alsbald die komplette Menschheit im Würgegriff.

Herrschaftsübernahme fand im Geheimen statt.

Massenzwangsimpfung wird zum letzten Schliff.

 

Oder: Pandemie zeigt Abwehrkampf der Natur.

Weil wir diese geschunden, will sie sich rächen.

Religionsvorstellungen mit archaischer Spur,

In der Bäume aufleben und Winde sprechen.

 

Oder: Gott rächt sich, schickt uns seine Viren,

Dass Ungläubige nicht länger Unzucht treiben

Und Schwule die Freveltaten endlich kapieren

Und Föten in den Leibern der Mütter verbleiben.

 

Personalisiert wird gern, was real Unperson.

Der Markt, die Natur, der Gott und das Klima.

Pseudoanschaulichkeit ist dieser Übung Lohn.

Man hat endlich die Schuldigen. Das ist prima.

 

Oder: Juden sind wieder am Weltverschwören,

Wollen Europa mit Flüchtlingsstrom überfluten,

Rassehygienische Nationenordnung zerstören,

Uns Überfremdung durch Moslems zumuten.

 

Mit Pandemieangst sie uns klein halten wollen 

Mit Elend erzeugenden Flugkondensstreifen,

Mit Impfungen, die uns alle versklaven sollen.

Doch die meisten Gefährdung nicht begreifen.

 

Diese Prozesse erfolgen meist im Geheimen,

Nicht geheim genug, dass wir es nicht wissen.

Aus Indizien wir uns all das zusammenreimen,

Wogegen mit Gewalt wir uns wehren müssen. 

 

Nationalsozialismus war raffinierte Ideologie.

Regierungskritik von links und rechts sie nutzte,

Auf Basis jüdischer Weltverschwörungsfantasie,

Sie Demokratieverteidiger*innen Flügel stutzte.

 

Heute vermischt sich links und rechts wieder.

Die Regierung muss weg, rufen beide Seiten.

Die einen geben sich demokratisch und bieder,

Andere das Ende der Demokratie vorbereiten.

 

Impfgegner, Trump-Fans und Ufo-Spezialisten,

Marxisten, die Priestertrug-Idee nicht kapiert,

Gehen Seit bei Seit mit AfD und Neofaschisten.

Man macht sich gemein, vom Dasein frustriert.

Schlicht gut oder böse

Was man nicht weiß, wird ideologisch gefüllt.

Glaubenssätze muss man niemals begründen.

Der Wunsch nach Verstehen ist meist gestillt.

Fürs Elend lassen sich Verantwortliche finden.

 

Systemzusammenhänge sind eher abstrakt,

Gute und böse Menschen hingegen konkret.

Die soziale Welt wird in zwei Teile zerhackt. 

Eine Sicht auf Freunde und Feinde entsteht.

 

Kapitalismus ist keine Person, ist ein System,

In dem Profiterzielung das Handeln bestimmt.

Das ist für unser Denken eher unangenehm,

Weil es uns Freiheit der Entscheidung nimmt.

 

Nicht Kapitalismus ist ein Problem im Leben.

Problematisch sind nur die bösen Kapitalisten,

Die Geld für unsere Unterdrückung ausgeben,

Auf dass einzig ein Sklavendasein wir fristen.

 

Doch es geht nicht um die, die böse oder gut.

Wer Profit will, muss sich Marktregeln beugen.

Tut er nicht, was ein Marktteilnehmender tut,

Wird sich das bald in miesen Bilanzen zeigen.

 

Personen hingegen kann man gut manipulieren.

Man ehrt oder verachtet, bestraft oder belohnt.

Ein System zu ersetzen, ein Prinzip zu kapieren,

Ist weitaus Komplexer, sind kaum wir gewohnt.

 

Bill Gates zum Beispiel will alle impfen lassen,

Angeblich, um Krankheiten damit zu besiegen.

Doch Lüge ist durchschaut, will nicht passen.

Freidenkende will er per Impfung bekriegen.

 

Trump ist gut. Hingegen Bill Gates ist verrucht.

Oder man dreht sein Werturteilanders herum.

Da man Systeme zu personalisieren versucht,

Bleibt man im Denken eher kindlich und dumm.

 

Die da oben machen sowieso, was sie wollen.

Altparteien und Medien sind gleichgeschaltet.

Uns aus dem Volke sie nie Beachtung zollen.

Nach geheimen Plänen wird Welt umgestaltet.

 

Coronapandemie, Artensterben und Klimakrise:

Nur Erfindungen von denen, die an der Macht.

Impfgegner und Patrioten machen sie miese.

Die werden beschimpft, verfolgt und verlacht.

 

Die wollen uns nur ihre Ordnung aufzwingen,

Möglichkeiten zur Einflussnahme uns rauben,

In die Hirne und Herzen vergiftend eindringen,

Wollen uns belügen und wir sollen es glauben.

 

Erst Vermummungsverbot. Jetzt Maske tragen.

Bald wird man uns den Tschador aufzwingen.

