Häufig machen Menschen in Partnerschaften die andere Person für ihr Fehlverhalten, ihre negativen Gefühle, ihre Unfähigkeiten, ihre Ungerechtigkeiten, ihre Unfairness und ihre Gemeinheiten verantwortlich. Damit bleiben sie in einer Entwicklungs-Sackgasse stecken, denn es gilt der Grundsatz: "Man kann andere Menschen nicht verändern, nur sich selbst."
Erforderlich für Weiterentwicklung ist
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eine radikale Akzeptanz des/der anderen und
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eine radikale Übernahme der Verantwortung für das eigene Erleben (Denken und Einstellungen, Gefühle und Stimmungen, Körperempfindungen und Haltungen) sowie für die eigenen Entscheidungen und Handlungen.
Man bindet sich und zieht zusammen,
Zeugt eine gemeinsame Kinder-Schar.
Sozialen Systemen wir entstammen.
Zugehörigkeits-Wünsche werden wahr.
Anfangs scheint alles heiter und leicht,
Solange Hormone auf Trab uns halten.
Doch wenn die Illusion langsam weicht,
Gilt es, Beziehung selbst zu gestalten.
Gemeinsamkeiten im Alltag schwinden.
Unterschieds-Erleben tritt mehr hervor.
Doch man kann nicht Besseres finden,
Betrauert darum nur, was man verlor:
„Es war doch anfangs alles so schön.
Wir haben uns doch so gut verstanden.
Kann das denn nicht wieder entstehen?
Wieso kam uns das alles abhanden?“
Trügerisch, durch Schuld-Zuschreiben
Unterschieds-Erfahrungen zu löschen:
„Deinetwegen kann nichts so bleiben.
Vor Wut könnte ich dich verdreschen.“
Unwesen Weildu kommt auf den Plan,
Dies Monster vor unserem Zeigefinger.
Dies Wesen aus Gerechtigkeits-Wahn
Ist in Wirklichkeit Unglücks-Bringer.
Weil du mich immer derart kritisierst,
Muss ich mich dir leider entziehen.
Weil du dich derart dämlich aufführst,
Muss ich im Inneren dir entfliehen.
Wie ich bin, musst du mich nehmen.
Wie du mich willst, will ich nicht sein.
In Weiterentwicklung wir uns lähmen.
Derart kommen wir niemals überein.
Weil du dich nicht änderst, kann ich
Auch bleiben, wie ich nun einmal bin.
Alles an mir war für dich einst richtig.
Mich zu wandeln, macht keinen Sinn.
Auch meine Freunde finden mich toll.
Denen scheine ich so gut zu gefallen.
Von dir kommt nur noch muss und soll.
Darum kann ich nur saufen und lallen.
Weil du mich zwingst, will ich trotzen.
Was du dir wünschst, verweigere ich.
Da hilft weder Drohen noch Motzen.
Stichelst du, lasse ich dich im Stich.
Weil du mir Mieses angetan hast,
Darum darf ich mich an dir rächen,
Darf mich geben, wie es mir passt,
Mein Ego stärken, dein schwächen.
Jedes Mittel scheint mir dazu recht.
Schließlich hast du an allem Schuld.
Deinetwegen geht es mir schlecht.
Aufgebraucht ist jetzt meine Geduld.
Weil du so bist, bin ich dein Opfer.
Du hast mich schließlich gekränkt.
Dafür hältst du jetzt deinen Kopf her,
Bis der reuevoll an dir nur noch hängt.
Als Opfer darf ich dich niedermachen.
Du hast doch mit allem angefangen.
Warte nur, du hast nichts zu lachen
Kann mein Gift in dein Herz gelangen.
Ständig in Kampf und Flucht verfangen -
Verfolgtes Opfer und rächender Täter -
Kann man nicht zu sich selbst gelangen.
Altes geht weiter. Neues kommt später.
Weil du dich derart gewalttätig gibst,
Habe ich mich dir noch unterzuordnen.
Du sagst zwar, dass du mich liebst,
Doch ich will am liebsten fort geh’n.
Es scheint nicht so einfach zu sein
Volle Verantwortung zu übernehmen.
Romantik-Illusion schleicht sich ein.
Wer mich liebt, wird mich nicht lähmen.
Bei Liebhabenden kann ich bleiben,
Wie ich so nun einmal geworden bin.
Ich lass in Beziehungen mich treiben.
Mich zu wandeln, macht keinen Sinn.
Wer mich nicht bedingungslos liebt,
Der kann mich nicht wirklich lieben.
Sicher es bessere Menschen gibt,
Die mich nicht so kritisch antrieben.
Dass Sklave sich Herren erschafft,
Statt sich zu trennen oder zu wehren,
Das wird von Weildu niemals gerafft.
Weildu muss weg, statt ihn zu ehren.
Her mit mehr Beziehungs-Fähigkeit,
Kompetenz-Zuwachs für Partnerschaft.
Sind wir Altelend loszulassen bereit?
Haben wir für einen Neuanfang Kraft?
Schließlich bringen wir oft Altlasten ein.
Wenn Eltern Beziehung kaum geglückt,
Woher sollten beziehungsfähig wir sein.
Wer das voraussetzt, ist real verrückt.
Klar ist Beziehungs-Fähigkeit lernbar.
Doch dazu heißt es: Müll wegräumen,
Beiseite schaffen, was untauglich war,
Und nicht passiv von Liebe träumen.
Beziehungsfähig sein, meint auf sich,
Nicht nur auf die anderen zu schauen.
Realistisch ändere ab heute ich mich.
Auf deinen Wandel will ich nicht bauen.
Dein Wandel ist wiederum deine Sache.
Nur du weißt, was wahrhaft du brauchst.
Ich mich nicht vor dir abhängig mache.
Ich rauche nicht, auch wenn du rauchst.
Ich trinke nicht, neigst du zum Trinken,
Um gemeinsam dich besser zu fühlen.
Ich will nicht in deiner Welt versinken,
Im eigenen Sein keine Rolle spielen.
Sozialwelt ist nicht, wie sie erscheint.
Scheinbare Unabänderlichkeit trügt.
Wir sind meist noch nicht wie gemeint.
Diese Einsicht für Wandlung genügt.
Wir erkennen, wir können uns wandeln.
Können Gewohnheits-Häute abstreifen,
Mit experimentell-neufreudigem Handeln,
Kann Beziehungs-Fähigkeit in uns reifen.
Mit dir verbunden fest zu mir stehen
Und Beziehungs-Fähigkeit mit dir lernen:
So kann Partnerschaft für mich gehen.
Was nicht passt, das will ich entfernen.