Die, die dagegen noch zu protestieren wagen,

Will man um Rente, Erbe und Leben bringen.

 

Coronagefahrleugner sind die wahren Heroen.

Sie trotzen der Gleichrichtung in dieser Welt.

Sie wehren sich gegen die, die sie bedrohen,

Vernichten, was sich in den Weg ihnen stellt.

 

Als Opfer haben sie Grund, sich zu wehren.

Im Abwehrkampf ist jedes Mittel ihnen recht.

Von Regierenden lässt man sich nicht belehren.

Wer sie regiert, der ist von Natur aus schlecht.

 

Nicht Abstand wahren noch Masken aufsetzen.

Sollen Regierende ihnen Strafen aufbrummen,

Sollen die doch sagen, wir wollen viele verletzen.

Wir stellen uns quer, werden nicht verstummen.

Paranoide Persönlichkeitsstörung

In der Psychologie wird paranoid das genannt:

Wir erleben uns verfolgt von dunklen Mächten.

Die manipulieren uns, haben uns in der Hand,

Da sie unsere Selbstständigkeit nicht möchten.

 

Die da oben, wir unten, die schlecht, wir gut:

Mitwelt wird in verdaubare Brocken zerhackt.

Sich selbst zu hinterfragen, mangelt es an Mut.

Ohne Abwertung anderer fühlt man sich nackt.

 

Selbstwert ist instabil, seit Kindheit gefährdet.

Uneindeutigkeit ist darum kaum auszuhalten.

Lebens- und Weltvertrauen ist wenig geerdet.

Freies Denken kann sich so wenig entfalten.

 

Paranoide Personen neigen dazu, ihr Erleben,

In Richtung feindseliger Tendenzen zu deuten.

Extrem misstrauisch zumeist sie sich geben.

Man will sie missbrauchen, zerstören, ausbeuten.

 

Mit ihren festen Vorstellungen neigen sie dazu,

Zu beharren, auch wenn vieles dem widerspricht,

Vertrauen nur zögernd, kommen kaum zur Ruh‘.

Mitwelten ohne Bedrohung gibt es für sie nicht.

 

Ein bis zwei Prozent sind paranoid betroffen,

Vermutlich davon mehr Männer als Frauen.

In Beziehung tritt Störung zum Vorschein offen.

Paranoide sich Partnerschaft häufig versauen.

 

Ein Prozent Deutsche: achthunderttausend.

Zwei Prozent sind weit mehr als eine Million.

Denke ich an die Zahlen, wird‘s mir grausend.

Als Verschwörungsideologen zu viele schon.

 

Wir alle erleben Verfolgt-Werde-Tendenzen,

Jedoch zum Glück meist nicht so ausgeprägt,

Darum ist kaum hilfreich, sich abzugrenzen,

Von denen, die den Wahn nicht gut eingehegt.

 

Paranoides finden wir wieder im Aberglauben,

Hat seinen Stammplatz in fast jeder Religion.

Als Verfolgungstraum will es Schlaf uns rauben.

Davon frei zu sein, erweist sich als Illusion.

Liebesmangel

Doch woher die Weltsicht voll Feindseligkeit?

Allzu viele haben zu viel Liebesmangel erlebt.

Liebe offen zu geben, waren Eltern nicht bereit.

Angst vor Ablehnung an den Betroffenen klebt.

 

Kommt Sozialstress hinzu wie in Corona-Zeiten,

Brechen alte Kindheitswunden eher wieder auf.

Die in der Kindheit erlebten Beziehungspleiten

Nehmen dann einen meist unheilvollen Verlauf.

 

Vernachlässigung: Mama nimmt sich keine Zeit.

Allzu häufig werde ich von ihr allein gelassen.

Dass ich im Leben bin, keinen hier wirklich freut.

Beizeiten beginne ich, mein Hiersein zu hassen.

 

Beschuldigung: Papa gibt mir oft dafür Schuld,

Dass Alltag in bescheidenen Bahnen verläuft.

Er schreit mich an, verliert schnell die Geduld.

Am schlimmsten ist es, wenn maßlos er säuft. 

 

Bestrafung: Eltern fordern: Tu dies und lass das.

Was ich brauche, ist ihnen zumeist ganz egal.

Sie strafen, wenn ich nicht deren Willen erfass.

Ich hatte bisher nie eine wirklich eigene Wahl.

 

Selbstablehnung: Ich bin nicht okay, wie ich bin.

Dass mich keiner hier mag, das liegt wohl an mir.

Eine Selbstverwirklichung macht so keinen Sinn.

Mich selbst lehne ich ab und unterwerfe mich dir.

 

Übernahme: Werde ich so, wie die Eltern sind,

Wird mir weit weniger an Elend geschehen.

Für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle blind,

Kann sicher durch gefahrvolles Leben ich gehen.

 

Solche Unterwerfung ist der Trostpreis im Leben:

Bewundernd kann Eltern ich noch manipulieren,

Muss dafür zwar meine Persönlichkeit aufgeben,

Aber sonst kann mir nichts Schlimmes passieren.

 

Mit Eltern geht es nicht, aber auch nicht ohne sie.

Autoritäten verherrlichen und zugleich ablehnen.

Herr Hitler war gut, doch die Merkel wird es nie.

Ich gehöre zu diesen, jedoch niemals zu jenen.

 

Angst vor Ablehnung durch Eltern wird projiziert:

Nicht ich habe Angst. Jedoch du ängstigst mich.

Man den Kontakt dabei zu seinem Selbst verliert.

Statt sich zu mögen, hält man über andre Gericht.

 

Man kämpft gegen jüdische Weltverschwörung,

Gegen Kondensstreifen, die die Welt vergiften,

Gegen Masken- und Impfpflicht starke Empörung,

Gegen Intellektuelle, diese linksaußen-versifften.

 

Verantwortung für sich übernimmt man nicht.

Möchte den Kindheitsschmerz nicht entdecken.

Bevor man Eltern kritisiert, man mit ihnen bricht,

Lieber Kindheitselend verdrängen, verstecken.

Selbstkritikmangel

Es stören nicht die, die mir die Kindheit versaut.

Die stören mich, die sowas für möglich halten.

Auf Verletzung der Seele wird nicht geschaut.

Zu weit ist vom Bewusstsein das abgespalten.

 

Ich und persönlichkeitsgestört? Ich bin empört?

Typische Erfindung von versifften Intellektuellen.

Diese Verschwörer zerstören nur, was sie stört,

Wollen uns mit Diagnosen das Leben vergällen.

 

Dabei sehe ich anscheinend als einziger klar.

Ich durchschaue euer raffiniertes Intrigenspiel,

Erkenne genau, was gelogen und was wahr.

Von Psychologengeschwätz halt ich nicht viel.

 

So sind die Personen meist therapieresistent.

Missachtung aus Kindheit sitzt in den Knochen.

Wer in Unterstützenden eher Feinde erkennt,

Befürchtet, dass diese ihn auch unterjochen.

 

Liebesmangel und kaum Abstraktionsfähigkeit:

Guter Nährboden für Verschwörungsideologen.

Weil zu Selbstverantwortung sie wenig bereit,

Wird Fremdverantwortung passend hingebogen.

Regierungsloyale

Auf der anderen Seite die Regierungsloyalen,

Die die Anordnungen zur Pandemie befolgen,

Die Regierungsparteien stützen durch Wahlen,

Davon ausgehend, es wird ihnen wohl geh’n.

 

Wenn man Umfragen trauen kann, mehr als

Sechzig Prozent der Wähler sind einverstanden.

Die Mehrheit sieht derzeit die Gefahr keinesfalls,

Dass alsbald wir in einer Diktatur werden landen.

 

Kann sein, dass diese Mehrheit zu sorglos ist,

Sich von Regierungspropanda einlullen lässt,

Dass vor Angst ein Mensch zu denken vergisst.

Doch das wissen wir nicht, das steht nicht fest.

 

Statt ins Verschwörungsideologenhorn zu tuten,

Statt der Mehrheit die Urteilskraft abzusprechen,

Sollten Interessenverwicklungen wir vermuten,

Denn Augen zu schließen, würde sich rächen.

 

Vorsichtig und regierungskritisch: Beides geht.

Die Maske muss für Bürger kein Maulkorb sein.

Man kann warten, bis man hinreichend versteht:

Hier ist Solidarität und dort sperrt man uns ein.

Sozialphobie

Massenmedien leben von attraktiver Sensation.

Was in den Menschen vorgeht, ist ihnen egal.

Was bedeuten ihnen Sozialängstliche schon.

Die können doch abschalten, haben die Wahl.

 

Tägliche Berichte von Tausenden Coronatoten,

Infektionen Deutschland und überall in der Welt.

Meine Gefühle geraten dabei heftig in Not, denn

Ich erlebe mich ringsum von Feinden umstellt.

 

Auf Straßen wage ich mich kaum noch heraus.

Auf keinen Fall Kinder und Freunde umarmen.

Kontakte zu Fremden: ganz vorbei und aus.

Isoliert sitze ich zum Glück noch im Warmen.

 

Angst erfüllt mich, wenn ich Menschen sehe.

Jeder könnte den Virus in und an sich tragen.

Zum Einkaufen ich nur frühmorgens gehe

Mag mich kaum noch in Geschäfte wagen.

 

Kontakt zum Liebsten habe ich unterbrochen,

Denn ich will weder ihn noch mich anstecken.

Todesangst ist in die Beziehung gekrochen.

Unsere Liebe ist wohl nicht mehr zu erwecken.

 

Vorsicht: noch ja, doch Überängstlichkeit: nein.

Verbreitet die Regierung Angst und Schrecken,

Oder bezieht sie auch Kollateralschäden ein,

Die sich hinter der Begrenzung verstecken.

Zwangsstörung

Der Alltag ist erfüllt von Zwangsgedanken

Mit Viren, Bakterien, Pilzen und Seuchen,

Zwangshandlungen sich um Frage ranken:

Wie kann ich die Bedrohung verscheuchen?

 

Maske wird zum magischen Schutzobjekt:

Nur hinter ihr fühle ich mich noch sicher.

Mund und Nase werden überall versteckt,

Trotz häufigen verständnislosen Gekicher.

 

Wie oft soll ich mir noch die Hände waschen.

Viren können doch überall sich einschleichen,

Hocken auf Händen, an Wänden, in Taschen.

Wieder und wieder muss ich Hände einweichen.

 

Allerorts um mich herum diese Viren kleben.

Sitzen auf Klodeckeln, Geländern und Griffen.

Schwer ist, unter den Bedingungen zu leben,

Solange Viren gesamte Umgebung versiffen.

 

Mein Desinfektionsmittel habe ich überall dabei.

Da niest wer: In großer Gefahr ist mein Leben.

Da hat doch schon wieder wer die Nase frei.

Polizei herbei, denn sowas darf es nicht geben.

Verschwörung oder nicht?

Auf dass wir einander nicht unnötig meiden,

Uns neufreudig zuhörend miteinander lernen,

Gilt es Reales von Ideologie zu unterscheiden,

Was wirkt konkret? Was steht in den Sternen?

 

Da gibt es ganz reale Personen und Gruppen

Mit wirtschaftlichen und politischen Interessen,

Die sich als skrupellos und korrupt entpuppen,

Die Menschen verfolgen, ermorden, erpressen.

 

Unser aller Aufgabe ist es, genau hinzusehen:

Was spricht für Verschwörung, was dagegen?

Informationsquellen auf den Grund wir gehen:

Was ist gut recherchiert, was eher verwegen?

 

Wir gehen uns selbst dabei nicht auf den Leim,

Wissend, dass meist wir Genehmeres wählen.

Wir entfernen aus uns zähen Interessenschleim,

Um die Klarheit der Wahrheit nicht zu verfehlen.

 

Ereignisse in der Welt daraufhin zu untersuchen,

Ob das Ergebnis einer Verschwörung sie waren,

Sollte man stets fördern und niemals verfluchen,

Da wir Freiheit samt Demokratie so bewahren.

 

Waren Quellen seriös, wurde gut recherchiert,

So könnte man eine Verschwörung vermuten.

Aufklärung ist angesagt. Wer das nicht kapiert,

Ist nicht böse. Nicht nur ich zähl‘ zu den Guten.

 

Empörung über Verschwörung: asoziale Falle,

Wenn Verschwörungserkundende missionieren.

Sobald ich mich an dieses Mehrwissen kralle,

Werde Kontakt ich zu Uninformierten verlieren.

 

Aufzuklären ohne Überheblichkeit: keine leichte

Sache für die, die recherchierend mehr wissen.

Keiner braucht Priester, Belehrung und Beichte.

Was wahr ist, wir für uns selbst finden müssen.

 

Einiges kann gegen Verschwörung sprechen,

Unwahrscheinlich, widersprüchlich erscheinen.

Dies auszublenden, würde sozial sich rächen,

Man spaltet so Meinungen, anstatt sie zu einen.

Verschwörungsmythos und Wahn

Treten Aliens und Reptilienwesen auf den Plan,

Wird die Erzählung romanhaft und ausgedacht,

Handelt es sich zumeist um Verfolgungswahn.

Ein Sachgespräch da keinen Sinn mehr macht.

 

Hier heißt es dann, die Beziehung zu stärken:

Ich mag die Sache nicht, doch dich als Person.

Traurig ist es, sollte im Kontakt ich bemerken.

Dass ich eine komplett andere Mitwelt bewohn‘.

 

Berührungspunkte zur Verständigung werden rar.

Die Sprache verliert zusehends Bedeutungskraft.

Was den einen wirr erscheint, ist für andere wahr.

Gemeinsamkeit wird nach und nach abgeschafft.

 

Man richtet in gedanklicher Parallelwelt sich ein.

Unwahrscheinliches ist wahr, Plausibles gelogen.

Was das Weltbild in Frage stellt, darf nicht sein.

Solange, bis es stimmt, wird es zurechtgebogen.

 

Im Meinungskonflikt können wir uns entfernen.

Feind wird Person, die meine Meinung nicht teilt.

Voneinander können wir dann nicht mehr lernen,

Wenn sich jeder mit seinem Standpunkt verkeilt.

 

Wollen wir Recht haben oder miteinander leben?

Wollen wir gewinnen und andere unterdrücken

Oder Augenhöhe und Lernoffenheit anstreben,

Trotz Ängsten, Gefahren und Erkenntnislücken?

 

Gefährlich wird Mythos der Weltverschwörung:

Im Hintergrund lauert das Weltfinanzjudentum.

Bill Gates wird zum Juden vor lauter Empörung.

Die Menschheit wird versklavt zu Privateigentum.

 

Bill Gates will Komplettmenschheit impfen lassen.

Wer weiß, was noch alles im Impfstoff enthalten?

Er will uns alle vernichten, scheint uns zu hassen.

Uns quälend will er noch mehr Reichtum entfalten.

 

An Privatstiftung kann durchaus Kritik man haben.

Zu viel Einfluss ist auf viel zu wenige konzentriert.

Auf Schultern der Hexen sitzen schwarze Raben.

Wo der Mythos beginnt, wird meist nicht kapiert.

Ekelhafter Antisemitismus

Wo sowas endet, haben wir schon mal erlebt:

Sechs Millionen Juden - verfolgt und vergast.

Meine innere Stimme vor Empörung bebt.

Mein Herz in tiefer Betroffenheit rast.

 

Gruselig wird im Verschwörungszusammenhang,

Wenn eine Gruppe von Menschen stigmatisiert.

Negative Judenbilder gibt es jahrhundertelang.

Aus dem Grunde ist ihnen so viel Elend passiert.

 

Juden seien die, die viel Böses tun im Geheimen,

Christ*innen vergiften und rituell Kleinkinder töten,

Verschlagen, betrügend Macht sich erschleimen,

Kommunismus erfanden samt Gulag und Nöten.

 

Juden seien die, die heilige Ordnung zerstören,

Unterschiede zwischen Geschlechtern aufheben,

Die zum Geheimclub der Superreichen gehören,

Über Medienkontrolle Weltherrschaft anstreben.

 

Dass die Zuschreibungen widersprüchlich sind,

Viel eher auf sie selbst als auf Juden zutreffen,

Dafür sind Verschwörungsmythologen oft blind.

Weiter und weiter sie Judenhasser nachäffen.

 

Ob man Juden sagt, Moslems oder Weltelite,

Sozialisten, Schwule oder Linksintellektuelle.

Nach Umsturz zahlen diese als erste die Miete,

Hass überschreitet die Menschlichkeitsschwelle.

 

Verschwörungsmythen gibt es, solange es die

Menschheit gibt. Ihnen ist kaum beizukommen.

Gegen Mythologie nicht in den Kampf ich zieh‘,

Doch Glaubensverlorenheit macht beklommen.

Nutzen der Verschwörungsideologie

Was hat man davon, einer Ideologie anzuhängen,

Sich gemeinschaftlich der Realität zu entziehen,

Ins Korsett eines Glaubenssystems zu zwängen,

Auseinandersetzung mit der Welt zu entfliehen?

 

Einem Größeren kann man derart angehören,

Einem Volk, einer Idee, einem Gott und Glauben.

Man kann die Personen ausblenden, die stören,

Die durch kritische Ansicht den Glauben rauben.

 

Man kann leichter den Lauf der Welt verstehen,

Hat Lösungen für fast all unsere Probleme parat,

Kann Zweifel, Unsicherheit und Ängste umgehen,

Findet Schuldige: Reiche, Juden, Linke oder Staat.

 

Man gehört zur Gruppe der Gesinnungsgenossen,

Ist endlich individueller Verantwortung enthoben.

Über Leiden anderer wird keine Träne vergossen.

Für elitäres Geheimwissen kann man sich loben.

 

Man gewinnt viele neue Handlungsmöglichkeiten,

Muss sich Ohnmacht und Hilflosigkeit nicht stellen

Kann eine bessere Ordnung der Welt vorbereiten,

In der einen Widersprüche nicht mehr verprellen.

 

Man kann demonstrieren, überzeugen, agitieren,

Kann sicher unterscheiden, was falsch oder richtig,

Kann einen Feldzug gegen die Ungläubigen führen.

Dein Leben ist unwert, hingegen meines ist wichtig.

 

Man wird zu Anhängern von bestimmter Utopie:

Genau so und nicht anders hat Zukunft zu sein.

Bedenken hat man wenige und Selbstzweifel nie.

Weil man Gutes tut, ist das Gewissen meist rein.

 

Man kann die Sozialwelt spalten in wir und in ihr.

Wir sind dabei die Guten und ihr seid die Bösen.

Das ist bei Menschen so, wir können nichts dafür.

Vom Bösen kann nur mit Gewalt man sich lösen.

 

Man glaubt, Kontrolle zu haben über sein Leben.

Furcht und Trauma sind aus dem Alltag verdrängt.

Ein Leben, einfach und klar, gilt es anzustreben,

Dasein, über dem kein Damoklesschwert hängt.

Berechtigte Kritik oder Verschwörungsfantasie

Es geht hier nicht gegen Kritik, die berechtigt.

Wer Rechte einschränkt, braucht guten Grund.

Ein Staat, der sich seiner Bürger bemächtigt,

Bringt von sich aus Demokratie auf den Hund.

 

Beim Staat, der Interessen des Kapitals vertritt,

Seine Bürger*innen zu reinen Objekten macht,

Machen viele Menschen auf Dauer nicht mit.

Erklärungsmangel hat viele zu Fall gebracht.

 

Politiker sind nicht von Berufs wegen besser,

Sie sind zumeist halbwissende Generalisten.

Vermutlich so mancher von uns im Stress wär‘,

Da Coronavorgehen entscheiden wir müssten.

 

Politiker wissen oft nicht, warum sie was tun,

Oder sie sind nicht fähig, ihr Tun zu erklären.

Doch das ist kein Grund, sich drauf auszuruh’n,

Dass Teil einer Verschwörung sie alle wären.

 

Irrtümer und Fehlentscheidungen sind normal,

Da Situationen wie diese Krise derart komplex.

Entscheidende stehen oft vor vertrackter Wahl:

Ich vertusche, was fehl lief, oder ich check’s.

 

Fehlerfreiheit zu fordern, ist unziemlich absurd.

Neue Situation ist zumeist schwer zu meistern.

Oft schmerzt das Neue wie bei einer Geburt.

Nicht jeder kann für Schmerz sich begeistern.

 

Fehler geschehen, die werden nicht geplant.

Da sind keine dahinter, die die Fäden halten.

Irrtum ist normaler, als vermeintlich man ahnt.

Auch Dummheit erscheint in vielen Gestalten.

 

Wenn etwas mit System erfolgt, denken viele:

Das kann doch nicht einfach nur so geschehen,

Da sind doch im Hintergrund Mächte im Spiele,

Die die, die nicht wach sind, noch nicht sehen.

 

Man erkennt Zusammenhänge, die nicht sind.

Behauptet sie, ohne sie beweisen zu können.

Auf dem Selbstkritikauge weitgehend blind,

Ist ideologische Engsicht nicht zu erkennen.

 

Innere Konflikte: für viele kaum zu ertragen.

Besonders, wenn Etliches nicht zu verstehen.

Widersprüche liegen schwer auf dem Magen,

Solange wir noch deren Lösung nicht sehen.

 

Widersprüche kann auf drei Arten man klären:

Man bezieht sich auf das, was man gewohnt.

Unpassendes muss man von sich abwehren

Mit aller Konsequenz, egal, ob es sich lohnt.

 

Oder man denkt über noch Neuartiges nach,

Findet einen Weg, seinen Blick zu erweitern,

Überwindet Gewohnheit gegen inneren Krach,

Lernt und muss nicht am Fremden scheitern.

 

Oder man bevorzugt die dritte der Optionen:

Entwickelt lösend eine Verschwörungsfantasie.

Sieht sich als Opfer, muss keinen schonen:

Wir sind hier im Recht, doch ihr seid es nie.

 

Man entmachtet sich durch eine Opferrolle:

Definiert sich als unten und andere als oben.

Als Opfer bin ich immer der gute und tolle.

Verantwortung und Moral sind aufgehoben.

 

Jedes Mittel ist recht, die da oben zu strafen.

An meinem Elend sind die schließlich schuld.

Mir macht es nichts, wenn Kugeln sie trafen.

Vorbei mit Menschlichkeit, Anstand, Geduld.

 

Es geht gegen die Verschwörungsgedanken,

Die der Menschheit so viele Kriege gebracht.

Woran Menschen auch psychisch erkranken,

Weil Vertrauensverlust sie sehr einsam macht.

 

Es geht hier gegen Gesellschaftszerteilung

In gut-böse, falsch-richtig, Freund oder Feind.

So schwingt man soziales Henkersbeil und

Zertrennt, was viel besser in Vielfalt vereint.

 

Voll verantwortlich für unser Zusammenleben

Sollten wir, wo möglich, Schaden abwenden,

Uns in eine sozial-achtsame Haltung begeben

Und die Zerwürfnisse in und um uns beenden.

Kritik an Massensensationsmedien

Sind Massenmedien nur auf Masse getrimmt,

Auf Auflage, Einschaltquote, Gewinnerzielen?

Beachtet man, dass Mitgeteiltes auch stimmt,

Sollte man so auch Marktchancen verspielen?

 

Ängstigend, mainstreamtauglich, sensationell:

Muss Medieninformation so beschaffen sein?

Wer kritisch ist, verliert Freude daran schnell,

Lässt sich selten auf herrschende Medien ein.

 

Medien sehen Bürger*innen meist als Idioten.

Selbstdenken wird selten ihnen zugemutet.

Vielfalt der Meinungen wird kaum angeboten.

Ins Horn der Regierung wird zu häufig getutet.

 

Informative Sendungen eher zur Mitternacht,

Wenn viele beizeiten schon schlafen müssen.

Konstruktives, Heilsames wird kaum gebracht,

Höchstens verkitscht mit Prinzen und Küssen.

 

Jeden Abend Krimis auf den Fernsehkanälen.

Morde und Leichen an allen Kanten und Ecken,

Welchen der Sender auch immer wir wählen.

Man kann vor Grausen sich kaum verstecken.

 

Berge von Särgen und Massengräber überall.

Gegen das Coronavirus zieht man in den Krieg.

Katastrophen und Kriege sind ein Medienfall.

Unanschaulicher Friede beginnt nach dem Sieg.

 

Passen Medien nicht, geht man ins Internet.

Dort findet man bestimmt Bestätigungsblase.

Man gesellt sich zu Gleichgesinnten im Chat.

Influenzer verdienen sich eine goldene Nase.

 

Man schließt sich in seiner Gruppenwelt ein.

Gesellschaft rundherum wird langsam fremd.

Nur noch unter Verstehenden möchte man sein.

Dort verflucht man Verschwörer – ungehemmt.

Erklären oder Personalisieren

Ist etwas neu, kann man nicht alles erklären.

Vieles bleibt für eine Zeitlang eher ungewiss.

Seelenanteile sich gegen Unklarheit wehren.

Dauert diese an, oft der Geduldsfaden riss.

 

Wenn selbst die Expert*innen sich uneins sind,

Muss man eben in sich für mehr Klarheit sorgen.

Für Nichtwissen und forschende Suche blind,

Kann man Verschwörungsmythen sich borgen.

 

Das wurde in der Geschichte oftmals gemacht.

An der Pest waren zumeist die Juden schuld,

Wurden als Ursache massenhaft umgebracht.

Regierung muss weg, verliere ich die Geduld.

 

Wenige Mächtige sind schuld am Geschehen,

Haben sich gegen die Menschen verschworen.

Doch die meisten können all das nicht sehen.

Ohne mich wäre unsere Menschheit verloren.

 

Präsident Putin ist ein lupenreiner Demokrat.

Trump als sein Freund ist auch zu verehren.

Die beiden sind Männer der machtvollen Tat,

Die sich der Herrschaft des Bösen erwehren.

 

Dagegen steht geheime Weltverschwörung,

Mit den Clintons, Gates und anderen Eliten.

Gegen die richtet sich berechtigte Empörung.

Von denen lassen wir uns nichts mehr bieten.

 

Wer uns hintergeht, hat sein Recht verwirkt.

Von uns als Mensch behandelt zu werden.

Wer sich mit im Reich des Bösen verbirgt,

Wird vernichtet, uns nicht mehr zu gefährden.

 

Unsere Welt in Gute und in Böse aufzuteilen,

Gehört eher frühkindlichen Erlebenswelten an.

Solange wir in Schwarz-Weiß-Urteil verweilen,

Von seelischem Rückfall man sprechen kann.

 

Wir denken vielleicht, wir seien schon groß,

Doch in uns herrscht das verunsicherte Kind,

Sich sehnend nach einem sicherem Schoß,

Sich fürchtend und für die Wirklichkeit blind.

 

Das innere Kind sehnt sich nach Sicherheit.

Widerspruch, Hin und Her: kaum zu ertragen:

Verunsicherung durch ätzende Uneindeutigkeit

Liegt Kindern in uns schwer auf dem Magen.

 

Vor allem dann, da als Kind ich Hin und Her,

In und zwischen Eltern zu oft musste erleben,

Sehne nach Sicherheit ich mich allzu sehr,

Bleibe an einfachen Erklärungen ich kleben.

 

Widersprüche und Konflikte sind ganz normal.

Unstimmigkeit gilt es zu entdecken, zu klären.

Für die Persönlichkeitsentwicklung ist es fatal,

Wenn wir Besonderheit und Vielfalt abwehren.

 

Freiheit meint, Vielfalt unter uns zu tolerieren.

Frieden meint, Gemeinsamkeiten zu finden.

Wer nicht lieben kann, wird seelisch erfrieren.

Liebloses in und um uns ist zu überwinden.

 

Es ist normal, dass wir so vieles nicht wissen.

Achtzehnhundertachtzig kannte keiner Viren.

Forschungsfortschritte sollte man begrüßen,

Doch forschend seine Geduld nicht verlieren.

 

Gedankenschritt muss nachvollziehbar sein.

Grundannahmen gilt es stets offenzulegen.

Auf Kritik und Widerlegungen geht man ein.

Nur so kann man sich zu Erkenntnis bewegen.

 

Man sucht nach Erklärung, nicht nach Schuld.

Verantwortliche kann man durchaus benennen.

Doch vermeidet man jeglichen Personenkult,

Da Personen nicht allein schuld sein können.

 

Verhältnisse und Verhalten wirken zusammen.

Dinge und Wesen verbinden sich zum System.

Kultgedanken einfachem Denken entstammen.

Doch eine wahre Erkenntnis ist selten bequem.

 

Verschwörungsstory löscht Widersprüche aus.

Beiseitegeschoben wird, was nicht dazu passt.

Fundamentlos baut man sich ein Kartenhaus.

Wer Haus umbläst, wird von Erbauern gehasst.

 

Mit Hilfe von Verschwörungen erklärt man Welt,

Die Erzählung, an die man glaubt, stiftet Sinn.

Ob sie wahr ist, das sei erst mal beiseitegestellt.

Wichtig ist, dass dadurch bei den Guten ich bin.

 

Da bei Guten ich bin, darf ich dich manipulieren.

Darf dir sagen, was zu tun und zu lassen du hast.

Zu den Guten zu gehören, wird dich motivieren.

Wer von uns schon gern wahres Gutes verpasst.

 

Personen, die uns dieses Gute nicht gönnen,

Voll Missgunst und Neid versklaven uns wollen,

Wir von daher gerechtfertigt beseitigen können.

Die sich gegen uns stellen, nicht leben sollen.

Verschwörer*innen und Opfer

Wenn man sich als in der Opferrolle definiert.

Ist Kampf, Mord und Krieg nur Verteidigung,

Menschlichkeit, Gewissen und Skrupel verliert

Man in der Opfer-Rächer*innen-Vereinigung.

 

Sich als Opfer zu erleben, rechtfertigt Gewalt.

Jedes Mittel ist erlaubt, jede Grausamkeit recht.

In Gewaltausübung findet man seelischen Halt.

Folterer erlebt sich als gut, nicht als schlecht.

 

Die Verschwörungspathologien nicht glauben,

Sind in Wahrheit selbst Verschwörungsopfer,

Aßen zu viel von der herrschenden Trauben,

Gaben dafür den selbstdenkenden Kopf her.

 

Was wurde uns nicht alles erzählt von denen,

Die da oben die Macht in den Händen halten.

Die kann man doch nur verachten, ablehnen,

Unabhängig von denen das Dasein gestalten.

 

Die Corona-Viren: die gab es schon immer.

Die haben keinen bisher wirklich umgebracht.

Wer sowas behauptet, hat keinen Schimmer,

Ist als kritischer Geist noch nicht aufgewacht.

 

Jede Grippewelle hinterlässt viel mehr Tote.

Damals haben wir keine Masken getragen

Doch seit der Pandemie hagelt es Verbote

Und Strafen für die, die Kritik noch wagen. 

 

Tödliche Corona-Viren, die gibt es gar nicht,

Sind Erfindung der Mächtigen und Reichen.

Da man Rechte beschränkt, Politik besticht,

Will die Weltherrschaft man sich erschleichen.

 

Man kennt es gut, das Weltfinanzjudentum,

Woran selbst Hitler einst heroisch gescheitert.

Wir sind arm. Die mehren Macht und Ruhm.

Geschwür der Corona-Verschworenen eitert.

Wie weiter?

Mein eigenes Bewusstsein kann ich klären,

Will Unsicherheit nicht ideologisch verbrämen,

Kann mich klug des inneren Drangs erwehren,

Allwissend zu tun, um mich nicht zu schämen.

 

Unwissenheit und Unklares gilt es auszuhalten.

Gut ist zu wissen, was man nicht weiß und kann.

Welt kann man nur ehrlich zusammen gestalten.

Ein(e) jede(r) fange bei sich mit Ehrlichkeit an.

 

Freundlich kritisch auf die Suche sich machen:

Was spricht für Verschwörung und was dagegen.

Aus Rechthaberei-Trance gilt es zu erwachen,

Weil an Klarheit und Wahrheit uns viel gelegen.

 

Werden Widersprüche hingegen ausgeblendet,

Wird der Sozialrahmen des Dialoges verlassen.

Durch die Weigerung einer Seite wird beendet,

Gemeinschaftlich, was wahr wäre, zu erfassen.

 

Das gilt in diesem Falle für beide soziale Seiten:

Du prüfst nicht, was an der Verschwörung dran.

Du willst mich nicht in meinem Zweifel begleiten.

Ein ergebnisoffener Dialog nicht entstehen kann.

 

Zwei Ideologien daraufhin aufeinanderprallen:

Regierung liegt daneben. Regierung hat Recht.

Beide Seiten in einen Kampfmodus verfallen.

Was ich tue, ist gut. Was du tust, ist schlecht.

 

Wer kämpft, der ist geistig und sozial reduziert,

Ist nicht wach, sondern von Trance umfangen.

Im Überlebensmodus Sozialkontakt man verliert.

In Herzenskontakt kann man so nicht gelangen.

 

Lasst uns also beginnen, Gespräche zu führen:

Das gleichberechtigt, tolerant und ergebnisoffen.

Nur wenn wir uns mit unseren Herzen berühren,

Können auf ehrliche Verständigung wir hoffen.

 

Nicht mehr gut oder schlecht, falsch oder richtig,

Kein: Ich habe hier Recht und du liegst verkehrt.

Alle Anwesenden sind gleichberechtigt, wichtig.

Weder Gefühl noch Bedürfnis wird abgewehrt.

 

Was alle denken, muss darum nicht stimmen,

Wahrheit war selten ein Mehrheitsphänomen.

Zweifel sind erlaubt, in Unwissen schwimmen

Wir, sobald vor neuen Problemen wir steh’n.

 

Wissen und Vermuten wir fein unterscheiden.

Jede Behauptung ist umsichtig zu belegen.

Diffamierung anderer Sicht ist zu vermeiden.

Wir uns alle im Zustand der Suche bewegen.

 

Wer anderer Meinung ist, ist nicht unser Feind,

Der hat nur eine andere Sicht von den Dingen.

Nicht Worte sind wichtig, sondern was gemeint.

Gute Verständigung könnte so uns gelingen.